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8498Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 141, 18. Juni 1924. Antiquariats-Kataloge. ^ 1t manu, ^ossk, Lerliv W 10, k-ütroxv-llker 13: KataloZ 27: 1377 kirn. 46 8. u. 37 laleln. 278 Nim. ' ^ mei8t mit 1lolr8elrnitten oäer Xupkerv. 64 8. m. 7 l'ak. 483 Nim. Vei-steigsrunA: 23. üunl 1924. — Auktion 34: dlockorno Lüeüer. b-uximckrueke. 85 8. 1001 Nim. ni8ed6 u. mitt6ldoed66ut8eds vielituvZ. 534 Nrv. — llekt 261: Ni-ruiki-eiek. VI: 8praell^vi88eii86li3kt. 462 Nrn. — Heit 262: Nriminalmlik, ätrakreedt, 8trakprors88. 491 Nrn. — Heit 263: Okemie. 526 Nrn. — Üskt 264: Oüemmelio loclinologio. 508 Nrn. — Ilett 266: kkarmarie. kalnooloZio. 468 Nrn. — llekt 267: Ilnterli.rltun^literatur. 637 Nrn. — llekt 270: ^u§e, Na8e, Odr, Saline, lly^iene. 510 Nrn.— llekt 271: lnckien. 441 Nrn.— llekt 273: 4>olral-, k'amilion- u. lle§iment8§68eliielit6. 381 Nrn. — 8onckeran86bot von in b'rnnkreieli er8eliienenen Werken. 8 8. 185 vom 15.—19. üal,rli. 57 u. 4 8. m. 4 l'ak. 493 Nrn. 8ssm3nn, 8 ie ^ kr 1 e 6 , Lerlin NW 6, I<arl8tr. 18: Xatalo^ 12: leonlit., Xultur- u. 8ittenZ68ek. 41 8. 822 Nrn. 8ammler-Xridinett. Heit 2: 1IIu8tr. Mieder 6. 18. u. 19. üaürli., lakel. 162 Nrn. Kleine Mitteilungen. Verlängerung des Abkommens über Herabsetzung der englischen Ncparationsabgabc. (Vgl. zuletzt Bbl. Nr. 123, 132 u. 139.) — Das ain 15. Juni abgelaufenc deutsch-englische Abkommen Liber die Herab setzung der Neparationsabgabe von 26 auf 5 Prozent vom Wert dev aus Deutschland nach England eingeführteu Waren ist bis zur Inkraftsetzung des Sachverständigengutachtens verlängert worden. Eilbüchervcrkehr nach Paris. — Von der Leipziger Speditions firma Kresse L Kreßner, Kohlenstraße 32 s, wird uns mitgetcilt, das; sie gleich dem seit Jahrzehnten bestehenden Eilbüchcrverkehr nach der Schweiz einen solchen auch von Leipzig nach Paris mit kurzer Laufzeit eingerichtet hat. Diesen Büchcrwagen können Güter nach allen Teilen Frankreichs mit Ausnahme des nordöstlichen Teils beigeladen wer den. Die Güter dürfen jedoch nnr Bücher, Atlanten, Mnsikalicn, Lehrmittel usiv., kurz also nnr Gegenstände des buchhändlerischen Ver triebs sein. Die Wagen werden je am Freitag in Leipzig verladen, und die Sendungen sind dany am Mittwoch darauf abends in Paris greifbar. Die obengenannte Speditionsfirma steht mit weiteren Aus künften gern zu Diensten. Gcschäftsanfsichtcn. — Der »Industrie- und Haudelszeitung« Nr. 139 vom 15. Juni 1924 entnehmen wir, daß folgende buchhändle- rische Firmen unter Geschäftsaufsicht stehen: Hans Heinrich Tillgner, Verlag, Berlin, Lützowstr. 15, Neinhold Klinger, Inh. Hermann Gumpel, Verlagsbuchhand lung, Berlin, Neue Königstr. 65/66, Gumpel L Katz, Inhaber Hermann Gumpel, Friedrich Katz, Berlin, Neue Königstr. 65/66, Iwan Nothgießer, Berlin, Anhaltstr. 6. Aus Tarmstadt wurden wir benachrichtigt, das; am 6. Juni 1924 über die Aktiengesellschaft f ü r d i e ch e m i s ch e Industric »Litera« in Da r m st ad t die Geschäftsaufsicht angeordnet worden ist. Als Geschästsaufsichtsperson wurde der Diplomkaufmann vr. rer. pol. Hans Jünger in Darmstadt, Karlstr. 53, bestellt. Büchcrvcrsteigcrung in Bremen. — Über die vom 3.-5. Juni ö. I. in Bremen durch die Firma A. Wiede mann G. m. b. H. in Bremen abgchaltene Bücherversteigerung schrieb man dem Bbl.: Es ist wohl erwähnenswert, warum die Auktion — es handelte sich um eine bedeutende Schloßbibliothck aus schlesischem Besitz — in Bremen stattfand und nicht an einem günstiger gelegenen oder vielleicht besser geeigneten Platze, wie Berlin oder Leipzig. Die Firma A. Wieöemann G. m. b. H. hatte beabsichtigt, die ihr übergebene Biblio thek auf Wunsch des Besitzers in Berlin zur Versteigerung zu bringen, wurde aber vom Polizeipräsidium Berlin mit der Begründung abge wiesen: »Da gemäß Ziffer 32 Abs. 2 der Vorschriften des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe vom 10. Juli 1902 in Verbindung mit der polizeilichen Bekanntmachung vom 22. September 1922 nach Anhören von sachverständigen Gewerbetreibenden und Korporationen durch Abhaltung einer Bücherversteigerung Ihrerseits eine empfindliche Schädigung der angesessenen Gewerbetreibenden zu besorgen ist. Diese Befürchtung besteht um so mehr, als es sich bei Ihrer Firma um eine auswärtige Handelt«. Durch dieses sonderbare Verhalten des Berliner Polizeipräsidiums kam es, daß die Versteigerung der Bibliothek in Bremen vorgenommen wurde. Tank der rührigen Tätigkeit der Firma Wiedemann war das Ergebnis namentlich bei Berücksichtigung der zurzeit herrschenden Geldknappheit ein recht zufriedenstellendes. Ledig lich für Schriften theologischen Inhalts war so gut wie gar kein Inter esse vorhanden. Dagegen fanden fast alle selteneren und kostbareren Werke zu recht annehmbaren Preisen ihre Abnehmer. Nachstehend eine kurze Übersicht iibcr die wichtigsten versteigerten Stücke und die erreichten Preise: Spangenberg, Adels-Spiegel. 1591/94. Mk. 110.—. Gabler, Der Rechten Spiegel, mit Holzschnitten von Burgkmair, Schau feieiu und Bezoard. Mk. 85.—. Du Halde, Beschreibung des Chinesischen Reichs. Mk. 176.—. Hippels Lebensläufe, mit den Kupfern von Ehodowiecki. Mk. 135.—. »Europäische Fama« und »Neue Europäische Fama« in einer seit Jahren nicht angebotenen Vollständigkeit. Mk. 420.—. Der seltene erste Druck der ersten Ausgabe von »Goethe, Die Leiden des jungen Werthers«. Mk. 400.—. E. T. A. Hoffmanns »Ausgewähltc Schriften«, mit den Kupfern nach den Eallotschcn Originalblättern. Mk. 200.—. Die erste Originalausgabe (Subskriptionsausgabe) von »Lessing Nathan der Weise«. Mk. 130.—. Die seltene erste Sonderausgabe von Schillers »Dom Karlos«. Mk. 176.-. Baumgarten, Übersetzung der Allgemeinen Welthistorie. Mk. 130.—. Hclyot, Ausführliche Geschichte aller weltlichen Kloster- und Ritter orden für beyderlcy Geschlecht. Mk. 250.—. Martin Luthers sämtliche theils von Ihm selbst verfertigte teils aus dessen Lateinischen ins Deutsche übersetzte Schrisftcn und Wercke. Mk. 290.—. Bremen, den 11. Juni 1924. Hans Köhriug. Aus Südafrika und Australien. — Die weit entfernten Gebiets teile des großbritannischen Weltreiches hatten vor dem Kriege viel fach Selbständigkeitsgeliistc, die durch einige Hemmungen zurückge halten wurden, wie die Furcht vor Japan bei Australien und die vor dem mächtigen Nachbar in Cauada. Südafrika hatte dagegen weniger Angst vorüußeren Feinden, fühlte sich nur noch nicht stark genug. Durch den Krieg wurden alle diese Länder wieder fester an das Mutterland geschmiedet, erhielten aber weit größere Freiheiten, als sie vordem besaßen. So sind sie auf dem Wege, doch eigene Nationen zu werden, und bauen mit schöner Beharrlichkeit ihr eigenes Buchwesen aus. Südafrika wird eines Tages ein eigenes dreisprachiges Reich sein. Die Burensprache, ein altmodisches, aber in ihrer heutigen Recht schreibung (rein phonetisch) moderneres Holländisch, hat ihre eigene Literatur. Afrikanische Schriftsteller englischer Herkunft gibt es schon eine ganze Anzahl, und wenn wir einige Jahre weiter sind, wird unser früheres westafrikanisches Kolonialbcsitztum sich mit seiner deut schen Sprache als gleichberechtigt öurchgcsetzt haben. Nach Berichten aus Kapstadt geht das Buchgcschüft dort recht gut, es fehle nur den einheimischen Verfassern noch an einem weiteren Blick über die Heimat hinaus. Englische Verleger haben mehrfach das Land besucht, wie ein Berichterstatter schreibt: das schöne Land, in dem der Mensch weit freier lebt als in irgendeinem europäischen Lande. Auf einer Liste von Büchern, die im letzten Vierteljahr 1923 in Südafrika herauskamen, findet man Werke über alle Zweige des öffentlichen Lebens' mrd der Wissenschaft, Schul- und Kirchenbücher,