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Sonnlag. 9. Mal 1926 — »Dresdner Nachrichten" Nr. 215 Sette 19 MW.., — . > — Äunderl Mlttonen dewohnle Sterne? Grit Ja-rzebnte» beschäftigen sich schyn die Wissenschaftler ^er Länder mit der Krane, vb wohl unser Nachbarplanet MarS bewohnt sei oder nicht und ob die geheimnisvollen Kanäle, die sich auf ihm »eine», ^natürlichen Ursprung haben öder etwa von lebenden Wese» gebaut sind. In den letzten Jahren ist der Streit »»> diese Sache etivaö eingeschlafen und man hat sich selbst aus einen Zeitpunkt vertröstet, zu dein »nS bessere Hilfsmittel zur Verfügung siehe», um der Sache näher ans den Grund zu gebe». Nun taucht aber ei» amerikanischer Gelehrter ans mit einer Behauptung, die viel weiter geht, als die kühnsten frühere» Hypothesen. Der Name dieses Ge lehrten ist F. N. M »ult o n , und er behauptet nicht mehr und Nicht weniger, als daß eö im Weltall über hundert Millionen bewohnte Sterne gäbe. Dr, Monlivn gründet seine Behaup tung auf Spektralanalyse», mit denen er sich lange Zeit be schästigte. Allerdings ist er der Meinung, das; eö innerhalb unseres eigenen SvunensystemS kaum zwei oder drei Planeten gibt, die sonst noch bewohnt sind. Aber auhcrhalb unseres Sonnensystems in anderen Sphäre» rollen eine ganze Maste Erdkugel» durchs Weltall, bevölkert wie Mutter Erde, wenn auch mit etwas wunderlichen Wesen, die nicht in allen Teilen n»S gleichen. Wie Dr. Mvnlto» mit Hilfe der Spektral analyse» das Dasein von Lebewesen in ferneren Welte» »ach- weisen will, ist vorläufig sein Geheimnis geblieben. Aber man kvnn sich bas grobe Aufsehen vorstellcn, daö seine Behauptung auf dem Astrvnomcnkoiigrcb in Wien hervvrrief, als er dieser Tage seine Ansichten darlegte. ** Todesurteil gegen den Mörder seines üindcS. Das Schwurgericht des Landgerichts lll Berlin verurteilte den SraftivagenfUhrcr Ewald Gädkc wegen Mordes zum Tode. Gädke hat sein eigenes dreijähriges Kind, das ans seiner ersten Ehe stammte und ihm als ein Hindernis für eine zjvciie Eheschließung erschien, am dritten Weihnachtöfeiertag seö Jahres 1V24 erdrosselt. Nach der Tat war er slüchtig und hgt sich ein Jahr lang unter falschem Namen in Mecklenburg verborgen gehalten. Erst Ende tv-,'5 hat er verhaftet werden können. ** Drei Kinder in einer Kiesgrube verschüttet. Nach einer Blättermeldnng aus Angöburg wurden in Lau tei lt runn in Schwaben drei Kinder, die in einer Kiesgrube spielten, von plötzlich hcrnbstnrzendcn Erbmassen begraben. Während ein Kind schwer verletzt wurde, kvnnien die beiden anderen, ein fünf- und ei» siebenjähriger Knabe, nur alS Leichen geborgen werden. ** Schnccsall im Allgäu. Ans Jmmenstadt meldet der Funk: Nach einigen regnerischen Tagen trat in den Bergen Schncefall ein und seit Freitag schneit es wie mitten im Winter qrich im Tale. Mit dieser Witterung ist ein kritisches Stadium Üngctreten. Wenn baS Wetter anhält, ist zu befürchten, daß die Obstbäumc in ihrer Blütenpracht unter der Schneelast zu- sammenbrechcn. * Die Mauer der Arena von Verona in Einsturzgefahr. Eine Zeitung auS Verona berichtet, das, sich der obere Teil des Maucrwerks der Arena seit den lebten zehn Fahren um einige Zentimeter nach austcn verschoben hat. Durch Messungen, die man nach zehnjähriger Unterbrechung vor kurzem vornahm, wurden diese Verschiebungen einwandfrei festgcstellt. Ueber die Ursachen ist man verschiedener Ansicht. Möglich ist es, dab die fortwährenden Erschütterungen durch die vorbeifahrende Strabenbahn dazu beigelragen haben: anderen Meinungen zufolge glaubt man. dab die umfang reichen KanallsierungSarbeiten, die in der Stadt voracnommen wurde», diese Verschiebungen hervorgernfen haben. * Ti« «ikluugeneS Experiment. Der polnische Premier minister hat Warschau vom 8N. April bis 4. Mai nach amerika nischem Muster trocken gelegt. Der Ausschank von Alkohol war während dieser Zeit verboten, so das, Warschau in diesen Tagen die einzige europäische Stadt ohne Alkohol war. Die Maßnahme wurde damit begründet, das, hierdurch Aus schreitungen und Zusammenstöße anläßlich der Feier deö l. Mai verhindert werde» sollten. Der Zweck wurde jedoch nicht er reicht, denn, wie inzwischen bekannt wurde, fanden am l.Mai in Warschau — trotz Trockenlegung — blutige Zusammen stöße statt. * Fossile Menschcngehlrne ausgesunden? In einem Villcnort bei Moskau, Kvuzowo. sind, wie russische Blätter melden, znsamnien mit Mammntzühne».zwei merkwürdige Versteinerungen gesunden worden. Eine Untersuchung dieser Versteinerungen durch Pros. Paivlviv ergab, daß cS sich um zwei zu Fossilien gewordene Menschengehirne bandelt. Diese sind so gi.t erhalten, daß man nicht nur die Furche» deö Groß hirns, sondern auch die des Kleinhirns erkennt Da die Fossilien mit Mainmutzähnen zusammcngcsnnden wurden, so müssen die Gehirne von Mensche» auS sehr lrülicr Zeit hcr- stammcn. * Wiedcrvcrgoltene Freundlichkeit. Ein Berliner Schrift steller erzählt dem „Tägl. Korreip." das folgende ergötzliche Stlicklcin, das nicht einmal erfunden z» sein braucht: Gestern vormittag war's, da stürzt meine Frau mit alten Zeichen des AcrgerS i» mein Zimmer und ersucht mich, die Kinder einmal ganz nachdrücklich zu bestrafen.' Scheinheilig, wie die Männer manchmal sind, frage ich sie, was die Nangen denn angerichtct hätten. Da erzählt sie mir beinahe unter Tränen, daß die Kinder ihr von ihrem Nähtisch alle Sachen wcggcnvmmen und in Unordnung gebracht hätten: sie fände keinen Knopf und keine Nadel mehr. Und mit der gleichen Scheinheiligkeit er widerte ich ihr: „Aber das waren doch nicht die Kinder! Daö war doch ich! Du warst neulich so liebenswürdig, anf meinem Schreibtisch Ordnung zu machen, so daß ich eine Woche lang kein Schriftstück mehr fand, da mußte ich doch auch einmal aus deinem Nähtisch Ordnung machen. Das war doch nur wicder- vergoltcne Freundlichkeit! Was dann geschah? Die Tür flog mit einem heftigen Knall zu. * Humor vom Tage. Die größere Freude: Glaubst du, das, ich meinem Onkel eine größere Freude machen könnte, als wenn ich ihm hundert von diesen Zigarren schenke?" — „Fa! Schenke ihm fünfzig." — Er braucht keine zwei Vogelscheuchen. Der Bauer zum Maler: „Herr Pro fessor, wie lange malen Sic noch hier"? — Der Künstler: „Na, eine Woche wird cs wohl noch dauern." Ter Bauer: „Dann kann ich die Vogelscheuche getrost anss Feld nebenan einst weilen stellen." — Ausgen tttzte Gelegenheit. Herr, der eine» Einbrecher unterm Nett überrascht: „Sie kommen mir gerade recht! Sehen Sie einmal nach, ob Sie meinen Kragenknopf nicht da nuten finden, der mir da hcrunter- gefallen ist." — Vor der Ehe und nachher. Die: „Früher nanntest du mich das Licht deines Lebens." Er: ..Fa, damals wußte ich noch nicht, daß die Lichtrcchnung so hoch sein würde." Sin südafrikanischer Münchhausen. Jägerlatein wird in allen Zonen gesprochen, aber in den tropischen Gegenden ist die Phantasie natürlich überhitzter, und man ist dort an „stärkere» Tobak" gewöhnt. Ei» Bei spiel solche» tropischen Fägerlalcins teilt ein englischer Reisender, Jan Molaren, bei der Schilderung eines „süd afrikanischen Münchhausen" mit. Das war ein alte Bure, der in Pietersburg lebte. In seiner Mischsprache von Englisch, Südafrikanisch, Holländisch »nd Kafserndialekt erzählte er: „Löwen im Busch? Davon kann ich eine Geschichte erzählen. Ich lagerte einmal in der Nähe von Leydsdvrp. Ich hatte einen prächtigen Wagen mit acht Gespannen von Eseln. Ich saß beim Feuer, als ich plötzlich große glühende Augen be merkte. die mich ringsum aus der Dunkelheit anstarrten. Es war ein Ring von Augen um mich, Löwen, nichts als Löwe», Hunderte von ihnen. Fch nahm meine Flinte und feuerte immer wieder auf diese Augen. Löwe auf Löwe fiel: ich zählte 87. Aber andere traten an die Stelle der Erlegten, und der Ring schloß sich immer enger und enger. Meine Munition wurde knapp, und so meinte ich, -aß Flucht das Bessere sei. In dem pechrabenschwarzen Dunkel spannte ich meine Esel ein, die angstvoll durchcinandcrranntcn, schoß eine Lücke durch die Löwenherdc und jagte davon. Niemals wieder habe ich Esel so rennen sehe». Statt 5 Kilometer in der Stunde liefen sie 5V. so schnell wie die besten Rennpferde. Stunde anf Stunde ging es in dieser Hetzjagd fort, und ich begriff gar nicht, warum, da die Löwen uns nicht folgten. Endlich kam der Morgen, und da sah ich die Ursache. Ob Sie es mir glauben oder nicht, meine Herren," schloß der Münch hausen triumphierend, „ich sage Fhncn nur die Wahrheit: in dem Dunkel hatte ich mit den Eseln zwei Löwen cingespannt!" Der geborene Altertumsforscher. Eine wahre und erfreuliche Begebenheit. An einem regnerischen Sonntagmorgen gehe ich mit meinem Fünfjährigen ins Germanische Museum in Nürnberg. Eö gibt dort alte Puppenstuben und schöne Zinnsoldaten, echt« Nürnberger Docken ans vergangenen Tagen. Die will ich dem jungen Mann zeigen. Er ist dankbarstes Publikum, be staunt alles, hat seine Helle Freude an den Dingen, will aber nicht nur Puppen und alle Zinnsoldaten sehen, sondern alles, was es zu sehen gibt. So wandern wir durch die alten Apotheken und die Alchimistenküche und die Baiiernstilbcn, durch Trachtensäle und Rüstkammer, wir stehen vor Folterwerkzeugen und alten Grabplatten, und den Hosenmatz interessiert alles, ganz furchtbar. Jedes Stück muß ich erklären: Gebrauch und Alter; er muß cs genau wissen. Begeistert leuchten seine Singen. Der Junge scheint der geborene Konservator zu sein. Er kennt keine Müdigkeit: von 11 bis 2 Uhr muß ich mit ihm durchs Museum wandern und er ist ernstlich böse, als er erfährt, daß wir hcimgchen müssen, weil das Museum geschlossen wird. Wir sind eben durch die Pforte ins Freie getreten, ich ein wenig müde vom unaufhörlichen Erklärcnmüsscn, da fragt mich der wissensdnrstige Bub: „Vati, warum haben die bas alte Zeug alles ausgehöben?" ^errtNdie personalnadiridilen kmemiÄ Ik. kiA«m. p4»g«r »t«»0« 2», UUI'Oirlr» II- >2 und 4 2, 24!ti«ocb» und 8nnn»dends NM 3-2 1Nir> l.ungen3i?1 Vf. StLttos^-VfollrsL I>»4 »»In» pr»»I» «riovor »ukgonommen. IVerlaa«» » 2 vbr »I«um»el«t S iSaiomonisopotbelr«». Von «Vor lUsSso nZrlloI« krau vr. merl. ttsuskls Dz»Imi>I»tr»No 2. ^»rnsnroeNon 22020. vr. med. Lsr'I P»eki»e2« »Ne 2t>ap»n- u 0»rinNr»nI«NoIt«n, pe»poe Ste»S« »2, »ucNoNsoNsNrrt »s. Uli. llltlIM lirsM kmlimt U »Sill- in»! limlileMMIikitöii vrillilll, Mül'litksi' KtrsSs 28.1. VON »UEHOlT 8prsci»toodsn vo» 10 bl» 2, 4 dl» S Udr, Sonnabend nur von Nt dt» 11 vdr bonirok I471S lapeten! billig und in «r /Vuswak! kapetentuw» kuropa, Ov«r»idk»u»sirakv I. Damentaschen repariert» sittter» innig, Mio n«u, nrr KIlixlxlS. yv .wnlcrt. PrazrrSIk. 60 3. vlg. Lr'ir.7.7"^ übernimm! Verlrelung ab 1 OII«rlcn unlcr 1.. v. es» an die Exped d. Vlottrs. Trauerbekleidung Kleider * Blusen -h Mäntel Hüte Schleier * Zlors Aufmerksamste, schnellste Bedienung Herrn. Mühlberg Wallstr., Webergasse, Lcheffelstr. 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