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Dresdner Nachrichten : 09.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192605093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-09
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.05.1926
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9. Mat 1920 — .Dresdner Dachrlchtea" — Nr. 215 Sette 7 ' Sonntag Aogate. In allen Religionen der Welt findet sich ball Gellet al» Mittel der GvtleSverehruiig. Ob der Heide vor einem Götze», bilde kniet, oder der Christ sein Her, ,um Allmächtigen er. bebt — dort wir hier sucht, ehrt und preist man eine Macht, -ie über den Mensche» thront. Bedeutsam dabei ist es, wenn wir beim Beten die Hände satten. Wir verzichten damit auf und selbst, aus die eigene Alughett und Kraft, um ganz allein und ohne jeden Vorbehalt Gott walten zu lasten. Da« Gebet hätte ja sonst auch weder Ginn noch Wert. Käme unser eigener Wille entscheidend mit in» Spiel, wie vermöchten sich Gottes Gedanken frei unter dem uns dienlichen Ziele auSzuwlrken? Und wir wollen mit den gefalteten Hän. den doch auSdrllcken, baß im kleinen wie im großen alles einer ewigen Vorsehung untersteht. Nur sa Gott im Gebete keine Bedingungen stellen wollenl Nur ja nicht drängen ober trotzen, nicht rechnen oder ver. gleichen, nicht hinter scheinbarer Ergebenheit selbstische« Aus. begehren verbergen! Das Gebet muß stets ein Waffenstrecken sein, um gerade dadurch den Sieg zu erringen. Auch zu keiner bloßen Gelegenheitssache darf es herabsinken, zu keinem Plappern und Wortemachen, sondern unser ganzes, warm, fühlendes, in Gott ruhendes Herz muß drin schlagen mit dem Drange, uns dem Vater im vollsten Vertrauen zu nahen. Ein Kind betet — in seinen Augen liegt Unschuld, in seinen Worten Empfänglichkeit,' und eS ist, als ob cö Gottes Engel umschwebten, um ihm dienstbar zu sein. Tin starker Mann betet,' und mancher hat sich dabei für weltumspannendes Schaffen gerüstet und Hohe Aufgaben hinauSgeführt. Ein Glücklicher betet, und gibt Gott im Dank zurück, was er an Sonne und schönem Erleben von ihm empfing. Ein Heimgesuchter, Geplagter, von hartem Geschick Be- trosfener betet, und fühlt, wie sich Kraft zum Durchhalten und Getrostbleiben nnd Äeiterwandern in ihm regt. Ein Kranker betet, und weiß, baß JesuS, der einst viele heilte, auch sein bester Arzt bleibt, und ein Sterbender betet, und eS ist ihm, als ob eine unsichtbare Hand lciS seine Kisten zurechtrllckte und sich droben die Tür öffnete, die in die vielen Wohnungen beS ewigen Friedens führt. Zuletzt hängt beiry Gebet alles von einer unbedingten Hingabe an Gott ab. Wir wissen, wo sie am tiefsten geübt wurde — dort in Gethsemane, als der größte aller Beter, der uns auch das Vaterunser gelehrt hat, aus unendlicher Not heraus zum Vater sagte: »Dochnichtwieichwill.sondernwiedu willst!" lMatth. 26, 99.) ' An ihm sehen mir auch, wie etwas scheinbar ganz ver» kehrt gehen kann und doch gerade so recht ist. Ohne daS Lichunterordnen Jesu unter des VaterS Willen märe die Er. lösung unmöglich geworden. Ob daS nicht auch bei unseren, wie wir meinen vergeblich -um Himmel gestiegenen KricgSgebetcn der Fall sein kann, wenn Gott späteren Geschlechtern zeigt, daß das deutsche Elend doch nur neuer deutschen Wohlfahrt gebient hat? Gehe darum jeder still seinen Weg, auch wo ihn Gott in eine dem Herzen sauer werdende Richtung drängt! Unter der Losung: „Nichtwietchwill.sondernwteduwillst!" gelangt er stets ans rechte Ziel. ctr. Sommerfaftrplan Ser Sttidrischen SIrafrenbahn. Am DtenStag, dem 11. Mat, wird der Sommersahr plan der Städtischen Straßenbahn in Kraft gesetzt. Damit werden folgende Aenderungcn etngefübrt: 1. ES wird eine neue Linie 14 mit folgendem Fahrt» weg eingerichtet, Straßcnbahnhof Mickten. Leipziger Straße, Mohnstraße. Bürgcrstraßc. Moritzburger Platz, varkortstraße, Großenhainer Straße, Frih-Neutcr-Straße. B'tschofSplatz. dann weiter auf dem Fahrtwcge der Linie 5 bis zum Gcorg- rlatz. Früh und nachmittags verkehren die Wagen bis zum öauptbahnhof (ViSmarckplatz). Durch diese Linie wird eine kurze Verbindung zwischen Mickten und Pieschen einerseits und der Antonstadt und dem Sachscnplatz anderseits geschaffen. 2. Tie Linie 18 verkehrt vom Albcrtvlan aus nicht mehr nach dem Arsenal, sondern nach dem Maldschlößchen. 8. Tic Linie 2 6 verkehrt von früh bis 8 Ubr abends bi« -um Straßenbahnhof Tolkewitz. 4. Tie Linie 17 endet nicht mehr an der Bergmann- straste, sondern wird bis zur Gottleubaer Straße verlängert. 8. An Stelle de- 7^-Mtiiuten.BcrkehrS wird auf den HauptverkehrSstrecken durch Einführung von Zwischen- linicn der 6-Mtnu teil »Verkehr eingcsührt. 6. Dem allgemeinen Wunsch der Bevölkerung auf Be schleunigung deS Straßenbahnbetrirbcs Rechnung tragend, wird die Fahrzeit verkürzt. Tie Einhaltung der ver- kürzten Fahrzeit setzt unter anderem die schnelle Abfertigung an Len Haltestellen voraus. Die Fahrgäste werden daher ge beten. hierzu daS ihrige durch schnelles Aus- und Einstelgen und durch Vercithaltung des Geldes beizutragen! 7. Für den neuen Fahrplan ist wieder ein Fahrvlan- bnch hergcftellt worden; eS ist zum Brette von 20 Pf. zu haben bei allen Schaffnern bei den AusstchtSbeamten. in den VahnhofSvcrwaltungen und in der Zettkartenkalle Theater strafte IS.p. T» enthält anster den vollständigen Fahrplänen aller Linien einen Ueberbttck über bi« Tarifbestimmungen und Fahrpreise. Sechzig Jahre Vanoesvereln vom «ölen Kreuz in Sach «u. Da« rote Kreuz auf weißem Grunde ist daS Symbol werktätiger Nächstenliebe. Wo diese Fahne weht, haben Kainpfgelliste und Haß zu schweigen, wird aller Not und Krank- heit Halt geboten, denn hier gebietet als mächtige Helserin die hingebeii'd«, aufopferungsvoll« Liebe, die im Roten Kreuz ihre Macht entfaltet, um «cfundhettliche. wtrtfckxiftlich« und sittliche Noi zu liwdern, zu bekämpfen. Der Landesverein vom Noten Kreuz in Sachsen hat im Verlauf der sechs Jahr- zehnt«, die er schon besteht, unendlich viel Degen gestiftet. Dank- bar gedenken fraglos viele Tausende, denen der Landesverein durch seine Organe die helfende Hand reichte, an jene Tage zurück, an denen st« ihr« Rettung durch daS Note Kreuz er fuhren. Aber seine wertvolle Tätigkeit in allen Kreisen der Bürgerschaft war eS nicht allein, die ihm zum Ruhm gereicht, auch den Behörden stellten sich bi« Roie-Krenz-Organilationen zur Verfügung, und dt« staatlichen wie städtischen Stellen haben jederzeit dies« Unterstützung dankbar begrüßt. Nicht jede Organisation erfreut sich einer so großen Volkstümlichkeit, wie das Note Kreuz, einst in den Kriegen und dann in den FrtcdenSzciten. Hier ist eS vor allem die Vielseitigkeit der Lebensarbeit an der leidenden Bevölkerung, die all« Herzen höher schlagen läßt, dann die Begeisterung, mit der alle Röte st renz-Lcute ihre Arbeit verrichten, und schließlich di« opfer willige Hingabe, di« nicht nach reich und arm. nach hoch und niedrig, nach Religion und Politik fragt. Sachsens Bcoölkc- rung wird daher mit Stolz und Freude auf den sächsischen LandcSvcrei» blicken, der am 18. und iü. Mat die Jubiläumsfeier begeht: am Sonnabend 12 Uhr mittags durch FestaktuS im VerctnShauSsaal« und 8 Uhr abends durch Kommers im gleichen Raume; Sonntag 8 Uhr früh durch eine Ucbung der Freiwilligen SanitätSkolonne vom Noten Kreuz Dresden an der Elbe am Neustüdier User unter der Fricdrich- August-Brücke und 10 Uhr vormittags durch FeldgoiteSdienst lHofprvblger Keßler) im Stallhase, AugustuSstratze 1. Die Anziehungskrall Dresden». Am 80. Juni wird hier in Dresden eine Zusammen. kunftdesSechser-Ausschusses des lutherischen Melt- konvenlS stattsiiiden, in berw bekanntlich LandeSbischoi v. JHMels den Vorsitz hat. Hierzu werden Vertreter auS Nordamerika und den nordischen Staaten erwartet. Die Be deutung unseres Land-SblschofS für die gesamte evangelische Welt geht nicht nur auS dieser Tatsache hervor, sondern auch beispielsweise aus einer Aeußcrung des schweizerischen, also reformierten Berichtes über die Weltkonsercnz von Stockholm, in dem eS heißt: „Auffallend war sodann, hauptsächlich für unS Refor- micrte, zu beobachten, welches Uebergcwtcht die Kirll-en mit bischöflicher Organisation besaßen: wie insbesondere Persön lichkeiten, die selbst ein Bischofsamt bekleiden, eben dadurch einen besonderen Einfluß ausznüben vermochte». AlS Bei spiel mag dienen, daß unwillkürlich die Vertreter beS vrciißt- schen OberkirchenrateS hinter dem Landcsbi"-os von Sachsen znrücktraten. Man ist sonst nicht gewohnt, Berlin hinter Dresden hergehen zu schen . . ." Dke DIumenlage silr die Krvppelhllfe haben heute, Sonnabend, verheißungsvoll begonnen. Wer in den späteren Vormittagsstunden die Straßen der inneren Stadt durchschritt, konnte mit Genugtuung feststcllcn. daß viele bereits di« Blumen trugen, di« zum Besten der Krüppel- htlse von Sammlern und Sammlerinnen angeboten werden. Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder sah man im Schmucke des schlichten Abzeichens. Daß der Gedanke, den armen Krüppcllindcrn nach Kräften zu helfen, in der ganzen Bevölkerung aus sruchtbarrn Boden fallen würde, war ja zu erwarten, denn bei der Fürsorge für dir armen bcdanernS- werten 0>cschöpfe gibt eS keinen Unterschied der Partei und dS Standes. Alle Eltern, die gesunde Kinder haben, müßten schon auS Dankbarkeit dafür das Werk unterstützen. Der mit den Blumentagen für die Krüpvelbife verbundene Schau fensterwettbewerb trat am Sonnabcndvormtttag allerdings »och nicht sehr in die Erscheinung. Nur hier und da waren einige Geschäfte, besonders an der Prager Straße. S-ßloß- straßc, Geestraße. Wilsdruffer Straße und am Pirnaische» Platze mit den Blumen der Krüppclhltte gelchmückt. B"n den Büchsensammlern werden nicht nur Blumen verkauft, son- der» auch Postkarten. Anhänger, kleine Medaillen, Ansteck, nabeln und AblösungSabzcichen. diese in Bronze für S Mk.. ferner daS Programmbuch, das eine Fülle der verschiedensten Veranstaltungen enthält, aber auch lesenswerte Ansätze bringt über die Geschichte der Krüppelfürsorge. Die Platz- musik auf dem Altmarkt. die für K12 Uhr geplant war. mußte freilich auSfallen, aber dafür konnten die dort Harrenden ihr Interesse für den Blumcntaa dadurch be kunden, baß sie ein Scherflein für die Sammelbüchsen opferten. Und das war auch gut. SS ist zu hoffen und zu wünschen, baß der Ertrag der ganzen Veranstaltung ein reckt ansehnlicher wird, damit die Aufgaben und Ziele zun, G,g«u der bemitleidenswerten Menschenkinder recht bald erfüllt werden können. / « Beranftaltnnge*. Sonntag: 7 Uhr Morgenkouzeri de» Verein» der Postbeamten Im Garten de» Japanischen Palal»; XII Uhr Wiederholung im städtischen Park an der Poltlandstrape; 11 Uhr Musikalische Morgen feier, Lichtspielhaus Sapliol: 12 Uhr Playmusik Altmark: 12 Uhr Playmusik Hauptmarkihallr, Mettlnerstraße; X4 Uhr Kindersest im Alberipark-Fischhau». « Dienstag 4 Uhr im Zoologischen Garten Sinder- s e ft, abd». )H8 Uhr im großen Saal Geselllchaftdabend m>» künstlerischen Darbietungen. Die Mitwirkung haben -ugclagi: Pros. Hofkonzerimeister Wille. Slaviervirtuo» Franz Wagner Georg Wörige. Mitglied de» Residenz-Theater». Frl. Angela Solntak, Mit glied d«r SiaatSoper. Frau Wanda Schmitzing, Sonzerilängeri». Frl. Hilde Wille, Joses Goldslein vom StaaiStheaier. I« Anschluß an da» Konzert Danzturnier mit Jazzband-Kapelle. Mittwoch, abend» 8 Uhr. In Dr«»den-Lotta in der llonstantta. Hamburger Lir. »0, Solistenkonzert. Mitwirkung: LIriel v. Schuch. Kitte v. Schuch, Elsried« Haberkorn. Mia Rix, HanS o. Schuch. Ludwig Eybisch, Willy Bader, Dr. Arthur Ehltz. Anschließend Ball. » ' Im Faunpako» „Stadt Leipzig" ist am Mittwoch Theaterabend. Gespielt wirb da» volksstück von Richard Nlkow: .Wer die Heimat nicht ehrt, ist Ihrer Liebe nicht wert." Ferner wirke» an dem Abend mit da» QrphcuS-Vuarirtt und der Kirchenchor von St. Markus, außerdem Konzert und turnerische Darbietungen. « Der Sport im Dienste der Krttppelhilse. Für den Biumeniag am 8. und S. Mai und die Werbcwoche mm Besten de» eingetragenen Vereins Nrlippclhllie veranstalte« der Gau c st lach sei, im Verbände Mitteldeutscher voll» splelverelne am Dienstag ab 8 Uhr ln der Ilgen-Kampfbahn, Lennöstraße. ein S p o r t k c st. Es soll die körperliche Erziehung de» KindeS durch eine Reihe lcichtalhletilcher Hebungen zur Darstellung gebracht werden, zu deren Ausführung sich S. B. DreSdensia, S. B. GiiIS-MittS und Dresdner Sportklub unter Leitung des Sporirakcs Schmunsch und Sportlehrer tthlemann zur vcriüg»ng gestellt haben. Nach einem Einmarsch im Louilchriti werben männliche und weih, liche Gruppen vorberclkungSgymnasttk, wie Lauf. Sprung und Wurf, vorführcn. Al» Gnmnostik mit Gerät werden Weitsprung. Mcdizln- ball. Hammersät,nlngen und Kugessibiingen gezeigt, sowie die auch für da» orthopädische Turnen wichtigen Hebungen an der Sproßen- ivand vorgesührl werden. An diese gymnastischen Ucbungen wird sich ein F»,,basik"iel zweier Städtemanni-Natten der Klagen 1 und au» den besten Vcrtrckern des Gaues Oftsachscn Im V. M. B. an- schließen. Es ist hier Gelegenheit geboten, einige besonders Inter e„ante hervorragende Spieler im Wettkampf zu sehen. Bel de» niedrigen Eintrittspreis von »0 Pf. Ist auf einen Mauenbesuch zu rechnen. — Wer weiß rtwaö? Am «. d. M. abends in der eisten Stund« Hai sich, wie schon kurz gemeldet, ein etwa 88 Jaftre alter Mann von der Frlcbrlch-Auaiist-Rrücke In die Elbe gestürzt. AuS dem Wäger bat er mehrmals „Gertrud, lebe wobl" gerufen. Er konnle nicht gerettet werden. Besä,rieben wirb er als eiwa I,7k> Meter groß und kräftig, bekleidet mit anscheinend schwarzem Mantel und dunklem Hut. Angaben zur Feststesinng der Persönlichkeit erbittet, 8as Lg-^-g'-Iminglami Dresden. Schießgasse 7. 8., Zimmer 200. — Unregesmähl-keiien. deren der Svielwart Schneldewinh an der SiaatSoper beichulbigt wurde, hatten zu dessen vorüber» gehenden Verhaftung geführt: er befindet sich wieder aus treten, Fuße. Schneidewind wirb beschuldigt, für die an der Sper mit wirkenden Statisten größere Beträge an der Sage angefordert zw haben, al» er tatsächlich aiiS-e'ghlt hat. — Ei» SittlIchkeltSverbrechee «efaß«. Ein In der Maternistratze wohnhafter älterer Händler hatte ein Schulmädchen in die Umgebung, Dresden» gelockt, da» Kind einige Tage der elterlichen Wohnung serngehaltcn und schwer mißbraucht. Der Unhold konnte von einem Polizriobcrwachtmcistcr kcstgenommen und dem Dresdner Unter suchungsgefängnis ,»geführt werden. — Diebstahl. Ein« wertvolle goldene Taschenuhr mit Doppeldeckel. Schlagwerk und Stoppuhr, und eine dünne goldene Kette wurden in der Nacht zum 1. Mai gegen 2 Uhr einem hiesige« Einwohner aus dem Nachhausewege von einem Unbekannten ge stohlen. Sachdienliche Mitteilungen hierzu erbittet die Srimtnaka Polizei. — Feftgeaommrner Fahrr,ddi«b. Der Arbeiter Paul HSse hier wurde wegen FabrroddiebstahlS sestgenommen. Von den Nädern, die er In zahlreichen Fällen von der Straße weggestohlen ha», konv e bisher nur ein Teil wieder herbeigeschasst werden. Häfe verweise:« die Angabe seiner bi»herlgen Wohnung die er unangemeldet In ie gehabt hat. E« Ist anzunehmen, daß sich dort noch gestohlene RSd r befinden. Personen, die von Häse Räder gekauft oder In Verwah rung haben, sowie der bisherige Wohnunggcber wollen sich umgehen» bet der Kriminalpolizei melden. Preis Dose 75 Pf, Dose 1.40 RM, V, Dose 2.50 RM. ErhSlllich in allen Drogerien. « einfältig, Latz die satirischen Absichten, die den Verfasser wohl geleitet haben mögen, wirkungslos verpuffen. Verschiedene Anklängc an .Haler Lampe" und an den „Biberpelz" offen baren nur die weitgespannte Kluft, die Müller-Hoyer von Roscnow und Gerbart Hauptmann trennt. Wenn trotz alle, dem daS wenig erguickliche Stück eine recht freundliche Auf. nabme fand, die dem Verfasser sogar gestattet«, sich nach dem letzten Fallen des Vorhangs dem Publikum zu zeigen, so ist dies dem redlichen Bemühen der Sviclleidung lMax Neitz) und der Darsteller zu verdanken, die — abgesehen von der mangelhaften Dialckibeherrschung — da« Menschenmögliche taten, um Menschen von Fleisch und Blut aus den mehr oder weniger -anrüchigen Phanlasie-Erzaebirglern des Verfasser» zu gestatten. Am besten gelang dttS Meta Bllnger. dt« eine köstliche Tnve riner skrupellos schmuggelnden Botenfrau schuf, und Annaliese Würh, die als sportlustige, leichtfertige Sekretärin eines raffinierten Schiebers und Mädchenver- sichrer» sFritz Horrmann) übermütige Lustigkeit aus- strahlte. Ausgezeichnet waren such Charlotte Friedrich alS resolute Gemeindevorsteherin, die „die Hofen auhaj", und Albert Willi alS Gastwirt Nückert. Benden, Jähnig, Maedcr, Keßler. Zimmermaun und einige andere zeichneten im Sinne beS Verfasser« die übrigen dunklen Ehrenmänner der Gemeinde Schmuggcldorf mit gutem Gelingen. —ckt. ? WohltätigkeitSkonzert. DaS B « r t t ch-O u a r t «t 1 stellte sich in den Dienst der Krüppelhtlfe sBlumentag und Werbewochc). Schon »m des guten Zweckes willen hätte die Veranstaltung im Künstlerhause einen völlig auS- verkauften Saal verdient Die in ihren Vorzügen bekannte Vereinigung Bärtich, Wunderlich, Nokohl» Schil ling bot an erster Stolle Beethovens C-Moll-Strrtchquar- tctt (Werk 13.4), mit guter Steigerung gegen das Finale hin, das in seiner himmlischen Letchttakett dem Ganzen wert rollen Abschluß brachte. Dem Zusammenspiel, das für den kommenden Winter vier Kammermusikabende in Aussicht stellt, fügte sich Theodor Blum er als bockkünstlerische Ergänzung ein bei Wiedergabe des A-Dur-Onintetts von Dworichak. Zum ersten Mal« hörte man von Ztlcher den chklng „Ans d m Hohelied Salomnnii" für Alt und Bariton. ^Iretchanartett mit Klavier. Das Werk beweist den geschmack« >ollon Musik"» v^n neiiromanttsHem Gepräge, der gelegent- ich auch zu den Errungenschaften der JworeMonisten greift, ^cine Tonsvreche bereitet dem Vcrständnisie kaum nenneoS» 'erte Schwierigkeiten. Sie geht dem von orientalischer "tnnlichkeit Lnrchhauchten Dtchterworte. von Wist Be'ver n»g«wählt. liebevoll nach und bringt in gewählter Charakte ristik vur allzuoft mit etwa« LußerltÄ ««mutenden «uSSruckL» Mitteln sinnenfälltgc Untermalung. DeS süßen Honigs freilich in Dichtung und .Klangpoesie wird man recht bald satt. ES fehlen Gegensätze, die das Männlich-Kraftvolle gebührend zur Geltung kommen lasten. Um die Bermlttluna machten sich die stimmlich und musikalisch ganz prächtige Altistin Elsriedc Haberkorn und Konzertsängcr Erich Reichrlt verdient, der für den dienstlich behinderten Gckmalnauer eingcsprnngen war. Er behandelt feinen Bariton mit viel Geschick, was ibm in höheren Lagen freilich nicht immer restlos gelingt. Die klangliche Verschmelzung der beiden Stimmen glückte am wenigsten in den Zusammenhängen, namentlich dort, wo dir Solisten in Oktaven den hübsch angelegten E-Dur-Gchluß herbetsühren. DaS Werk würbe mit viel Wohlwollen ent- gegengenommen. Für die Gaben de« Abends war man von Herzen dankbar. D. L. s Der Gudctcndentsche Hetmatbnnd, OrtSgrupve Dresden, b«r lobenswerte Ziele verfolgt, wartete am Freitag tn Dresden mit einem ansprechenden Konzert, und Vortrags abend auf. Febor Landgraf (Dresden) sprach über Goethes Beziehungen zum Egerland, tnSbeson- der« zu Karlsbad und Martenbad. Der Aufenthalt tn den berühmten böhmischen Badeorten war für Goethe Im Laufe der Zett eine körperliche und seelische Notwendigkeit ge- worden. Mit beachtenswertem Flctße hatte nun der Vor tragende aus Briefen und Tagebüchern Goethe», aus Aus zügen der alten Kurlistcn tn den böhmischen Badeorten usw„ alles zusammengetragen, wa» auf Goethes Aufenthalt tn Böhmen Bezug nimmt. Die beste deutsche Gesellschaft war stet» dort anzutrrffen: Weimar, der Thüringer Mnsenhof, Knebel, Seckendorf, die Götter, Gelehrte, Hochadel au« aller Welt, ein galizischcr Graf, der Goethes mineralogische Interessen teilte, die Sängerin Tatalant nnd unzählige andere. Zahlreich sind die Dokumente, die dafür zeugen, baß sich das Badelcben stets „tn recht liebenswürdiger Manier" absptclte, und daß Goethe immer tm Mittelpunkt de» Interesses und der untereinander gesponnenen galante" Be ziehungen stand. Gern hätte man e» gesehen, wenn der Vortragende tn seinen wertvollen Ausführungen da, poeste- umwobene Kapitel Ulrike von Levetzow. und in Verbindung damit Wesen, Stil und Entstehung der Martenbader Elegie noch ausführlicher behandelt, die geistigen Fäden und inneren Beziebungcn noch deutlicher bloßgelegt bätt«. Anerkennender Beifall folgte seinen anregenden Ausführungen. — Den Konzrrtteil bestritt Johannes Paul, der al« vornehme und gediegene rezttatortsche Kratt tn Dresden einen vorteil- basten Ruf genießt, und d«r Bruchstück«, wie Prolog tm Himmel, Lieb b«t Türmer», An be« Mond, Prometheus us«. wirksam zu steigern und aufzubauen verstand, um gewisse 'prachtechiii'che und vertragliche Klivpen freilich nickt immer ganz glücklich hcrumkommend. Adrienne Neumann, deren Stimme anaenehme Mezzo-Färbung besitzt, sang mit lobenswertem Bestreben, den seelischen Gcbalt zu er- fassen. Lieder Goethes tn der Vertonung MendelssobnS, Zelters usw. Einige Vertonungen MeicharbtS wären vielleicht tm Interesse der historischen Genauigkeit »nb Stil- treue nicht fehl am Orte gewesen. Lebhafter Beifall dankte, v. I-. s Technische Hochschule Dresden. Fabrikdirektor Dr, Robert Haller tn Großenhain ist zum Honorar» Professor in der Chemischen Abtctluna der Technischen Hochschule zu Dresden ernannt worden. s Geh. Rat ». Soxhlet gestorben. Geh. Rat Prof. Dr. Frank v. Soxhlet ist tn München gestorben. Sein Nam« ist volkstümlich geworden durch di« bahnbrechenden Fortschritt«, die er aus dem Gebiete der Chemie der Milch erzielte. Seine Aiittttung zur Sterilisierung der Milch bat lür die Säuglings- pflege größte Bedeutung gewonnen. Soxhlet war 1848 in Brünn geboren und fand 1879 seine Lebensstellung al» Pro fessor der Agrikulturchemie in München und Vorstand der landwirtschaftlichen ZentralversuchSstatton für Bayern. Seit 1918 lebte er tm Ruhestand. t Da« Staatliche aanftgen,rrte»«le«m blickt in diesem Jahre gemeinsam mll der Alademie lür Kunltgewerbe aus ein SOIährigv» Bestehen zurück. Genau genommen ist der Grundstock iür die Samm lungen ollerdina» schon 1878 angelegt worden, au» welchem Jahre die ersten Eintragungen ln den Büchern datieren. Da» Museum sieht von einer besonderen Jubiläumsfeier ab. SS wird den Anlaß benützen, um Im Laus« deS JabreS eine d--porragender Leistungen der angewandten Kunst de» In- uiit Anslande» dem Dresdner Publikum In Ausstellungen «orzusührrn. Mit Dänemark. Holland. Schweden Nnd Verhandlungen angeknstoli. In Vorbereitung befinde» sich ein« «uSstellung .Alichrlstliche Mosaiken- der vereinigten Werkstätten lii« Mosaik und Glasmalerei Puhl L Wagner. Gottfried HctnerSdoris, Berlin. Die Kollektion umfaßt zunächst die Kopien der römlichcn u> I ravcnnailichen Meisterwerke die in der Mehrzahl iür die groben imertkanischcn Musern angeserlig» worden sind. E» Isi daran ge dacht. später ein- Anzahl moderner Mosaiken iolgrn zu laßen. t Galerie Ernst Arnold. AuSaestelli wiederausgesundene Ge- mälbe von Feuerbach. Neu auSaesttlll sind: ..Siilleben" von Karl Schnch. ..Still Neiiburg- von Wi'heim Trübner und im Graphisches Kabinett Aquarelle von Philipp Feanck. t KuustauSstcllnun Max «in,. SonderauSftellung Geh. Rai. Prof. Dr. Max Rabe» verlln. t Nene Kunst Fide» (StruVestrabel. EpnderaiiSstellung des künst lerischen W«kkeS von Moholy-Nagq (De,taut. Gemälde. Aquarelle, V-viogrammr, Emaille- und Galalttharbettru. Gonnta- von 11 dtl 1 Uhr,eosinet. LM M »M'
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