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Nr. 15S Seit- 4 — ,Vr»d«r N«<drtchlr«'' — Ltonk«s. 4. April 1«N Lan-esverban-slag Sachs. Iunghan-verker Da» sächsische Junghanbiverk kraftvoll »usamm«nzu schlichen, ist das ztelbeivuhte Streben der gesamten Hand» werksmeisterschast, um die Jugend zu stärken kür den harten Wtrtschaftokampf uiid in ihr «inen leistungsfähigen Hand» werkernachwuchS zu schassen. Wie alljährlich, »ersammelte sich die Jungt,andwerkerschast am Sonntage im »Italienischen Dorschen" zu ernster organisatorischer Arbeit. Der Erst« Bor. sitzende vaeseler begrüßte die zahlreich anwesenden Jung. Handwerker, in deren Mitte sich al» Vertreter der Regierung die Oberregierungsräte Dr. v. Buch und Enbler, Ehren- menter des sächsischen Handwerk» Landtagsabgeordneter K u n tz s ch. Siaölrat Obermeister Hetnze, ferner eine lange Reihe von InungSmeistern sächsischer Städte, Vertreter de» LandeSausschusses des sächsischen Handwerk», des Allgemeinen Handwerkerveretn» und vieler Dresdner Innungen und be» sreundeter Organisatlonen befanden. Dt« Grüße und Wünsche der Regierung überbrachte Oberregterungsrat v. Buch, für den Finanzminister sprach Syndikus Dr. Zimmer, für den LandeSausschnh Obermeister Kuntzsch, für den Stadtrat Obermeister H e i » z e. Nach Erledigung de» Tätigkeit», und Kassenberichts sowie deS Bericht» der Rechnungsprüfer wurde dem Vorstand Entlastung erteilt, worauf Syndikus Dr. Zim- mer einen Vortrag hielt über Grundlegendes für die Weiterarbeit. Tie Bewegung und Organisation des Junghandwcrke» habe durch eine gewisse Lauheit und Zurückhaltung der maß. gebenden Stellen eine Stagnation erfahren. Biel zu schwach seien noch die vorhandenen Geldmittel. Die notwendigen Pro. paganöareisen könnten nicht auSgeführt werden. Die innere Fühlung mit der Meisterschaft lasse zu wünschen übrig, im Iunghandwerk selbst herrsche Zersplitterung viele Jung- handwerker glaubten, daß sie bei Eintritt in die Organisation ihre Selbständigkeit aufgeben mühten. Dem sei keineswegs so, wen» auch zuzugeben sei, daß in dieser Hinsicht der Ver. band Hehler gemacht habe. Diese mühten auSgemerzt werden. Jede Neigung zur Diktatur müsse verschwinden. Geschaffen werden müsse eine Interessen, und Arbeitsgemeinschaft sowie eine gutgesührte Statistik. Notwendig sei die Gründung einer offiziellen Vertretung de» IunghandwerkS als eines Ganzen im Gesamthandwerk. Der Stand des IunghandwerkS in Sachsen sei zu ermitteln und jeweils bekauntzugeben. Mit Zahlen müsse man Eindruck machen. Eine eigene Zeitung sei zu gründen. Hinsichtlich der Finanzierung schließlich seien Pauschalsätze cinzuführen, um e» den Einzelvereinen zu er möglichen. sich dem Gesamtverbande anzuschliehen. Nach kurzer Debatte nahm der Verbandstag einstimmig eine Entschließung an. in der es u. a. heiht: Der Landesverband des sächsischen IunghandwerkS beschließt einen Ausbau leiner Arbeiten in dem Sinne, Saß er alle Jung band,verkerrcreinigungen Sachsens unter Wahrung ihrer Eigenart in einer Stammltste zusammenschlleßt, so daß sie ein geschlagenes Ganze» darstcllen. Er bildet eine Nachrichtenzentrale und Ver mittlungsstelle aller Bereinigungen. In letzterem werben keine Beiträge mehr erhoben, sondern ein nach der Zahl der Mitglieder gestapeltes vierteljährliche» Pauschal« von 1 bl» 4 Mark se nach der Zahl der Mi ra lieber. Die Ml ege der allgemeinen Bildung liegt dem Verbände nachdriickltchst am Herren. Hieraus wurden innere Verbandsangelegenheiten und Wahlen erledigt. Den Schluß des verbaudstages bildete ein Vortrag des Syndikus Tr. Z i m in e r über den „Gebrauch der freien Rede tm Junghanbiverk". in dem der Redner den Iunghandwerkern den Wert der freien Rede bar- legte und ihnen empfahl, sich zunächst in sog. Debattierklubs rednerisch zu üben. — Große Freude erregte schließlich die Mitteilung, daß Wirlschastsmiuister Dr. Wilhelm dem Ver- bandstage telegraphisch seine besten Wünsche übermittelt habe. Manderschwärme von Schmetterlingen. Der Fortgang der Sammlung für die Kinderheilanstalt. Die Schmetterlinge der Sammlung zum Besten der Kindcrhcilanstalt flogen am Sonntag bei besserem Himmel als am ersten Tage gar lustig weiter. Es zeigte sich, wie glück lich der Wechsel mit dem verkanfSgegenstand gewesen war,' sicherlich heftete sich auch so mancher, der die überlieferte Blume abgelehnt hätte, das neue Abzeichen an. eben weil's ein neues war. Außer Schülern und Schülerinnen beteiligten sich auch die Schwestern der Kinderheilanstalt an dem LiebeS- werke: in der Straßenbahn, im Ratskeller, im Europahof, beim Schützentag in der Ausstellung — nirgends war man vor den Eifrigen sicher. Dafür ist aber auch, allem Anschein nach, ein schöner Erfolg hereingebracht worden. Das Er gebnis ist zwar noch nicht zu schätzen: nach den Nachforderun- gcn deS fleißigen Völkchens aber z» urteilen, scheint'S beinahe einen Ausverkauf gegeben z» haben. Was um deS from men Zweckes willen innigst zu begrüßen wäre. Leider haben aber die Kommunisten auch bei diesem wohl, tätigen Werke versucht, im trüben zu fischen. Mit Marsch musik — in der Friedrichstadt sogar während der Kirchcn- zeit — durchzogen sie die Stadt unter Mitführung von Schil dern mit Aufschriften wie „Kinder in Not!" usw. Dem Kenner nur zeigten die drei Buchstaben I. A. H. an. daß es sich »in die sogenannte Internationale Arbeiterhilfe handelte, eine Einrichtung, von der man weiß, daß sie den radikalen Links parteien als Mittel zum Zwecke dient. Schühenge-eriklaye. Gchühentagung — hieß die Losung, unter der am Gon«, abend und Gvnutag alte Soldaten, Offizier« «nd Manne«, von wett und breit tn der alten Äarntsvnstadt, in Dreode«. »usammenstrdmten. Mit einem wunderschönen Austakt d«. gann da» Fest: eine Feier kameradschaftlicher Dreue. eine Planitz-Ehrung war'», wa» den Sonnabend auSsüllte. Ex», von der Planitz, Schütze vom Eintritt tn die militärische Laufbahn an, Führer der Schützen tm Weltkriege, Führer der «3. Jnf.Div beim AuSrücken und oberster Herr de» 12. Reservekorps und des l2. Armeekorps bet der Heimkehr, beging sein goldene» M t l i t ä r s u bi lä u mdafür ehrten ihn seine Getreuen. Aber noch zwei verdiente Osstztere. Generalleutnant von Schmieden und Oberst vonTschtrschky u. Vögen- dorff, freuten sich des gleiche» IubelgebenkenS. All« drei saßen auf bekränzten Stühlen. Der große, völlig gefüllte Saal des Ausstellungspalastes war mit Fahnen und Symbolen geschmückt, die Ehrentafel mit Blumen und Grün überdeckt. Aus einem breiten Podium an der Westseite traten die Sprecher und die Vortragenden Künstler auf. Seitlich davon hatte die Kapelle des 1. Jäger-Bai. Inf.-Reg. Nr l» mit ihrem Schützenregtment». Die erste ruhmvolle Bewährung im 78er land» Wiederaufstieg ko«,nt." Und damit, dem vaterlos «tu dreifach«» Hurra! Ausgezeichnete" Darbietungen der Tanzgruppe der SiiU StaatStheater. mit Ellen von Eleve-Petz, Gin» Rep. pach und Tchad« war«« »a» letzte. Der Svnnlag galt mit seinen Fetern dem Gedenken an da» Mlährige Be- stehen des SchützenregtmentS, an die Gründung des Lande», verband«» ehe« Schützen, vor fünf Jahren, »nd an dl« Schlacht det Sanvtller». Am Morgen traf man sich an der Gedächtnis st ätt« am Alaunplatz - die am 2. und 8. Juni 1928 eingewetht werden wird - . Kam. Rieß hielt hier die Ansprache vor der Kranzniederlegung. Ai» Nach, mittag lvar noch einmal der grobe AuostellungSiaal Lannqelpunkt. Nach der Begrüßungsrede Major a. D. BlohFn« und nach dem Vorspruch de» Kam Röhr - vom Kam. Schauspieler Max gähn lg ausgezeichnet vorgetrage» — hatte hier Hanptmann d. Res. a. D. Oberstudiendirektor Lohman'n da» Wort. Mit vorbildliche», Redegeichick selleü« er die Bersammlung an die Schilderung der Gcicliichle de» Obern,usikmetster Thiele Platz gefunden. Der Planttztag unterstand der Leitung des Kam. Heyne Feierlich wurden zu Beginn die Fahnen heretngctragen. Kam. Heyne begrüßte dann die Erschienenen: von der Generalität de» alten und des neuen Heeres waren Vertreter zugegen, so Generaloberst von Ktrchbach, der rangälteste Offizier der sächsischen Armee: Generalleutnant Wöllwarth, der Kvmman dant der 4. Division: Landeskommandant Oberst Fischer: der Kommandant des I.-N. lO, Oberst Schröder: Generalleutnant Bärensprung, Erzellenz Graf Bihthum von Eckstädt, General von Eulitz für den D. O. B., Vertreter des Sächs. Militär» vereinsbundeö, der NeginieiitSverciiie und der TradttionS kompagntc im I.-N. IN. Der Vorsitzende de» Landesverbandes ehe»,. Schützen, Kam. Rieb, sprach über die Bedeutung diese» TageS, würdigte die Laufbahn des Jubilars und be- zeichnete besonders die Tatsache, daß Erz. von der Planitz ich immer wieder zu seine» liebe» Schützen zurückgefunden habe. Allzuviele der Führer der alten sächsische» Aunee sind heute schon hluübergegangeu: um so enger gilt es, sich um die lleberlcbeiiden, die Angehörigen einer eisernen Zeit, zu chareu. Dem Jubilar ein dreifaches Hoch! Kam Hetnze trug tm Anschluß au diese Worte einen poetischen Prolog vor. In ähnlicher Weise ließ sich Generaloberst von Kirch. bach über PlanitzenS Verdienste tm Weltkriege vernehmen, und das dreifache Hurra auf de» General, mit dein er schloß, wurde auch vom Kommandanten der 4. Division. Er». Wöll- warth, ausgenommen. Zündend und frisch sprach der ReichSwehrsührer vom Traditionsgedanken: der alte Sol» datengeist der Kameradschaft und unbedingten Pflichterfüllung müsse erhallen bleiben. Zuletzt ergriff Erz. Edler von der Planitz selber das Wort. Hier entstand eine allgemeine Bewegung: die allen Schützen drängten sich zusammen, um de» treuen, verdiente» Führer besser sehen und hören zu können. Der be- gann nach Soldatenwcise mit dem Danke gegen Gott, der kein Leben mit Mühe und Arbeit gesegnet habe, daß es köstlich werben konnte. „Ich wünsche jedem so viel Freude tn seinem Beruf, wie ich in dein nieinigcn gefunden habe." Dieser Tag ist ein Dankfest für mich geworden, doppelter Freude voll, weil ich ihn unter meine» Schützenkameraden verleben kann. Erz. von der Planitz gab bekannt, daß ihm Glückwünsche ge sandt worden seien vom Deutschen Kaiser, dem Prinzen Johann Georg und dem Reichspräsidenten, Generalfeld» marschall von Hindenburg. Brausende Bravorufe unter, brachen diese Mitteilung. Und weiter sprach Erz. von der Planitz vom Geiste des alten Heeres, vom Segen des Wehr- pflichigedankeus, von der Armee von 1614, der „schönsten Ge meinschaft des deutschen Volkes", und von den blutigen Ruhmestagen der Schützen von Rethel, Lenharrö, Craonne und der Hohe 108. Bei seinem Nachruf auf die Gefallenen erhob sich die Versammlung. Ein Wort der Zuversicht bildete den AuSklang. „Ich halte fest an der Hoffnung, daß Deutsch- Krieg«, unter Oberst von Hausen, wurde ebenso lebendig, wie der Frtedenobetrteb zwilchen «launplatz und Heller ln 4» lange» Jahre». Eingestreute Hvrnistenllgnale ricicn die Vergangenheit doppelt wach, Und mit vollem Herzen empfand jeder noch einmal den Weltkrieg mit. von Dinant IilI4 bis Gent 1818, mit den blutigen Siegcstage» von SvmviiiS. In Vtlle aux Bois, Eraonne, Ehaulnco, St. Louplet und San. villers. lieber die düstere Erinnerung an die Auflösung de» Regiments, am 18. Dezember >818, trug die mutige Versiche. rung hinweg, daß der alte Dchiitzengeist meiterlebt. eine Hoff nung für die deutsch« Zukunft! Angehörige der Tradiiions. kvmpagnte trugen durch allerhand militärische Aufführungen im weiteren verlaufe dcö Abends zum Gelingen des Festes bet. » Die militärische Laufbahn deS Generals der Infanterie Horst Edler v. d. Plantir. Edler v. d. Planitz, Tob» be» bei Kvniggrätz aesallenen Haupt manns v. d. Planitz tm 8. Jns.-Batl.. geb. am N. Aug. l8S», <ra< a« 8. April 1877 beim Schlitzen-Regt. ein. wurde »m 8. Okt. >878 Lekondrleutnant und am l. April l88l zum Jnf.-Negt. I8S verletzt. Von l886 bi» !88v hatte er ein Kommando zur Kriegsakademie und 1890 8l ein Kommando zum Großen Gencralstab Berlin. Am l4. März l88I zum Hauptmann und Komp.-Ehek tm Jns.-Negt. Ivil ernannt wurde er am 22. Sept. 1882 in den Generalktab verletzt und zum Großen Generalstab kommandiert. Am 22. März 1881 er- lolgtr sein« Versrtzung tn den Generalktab de» Gcncral-Kommando» Xll A.-K. und am 17. Mat 188« tn den Generalktab der 2. Division Nr. 24. Nachdem er am l7. April 1888 Major geworden war, wurde er am 24. Okt. 1888 in den Generalktab des General-Kommando» XII. A.-K. versetzt, worauk er am 2V. April 1880 zum Kommandeur de» 8. VatlS. Schiiyen-RegtS. ernannt wurde. Am 22. März IW zurückversetzt in den Generalstab, wurde er gleichzeitig zum Großen Generalslab kommandiert. Am N, Eept, >888 kolgte die Ernennung zum Oberstleutnant und Abt.-Ehel tm Kgl. Gächs, KriegSmtnlstcrlum und am 8, Dez. 1884 t» ebengcnannter Stellung zum Inspekteur der Insanterteschulcn. Am 28. Sept. >885 wurde v. d. Planitz Oberst und am 22. Jan. 1886 Kommandeur deS Schützen-Negt«. In bieler Stellung war er vom 1. De, 1487 bl» 1. März 1888 Mitglied der Kommtlllon zur Nenbearbrttung der Felddlenstordnung. Am 28. März 1818 wurde er zum General mal or und Kommandeur der 2. J»s.- Brtgade 46 und am 28. Sept. l8N znm Ehel des Sächsischen Gcncral- stabeS ernannt. Während der Katsermanöver 1812 bekleidet« er da» Amt eines OberquarttermeilterS beim Stabe der Blauen Armee. Di« Bekvrdcrung zum Generalleutnant und Kommandeur der 8. DI«. 28 lunter Verlegung de» DivisionS«StabsgnartierS nach Bautzen! er folgt« am 18. März 1818. Im Weltkriege rückte der Jubilar al« Kommandeur ebenerwähnter Jnl.-Dtvlsion aus. Am l8. April lüill wurde v. b. Planitz zum General d Ins. und Kommandierenden General XII. A.-K. ernannt. Am 28. Dez. >816 erhielt er da» Kommandeurkreuz 2. KI. de» Militär-St.-Heinrichs-Orden» »nd am 27. Mai 1817 den pour Io mörits verliehen. Im Sommer >817 war er durch leinen Gesundheitszustand gezwungen, tn die Heimat zurückzukehren, woraus er im November >817 zum Führer de» Kgl, Preuß. XXV. Reservekorv» ernannt wurde. Am l«. Mai I8l8 wurde er L In suits de» Schützen-RegtS, gestellt und zum Kommand. General bes XII. Reservekorps ernannt, jedoch am 18. Juli 1818 krankheitshalber zur DtSvosiiton gestellt. — Nebcrtritt in den Ruhestand. Nach über 40iähriger Dienstzeit trat der Bureaudtrektor Glaß vvm Amtsgericht Dresden. Abteilung für Strafsachen, in den wohlverdienten Ruhestand. In einer schlichten Abschicbsfeter widmete AmtS- gcrichtsbirektor Dr. Gaertncr seinem scheidenden Mitarbeiter warme Worte der Anerkennung. Für die nichtrtchterlichen Beamten und Angestellten sprach der Vorsitzende des Be- amtenausschusscS, Justizinlpcktor Reiß mann. Er dankte dem Scheidenden insbesondere für die jederzeit vornehm- schlichte Art seiner Amtsführung. Bnreaudirektor Glaß dankte in bewegten Worten Vorgesetzte», Kollegen und Unter gebenen für die treue Mitarbeit und Unterstützung. — Mit der weiteren Führung der Geschäfte wnrbe Justizamtmann Pötzsch betraut. — Todesfälle. Nach kurzer Krankheit ist hier der Pro» fessor Paul Zapf, Studtenrat an der Oesfentltchen höheren Handelslehranstalt, gestorben. Ferner verschied am 2. d M. nach kurzem schweren Leiden der SanitätSrat Dr. med. Paul Julius Menzel. Die letzt viel besprochene Frage der Hai eine unserer ersten Firmen am Platze kurz entschlossen im"Hindliä auf die ichrmerige linanzielle Lage vieler Haushaltungen jetzt verwirk licht. Die Hausfrau dal keine große Ausgabe auf einmal nötig, wenn sie größere Gegenstände wie Äücheneinnchlungen Wachmoichmen. Gaskocher, Gasherde. Eisichränke, Mangeln, Slaublauger. Speiic- Service, eleklr. Kochapparaie, Gordinensponner, größere Küchen» Maschinen usw. erworben will. Sie geht zu Gebrüder Eberstein. Allmarkt 7, und benützt deren neu einqesübries ömonailiches Teil- zoklungslyllcm. Durch dasselbe erhält sie erstklassige Dauerware in großer Auswahl zu weitgehenden Bedingungen. Interessenten wird gern ausiührllche Auskunsl gegeben. tz Mit einer einzigen Ausnahme sind diese Bilder außerorüent- lich sreunditch, leicht verständlich, lebcnSfrisch und bühnenwirk sam, so daß empfängliche Kinderherzen unmittelbar gefesselt und zum Aufjubel» veranlaßt werden. Nur das dritte Bild, in dem die bühnentechnisch wohl kaum darstellbare Illusion eines Daucrfluges der beiden Kinder auf dem Rücken von wandern den Wildgänsen unter Begegnungen mit Zügen von Störchen, Schwalben und sogar mit Wotans wilden Heerscharen geweckt werden soll, wird wohl den Kindern ebenso unsaßlich geblieben sein wie eine ganze Reihe von Papierdeutsch-Versen, die zwar zumeist ganz hübsche Gedanken bergen, aber in ihrer Ge schraubtheit des Ausdrucks über das Fassungsvermögen von Kinderhirnc» hinausgehen. Kindlich im guten Sinne ist aber der Grundgedanke, daß der Osterhase außer seinen Norlpai- eiern auch ein funkelndes, leuchtendes und wärmendes Goldei legt, daß man nur finden muß. um damit den kaltherzigen drei EiSmänner», die das Frühlingskind eingesangen haben und in ihrer Eishöhle verborgen halten, gründlich heimleuchten zu können. Jörg und Jutta finden nach allerlei Abenteuern daS goldene Osterei i» der Wohnung deS Osterhasen, befreien unter Mithilfe des Hasenehepaares das holde FrühltngSkind, und nun beginn! ans der Erde das lenzlicde Knospen und Sprießen und Rluinenblühc», die Vögel singen, die Käfer schwirren, die Schmetterlinge gaukeln in den Lüften, die Kinder tummeln sich wieder ans der Wiese, tn den Herzen der Burschen und jungen Mädchen erwacht die Liebe und die Tanzlust, und der alte Schäfer spielt ihnen aus seiner Klarinette zum Reigen aus. Dies alles ergibt zwanglos entzückende Bilder mit Singsang und Tanz: die bestgelungenen sind diejenigen, tn denen der Ostcrhalc und seine Familie im Mittelpunkt stehen. Max Iähntg und Meta Bünger sind ein Hasenpaar so recht nach dem Herzen der Kinder, und der Jörg und die Jutta, die nach dem goldenen Wunderet suchen, finden tn Ursula v. Wieie und Lotte Minckwitz nicht minder kindertümltche Vertreter. Dell Maria Teichen verkörpert das Frühling», kind so hold »nd lieblich, daß auch das Auge der großen Leute mit Ergötzen auf ihm ruht. DaS gleiche gilt von der Schar der Frühlingsblumen, der Schmetterlinge, Martenkäferchen. Hasenkinder, Bauernbursch«» und Dirndeln, die nach der hübschen Ballettmusik von Arno Kaufmann unter Leitung der Ballcttmetsterin Maria K a u s m a n n. P r a t s ch sich tn duftigen, luftigen Tänzen schwingen. Die farbenfrohen Bühnenbilder hat der Märchendtchter selbst entworfen, und die nir Handlung gehörige schlicht« Musik stammt vom Kapell- meister deS Alberttheaters. Dr. L. P r i n ». ES unterliegt 'einem Zweifel, daß — wie bereits bei der ersten Vorstellung „„ künftigen Wiederholungen von Jörg und Juttas FrühlingSsahrt Hunderte von Kindern den beiden munteren Führern in die Welt des Osterhasen sroheS und befriedigtes Geleit geben werden. —<it. H Schlußfcier deS Konservatoriums zu Dresden. DaS 71. Studienjahr wurde mit der Schlußfcier im Konserva tortumSsaale beendet. Vor versammelter Lehrer- und Schüler schaft gab Direktor Johannes Krantz einen Rückblick auf das verflossene Studienjahr und gedachte an erster Stelle mit pietätvollen Worten der Persönlichkeiten, welche dem Kon servatorium nahegestanden haben und lm vergangenen Schul jahre verstorben stnS. Erinnert wurde an: Frau Geheimrat Professor Dr. Ellcnbergcr, die Begründerin einer Professor Schärfe-Stiftung tm Konservatorium: Hofkapellmeistcr Ge hctmrat Adolf Hagen, einstmals artistischer Direktor der Anstalt: Kammervirtuos Professor Eduard Btehrtng, btö Sep tember 1026 Melstcrlehrcr für Oboe: ferner an die ehe- maligen Lehrkräfte Schauspieler Professor Adolf Winds, Ge- sanglchrerin Margarete Häpe und Klavierlehrerin Frau Kammermusiker Therese Bauer geb. Becker. — Aus der Reihe der Neuanstellungcn seien erwähnt: Professor Karl Prehsch und Herbert Wüfthoff für Klavier, Kantor Johanne» Kötzschkc für Orgel, Walter Backhaus für Violine, Rudolf Axt für Kontrabaß, Oökar Geißler für Oboe, Willi Breul für Horn, Opernsänger Hanns Lange von der Staatsoper für die Opernschule, außerdem Kammersänger Johannes Gembach und Kammersängerin Margarete Stemö. — Bier Konserva. tortumsstuüierende fanden Aufnahme tn das Mnstkwissen. schaftltche Institut der Universität Leipzig. — Mit besonderer Befriedigung konnte ans den ehrenvollen Verlauf der musika lischen Veranstaltungen htngcwiesen werben, welche den hohen künstlerischen Stand des Dresdner Konservatoriums unter Leitung von Professor Paul Büttner aufs neue be- zeugten. Im Schlußkonzert wurde die Dresdner Polizei. Musikkapalle, welche durch Professor Büttner tm Anschluß an das Konservatorium ins Leben gerufen worden ist, erstmalig öffentlich vorgcführt. — Eine Anzahl von der Lehrerschaft zu gesprochene Reifezeugnisse und Auszeichnungen wurden ver. kündet. Die höchste Auszeichnung, das PretSzeugnt», erhielt Frl. Grete Schurig aus der Klavierklasse Frl. Helen« Zimmer- mann. Die Nvtenpretse der Krantz-Stistung bekamen: Herr Fritz Fischer aus der Oboeklasse Geißler, Frl. Charlotte Leon- Hardt aus der Gesangsklasse Frau Wollen, Frl. Dora Winkler aus der Gesangsklasse Frau Schlegel-Dietrich. Der Preis der „Untversal-Edttton in Wien" wurde Herrn Hermann Vüdicke aus der Klavierklass« Professor Beiter zuteil. — Ein Orgel- spiel, „Ostermorgen" von Malllng, leitete zu einer huldigen den Gedächtnisrede für Beethoven über, in welcher Hochschul lehrer Dr. Kreiser mit tiefer Sachkenntnis und mit schwung- vollen Worten das edle, übergroße Künstler- and Menschen tum des verklärten Tonmeisters als ideales Vorbild htiiiiellte. Warmer Beifall folgte diesen Auösührnngen. Den Abschluß der Feier bildete die Sinfonische Fantasie mit Dovpclsuge von H. Fährmann für Orgel. — Am Freitag, dem 8. April, abend» !^8 Uhr, findet im Harmonicsaale »vch ein Orchestervrüsungs- kvnzert statt. — Anmeldungen für das neue Schulsahr werden im Konservatorium. LandhauSstraße 11. 2., entgegcngenommcn. s In der Galerie Arnold ist cun Sonntagvormittag eine SonberauSstellung Schmidt-Rottluff eröffnet worden vor einer betrüblich kleinen Schar, die den nmfasscu- den Einladungen Gutbters gefolgt war. Der Künstler hat sich selbst angelegentlichst für den Plan einer Ausstellung in seiner früheren Heimat interessiert, die ihn in zwanzig Jahre» stark vernachlässigte und der er darum fremd geworden war. Es ist Versäumtes gutzumachen, einmal durch Bckannt- machen der Werke dieses Künstlers aus den verschiedensten Epochen, zum anderen aber auch durch bas Interesse deS Publikums, das gerade in Dresden dem Landsmann aus Chemnitz, der in den Jahren IMS bis lülv hier studierte und sein« ersten bedentungsvollen Merke schuf, geschuldet wird. Mit ihm zusammen waren es die Künstler der „Brücke", die von 1903 btS 1911 neues Leben hier anfzubaucn suchte», schließlich aber nach Berlin abwander» mußten, da die weitere Existenz für sie tn Dresden unmöglich war. Es bat sich da- malS niemand um die kleine Schar tapferer Kämpfer ge kümmert. Im Gegenteil, sic wurden bet allen Anlässen ge mieden. Im Katalog der „Brücke" von 1910 über die AuS- stellung, die an gleicher Stelle stattfanb, sind 68 Freunde und Gönner aufgeftthrt. Davon allein 28 tn Hamburg und be schämende sechs tn Dresden. Unter' diesen sechs ist wenigstens der Name Otto Gußmann zu finden. Es wäre daher eine schöne und dankbare Aufgabe für die städtische wie staatliche Gemäldesammlung, den Besitz an Werken Schmidt Rottluff« und seiner Freunde zu erweitern. Denn schließlich werden doch viele Besucher dieser Sammlung gerade tn Dresden Werke teuer Künstlergruppe suchen, die von hier auSgtng »nd durch bte Dresden in der Geschichte der modernen Kunst einen Namen bekommen hat. Diese Angaben GiitbicrS tn keiner Begrüßungsrede mögen dahin wirken, baß die schöne Aus stellung, bte etwa 89 Bilder seit 190ö. besonders aber fett 1928 enthält und zu der das Chemnitzer Museum zmei Früh« werke beisteuerte, die verdiente Beachtung der Dresdner Kunstfreunde finde. k. L