Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270404013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927040401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927040401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-04
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»«»er. n»e». chmilia, »Mische o sühn, aenolleu he» de« l Bvlkis rnäh. ihr den und die >n heule shaltii». Seinsuhr »ich»«« lt. cre Zeit sie kei« »Me«, der mit rruna«, bstcrual. die Ab. One. buh! ch nati,<! ,an«riss. »ar. Kür ihruuq-, rnchmste ixutscheu ic AuS< eisührem lndnuukt cs Nab- er Laut- npiinter. !ie Sand ln dustrii strje-Ar- Weiter k zu beu Isorium el, Saar n d e IS- s unter ! schwer- Um ei» ungleich Landes und die Pro. 4. April ISN — ^vr«d«er Aochrichie»' — Nr. 1»« Seite L Arbeilszeil-ebatte im Aeichsiag. Kiiltur- ^utschli!' S ch u l- :»dig ist, ^ >rtci fol< etung er i etz muh Ausdruck :r Elter» Staates. >r uai ia he Lei- 4. die Vahrung chulartcn id sie in tikel Uli gemein- tltche» ! ist aas Getre» ichsschul« dem Ke. ulpolitik. datS mit »ergreift, aus de» den, wo- -stunden, >te ver. aus de» er Reli> egev r Schritt nigkciten >en Zen« Wirklich- ledig- caktionS- ns unter lesunden, trard iw rutungen r Fabel. Dr. Brauns begründet das Kompromih. verlt«. 2. «pril. Nach Erledigung de» Finanzausgleichs folgte am Sonn, atend die erste Beratung de» Entwurfs «tue» Ge- setze- zur Abänderung der ArbettSzeitnot. Verordnung. ReichSarbeitSmiuifter Dr. «rann» betonte, daß die ArbeitSzettnotverorbnuug seinerzeit von alle» Parteien und auch von der Regierung von vornherein nur als eine vorläufige Regelung angesehen worden sei. Unsere gesamte Wirtschaft, so führte der Minister weiter aus, lag damals darnieder, zum Teil völlig still. Die erforderliche Produktionssteigerung sollte «. a. auch durch eine Ab- ändern»« des Achtstundentages erreicht werden. Erst da» Jahr 1926 brachte eine wesentliche Besserung der Wirtschafts lage. Der englische Bcrgarbetterstretk veranlaß«« eine steigende Belebung der Konjunktur in der deutschen Wirt- schaft. Damals führte dte vermehrte Arbeitsgelegenheit zu einer stärkere» Ausnutzung der in den Tarifverträgen vor- gesehenen Möglichkeiten. Zum Teil wurden allerdings an gesichts der Erwerbslosigkeit und der Kurzarbeit auch Uber- mäßig lange Arbeitszeiten eiugeführt, die nicht mehr ertragen werden konnten. Ende dcS Jahres M« war man sich darüber- klar, das? diese Zustände nicht so bleiben konnten. Die neue Negierung ivar sich der Bedeutung der schwebenden ArbeitSzettlagc bewußt und ergriff deshalb sofort die Initiative zu einer gesetzlichen Acndcrung der LrbcitSzettnotverordnung. Sie baute dabei auf den Ab. niachungcn der früheren Regieruugskoalitton auf. Sie sah dann aber insbesondere die Straflosigkeit freiwilliger lieber- arbeit vor. Die Regierungsparteien beschäftigten sich sofort mit dem Entwurf. Der unter ihnen erzielte» Bcrständigung trat die Regierung und auch der Ncichsrat bei. Der Zweck des Entwurfes kann, so hebt der Minister hervor, keines, weg» eine endgültige oder auch nur aus längere Zeit be. rechnete Lösung der ArbettSzeitfrage sein. Diesen, Zweck dient das Arbcitöschutzgcsctz, das vom Ncichsrat noch in diesem Sommer in Behandlung genommen werden soll. Irgendeine Borwegnahmc dieses Gesetzes war schon wegen der Schwierigkeit der Materie gar nicht möglich. Die Lösungövcrsuche der sozialdemokratischen, viel mehr noch der kominnnistischcn Fraktion schlugen daher nicht den richtigen Weg ei». Die kommunistischen Anträge, so erklärte der Minister, die bei freiwilliger Mehrarbeit zum Beispiel Ge fängnisstrafe für den Unternehmer festsctzen wollen, könne man ohne weiteres dem Urteil der Ocfsentlichkeit überlassen. Aber auch die sozialdemokratischen Vorschläge seien un annehmbar, sic bedeuteten die Rückkehr zu einem streng schematischen Achtstundentag. Eine Beschränkung der ArbeitS- zeit, die jede positive Mehrarbeit beseitigt, sei noch In keinem Lande eingeführt. Der sozialdemokratische Entwurf gehe ,u weit in seinem Bestreben, die Regelung schon endgültig »orzunehmen. Zurzeit ist nur eine Zwischenlösung möglich inr Vorbereitung der endgültigen Losung der ganzen Frage. Die Novelle sucht zunächst dem Mißbrauch mit den Ucber- stunden zu steuern. Dte behördliche Genehmigung sichert den Behörden und der Justiz die strenge Durchführung der Be stimmungen. die bisher nicht inöglich war. Dann kommt die Bezahlung der Mehrarbeit nach einem festen Zu- schlag von 25 Prozent, der bei allen noch zugelassenen Aus nahmen grundsätzlich ist. Gewisse Saisongewcrbc können vom Zuschlag entbunden werden, aber auch nur da, wo eS sich um eine andcrweite Verteilung der normalen Arbeit handelt. Jedesmal muß der Arbeitsminister entscheiden, der natürlich Ausnahmen nicht znlasscn wird, in den Fällen, wo der Zuschlag üblich ist. Einem Mißbrauch mit der frei willigen Mehrarbeit will der Entwurf tunlichst Vorbeugen. Nach kurzer Debatte wird ein Aiitrag auf eine Stunde Redezeit angenommen. Abg. Grabmann lSoz.) hält die vorgeschlagene Regelung iiir unzureichend. Die Ueberstundenwirtschast müsse endlich beseitigt werden. In Deutschland seien im Jahre 1925 I,g Milliarden, 1926 5,ll Milliarden Arbeitsstunden verloren- gegangen. DaS bedeute für die Arbeiterschaft einen Ein- kommeuSverlust von einer Milliarde im Jahre 1925 und von vier Milliarden Mark tm Jahre 1926. Die Vorlage sei ein Kompromiß, eine glatte Kapitulation der Regie rung und der Parteien vor dem Unternehmer, tum. Auf diesen Entwurf hin hätte Dr. Brauns niemals dte Doktorwürde erhalten. Die Eiewerkschasten bliebe« anf der 48stSndige« Arbeitswoche bestehen. Sie würben ihr Recht schließ» llch dadurch erkämpfen, daß sie keine Ueberstundcn mehr machten. Abg. Dr. Stegerwald lZtr.s hebt hervor, daß der Kampf der Arbeitnehmerschaft auf dem Gebiete der Arbeitszeit nach beide» Seiten geführt werden müsse, gegen die übermäßigen treffe nicht zu. ES zeit hätten wir tu allgemeinen bestehe schwerste» arbeiten stände hinein. DaS hätte vermieden werden müssen. Dte jetzige Regelung der ArbettSzeitfrage finde auch bei einer ganzen Reihe seiner politischen Freunde keine Billigung. Ein Teil der Fragen könne aber durch ein Notgesetz überhaupt keine Erledigung finden. Da» Gesetz bringe drei Ber- bejserungen: 1. eine sehr bedeutende Einschränkung ber Ueberstunbenmöglichketten: 2. den Angestellten tm Handel, die nicht unter das Washingtoner Abkommen fallen, weit- gehenden Schutz vor schrankenloser Ueberarbett und 8. bet Ucberarbett über 48 Stunden hinaus einen angcmessenen Zuschlag. Wenn man gewerkschaftliche Demonstrationen ver anlaßt, dann muß man dafür sorgen, daß Gewerkschaften und Reichstag eines Sinnes sind und nicht gegeneinander arbeiten. Die Schltchterkonferenz tm Dezember sei ganz anders verlaufen, als wenn eine ordentliche Regierung vor handen gewesen wäre. Daher seien in diesen letzten Monaten eine Anzahl Tarifverträge zustandegekommen. in denen alles beim alten geblieben sei. Die Behauptung des Abg. Graß- mann, es gehe der gesamten deutschen Wirtschaft heute gut. gehe nur bestimmten Zweigen gut. Zur- Deutschland fünferlei Arbeitszeit. Im in Deutschland für diejenigen, die am müssen, die längste Arbeitszeit. DaS Schlimmste und Kulturunwürdige sei die zweigeteilte Schicht, die zwvlfstündige Arbeitszeit, die längste Arbeitszeit in Europa. sHürt! Hört!) Ein Notgesetz sei nicht daö Ende, sondern der Anfang der Regelung -er Arbeitszeit. Sä müsse dahin gewirkt werden, daß das endgültige RrbeitSzeitgesetz dem Reichstag im Herbst zugeht. Das Zentrum wünsche die -Mündige Arbeitswoche als Norm. Für die verschiedenen Gewerbe müßten aber gewisse Freiheiten gegeben werden. Der jetzige Arbeits- schutzgesetzentwurf werbe kaum Gesetz wer- den: Die Ausnahmebestimmungen seien zu weitmaschig. ?kbg. Dr. Rademachcr sD.-N.): Alle Parteien stimmen wvhl tn^dem letzten Ziel einer Verminderung der ArbeitS- losigkeit^ überein. Nur über die Wege znm Ziel besteht Meinungsverschiedenheit. Politische Gründe sollten hier auS- scheiden. Ich würde eS begrüßen, wenn die Auseinander, setznngen über das Gesetz sich in sachlichem Nahmen bewegen würben. Die Geschichte wird sich einmal darüber wundern, daß in Deutschland bei seiner jetzigen Lage ein Gesetz ge- schasse» wurde, durch das die Arbeit beschränkt und verboten wurde. Eine mechanische Regelung der Arbeits zeit ist unmöglich. Wir wollen keinen Mißbrauch dulden und ihm Vorschub leisten, aber auch nicht a»S Angst vor Mißbräuchen in einen Zuchthausstaat hineinkommen. Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer muß die Hauptsache bleiben. Die steuerliche Belastung der deutschen Wirtschaft ist gleich hoch geblieben. Dazu kommt die hohe Schuld an das Ausland. Hieraus wird um 611 Nhr die Deiterberatung auf Montag 11 Nhr vertagt. Außerdem kleine Vorlagen und Zündholzmonopolgesctz. Das wettere Schicksal -es Finanzausgleichs. Nachdem der Reichstag mit dem Finanzausgleichsgesetz auch das neue Bicrsteuergesetz endgültig angenommen hat, wird sich nunmehr am Dienstag der RcichSrat mit der darin beschlossenen Erhöhung der süddeutschen Btersteueranteile zu beschäftigen haben. Die Zwischenpause will Reichskanzler Marx benutzen, um die preußische StaatSrcgierung von ihrem Widerstand gegen das Gesetz abzubrtngen. Die „Bayrische Dolksparteikorrespondenz" schreibt zur Sache: „Bei den Beratungen tm StcuerauSschuß de» Reichstags über daö neue FinanzauSgletchsprovtsorium und über die Erhöhung der Btersteueranteile der süddeutschen Staaten hat der Vertreter Preußens gegen dte angebliche Be vorzugung der süddeutschen Länder protestiert. Aus diesem und anderen Anzeichen muß man den Schluß ziehen, baß die preußische Regierung tatsächlich mit dem Gedanken umgeht, tm RcichSrat Einspruch gegen diese beiden Gesetze, zum mindesten gegen die vorgesehen« Erhöhung der Btersteueranteile der süddeutschen Staatem einzulegen. Bekäme dte preußische Regierung bei ihrem Einspruch dte BunbeSgcnossenschast der preußischen Provinztalstimmen und einer Reihe von Länderstimmen — man spricht von Sachsen, Lippe, Anhalt und Hamburg —, so müßte daö Gesetz an den Reichstag zurückgehen und könnte nur durch eine Zwei drittelmehrheit deS Reichstags rechtswirksam gemacht wer den. Eine solche Mehrheit könnte natürlich nie aufgebracht werden, und daö Ergebnis ber preußischen Politik wäre zu- nächst ei» chaotischer Zustand. Dadurch würbe daS Ver hältnis zwischen Nord und Süd eine Ver giftung erfahren, wie wir sie noch nicht erlebt haben." Oerlliches un- Sächsisches. »ojtthrlges MtMilrdreasrl«bUa«m des Generals Inf. a. D. Adolph v. Carlowitz. Der ehemalige sächsische KriegSmintster Ex», v. Tarlowitz, seit seiner Verabschiedung au» dem aktiven Dienst tm Januar 1919 auf Schloß Gerödvrf bet Roßwetn wohnend, beging am 1. April, wie schon mttgetetlt, sein VVjährtgeS Militärdienst- jubtläum. Eine Ehrcnausstellung deS MtlttärvereinS Etzdorf am Vorabend leitete daS bedeutungsvolle Gedenken «in. denn Ex», v. «arlowttz ist ber einzige sächsische General, der Armee- sichrer <2. und 9. Armee» an der Westfront war. Ein großer KretS von Glückwünschenden hatte sich eingrfunden, so baß sich bei dem Frühlingssonnenschein ein angeregtes Bild anf der Terrasse entfaltete. Major Ehrtg vom Döbelner Bataillon vertrat dte Reichswehr, deren Kapelle tm Park bet der viel hundertjährigen Linde die alten vertrauten Regimentömärsche spielte. Vom Stabe des g. Reservekorps, an dessen Spitze General v. Carlowitz am Narocz-See den Angriffen der Rüsten ruhmreichen Widerstand entgegengesetzt hatte, war der Ehes deS Stabes, Ex», v. Willens, persönlich erschienen. König Friedrich August hatte aus Teneriffa geschrieben: ebenso gra- tuliertcn Neichsinncnmtnistcr v. Keudcll und eine Anzahl Gruppen der Dcutschnationalen Volkspartei, deren aner kannter und tatkräftiger Führer Exz. v. Carlowitz im hiesige» Bezirke ist. Trotz seiner tl9 Jahre erfreut er sich staunens werter Rüstigkeit und Gesundheit und wäre sicher noch manch schwierigen Ausgaben gewachsen. Das Offizierkorps des Leib- grenadier-Negtmcntö, a In k>uiw dessen Exz. v. Carlowitz stand, gibt dem Jubilar zn Ehren am heutigen 4. April in Dresden ein Festmahl. Forderungen zum Arbeite rschutzgesetz. Der Zentralrcrband christlicher Textil- arbeit er Deutschlands, Bezirk Sachsen, schreibt unS: Der Entwurf zum Arbciterschutzgcsetz trägt dem Schutz- bedürsnis der Mütter nicht Rechnung. ES schien zum Bei spiel alle Bestimmungen über den Schutz der Mutter ander Arbeitsstätte selbst. Dringend muß gefordert werden, daß die Arbeitszeit d-'r schwangere», und stillende» Arbeiterinnen aus 48 Stunden in der Woche beschränkt bleibt. Im Betriebe muß diesen Arbeiterinnen möglichst eine leichte Arbeit zugewiesen werden. Vom Tragen und Heben schwerer Lasten sind sie zu befreien. In den Arbcitsräuinen müssen ihnen Sitzgelegenheiten zur Verfügung gestellt werden- Ucber Stillpausen sieht der Gesetzentwurf vor. daß die Arbeiterin auf ihren Antrag zwctmal täglich eine halbe Stunde oder einmal eine Stunde bekommt. Eine halbe Stunde Sttllpauie reicht selbst dann nicht aus. wenn die Arbeiterin nur 19 Minuten vom Betriebe entfernt wohnt. Tie meisten Arbeiterinnen wohnen aber weiter. Die -Hetze bin und ber »vürdc für Mutter und Kind nicht zuträglich sein. Daß die Arbeiterin Lohnetnbuße hätte, würde außerdem ein G.und sei», die Durchführung dieser geseylichcn Bestimmung zu verhindern. ES muß deshalb nicht nur eine Bezahlung der Stillpausen wie der Arbeitszeit gefordert werden: die Still pausen müssen auch ausreichend sein. Bis zu zweimal einer Stunde täglich sollte die Arbeiterin die Arbeit unterbrechen dürfen. Bisher schon dursten Arbeiterinnen sechs Wochen nach ber Niederkunft nicht beschäftigt werden. Sic waren berechtigt, sechs Wochen vor der Niederkunst die Arbeit einzustellen, wenn durch ärztliches Zeugnis nachgeivicsen ivurde, daß die Niederkunft in sechs Wochen zu erwarten ist. Der Gcsetzent- wurf sagt nun, daß die Mütter während iveiterer sechs Wochen nach der Niederkunft berechtigt sein sollen, die Arbeitsleistung zu verweigern, wenn sie durch ärztliches Zeugnis Nachweisen, daß sie an der Arbeit verhindert sind durch eine Krankheit, die Folge der Niederkunst ist. Während dieser sechs Wochen darf ihnen nicht aus diesem Grunde gekündigt werden. Das Gesetz beschränkt sich hier fast ganz auf das bisher üagewcsene. Es ist dringend nötig, daß die Schwangere schon drei Monate vor der Niederkunft die Arbeit verweigern darf. Dte Sperrfrist für die BcschästigungSmöglichkcit muß auf zehn Wochen nach der Niederkunft erweitert werben. Während weiterer sechs Wochen muß die Mutter daS Recht haben, die Arbeitsleistung zu verweigern, wenn sie durch ärztliches Zeugnis uachwetst, daß sie durch eine Krankheit, die Folge ber Niederkunft ist, an der Arbeit verhindert ist. ller Dienst sn «ler Mrtsclistl ist die vornehmst« Ankaab« d«o Arbeltv- nachweise» Bitte «eben Sie «nv Ihr« Auf- träa« »ur gewissenhaft«» Erledigung. Anruf: 2S881 u. 24831 : o. D. er Deut- Ostseebad des Er- Lat die :n Ber eicht. konale. Bureau- »ale z»r -er Maß- hen Aon- ilinnalen : albaiil. ion-recht Kunst und Wissenschaft. I Dresdner Theatersplelplan für hcnte. Opernhaus: .Hanneles Himmelfahrt" (118). Schauspielhaus: LSallenstcin" s148). Albert-Theater: „Rosenmontag" il>«>. Residenz.Theater: „Der fidele Bauer" s^8f. Die Komödie: „DaS Glas Wasser" j-^8). Central- Thcater: „No, no Nanctte" (148). -i Albert-Theate«. I» der am Dienstag, dem 8. April, stattftnden- den ltraufflibruna von „Kaiser ober knock-out" übernimmt Saura Lchasser dt« weibliche Hauptrolle an Stelle von Gertrud Melnz. die einen Ichweren Tkaueriall erlitten hat. Der Autor ber Ilraussührung, Dr. Rudolf Mutmann, Ist in Dresden «tnaetrossen, am den letzten Proben unb ber Uraufführung betznwohnen. z Dt« Komvtt«. „Was sollen wir spielen" oder »Ho t u « - P o k » »" ist der Titel der neuen Kombdle von Kurt Götz. tie dieser bekannte kustlpieldtchtcr unb vbaralterdarsteller de» Deut, ichen Theater», Berlin, bet seinem Gastspiel am Mittwoch, dem «. April, in der Komödie mit seinem Ensemble aufsühren wird, zu dem Valerie v. Marten», Hermann Ballentin, Walther Stctnbeck, Nax gaulmann, Willy Nuschhofs, Earl Winter, Tille Uhrtg gehören. s veranstaltnage« heute 14« Uhr: Künftlcrhau», Btlrtlch- vmnieit: KausmannsHast, Konzert mit Steinweg-Welte-Reproduk- tiin-slügel: »/,« Uhr: BeretnShau», Konzert der Vokalkapelle: 8 Uhr: Aalmcngartcn, Konzert Schausuß-Vontnl: NcustSdtcr Kasino, Schüler- »prsührungSabend Stritt: Volkswohl, Bunter Abend. s Residenz-Theater. „Hundertmal „ZtrkuSprtn- »esltn" in ununterbrochener Folge, — das ist ein Operetten- ersolg, wie er bisher in Dresden nur der „Lustigen Witwe" und der „Gräfin Mariza" beschicken war. Grund genug, baß man dte JubtläumSvorstellung am Sonnabend über Ihre 99 Vorgängerinnen ein wenig htnauShob. Ueber dem vühnenrahmen leuchtete eine grünumrandete rote Hundert «us. mehrfache Dtaloa-ExtewporeS gedachten der Hundertfeter, Marls sang im Anschluß an das den dritten Akt schmückende Loblied auf die Wiener Kaiserstadt eine Hymne auf „Dresden «m Elbcstranb", dem er neue Treue gelobte, ein photographi- Iche» ErtnnerungSblatt an die „Hundertmaltge" durfte jeder Dheaterbesucher als „schwarz aus weißem Besitz getrost nach Haust tragen", und das Publikum bezeugte seine Anteilnahme «m Ehrentage der „ZirkuSprtnzcssin" mit dem auSverkanften Han« „nd mit besonders warmherzigen Ovationen, dte, wie üblich, am Schlüße des zweiten Aktes in Form und Blumen- »nd weniger vergängltchcn Spenden nicht bloß hörbar, son. strn auch sichtbar wurden. Bei dieser Gelegenheit berief man auch alle btefenigen vor die Rampe, die an dem anßeraewöhn- lichen Erfolge der Kalmönschci, Operette ihre besonderen Verdienste hatten: Direktor Wttt, Spielleiter Groß, Kapellmeister Kunz-Krause unb von den Darstellern Magdalene Wttt, die oorncbm^,raztSse Tttelhelbin, Otto MarlS, den geheimnisvollen Mister X. mit der Pracht tenorstimme, der sich als hochgeborener Fürst entpuppt, Georg Wörtge, den übermütig - lustigen Sohn vom „Erzherzog Carl" und Charlotte Schaedrich, die liebenswürdige Miß Mabel Gtbson aus Wien. Und der gewissenhafte Chronist, den der Beruf in mehrere von den 199 Vorstellungen führte, nruß die Reihe der verdienten Prominenten noch erweitern um bi« Namen Johanna Schubert, die „Bize-ZirkuS- Prinzessin", Iba Kattner, die handfeste und golbhcrztge Mutter Gchlumberger, Karl Sukfüll, den gcsühl- vollen Wiener Oberkellner Pelikan, Adolf Gassert. den Dichter der reizenden Tänze, und Oskar Schott, den Schöpfer der malerischen Bühnenbilder. Dank ber Premieren, frische ber hundertsten Vorstellung wurde daS Jubiläum für Mitivirkcndc und „Genießer" zum Jubelfeste. Wenn auch vorläufig Ihre Durchlaucht die Zirkusprtnzessin einem „Fide- len Bauern" Platz machen muh, so hoffen wir ihr doch über kurz oder lang zu ihrem 290. Geburtstage Glück wünschen zu können» —6t. t Mary Wigmn« im Albert-T-eater. Mary WigmanS abendfüllende Tanzöichtung „Die Feier", dte Dresden nach so vielen anderen Städten am Sonnabend zum ersten Male sah, ist daö Höchste an Metaphysik des Tanzes, daS die geniale Künstlerin bisher geschaffen hat. NebersinnlicheS, in Worten und Tönen Unaussprechliches, hat der Tanz schon in religiösen Uranfängen zu stammeln versucht. Mer nur Rauschzustände, erzeugt durch rhythmische Geräusche, betäubend« Getränke und Gerüche, nur Ekstasen und Orgien waren d«S Ergebnis. Läuterung zu reineren Formen brachten, soweit man über. Haupt davon wissen kann, nur die Gottesdienste ber alten In- der. Erfüllung erst Mary Wtgwan. Sie hat die lange ver schütteten Quellen einer au» glühender Sinnlichkeit ins Uebersinnlichc aufstrebenden Körperkuuft wieder aufgetan und die Bewegung irdischer Leiber zum Sinnbild kosmischer Kräfte gemacht. Das vermag nur ein Hirn zu ersinnen, dem eine fast übernatürliche Kraft inneren SchauenS verliehen, und ein Körper zu gestalten» der seiner selbst tn höchster Voll endung mächtig ist. Eine Hochflut immer neuer innerer Ge sichte in immer neue, ansdrnckStiefc Formen gebannt, ver strömt der reiche Geist: „Alles Vergängliche ist nur ein Gleich nis, daS Unzulängliche, hier wird'S Ereignis." Ganz nüchtern gesprochen: man zeige uns heute daS Ncgietalent in Deutsch, land, das eine solche Aufteilung de» Raume», eine solche Ver. teilung und Formung b«r Gruppen und Linien, solche Der- sinnltchung des Geistigen und Vergeistigung de» Sinnliche« zu schaffen vermag. Man zeige uns ein Bühnen^knsemble von gleicher Durchbildung und Disziplin. Nicht die kleinste Flüchtigkeit und Ungenauigkeit ber Ausführung, nicht die geringste Disharmonie in Farbe und Form stört den Genuß. Ein fast maschinell exaktes Jneiirandcrgrcisen aller Kräfte gibt das Gesühl einer unfehlbar wirkenden höheren Miuht, die hinter dem Ganzen steht. Mit kultischen Formen beginnt „Die Feier": „Der Tempel" umfaßt vier „Monotonien", monoton nur insofern, als alles einen strengen, feierlichen, religiösen Zug trägt. Aber eS besteht doch eine ungeheure Mannigfaltigkeit tm Ausdruck der Monotonie. Höchst wir- kungSvoll ber erste Aufzug mit den Instrumenten. DaS dritte ber Gebilde jener unerhörte an- und abschwellenbe Wirbel der Fllhrertn, den sie schon ehedem zeigte. Der ziveite Teil ,Hm Zeichen des Dunklen" war eine noch nie gesehene Offenbarung. Seltsam die roten Ztpfclk-appen. die 'chwarzen oder silbernen Mäntel, der „Rote" und der „Silberweiße" (die Wtgman). Wie der Schöpsergetst der toten Atome tn Vewcgung seht, wie sie einander anziehen und abstoßen. wie sie kraftlos in sich zusammensinken und das Schöpferische triumphiert, ivie das Dunkel sich wieder erhebt, aber der schaf fende Geist, stolz daoonschreitcnd, das ChaoS seiner Ohnmacht überläßt — daS ist vielleicht die größte Tat schassender Phon, taste, die Mary Wtgman gelungen. Hier erreichte auch ber Beifall -cs vollen Hauses gewaltige Ausmaße. Der „Fest- llch« AnSklang" begann mit einer entzückenden „Polonaise", die wie aus Blütenstcrnen zusammemchwcbtc. In sieben- stufiger Skala von Not erklang ein weiches „Lied". Ei» „Rhapsodischer Tanz" der Führerin ließ noch einmal leiden- schaftltche Töne hochfchwellen. Eine „Tarantella" in einheit lich frohem Wogen der ganzen Gruppe gab den kraftvollen Abschluß, der aber vielleicht noch etwas mehr Apotheose sein könnte. WaS an Musik zu alledem noch übrig bleibt, sind verwehte Rhythmen wie aus einer anderen Welt, in vollem Verstehen erfunden und geleitet von Will Goetze. Die schönen Tanz-kletder schuf, wie immer, EliS Griebel. Man muß Marn WigmanS „Feier" Wiedersehen. Erst dann wird mau voll ihren Reichtum und Ihre Größe fasten. — ck — ß OstermLrchen im Alberttheater. Benno v. Francken. der Schöpfer deS Märchenspiels in sieben Bildern: „Jörg und Juttas FrllhlingSsahrt znm Osterhasen" kommt von der Staffelet des Kunstmalers her. AIS Bühnen- maler — in dieser Eigenschaft hat man ihn bisher vorwiegend kennen gelernt — ist er aber auch mit den Wirkungen dcS Theaters wohlvertrant. Beides spiegelt sich deutlich tn seinem am Sonntag uraufgefllhrten Osterspiel wider. Bild reiht sich an Bild: auf malerische Wirkungen ist mehr Wert gelegt als auf dramatisches Geschehen unb auf straffe Handlungsführung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)