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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270404013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927040401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927040401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-04
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1927
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irr. ISS s-tt- 2 Schicksal ist das deutsche Lchtcksal. und it mehr di« Zeit »uriicksinkt, t» der Bismarck »liier u»S wandelte, um so mehr wächst seine Gl.-,,-,,» ins Rlesengrvße empor. AuS altem Solo- nistenboden ist BiSmarck entsprungen. Dieser Boden gebiert zähe Kralt. Datier die erste Lette de» Bismarckschen Benins: Der unverrückbare -Villen zum teste« Ziel. Lchv» alS Student in Göttinnen stellt itim das Ziel klar vor -lugen: In fünsund- zwanzig Jahren. so schließt er die Wette mit einem amerikani. scheu Bekannten ab. wird Deutschland einig sein. Die zweite Leite Bismarckicher Eigenart: Sieben dem unverwüstlichen Glauben des Genies a» sich selbst, auch die Kraft. an- jedem Widerstand neuen Wille» zu schöpfe«. Eine dritte Eigenschaft gesellt fick liiuz». die nur in seltener Ehe mit der Kraft sich ver bindet: Tao iü die Vorsicht und Maßtzaltnng. die schwere und saure Kunst der- Warteno. Dies« drei Gaben zusammen sind die Waffen, mit denen Bismarck für uns stritt uud siegte. Ein charakteristisches Wort neben vielen anderen aus Bismarcks Diplomateiizeit. Man sagte zu ibm: „Kaiser Napoleon schwankt zwischen der Eint. Lic anzngreifen. und der Furcht, sich mit Deutschland zu messen-" lind Bismarck: „Bei unS ist daS ge rade umgekehrt: Wir haben weder diese Lust. noch diese Furcht." Einige iveitere inarkante Llrjche siigcn sich zu der klaren, schar! niniiisenen Skizze der Persönlichkeit und des gewaltigen We,leo deo groben Kanzlers. das Exzellenz Wallras zeigte. Lein Werk zu sichern »ach a u si e n, zu festigen »ach innen. das war der Nest, der sijr Bismarcks Di- ranenarbett nach der Ernignng blieb. Prophetisch ries er aus: Eiu neuer Krieg wird zum Lieg der Revolutionen. Und weil» wir heute ans de», liefe» Tale unseres Nieder gänge-' huianfölicke» zu de» Höhen, zu denen Bismarck uns geführt hatte, io ln» wir dies nicht allein um der Dank barkeit willen. Mit Ruckerinnernngen und Worten allein labt sich unsere Lliuilö nicht tilgen. Wir tun cs auch, um uns wieder bewirbt zu werden, was Deutschland kann, wen» es von der politischen Erbsünde der Germanen, der Zwie tracht, sich tön. Ans den Wellen des Potvmac im Süd- we'ten von Amerikas Hauptstadt besteht ein schöner Brauch. Rastlos braust dort ans Personendainpserii und -Handels- 'chltfcn das geräuschvolle ainerikanische Erben vorbei. Plötz. lich schlagt die Lctusssglocke an. Alles wird still und blickt nach dem südlichen liier, Tie Lchisssslagge senkt sich grii- bend nach eineni der oirginischen Landhäuser am User. Tn sragü. was in? „Das nt das Haus, in dem George Washing ton lebte und starb," Bei uns. in deutschen Eanden, brausen die Schnellrüge in Schönhanien und Fricdrichsruh vorüber. Aber der Dag wird kommen, wo am deutschen Rhein ein gleicher Brauch besteht. Wenn ans der Elisenböbe bei Bingen das Naiioualdenknial sür Bismarck thronen wird — gebaut wird cs doch, wenn vielleicht auch erst von unser» Kindern und Enkeln —. dann wird jedes deutsche Schiss hingrüßen, die deutsche Flagge sich senken und Mannschaft und Passa giere rverdc» dem fragenden Ausländer kundrun: Dort steh« er. der des Deutsche» Reiches Bau meister war. Und der Deuischc wird, will cs Gott, froh und hclmaistolz hinzukügen: Wenn Bismarcks Werk auch schlechte Erben fand, ei» neues Geschlecht wuchs empor. Fegt steht die deutsche Eiche wieder in nisckici» Grün, und ihren neuen Frühling werden wir wahren. — Nicht endeiuoollender Beifall ist das Echo der gros-angelegten Rede. Darauf ergreift Retchsaukcnmrnijler Dr. Stre emann das Wort zu seiner niitreibenden Lchlnstansprache: Wenn die Reichsregierung sich bei Ihrer ersten Tagung vertreten läßt, so führte er ans, dann zeigt sie damit, daß sie mit ihrem Herzen und mit ihrem Wollen hinter Ihrer Idee steht. Es wird noch einige Zeit vergehen, ehe das Bismarck-Denkmal am Rhein steht, denn nur ein ireier Rhein loll dieses Denk mal sehe», das ein Lnnrbol Bismarck'chen Geistes werden soll. Wie würde in dem Deutschland der Gegenwart ein Bismarck wirken-, so tragt Dr Ltrcscmann. Nicht durch träumende Resignation, so lautet die Antwort, nicht ledig lich in feierlichem Erinnern an einstige Grobe, sonder» er wurde ans rufen zur Tat, um 'wieder aiifziibancn. was möglich ist. Das- sie K a in p f n a t u r e » sind, ist das — «vrodner Nachrichten* — Wesen aller -roßen Männer. Darum laßt un» doch da» Leben all dieser Männer «tcht retvuchiere». damit ein glatte» Gesicht tzerau-kommt, sonder« »rtgtz «in» die Runzeln und Furchen, dt« das Leven ln ihr Gesicht gegraben hat. Zeigt uns auch etwas von ihrer Zwtespälttgkrit und ihrem Kampf Dt«'Entwicklung ist nicht so. wle sie die »«schichte gern zeigt, baß sie sich ganz automatisch ergäbe, Für da» Einende n»t Versöhnente im Leben ViSmarckS, da» «in Lebe» voll Kamps war, gib» es zwei große Harmonien. Die eine war dt« Ber- ehruna bes Volkes, die sichtbaren Ausdruck sank», al» Bismarck nach seinem Scheiden au» der Wilhelmstraße aus der Wiener Reise durch Dresden kain. und die Menge vor dein Hotel Bellemie ihm begeistert huldigte. Danzal» fühlte er. daß das Volk etiien großen Mann besser erkennen und würdige» kann, als es diejenigen vermögen, die mit ewigen Haarspaltereien um ihn staube». Die zweite war da» einzigartige LlerhLltnis, da» ihn «it de« alten Kaiser verband. Es mar nicht immer bequem, mit Bismarck zu arbeiten. Groß« Menichen sind überhaupt nicht bequem, aber wer im Leben keinen Feind gesunden hat. der hat auch nicht» geleistet. Das lst das Grobe an dein alten Kaiser, daß die vielen Gegensähe ihn nicht wankend gemacht haben in dem Berstehen, in dein Ertragen dev großen Manne», sondern ihn stet» aus zahlreiche Abschiedsgesuche Bismarcks ein „Niemals" antworten ließe». Groß ist in der Geschichte, wer die Größten seine» Landes »eben sich walten ließ. Das ganze Leben BiSmarck» lehrt un» da» eine: Arbeit «nd Kampf. Aber nicht Kampf gegeneinander. Und gerade uns drängt die Zeit, die Trümmer nicht liegen zu lassen Es gilt, nicht einer besteren Zeit nachznträumen, sondern den Grund zu legen sür die, die nach uns kommen, damit das neue Geschlecht ansbanen kann, Fragen Sie di« Leute draußen und die über dem Meere: ich höre nur immer wieder ein große» Ltaunen sür da», wa» an Lebenskraft sich wieder in unserem Bolke gezeigt hat, nachdem man ihm alle» genommen halte. Und wenn wir sehen, wie hanseatischer Geist die deutsche Flotte wieder erstehen läßt, wenn wir sehe», wa» nach den furchtbaren Verlusten des Krieges die deutsche Wirtschaft wieder bedeutet, dann zeigen auch diese wenige» Jahre, in denen Fieber daS deutsche Volk schüttelte, was wir schassen könne». wenn wir frei von innerem Fieber einmal ans Werk gehen könne», »in wieder hoch zu kommen. Auch über die Kräfte der Natur ist daS Ichie Wort noch nicht gesprochen, und vielleicht gelingt cS deutschem Geilt und deutscher Ersindergabe, noch auszugleichcn, ivaS wir verloren haben. Ans den Geist baut sich die Materie ans. nnd aus dem. waS Deutschland iunerlich empsinbet, wird die Zukunft des deutschen Volkes aufgebant sei». Heute schon sehen wir ein mächtiges Llreben, Kämpsen nnd Arbeite» in der deutschen Jugend, und wenn das auch nicht allein die Jugend beherrschen soll — wer in der Jugend keine Dummheiten gemacht hat. dem wird anch im Alter nichts Gescheites einsallen —, so ist es doch eine gute schule, um etwas Rechtes zu leisten, wenn die Jugend ohne über kommenes Gut arb. ,e» muß, um nur das nackte Leben zu haben. Nach auße» ist uns mancher Weg versperrt, und manche Träume werden bleiben. Aber ans einem Gebiete gibt es eine Ausgabe, die wir lösen müssen, nämlich: über nnscre Ehre zu wachen, die man mit der Ürlegsschuldlnge angctastet bat. „Sieg oder ilnsieg steht in GotteS Hand, der Ehre sind wir selber Herr und König." Nnd durch das. was wir leisten, gilt rS zn zeigen, daß wir einVolkdrrZnknnst sind. Sind wir einig in diesem Sinne. der der Sinn Bismarcks ist. dann wird auch, wenn es einen Sinn in der Weltgeschichte gib«, eine Antwort komme» aus unseren Rns: Herr, mach unssrci! Stürmischer Bcisall ist das Echo dieser Rede oon sort- reißendem Schwung, der das Niederländische Dankacbet folgt, und wie ein anklagcnder Schrei ringt sich der TchlußnerS dieses Liedes der Unterdrückten aus den -Herzen hervor, die die Bismgrck-J-ce in da» ganze deutsche Volk tragen wollen. Mißerfolg der Genfer Abrüstungsvorkonferenz. Vor Abbruch der Verhandlungen? Paris, 2, April, In hiesige» poliiijchen Kreisen rechnet man damit, daß angesichts der in Gens erneut ausgetretenen Schwierigkeiten dir Vorbereitende Abrüstungskommission ihre Verhandlungen vertagen wird. Man hält hier allge niein die Anschauungen der sran-,»fischen nnd enalischcn Regie rt»», über die Beschränkung ber Flugzengbeständc sür zu weit onscinandergehcnd. als daß eine Einigung er zielt werden könnte. Man rechnet damit, daß in Gens nur rinige Sachverständige Zurückbleiben werden, nm nicht alle Fäden abznbrechc». Ausführlich beschäftigt sich mit der Frage der Rüstungs beschränkung heute der „T e m p s", der n. a. schreibt: Alles Nebel kommt daher daß die Mächte, die an diesem Friedens- wcrke Mitarbeiten und deren Einigkeit für die »übliche Arbeit der Entmafsnnngskon'crctiz unentbehrlich ist, von sehr ver schiedenen Lta nd punkten a u s g c h e ». Verschiedene -Nächte wollen die militärische Macht !n Europa » n t e r- drucken, iveil sie glauben, dies würde genttg-en. den Krieg unmöglich zn macken. Wenn eine solche Auffassung in den Entscheidungen einer internationalen Konferenz zum Aus druck kommen sollte, würde sie zum Zweck haben, alle konti nentalen Mächte z» entwas'nen, um die Suprematie der angelsächsischen Mächte durch deren Herr schaft ans dem Meere zu schassen. DaS Spiel kst klar. Man will die militärische Stärke Frankreichs treffen Man will sie unter dem Vvrnmnde zerstöre», die Abrüstung als eine Vorbedingung für die Organisation des Friedens durch',usiillren. während sie logiichcrwcise nur eine Folge des organisierten Friedens sein kann Der Plan, den mau unter den, Dockm,urtel dos Pazifismus verfolgt, ist. die kontinentalen -Nackte nnd in erster Linie Frankreich durch eine internationale Konvention zn entwassnc», ganz wie Deutschland und leine Alliierten dcS Weltkriege- durch die Fricdensverträae entwassnrt wurde». Dies würde eine uv« gerechte Regelung des Al'rsistnngsproblemS sein, der wir aus keinen Fall znstimmen würden. Es ist beuierkenSweit, daß der „Tcmps" sich nicht scheut, noch immer za unterstreiche», daß in der Mrüstnngsirage mit zweierlei Maß aemcsien werden muß. Das Diktat von Versailles beginnt sich eben an einem seiner Hauptxrheber zu rächen, sTU.) Auch Doumergue fordert Sicherheit. t T » r ch F ii n k > r> r ii ch.t Paris. 6, April. Präsident Doumergue dielt bei einem vom Mn»i;ipalrat und vom Generalrat von Lille in dem nen errichteten Rathanse veranstalteten Bankett eine Rede, in der er von dem Wiederau sbau sprach nnd erklärte, daß ber äußere Friede abhängig sei vom Inneren Frieden. Frank reich habe wiederholt Beweise seiner FriedcnSNebe gegeben. Da es aber die Üriegsersahrnngen nicht sobald vergessen könne, wünsche es eine dancrhaste nnd wohlgarantierie Sicherheit z» haben, Frankreich rechnet deshalb ans die Verständigung der freie» Völker und ans die Bildung einer höheren Ans- sasiung von der Mcuscklichkeii. die gegen jede Gewalt und gegen den Krieg ist. Bis zu diesem Ergebnis dar» Frankreich nicht veraesisn. daß die Schwächung der Verteidigungsnnttel eines reichen Landes im allgemeinen bei denen, die auf es eifersüchtig sind, die heslige Versuchung erweckt, cs anzugreisen- Lcdiglich die Aufrcchterhaltuug einer allen Gefahren ent sprechenden Dcsensivkraft garantiert vollkommene Sicherheit seiner Grenzen. Vom für einen jugoslawisch-albanischen Vertrag. Paris, 4, April. Der römische Berichterstatter der „In formation" meldet, daß die italienische Regierung in London willen ließ, daß sie für die Ausnahme von direkten Ver handlungen mit Jugoslawien eS nicht als genügende Bor. bedingnng betrachten könne, das, Jugoslawien den Vertrag von Ncttuno ratisizere. Dicke Ratifizierung sei eine internationale Verpflichtung Jugoslawiens. Nichtsdestoweniger wäre aber, sobald der Vertrag von Nettnno durch Jugoslawien anerkannt ist, der Weg zu Verhandlungen offen. In dieser Beziehung würde Rom verlangen, daß Jugoslawien mit Albanien einen ähnlichen Vertrag wie den von Tirana ab sch ließe, jedoch unter Ausschaltung jeder Intervention einer dritten Macht. Jugoslawien würde ans diese Weise nach der Auffassung der offiziösen Kreise Roms die Beweise liefern, daß cs gegen die albanische Republik keine Hintergedanken hege. Neue englische Truppensen-ungen nach China. London. L. April. Das KricgSminIsterinm veröffentlichte heute nachmittag ein Lommuniqus, iu dem es u. a. heißt, hie Regierung habe beschlossen, dem Schanghai«! ErpediiiouskorpS Verstärkungen zu senden, nnd zwar eine Brigade Infanterie mit cutsprcchcndeu Hilsscinhcitc». Die For mationen werden durch Rescroisteucinbcrusuuq aufKriegtz- itärkc gebracht. Eine vollständige englische Jufanteric- brigade umfaßt öllllll Mann. Die Einschiffung soll ersolgeu, sobald die feldmarschmäßige Ausrüstung der Brigade be endet ist. Kanton ist schuld! Der Bericht des amerikanischen Konsuls. Neuyork, 4, April. Der amerikanische Konsul in Nanking hat der amertkanischen Regierung einen ansfiihrlichen Be richt über die Vorfälle In Nanking zugestclli. Er macht hierin die Kantoutruppen «nd ihre BcsehlShaber allein sür die Bor gänge verantwortlich. Diesem Bericht wird große Bedeutung beigemeisen. und man glaubt annohmcn zu können, daß er die amerikanische Regierung veranlasien werde, sich den britischen En l s ch tt d i g n n g S s o r d e r n n g e n anzn- schließe n. In dem vom Staatsdepartement in Washington ver öffentlichten Auszug aus dem Bericht des Konsuls heißt es: Die nationalistischen Truppen haben mit der ans drück» lichen Absicht, den britischen, japanischen und amerika nischen Konsul zu töten, das Feuer erössnet. Die Konsuln waren ihnen bekannt. Der japanische Konsul wurde er- schossen, während er krank im Bette lag. Sämtliche drei Kon sulate wurde vorsätzlich geplündert. Bemühungen zn», Schutze der Konsuln seien bis ziim Anbeginn des Bombardements nicht unternommen worden. -lach einem letzte» Bericht ans Schanghai hat der Außen minister der Kantvn-Rcgierung Ticken erklärt, daß hundert Chinese« sür jeden getöteten Ausländer jn Nanking ihr Leben lasse« ««ßte». MoakoL 4. «prU l-v - " , V > > »— , Aelchseruilhrungsminisler Schiele über die polittlche Lage un- ErnShrung-lrag«. Gelsenkirche«, ». April. Am Sonnabend »nd Sonnte« anstaltet« die Dentlcknattonale VolkSpartet einen La,»,». Parteitag in Gels« »klrche». Am ronniognochmiita- sprach Neich-ernLhrnngAminifter Schiele über die politisch, Lage. Nicht politisch« Arithmetik mach« den Ersolg. so führt, er au-, sondern da- Hinetngehen der führende» Volk-genoss«,, In die Masse. Volk-politlk sel eine Angelegenheit »wischen dem Einzelnen und de», Vaterland. Wett« Kreise unseres Volker seien sich über de» schweren Ernst unserer Er näh. rungvlaae nickt klar, nnd doch gewinne man aus ih, den Schlüssel für das deutsche BevülkernngSproblem und di, wichltgsten innen, und außenpolitischen Fragen. Wenn best, ei» Drittel de» NahriingSbedarfeS aller ständigen Houshaltu«. gen au» einer nach Milliarden rechnenden AnSlandSeinsuhr gedeckt würde, so bedeute da» eine erheblich« Gchwtch«,, unserer anßenpolitischc» Stellung. Eine geordnete EruährungSgrundlagc sei die Vorbedingung aller Machtstellungen in der Welt. Wenn wir auch jetzt »nd vielleicht noch aus längere Zeit ans Auslandscinsiihr rechnen könnte», sv sei doch ans sie kein Verlaß. Unsere Politik stelle hier aus tönernen Ficht«. Jeder außenpolitische und handelspolitische „Ersolg", der mit einem Zugeständnis von NahrungSmitteleinsuhr errumn» würde, bedeute eine weitere Verschiebung unserer Selbsteryal. tungSgrnndlage in den Bereich fremder Machte. Auch die Ai, rüstnngSvcrhandlungcn in Gens lehrten uns zur Genüge, dich alle Staaten «ur «rsüllt seien von dem Bestreben nach »asi». «alcr Unabhängigkeit. Wirklich sei eine ernste Jnangriss, nahm« de- Problem- der Weltabrüstuug nicht erkennbar. Für «ns müsse die nationale Autarkie, d. H. vor allem Nahnwg», srrihcit, Herrschast über unsere eigene Existenz, die voruchmsü politische Ausgabe sein. Hier lägen die Wurzeln der bemschr, BesrrinngSpolitik. Unsere Handelspolitik müsse deshalb die AuS> geglichcnheit der Wirischast im eigenen Lande hcrbcisühreo. Auch von, sozialen Standpunkt, besonders vom Siandpullkt des A r b e i t S m a, k t e S a»S, sei das Entwickeln des Nab- rnngSinillelimports bedenklich. Au der Erstarkung der Lant- wirtschasi hätte deshalb gerade der Arbeiter das Hauptinter esse. Solange wegen unparilälischer Lohnverhältnissc die Land- flucht andaure und die Menschen vom Lande in die Industrie »nd die Stadt treibe, solange würde auch der Industrie-Ar. beiter um Arbeitsplatz und Lohn zu ringe» haben. Veit« gehöre auch eine gesunde S i e d l » n g s p o l i t i k zu de» wichtigsten Interessen der großen Städte. DerWinzerverbani» gegen das Äan-elsprovisorlum Trier, g. April. Ter Wtnzerverband Mosel, Sarr und Ruwer erläßt einen Ausruf gegen da» -Handel-, prvvtsortum mit Frankreich, in dem es unter anderem heißt, die Rcichsrcgiernng setze sich über die schwer, wiegenden Bedenken des besetzten Gebiets hinweg. Um ein paar Millionen Ausfuhr zu erreichen, werde ei» »»gleich größerer Schaden angerichtet. Der Lebensnerv des Lande- werde van oer verfehlten Zollpolitik durchschnitten nnd die Weinbaugeüicte zngrnndegerichtet. Ans dem Pro visorium dürfe kein D c f i n i t i v u in werden. sWTB-j Entschließungen der Kullurlagung -er Deutschen Dotkspartei. Berlin, ll. April. Am heutigen Schlnßtag der Kultur- tagung der Deutschen Volkspartci wurde folgende Entschlte- ßung zum Beschluß erhoben: Für das zu schaffende Schul gesetz, dessen baldige Einbringung dringend notwendig ist, stellt der Reichsschulausschuß der Deutschen Volkspartei sol- gende Forderungen, deren nachdrückliche Vertretung er von der Neichstagsfraktivn erwartet: DaS Gesetz muß l. die Schulhoheit des Staates unzweideutig zum Ausdruck bringen. Das verfassungsmäßig aiierkannte Recht der Eltern findet seine Grenze an dem überragenden Recht des Staate-, Es muß 2. die Erziehung der deutscheu Jugend zur uatii» nalcn Bildungscinhcit sichern: 4. die untcrrichtliche Lei. st u » g s f ä h i g k c i t der Schule gewährleisten: i- dü Freiheit der Lehrerpersönlichkeit schützen: 6. in Wahrung der Gewisiensfrcihcit die geschichtlich gewordenen Schularten in ihrem Bestand und ihrer Wesensart erhalten und sie in chrer Entwicklung nicht behindern. Tie nach Artikel lß> Absatz t der Reichsverfassung vorgesehene „sür alle gemein, same Schule" muß den Charakter einer christlichen S i m u l t a » s ch u l c tragen. Die weltliche Schule ist aus gcseftlichc Grundlage zn stellen. Ferner wurde folgende Entschließung gefaßt: Getreu den liberalen Ueberltcscrungcn bekennt sich der Rclchsschul« auoschnß der Deutschen Volkspartci aufs neue zu dem Ge. danken der Staatshoheit auf dem Gebiete der Schulpolitik. Mit diesem Gedanken ist der Abschluß eines Konkordats «it der katholischen Kirche, das ans das Schulgcbici überarrisl, unvereinbar. Der amtliche Einfluß der Kirchen au! den Religionsunterricht muß in eine Form gebracht werde», mo. durch die letzte Entscheidung über Zahl der ReligionSstimden, Lehrplan. Lehrbücher »nd dergleichen dem Staate ver- bleibt. Insbesondere darf dieser Einfluß der Kirche aus de» Religionsunterricht nicht zu einer Kontrolle der Nein glonslchrcr übersteigert werde». Kein Schrill -es Reichskanzlers gegen das preußische Zenlrum. Der Meldung der „B. Z. am Mittag" über einen Schritt des Reichskanzlers im Zusammenhang mit Unstimmigkeiten zwischen dem Retchsiagszenlrum nnd dem preußischen Zen- trnm wird von der „Germania" widersprochen. In Wirklich, kcit, so schreibt das Berliner Zentriimsorga», hat ledig lich eine gemeinsame Beratung der Fraktion-« Vorstände des Reichstags- und des LandtagSzenirums unter Beteiligung der preußischen Zentruinöministcr stattgesunbcn, deren Ergebnis ln der Erklärung des Abg. v. Gnerard tw Reichstag ersichtlich geworden ist. Alle anderen Andeutungen des Mittagsblattes gehören absolut i» das Reich der Fabel. Nichts auch nur Aehnliches hat sich abgespielt. Die Rettungsmedaille sür Minister a. D. Scholz. Im Sommer 1»24 rettete der Relchüminister a. D. Dr. Scholz, Vorsitzender der ReichStagSsraktian der Deut- jchen Volkspartet, unter eigener Lebensgcsahr lm Ostseebod Neuhaus den Bürgermeister Augustin vom Tode des Er« trinkens. Nun ivnrde Dr. Scholz für diese Tat die Rettungsmedaille am Bande durch einen Ber- tretcr des preußischen StaatsmtntstertumS überreicht. Tagung -er Sozialislischen Internationale. Paris, 2. April. Heute vormütag traten hier die Bureau- der Snzialistischen »nd Snndikalistiichc» Internationale -»r Besprechung der iiilcrnationalcn Lage »nd besonders der Maß nahmen zusammen, die angcsichio des itaücnisch-scrlsischcn Kon> slilts crgritscu werden sollen- Die beide» JnternalionaltN werden voraussichtlich die Forderung erheben, in der albani schen Frage »nd analoge» Fällen das Jntervention-tti-t und die Autorität des Völkerbünde- zu erweitern.
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