Volltext Seite (XML)
Av«rl«r für dt« Frauenwelt. «uferstondenk Sin« von M L. Malapert» e n f v i l ie. nimm« di« Sllndrr an« dal »r auch anaenomme». Itr d«n Hunmkl aulft^a», atz ich alüubt» zu Mm komm» aul d«n Lwit Verben kann: cku« nimm« die Sttnber an )ier «acht« die Erzählerin eine Pause . Ihre ^»Hörerin beugte sich über die Hand, die in » ihren ruble; Tränen fielen daraus Dann hrjen« fort: Wenig bleibt mir noch zu gen. nur daß mein LebenSgana ein Beweis r stete» Gnade GotteS gewesen ist. Er, mein Hirt, hat mich sicher durch daS dunkle Tal geführt. Seine Nahe war mir Stecken und Stab. sein Wort und Sakrament der immer frisch« Quell, die immer grün« Weide, daran ich mich laben durfte. Auch an irdischer Notdurft habe ich keinen Mangel gelitten. Durch die Fürbitte des Pfarrers erhielt ich, auf daS Zeugnis de« Arztes, di« Gewähr einer Seinen, aber auskömmlichen Pension. Jene beiden treuen Freunde oerschassten mir in ^ ' t Schüler für Musik- mein Leben nicht nutz- . . . fteil, es ward immer reicher, je zufriedener ich innerlich ward. Als ich mit zunehmendem Alter die Musikstunden aufgeben muhte, war für meine späten Tage gesorgt. Auch blieb mir noch immer manche Gelegenheit, andern zu nützen. Mancher holt sich Rat bei der Erfahrung des Alters: manche Sorge und Bekümmernis schüttet man mir aus und ein leiderprobtes Herz weih zu trösten. Und auch die Kinder haben mtch lieb. Da ist z. B. das kleine Annerl. die Tochter meiner Hausgenossi». Wenn die Eltern auf Arbeit gehen, bringen sie mir die Geplauder. So kann ich dankbar zurück' schauen, dankbar gegen Gott und Menschen. Denn auch Menschen haben mir viel Gutes erwiesen und ich habe den Wert menschlicher Freundschaft erst kennen gelernt, nachdem ich blind geworden. Denn als ich noch, un Voll besitz der Gesundheit und Schönheit, hofsärtig und selbstsüchtig war. sind mir die Menschen oft gleichgültig^ wohl auch widerwärtig ge wesen, aber spater habe ich sie schätzen, das Gute in ihnen suchen und für erwiesene Güte dankbar zu sein gelernt. Ja, ich habe viel zu danken und zu rühmen — und locnn doch zu weilen das Heimweh nach dem Vaterhause recht mächtig in mir wird, dann falte ich die Hände und singe und bete leise: „Set still, mein Ser», sei still«! Die Hemm» ist nicht weil! Isi s deines Vaters Wille, Dah all dein «reu, und Leid Aus rmincr möge enden, — Er weih die rechte Zeit — Dann wird sich'« bcrriuh wenden In sel'ger Ewigkeit! Ja. dein« Augen schauen Len Herrn, dem du geglaubt! Aus aoldnen vininielaauen. Lte Kione aus dem Haupt, — Der Uebeiwinver Krone — Singst in der Set gen Krei« Dem Vater »nd dem Sohne Du ewig Lob und Preis!" — Es wurde still im Stübchen: die beiden sahen tiefbewegt, Hand in Hand. Ihre Herze» batten einander schnell gesunden: das junge, hoffnungsvolle Mädchen und die aste, lew- erprodte grau — Frühling und Winter — aber ein Hauch des Lebens, der von oben strömt, zog durch beider Seelen und wo dieser weht, da finden sich die Herzen bald, da wer den die Seelen eins — als von einem Stamme!" — Die Sonne sank und sandte rötlichen Schimmer durchs Fenster; sie mahnte ans Scheiden. „Am Ostermorgen komm ich wieder!" sprach das Mägdlein. „Ja, auf Wiedersehen am Ostermorgen!" rief ihr Beate sinnend nach. Der Ostermorgen war goldklar ausgegangen. Das iunge Mädchen war in aller Frühe binausgeeilt aus die Höhe, duftende, tauige Feldblumen zu pflücken, die die Blinde so gern hatte. Damit wollte sie die alte Freundin gleich am Morgen begrüßen. Als sie vor dem Häuschen ankam, fand sie seltsamerweise die Tür zur Wohnung der Blinde» weil offen. Leute gingen ans und ein mit enislen, feierlichen Mienen. Ein kleines Mädchen lehnte am Türpfosten und weinte bitterlich. „Was ist geschehen?" rief das junge Mädchen in banger Ahnung. „Ist unsre liebe Blinde krank?" „Nein — der fehlt jetzt nichts mehr!" war die Antwort. Da wußte sie, was geschehen war. Leise trat sic ein: Da ruhte die stille Sch!äserin im Bette, mit gefalteten Händen, himmlischen Frieden auf dem bleichen Antlitz. Die blinden Augen r nun für immer ge- des Herrn zu schauen, „ . „ . .. ich bin, da soll mein Diener auch sein!" Am Ostermorgen halte ihr Heiland sie einst vom geistigen Tode er- weckt — am Ostermorgen hatte er, der gesagt hat: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!" sie ins ewige Leben geruiev. Weinend, im stillen Gebete, kniete das Mägdlein am Bette der entschlafenen Freundin . Dann streute sie all' ihre Blumen über die stille Schläferin und flüsterte: „Nuhe sanft! auf Wiedersehen am Ostermorgen — am Throne des Auferstan denen!" — wie bitter schwer — Wie bitter schwer du mit dem Lebe« Zu kämpfen hast! — Und mir ist es versagt, zu teilen Der Sorgen Last. Doch wenn im harten Streit du möchtest Verzweifeln schier. — Ich weiß, — o Seligkeit! — dann flüchtet Dem Geist zu mir! — SN» Lintner. MinWe Stililk !A,». Sonntag, den ltt. April. Erscheint täglich Im bösen Schein. Roman von L. Haidheim (gorlsctzung.) »ttlachdruil verböte».) i Elli« Gedanken flogen sehr oft heimwärts — aber immer mit der heimlichen Freude aus jenen Verhältnissen heraus zu sein. Am liebsten wvllte sie dort nie wieder hi». Nicht, daß sie die Ihrigen nicht lieb gehabt hätte! Aber die sollten lieber zu ihr kommen. Für sie war das „Zu Hause" kein Schnsiichtsziel — im Gegenteil, wenn sie es sich vor- stellte, so graute ihr bei der Erinnerung an die Unordnung und Unsauberkeit, an des Vaters ewige Geldverlegenheit und die Schulde», aus denen 1>e sich doch alle nicht viel gemacht. Das Glücksgefüyl über ihr eigenes, schon heute so geliebtes Heim erfüllte sie ganz Gegen Abend brach die Sonne durch, der westliche Himmel klärte sich aus, aber es gab keinen schönen Sonnenuntergang, nur eine kalte, gelbe Helligkeit, die EUl als eine Borbotin neuen Regens erschien. Sie war zu Hause nie eine so glühende Freundin des Gartens gewesen, heute konnte ie nicht müde wen>en, in dem ihrigen Entdeckungen zu machen, ihn in jedem Eckchen, edem Baum und Busch kennen zu lernen. Und wieviel Schönes gab es darin! O, sie reute sich jetzt schon auf den Sommer. Dintje hatte die Hausksingel gehört. Jetzt kam ie zurück, noch einen Korb mit Winterbirnen zu holen, um sie in den Keller zu bringen. „Wachtmeister Meier hat „einen" gebracht!" sagte sie im Vorbeigehen zu ihrer Herrin. „Was gebracht?" fragte diese. „Och, man 'neu Handwerksburschcn oder so was. Hat ihn gleich in'» Kasten gesteckt, wußte schon, daß Herr Amtsrichter nach'n Brande war " Der fungen Frau waren die Amtsgeschäfte ihres Gatten völlig neu: sic dachte sich aber gleich, daß unter „Kasten" das Gefängnis gemeint sei. Und weiter hatte sie nicht einen einzigen Gedanken für den Vorgang, denn eoen brachte der Amtsdicner die Briefe »nd hatte die Aufmerksamkeit, ihr den für sie bestimmten von Evcline in den Garten, zu tragen. Es fing an zu dämmern, aber hier draußen gab cs noch Tageslicht; io blieb Elli im Garten und las Evis langen Bericht von Werners Hochzeit »nd die Meldung, das; Wer ner und Kuni schon vom Lnganer See geschrieben hätten und jetzt ivoyl bereits in Rom wären. Es war Elli in de» letzten Tagen ausgefallen, daß Hans, der in eines befreundeten Kollegen Briese einige Worte über die Hochzeit Werners gefunden, mit einer gewissen Bitter keit des Bruders gedachte, der seine Hochzeit nur mit einem Glückwunsch-Telegramme brücksichtigte. „Ich bcineide Euch nicht, Ihr reichen Leute!" dachte die junge Frau beim Lesen. Da ertönte wieder die Türglockc. Es war ihr Gatte. Elli flog ihm entgegen. Als er sich seines Mantels entledigt und es sich bequem gemacht hatte, saßen beide in Ellis Stübchen auf dem Sofa und Hans trank seinen verspäteten Kaffee mit großem Behagen. „Höre, Liebchen," sagte er dabei halb lachend, halb sorgenvoll, „die Gegend ist hier aber wie gottverlassen! Schrecklich, sage ich Dir! Mir wuroe so Angst, daß Du Dich hier nie wohl fühlen könntest!" „Wo Tu bist, Hans?" fragte sie zärtlich lächelnd. „Und dann, wir haben unser schönes Haus und den noch schöneren Garten! Ich werde nichts entbehren, mein lieber, lieber Mann." Er küßte sie abermals und abermals. Aber er dachte dabei: „Gott gebe es! Eine Art Verbannung ist's doch am Ende. Na, mit einem so süßen Frauchen hält man es ja wohl ein paar Jahre ans!" Elli erzählte ihm unterdessen aus Evclines Briefe von der elektrischen Beleuch tung, die so viel Furore gemacht und dergleichen. Zuletzt hatte Evi geschrieben: „Denkt Euch nur, ich habe mir Herrn von Thunfcls' Wohlwollen in einer Weise erworoen, die uns alle staunen läßt. Er kommt allabendlich eine Stunde zu uns herauf und ist, was wir jahrelang nicht bemerkten, ein sehr angenehmer, unterhaltender Gesellschafter. Leider hat er großen Aerger; Briefe, die er in seinen Iugcndjahre» an ein Mädchen geschrieben, das er liebte, das aber nicht aus seinem Stande war, erscheinen jetzt in einem hiesigen Skandalblatt — allerdings ohne seinen Namen, aber es ist ihm gedroht worden, daß mau denselben nennen wollte: der Name jenes Mädchens ist beibchalten. Die Polizei fahndet nach dem Menschen, der die Briese verkauft zu haben scheint. Das Schlimmste ist, daß sich die ganze Stadt jetzt fragt, wer der Briefschreiber ist; denn Hunderte von Kreuzband zeitungen sind an die Herren aus allen Kreisen geschickt und Thunfels ärgert sich sehr darüber." Sie sprachen hin und her und fühlten sich unsagbar glücklich in ihrem so traulichen Heim. Im Ofen glühte ein Helles Torstenen, Tintje krachte die Lampe herein und Hans erklärte endlich mit einem kleinen Seufzer, er müsse jetzt an seinen Schreibtisch gehen ÜML-ÜIsiilei'-M. vis xrosss Lloäo: Voiles, LtLirriasL sie. Orosss 1''ruBsurtU8rvM in dookaparteu vsssins, sorvis in xiattsn Votvvbon, Llstor von LI. 1,VS au bis Ll. 8xs2ial-8ortimonts: LeLnarss Voüss. LtLmiaes, SrsvLäms§ ete.. doeösoliäv tznnlitütou io §1att uoä xsniustsrt. kürLtrasson-u.Ossollsedakts- U* vlü « vH V T'oilsttso, sowis kür Lingvo n. Losatü. ^a86l»-8v1äv. t'oularäs. HooKriMl'lo Aovliolto», als Aoxxs, Istawwö, Obiuö stc., Llstor vor» 90 kk. an bis Ll. 7,50. Olatts mollorlo tzuaUtLtov, als Latin äs laioo, Loi§s, Voäon vto., Lloter von 95 ?k. au bis Ll. 3,75. 6I»11v oln1l»r1)!§tz rvlinvoH. tzualltlltvii, als Oboviot, ^iinuro, Llüin äs laino stc., Llstor von 95 kk. an bis LI. 4,—. Alpakas, xlatt sotvio xomnstsrt, Llotor von 85 kk. an bis Ll. 5,25. lloolikolllv onKllseliv Lostüw - 8toSo kür Löoko uuä äavkotts. L1u8vll-8to§v in grossen Lortiwontsn. Sö8ö1l8ek3.tt8-LIsLäör-8tvüö. Lraui-LIöiäkr-Ltoüö. Neuses V^A8eL-LtoAs. Hb§sxa88ts ILull- uvä l-ömsu-koböv. IllllKlI fMM Niltr ISA