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oigtländischer Anzeiger. Gechszigfter Jahrgang. Verantwortliche Redaction: vr. G Jah«. v«u<t «ad Lerlag von Moritz Wieprecht ta Plauen. Mr AbonnementSprciS für dieses Blatt, auch bei Beziehung durch die Post, 1 Thlr. 6 Ngr. — Die JnsertionSaebührev irerden mit 1 Ngr. für die gespaltene CorpuS-Zeile berechnet, größere Schrift nach Verhältniß des Raumes. — «nabend. 111» 22. September L8L V Zeitungen. Lachsen. Die Leipz. Zeitung bringt vom 18. Sept, über Messe folgenden Bericht: Obgleich das Aufbauen der !rn und das Auspacken der Waaren erst gestern, als dem ,ng der Vorwoche, begonnen hat, so haben doch schon acht Tagen in den hiesigen Manufactur» und Seiden- nn-Laqern sehr bedeutende Verkäufe an die dießmal stark «lene Moldau und Walachei, Polen und andere Einkäufer ter Ferne stattgefunden und eine Geschäftsthätigkeit hat tis jetzt in diesen Artikeln behauptet, wie man sie seit men Messen nicht gekannt hat. Auch in Sohlenleder m schon starke Umsätze, für einzelne Sorten zu 3 —4 l. höhern Preisen, stattgefunden und der Verkauf hat mit «Leichtigkeit begonnen, die auf ein rasches Ende der messe schließen läßt. Ein- und Verkäufer treffen übri- ! unausgesetzt zahlreich ein, an Bedarf und Geschäftslust ! es nicht und die allgemeine Meinung spricht sich dahin , daß die Messe dießmal für alle Hauptartikel eine sehr , ja eine großartige werden dürfte, wenn nicht Mangel Kaaren eintritt. — Preußen. Es verbreitet sich immer mehr und mehr die krgniß, daß in der Durchführung des Dreikönigsbünd, 6 eine Modifikation eintreten werde. Jedenfalls wird Umbildung einer provisorischen Centralgewalt vorangehen, i die Verhandlungen darüber scheinen dem Abschluß nahe «it. Dann wird erst die Frage werden, welche Stellung «ngerer Bund zu den allgemeinen deutschen einnehmen »und ob seine politische Bedeutung nicht von dem wei- «Bunde absorbirt werden würde. — Die Kammern sind »oller Thätigkeit und vornehmlich mit der Revision der chungsurkunde beschäftigt. Der Minister des Innern «in Jagdpolizeigesetz und der Minister der auswärtigen !«lkgenheiten die Grundzüge des Waffenstillstandes und !!rikdenspräliminanen mit Dänemark vorgelegt, wobei er Me, daß Preußens Aufgabe als gelöst betrachtet werden wenn man bedenkt, wie sehr seine Handelsinteressen Feinde gefährdet waren, und daß durch das Verhalten Mern Großmächte europäische Conflicte in Aussicht W, die bei der Krisis des vergangenen Jahres vermieden M mußten. Die Basis des Friedens wurde in London Ml und bei ernstlicher Ueberlegung konnte die Regie» piksen Vorschlägen beitreten, welche Schleswig eine Wte Verwaltung und Gesetzgebung zugestanden, die Idee Korporation beseitigten und den Herzogthümcrn Schles wig und Holstein eine eigene staatliche Existenz sicherten. Den Wünschen und Bedürfnissen der Herzogthümer war somit Rechnung getragen, was seiner Zeit von diesen hoffent lich anerkannt werden wird. Der Entwurf des Bundes zwischen Preußen, Sachsen und Hannover bestimmt, daß eine unbedingte Verbindung deutscher und nichtdeutscher Länder nicht stattsinden soll, was daher auch nicht zwischen dem deutschen Holstein und dem nichtdeulschen Schleswig der Fall sein darf. — Das Militär soll ebenfalls auf die Verfassung vereidigt werden, was die Ofsiciere im hohen Grade beschäf tigt. Ein Oldenburger Regierungsbevolln ächtigter ist in Ber lin erschienen, um den Beitritt dieses Landes zum Berliner Bündniß abzuschließen. Baiern. Die Kammer der Reichsräthe hat in der Siz- zung vom 15. Septbr. eine Antworts-Adresse auf die Kün. Thronrede votier, die mit Hinzufügung eines einzigen Amen dements allgemeine Annahme fand. Außerdem volirle dieselbe durch Erhebung von ihren Sitzen dem König!. Staatsmini sterium ihren Dank sür die von demselben bethätigte feste Haltung in der deutschen Verfassungsangelegenheit, durch welche Haltung Oesterreich der Beitritt zu der neu zu bil denden Verfassung Deutschlands offen erhalten worden sei.— Der König hat auf den Aulrag des Cultusministers beschlossen, daß der Einführung des Gustav-Adolph-Vereins kein weiteres Hinderniß in den Weg gelegt werde. Diesem zufolge treten alle in den Jahren 1842 und folgende gegen die Einführung und Wirksamkeit dieses Vereins erlassenen Anordnungen außer Kraft, und derselbe hat künftighin nur den allgemein gesetz lichen Vorschriften über das Vereinsrecht zu unterliegen. — Das Programm der Linken der Kammer, von Fürst Waller stein verfaßt, enthält unter Anderem Folgendes: „In dem düsteren Umschwung der deutschen und bairischen Zustände liegt eine erhöhte Aufforderung zum Festhalten jener Wahr heiten und Rechte, welche in der Volkssouveränetät begriffe» sind. Dem Umsturz und der Reaction entgegentretend, wollen sie überall Verständigung ohne Aufgeben der Ueberzeugungen und zum Wohl des Volks. Grundsätzlich seien ihr die con- stituirenden Rechte der Nationalversammlung gellend, solange nicht deren Abänderung unter Zustimmung der Gesammtnativn erfolge. Das baldige Erstehen eines starken Bundesstaates fei politisches und materielles Bedürfniß; für die inneren Zu stände erstrebe sie Durchbildung des constitutionell-monarchi- schen Princips zu voller Wahrheit. Daher verlange sie ein Gesetz über die Kammer der Reichsräthe; Gewährung voll-