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Da« ich nu» durch dir Beendigung meines Baues wieder in den Stand gesetzt bin, jeden zu mir kommenden Gast mit der größten Bequemlichkeit anfuehmen zu können, so zeige ich dieses hiermit ergebenst an, und bitte um recht zahlreichen Besuch. Für reelle und billige Dswirchung wird stets Sorge tragen I G. Bahmann, Besitzer der Hammcrmühlc. Der Hoszahnarzt A. S e kig m a n n aus Hildburghausen wird Mitte dieses Monats hier in Plauen eintrcffcn, und empfiehlt sich einem hohen Adel, dem verehrungswürdigen Pirblicum, seinen Freunden und'Bekaumen, und denen , die feinem erwarten.. Sein Logis ist wie jederzeit in der Post,. Hildburghausen den 3. May 1831. , Es ist das traurige Loos der Redaktoren von Zeilblattcrn, daß ihnen aus Mißverstand oder Ue- bclwollen über Dieses und Jenes, was Diesem oder Jenem nicht zusagt, nicht selten kleinliche und böswillige Ansichten untergeschoben werden, und'selbst Solche, die in der ganz freien Presse alles Heil der Welt finden und deßhalb sogas Wünsche darnach am Throne niedcrlcgten- lassen den Weh- ruf erschallen, sobald irgend ein freies Wort ihr eigenes Interesse zu berühren auch nur schei n t. Dies habe ich in den 36 Jahren meiner Redigirung des Plauischen Wochenblattes, jetzt Voigtlän- dischen Anzeigers,, auch oft erfahren müssen, und wenn solche Deuteleien und Giftsaugereirn, da ich mir einer persönlich feindseligen Absicht gegen Individuen nie bewußt war, mich stets tief geschmerzt halten, so war dirS doch nie mehr der Fall, als jetzt ganz neuerlich, wo mir eine solche Verdäch tigung und Anschuldigung sogar von einer ganzen Kommun - Repräscntantschaft zu Theil ward, von einer Korpvrazion , die mir nicht nur als Ganzes und ihrer wichtigen Bestimmung wegen so ehr würdig ist, sondern in deren Mitte selbst so viele mir achtbare Manner und, wie ich mir wenig stens schmeichelte, gute Freunde sich befinden- welche ich zum größten Theile, im vollsten Vertraue»' auf ihre Einsicht, Gerechtigkeit und Ruhe, auch durch meine Abstimmung, in diesen einflußreichen Wirkungskreis mitzuberufen mich verpflichtet hielt. Es haben nchmlich die geehrten Herren Kommun-Repräsentanten zu Plauen', hoffentlich nur erst auf Vernehmen!der Mißdeutung von Seiten Anderer, an einer in Nr. 18 d. Bl., bei Erwäh nung der Leipziger Adreffewund der diesen vielleicht auch noch anderweit erfolgenden , beigefügtcn, unb von Ihnen selbst auch' in Nr. 19 d. Dl. wörtlich' mitgrthkilten Bemerkung Aergrrniß genom men und' nicht undeutlich den Verdacht ausgesprochen, als ob diese Worte gegen einen, in dieser Beziehung.»»» Ihnen gefaßten Beschluß, oder wol gar gegen den braven Sinn der hiesigen Bür gerschaft überhaupt gerichtet gewesen. - Da nun aber vielleicht wenigstens ein Theil des hiesigen und'auswärtigen Publikums durch diese Erklärung bewogen worden seyn dürfte, zu glauben , als ob bei jener Bemerkung eine solche specielle Absicht feindseliger Art gegen die braven Bürger Plauens und deren würdige Vertreter vorgewatt« habc^ so bin ich cs mir selbst schuldig, zu meiner Rechtfertigung Folgendes zu bemerken. Ich selbst habe eine dergleichen Adresse von hier aus, wenn auch Plauen jetzt zu den großen Städten gehört, für überflüssig gehalten, und lasse daher den Nr. 19 d. Bl. aufgestclltc» Grün den alle Gerechtigkeit widerfahren, ob ich gleich die Meinung zu äußern wage, daß zu denselben rin- eben nicht ehrender, Seitenblick auf andere Städte, wo man anders dachte und handelte, gar nicht nörhig sey, und daß gerade die Adressen die unverdächtigsten und willkommensten seyn müssen, welche aus ganz reinen Herzen und ganz unschuldigen Händen kommen. Weine Bemerkung entjiand erst dadurch, daß ich, wo, weiß ich indeß nicht mehr, laS, wie jene Leipziger Adressen bereits bitter bespöttelt worden wären, und ich schrieb sic also nur im Gefühle gerechten Unwillens darüber nieder, daß Manche, die sich doch gegen Negierungen, Verfassungen, Behörden re. so bitter tadelnde Kritiken kühn erlauben, oder sich über solche wenigstens innig freuen, denjenigen Staatsbürgern, welche ihren Abscheu gegen staatsbürgerliche Vergehen, ihre Treue gegen die Regierung und ihre Liebe zu gesetzlicher Ordnung und Ruhr auch öffentlich darlegen, ihr gutes Recht dazu nicht gestatten'wollen, oder wenigstens über dessen Gebrauch zu spötteln wagen Daß übrigens diese Bemerkung czn-resi. als eine unverfängliche betrachtet wurde, beweist schon dies, daß die Censur sie unbedenklich fand- aber ich durfte wol auch außerdem hoffen, daß ich dcss-