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Olivin v«i>rnul bei LLVelläseduek sv». 8t»nut»x« ^vöM»«t von II—12 vl» . 1 « Gras Ballestrcm und die Pvlen. . Ns» I. Ov« sv"Ikü"»- Blajewitzer Kinder, Pistolciidiielle. Gerte len, Wablbcwegung, Müllerei-BerutSaenossenichast, lsverhaiidlimgen. Edmund Keau. Lvttclieliste. Muimaßl. Witterung: Mild, bewölkt. Tmlnabeild, 16. Mai l 663. Zentrum und Polen — Graf Balleftrem. Die Vorgänge im ReichStagswahlkreisc Gleiwitz-Lublinltz bieten sowohl wegen der Streiflichter, die dabei auf das Verhält nis zwischen Zentrum und Polen fallen, als auch wegen der Per sönlichkeit des vom Zentrum ausgestellten Kandidaten, des früheren ReichLtagspräsidcnten Grasen Balleftrem. allgemeines Interesse. Lange Zelt hindurch galten die Polen unbestritten als die .ver zogenen unartigen Lieblinge" des Zentrums, die sich ungestraft alles erlauben dursten und selbst für die gröbsten politischen Unarten kaum je einmal einen sanften Verweis in der ultramontanen Presse riskierten. Die Zentrumsleute gefielen sich geflissentlich bei jeder nur möglichen Gelegenheit in der Rolle von Schildknappen des Polentums, und namentlich im Parlament, im Reichstage wie im preußischen Abgeordnetenhauie, trat vielfach die unwürdige Ab hängigkeit der .regierenden Partei" von den polnischen Herren und Gebietern, wenn diese eine der üblichen Jcremiaden über die von Preußen geübte .Knechtung und Unterdrückung ihres Volkstums" in Szene zu setzen beliebten, in krasser Weise hervor. Der tiefere Grund dieser politischen Wahlverwandtschaft zwischen Zentrum und Polen ist, abgesehen von dem Streber, nach polnischem Stimmenfang, aus hierarchisch-klerikalem Gebiete zu suchen: denn die von einem maßlosen nationalen Fanatismus -rfülllc polnische Geistlichkeit, die in hohen römisch-kirchlichen Kreisen er heblichen Einfluß besitzt, ist cs recht eigentlich, die den Polen- kultuS der ultramontanen Parteipolitik so üppig hat ins Kraut schießen lassen. Mittlerweile ist aber die Anmaßung des PolcntumS gegenüber dem Zentrum so unerträglich geworden, daß sich eine Reaktion angebahnt hat. die neuerdings in mancherlei Art sichtbaren Aus druck findet. Im stillen Kämmerlein sind übrigens selbst die kirch lichen Würdenträger nicht samt und sonders von den polnischen Getreuen gleichmäßig erbaut: mehr als einer von ihnen wünscht sic insgeheim dahin, wo der Pfeffer wächst, und zuweilen entfährt einem solchen wohl auch einmal eine unvorsichtige Aenßcrung. wie beispielsweise dem verstorbenen Erzbischof Dr. Simar, der die Polen für ein „ganz verkommenes Volk" erklärte. Den ersten äußeren Anstoß zu einem offenen Ausbruche dcS Unmuts gegen die Polen in den Reihen des Zentrums gab das Verhalten der polnischen Arbeiterschaft des rheinisch-westfälischen Industriegebiets bei den Reichstugswahlen. Bisher galt dort die Unterstützung des Zentrumskandidaten durch die Polen als Entgelt sür die diesen geleisteten Liebesdienste einfach als selbstverständlich. Jetzt aber haben die Polen in jener Gegend ein eigenes Zentralwahlkomitee gebildet und wollen für alle im Westen in Betracht kommenden Wahlkreise eine Sonderkandidatur ausflcllen. Durch ein so rück sichtsloses Vorgehen sind sie den Plänen des Zentrums, die darauf hinanslausen. die Wahlkreise Bochum. Dortmund und Duisburg zu erobern und Esten zu behaupte», arg in die Ouere gekommen und die Ultramontanen sahen sich daher wohl oder übel genö M. mit den polnischen Unversöhnlichen in Verhandlungen cinzutrc^. Was die polnischen .Bundcsbrüder" hierbei an Forderungen auf- stelltcn. das schlug vollends dem Fasse den Boden aus. Sie ver langten nämlich nicht mehr und nicht weniger, als daß das Zen trum sür das polnische Entgegenkommen im Westen aus eigene Kandidaten in Ostpreußen. Westpreußen. Ostpommern. Posen und Oberschlesien verzichten und obendrein noch die deutschen Katholiken jener Bezirke offiziell durch die Presse zur Unterstützung der pol nischen Kandidaten aussordern sollte. Das war also die Zumutung eines parteipolitischen Harakiri, einer Selbstabschlachtung des Zen trums zu gunsten des Polentums in aller Form. Nunmehr kam denn auch der Zorn des Zentrums deutlich zum Ausbruch. Von allen Selten regnete es Verwünschungen in der ultramontanen Presse auf das Haupt der „verzogenen Lieblinge" und das leitende kölnische Zentmmsorgan sprach sogar von einer .verbrecherische» Dummheit", welche die Polen zu begehen im Begriffe seien, indem sie ihre „treuesten Freunde" schädigten. Neues Ocl ins Feuer hat das Vorgehen der Polen im Wahl kreise Gleiwitz-Lublinitz gegossen, wo Graf Ballestrcm vom Zen trum wieder ausgestellt worden ist. Der frühere NcichZtagspräsi- dent genießt bei dem radikalen Polentum keine Sympathien. Man kann ihm nicht vergessen, daß er einmal den sehr verständi gen Ausspruch getan hat, „die Polen müßte» gelegentlich auf den Mund geschlagen werden". Die polnische Presse des Kreises hat jetzt alle möglichen „dunkeln Punkte" aus dem Vorleben des Grafen, soweit sie sich auf dessen Haltung gegenüber dem Polonismus be ziehen, in emsiger Wühlarbeit hcrvorgcsucht und das Ergebnis dieser „kritischen" Arbeit faßt ein Blatt jener Richtung in folgender anmutigen Personalschilderung zusammen: „Balleftrem ist das Muster eines deutschen Kreuzritters, der sich auf polnischer Erde niedergelassen hat. Er hat die Polen ins Gesicht schlagen lassen wollen; er unterstützt offen, wo er nur kann, die Germanisicrungs- orbeit, er verfolgt die Polen, er saugt die polnischen Arbeiter aus, mit einem Worte, er ist das Ideal eines richtigen deutschen Räubers. Es ist die Zeit gekommen, wo dieser Krcnzrittcrhochmut der „Daitschkatholikcn" gezügelt, wo unserer schändlichen Sklaverei ein Ende gemacht werden wird." Die Polen sind auch nicht etloa bei Worten stehen geblieben, sondern zur Tat übcrgegangcn und haben einen eigenen Kandidaten in der Person des Schriftstellers Siemianowski aufgestellt. Trotzdem tritt die Zcntrumsprcssc ein mütig sür die entschiedene Ausrechterhaltung der Kandidatur des Grafen Ballcstrem ein, selbst, wie die „Germ." ausdrücklich hinzu fügt, unter dem Gesichtspunkte: „Komme, was kommen mag!" Außerdem kandidiert namens der vereinigten deutschen und pol nischen Sozialdemokraten der Schuhmacher Trombelski und neuer dings ist sogar noch ein vierter Bewerber auf den Plan getreten in der Person des von den deutschen nichtultramontanen Parteien gemeinsam auf de» Schild gehobenen Landgerichtsdirektors Schräder. Die Ausstellung des letztgenannten Kandidaten geht von denjenigen Deutschen des Kreises ohne Unterschied des Standes und der Parteirichtung aus, die unter Bciseiteschicbung aller Fraktionsprogramme die dcutjchnationale Gesinnung betätigt und vertreten wissen wollen. Tie Deutschen des Wahlkreises sind aller dings von vornherein nicht darüber im Zweifel gewesen, daß ein vornehmer Zcntrumsmann, wie Graf Ballestrem, der sich unter den schwierigsten Verhältnissen das Vertrauen der Mehrheit des Reichstags errungen hat, bedingungslos dem polnischen Kandidaten vorzuziehcn ist. Auch genießt Graf Ballcstrem die entschiedene Unterstützung der Regierung und selbst der Hauptvorstand des deutschen Ostmarkenvereins hat sich zu gunsten der Kandidatur Ballcstrem ausgesprochen. Wenn cs nun trotzdem zu einer deutschen Gegenkandidatur gekommen ist, so trägt daran einzig ulrd allein, wie die „Köln. Ztg." hervorhebt, die laue und schwankende, lahme und verzagte Haltung des oberschlesischen Zentrums gegen über dem Polonismus die Schuld. Tie deutschen Wähler glaubten zum Tanke für ihre Unterstützung des Grasen Ballcstrem wenigstens die eine Gegenleistung als selbstverständlich anschen zu dürfen, daß von dem dortigen Zentrum eine entschiedene Ab sage an das deutschfeindliche Polentum erlassen würde Die obcrschlesischcn Zentrumskreile tun aber nach wie vor als wüßten sic von dem deutschfeindlichen Charakter der polnischen Agitation nichts und die Folge davon ist der Entschluß der Deutschen gewesen, einen eigenen nationale» Kandidaten auszustellen, selbst auf die Gefahr hin, dadurch die Lage noch mehr zu verwirren. Im Jahre 1898 ging cs in Gleüvitz weit einfacher zu: Graf Ballcstrem wurde gleich im ersten Mahlgänge mit 14 MO Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von M Prozent gewählt, und außer ihm erhielt nur noch ein Sozialdemokrat 2366, sowie ein Freisinniger 889 Stimmen. Die rückgratlose Haltung des obcrschlesischcn Zentrums gegen über dem aufsässige» Polentum, das für die Fußtritte, die es aus teilt, Liebenswürdigkeiten in Zahlung erhält, ist bezeichnend sür das Gesamtverhältnis zwischen Polen und Zentrum und läßt zugleich einen Rückschluß daraus zu, ob die in der letzten Zeit cingctretencn Mißhclligkeitcn zwischen den beiden bisher so eng befreundeten Richtungen zu einer Lauernden Aenderung der Bertuschungs- und Verhätschelungspolitik des Zentrums gegenüber dem Polonismus führen werden. Der augenblickliche Wind innerhalb des Polonis mus weht scharf nach der radikalen Seite. Von den „Leise tretern". dem „Hofpolentum", den „Weißen Aristokraten" will die ans Ruder gelangte radikal-demokratische Nationolpartci nichts mehr wissen, sondern sie verlangt „ganze Arbeit" ohne Kom promisse. Das Zentrum sieht sich hier vor einen Willen gestellt, dessen radikale Parole „Biegen oder brechen" heißt, und da zu einem völligen Bruche mit dem Polonismus auf ultramontancr Seite alle wesentlichen Voraussetzungen fehlen, so wird wohl das obcrschlesischc Beispiel auch für die gesamte Partei den Ausschlag geben. Was jetzt in der westlichen Zentrumspresse an Ausbrüche» des Unmuts gegen die Polen vorkommt, ist nur als Strohseuer, als Augen blickszorn zu bewerten. Je unartiger sich die polnischen Kinder ge- beiden, desto sänftlicher wird man sie. nachdem der erste Grimm v» raucht ist, von Zentrumswegen streicheln und umichmeichcln, wir ja auch manchmal >m gewöhnlichen Leben die ungezogensten Sprößlinge am meisten verhätschelt werden, bis dann schließlich die schmollenden Lieblinge, gerührt durch so viel Güte und Zu geständnisse, einer nach dem anderen in den Schoß des Zentrums zurückkchrcn und — sich noch anmaßender als zuvor betragen. Neueste Drahtmeldungen vom 15. Mai. INachts einaeliende Devesckien befinde» fick, Seite -1.» Berlin. lPriv.-Tcl.j Das Grundprinzip der Handhabung des neuen Zolltarifs wird, nach dem „Eons.", die strikte Durchführung der Vorschrift sein, daß jeder Importeur eine ge naue und verbindliche spezielle Deklaration der einzubringcndcn Waren abzugcben hat, während bisher die Zollbehörden selbst diese spezielle Deklaration und die Tarifierung der Waren besorgten. Die Fertigstellung des neuen Warenverzeichnisses ist wegen der Unzahl der dabe> in Betracht kommenden Waren außerordentlich schwierig. Die Vor- und Ausbildung der Zollbeamten soll künftig durchgreifende Acnderungen erfahren, damit ihre Warenkenntnis in jeder Beziehung den hohen an sic zu stellenden Anforderungen zu genügen im stände ist. Berlin. Eine Prägung von 20 Millionen in Finnmark- stücken ist sür dieses Jahr beschlossen worden. 10 Millionen davon werden in wenigen Wochen in Umlauf gesetzt werden. — Ein internationaler Hochstapler, Harry Bowcrs, der außer in Berlin auch in Hamburg, Magdeburg una Dresden Gast rollen gehabt hat, ist in Brüssel scstgcnommen worden, in dem Augenblick, als er versuchte, dem Kunden einer Bank, der in einem Paket 240 MO Mark in Empfang genommen haste, das Paket zu stehlen. In Berlin entwendete er zusammen mit einen, gewissen Alexander am Kassenschalter der Dresdner Bank im Herbste vergangenen Jahres dem Kassenboten Libuda der Spcise- scttsabrik von Müller u. Co. 17 OM Mk. — Nachdem das Obcr- verwallungsgericht gestern die Berliner Handelskammer- Wahl der dritten Abteilung für ungültig erklärt hat, haben die in dieser Abteilung gewählten Handclskammermitgliedcr ihre Aemtcr niedcrgelegt. Kürzel. Am Frühstücke im Schlosse Urville nahmen als Gäste des Kaisers teil: der Statthalter Fürst zu Hohenlohe- Langenburg, der Erzbischof von Köln Fischer. Bischof Benzlcr vou Metz, Minister Frhr. v. Hammerstem, Bezirkspräsidcnt Gras Zeppelin, der Gouverneur von Metz Äencrallcutn. Stützer, General leutnant v. Hochwächter, Generalleutnant Wagner, Gras Holnstein aus Banern. Nach dem Frühstück fuhr der Kaper mit Militär:- schein Gefolge nach Ste. Barbe und Eoligny. und die Kaiserin nach Kürzel zum Besuche des neuen evangelischen Tiakonisscu- Pensionats. Metz. Auf die Begrüßungsansprache des Präsidenten des Lothringischen Bczirksrats in Bstsch erwiderte der Kaiser u. a,< daß er die loyalen Gesinnungen der Lothringer kenne und daß er deshalb besonders gern nach Lothringen komme und ein warmes Herz für die Lothringer habe. Ter Kaiser wandte sich dann, an die anwesenden geistlichen Herren mit den Worten, es sei jetzt an ihnen, die kommende Generation in den Eigenschaften zu er- ziehen, die das Lothringerland auszeichneten, und Zuckt und Ord nung zu erhalten in bürgerlicher, wie kirchlicher Beziehung. Der Kaffer zeichnete dann den Reichstagsabgeordneten Baron de Schmid durch eine Ansprache aus und wandte sich hierauf an den Vorstand der Kriegervereine,des Saar-Wasgau-Bezirks, dem er seine Freude darüber aussprach, daß die Kriegervereine in so großer Zahl erschienen seien, und daß die alte» französischen und deuffctren Soldaten in den Vereinen so gute Kameradichaft hielten, Alan solle die alten französischen Krieger immer auf- nehmen, wenn sie fick) meldeten, denn sie seien gute Leute. Hier in Metz unterhielt sich der Kaiser mit dem päpstlichen Legaten Kardinal Kopp in der Privataudienz, bei der er ihm persönlich daS Großkrenz des Roten Adlerordens überreicht«., über seinen Besuch dein, Papst, der ihn ausnehmend befriedigt hat. Auch bei der Tafel im Bezirkspräsidium wurde Kardinal Kopp sehr bevorzugt. Bremerhaven. Die 1600 von der Werft Tecklenborg entlasscnen Arbeiter beschlossen gestern abend in einer Ver> sammlung, aufs neue Verhandlungen mit der Firma einzulciten Sie wählten dazu eine Kommission von drei Mitgliedern, welche den Landrat von Geestemünde ersuchen soll, neue Eimgungs- vcrhandlungen mit der Äerftdircktion anzuknüpsen. Für den Fall, daß diese scheitern sollten, wird das Gcestcmünder Gewerbcgericht zwecks Einigung angcruscn werden. München. Der Teilhaber der in Zahlungsschwierigkeiten cratcncn Banksirma Wörle u. Wagner, Wörlc, hat sich heute ih erschossen. Stuttgart. Die Kamm erber Abgeordneten nahm heute mit 68 gegen 11 Stimmen das Einkommensteuergesetz, und nach kurzer Beratung einstimmig den Gesetzentwurf über die Kapitalstcuer an. Breslau. In der Nähe von Kattowitz erkrankten nach dem Genüsse von angeblichen Morcheln die Familicngliedcr des Oberförsters Otto. Zwei Dienstmädchen verstorben. Licgnitz. lPrw.-Tcl.s Tie Strafkammer verurteilte den Arbeiter August Stelzer aus Arnoldshof, weil er in der Nacht zum 19. März daS Dienstmädchen Jda Thomas mit einem Zwcirad überfuhr und dadurch dessen Tod herbeiführtc, zu 2 Jahren Gefängnis. Stelzer war ohne brennende Laterne gefahren. Wien. Abgeordnetenhaus. In Beantwortung der Interpellation Vogler betreffend das Vorgehen gegen die Elck- trizitätsgcsellschasteu betont der Ministerpräsident, cs liege keine Ucberschrcitung des Wirkungskreises des Magistrats vor. Tic Entscheidung des Rechtsstreits zwischen den beiden Parteien siege den Gerichten ob. Die Regierung könne beiden Teilen nur die Austragung der Differenzen auf dem Kompromißwcge wärmsten» empfehlen und werde hierzu ihre guten Dienste zur Verfügung stellen. sBravo.s Das Abgeordnetenhaus beginnt sodann die Ver handlungen von Jnterpeliations-Bcantwortungen betreffend die Vorgänge an der Wiener Hochschule. Abg. Berger nimmt die deutsche Studentenschaft in Schutz und wirft den katholische» Studentenverbindungen Provokation vor. Wien. lPriv.-Tel.j Die in Ucsküb gefundenen Tynamil- patroncn waren in einer großen Glasflasche. Tie Patronen enthielten 214 Oka türkischen Gewichts, oder nahezu 3500 Gramm Dynamit. Durch die Explosion wären olle Gebäude in weitem Umkreise zerstört worden. Offenbar bestand auch die Absicht, die Menge Menichen, die sich nach der ersten Explosion bei der Dank ansammclii würden, zu töten. Lemberg. lPriv.-Tcl.j In Zalcsie kamen bei einem dort wütenden furchtbaren Brande vier Personen in den Flam men um. Pola. lPriv.-Tel.j Während der von einer Strandbastetic vorgenoinmeneir Schießübung mit scharfer Munition geriet das italienische Segelschiff „Furiv Eamilio" in die Schußlinie und wurde von einer Kugel getroffen, wobei ein Matrose ver wundet wurde. Ter Kapitän hat Ersatzansprüche angemclde'. Budapest. Nack weiteren Meldungen aus Fiume wurde infolge der statlgebabtcn und noch zu erwartenden Kund- gedungen nach den Stationen Plase und Fnzine der Bahn Karlsstadt—Fiume Militär entsandt. Der Bahn- und Telephon- verkehr in Änccori wird mit großer Achtsamkeit abgcwickclt. Tie zerstörten Bahnsignalapparalc werden ausaebcsscrt. In Buccari wurden gestern 3, heute 17 Personen verhaftet. — Im Traga- Tal zerschnitten gestern Demonstranten die Telephon, und Tclegraphendrähtc. Klausenbürg, lPriv.-Tcl.j Der Advokat Tr. Main» wurde wegen eines ui der „Tribuna" veröffentlichten ungarn- feindlichen Artikels zu einem Jahre Staatsgesängnts vcr- urteilt. Paris. lPriv.-Tel.j In Nancy wurde ein früherer Ulster- ossizier namens Balignct »uter der Anschuldigung. Deutschland Spionagedienste geleistet zu haben, verhaltet. Er soll Aus. nahmen der Festungswerke von Toul gemacht haben. Balignct wurde sofort in das Gefängnis abgefüvrt. Gegen leine sich in Lyon aushalteude Frau wurde gleichfalls ein Haftbefehl erlassen.