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Der Madrider Magistrat hat einen Ausschuß Klicgsfonds. eingesetzt, um eine besondere Corrida (Stiergefecht) zu dem- seine ganze Einnahme am 7. April zu der im Gange befind« entsprechend hohe Wogen. Einige Hafenstädte, Malaga, Almeria „Jmparcial" („Der Unparteiische'), die einflußreichste Madrider Zeitung, hat eine besondere Rubrik „?or I» kutria" eingeführt. Wir ersehen auS derselben, daß die Eisenbahngesellschaften von Lore und Pontevidra-Carril, der Unterstützungsverein der Madrider Droschkenführer, ja sogar die Beamten und die Ge fangenen (!) des Gefängnisses Almodovar des Campo und ähn liche Klaffen den Ertrag eines Arbeitstages zu dieser vater ländischen Manifestation beigctragen haben. So hat auch in Barcelona der patriotische Apotheker Amargos mit 352 Pe'etaS selben Zweck zu veranstalten. Ausnahmsweise wird man die sogenannte „oorrita «ntsra" aussühren und zwar des Vor- wie des Nachmittags. Die bekanntesten Stierzüchter, die berühmtesten Espadas (Hauptfechter), die Besitzer der Arenen, rechnen es sich zur Ehre, ihre Mitwirkung resp. ihr Eigentum dem Ausschuß zur Verfügung zu stellen. Ein Komitee von Künstlern, an deren Spitze Benlliure, Pradille und Galegos stehen, hat die Dekoration',der Arena, sowie die Zeichnungen von allen Plakaten, Zetteln rc. übernommen und beschlossen, die Originalzeichnungen zu Erhöhung des Ertrages zu versteigern. Es wird dieses zweifellos eines der glänzendsten und charakteristischsten Stier- gesechte, die seit Jahrzehnten in Spanien stattgesunden haben. Die Radfahrer von Barcelona haben zu Gunsten der Ver mehrung des Geschwaders einen großartigen Blumenkorso und weitere Veranstaltungen geplant, die überall Nachahmung finden dürften. Der Luftschifführer Don Jos4 Guallar will in Madrid auf seine Kosten eine Luftfahrt unternehmen und den Ertrag ganz zu dem erwähnten Zweck hergeben. — Der schwörer bin. Wenn man in Madrid den Handschuh auf nehmen wird, den Washington Spanien ins Antlitz schleudert, werden wir auch fernerhin dasselbe Beispiel der Entsagung geben, welches ich bis jetzt gab, voll des Bedauerns, am Kampfe nur mit meinen Wünschen und dem Einfluß meines Namens teilnehmen zu können. Mit ganzem Herzen werde ich diejenigen, welche das Glück haben, ins Feuer zu kommen, glücklich preisen und es so ansehen, als wenn diejenigen Car listen, welche sich zum Krieg gegen die Vereinigten Staaten verpflichten, meiner Sache dienten, wer es auch sei, der sie anführen wird. Wird jedoch, wie nach allem zu be fürchten steht, die Politik der Erniedrigungen fortgesetzt, dann entreißen wir die Waffen denjenigen, die nicht würdig sind, sie zu tragen, und nehmen ihren Platz ein. Paris, 17. April. Einer Meldung aus Habana zu folge ist in einer Zusammenkunft der Generäle der Ver teidigungsplan für den Fall eines Krieges festgesetzt worden. Vertreter der Handclswelt von Habana statteten Marschall Blanco einen Besuch ab und boten ihre unbedingte Unterstützung an. General Pando hat die Befestigungen von Cienfuegos besichtigt, welche zur Zurückweisung jedes Angriffs in Stand gesetzt sind. mehrung der Flotte hat bereits 3 Millionen Pesetas erreicht. — Das kubanische Ministerium hat an die Königin-Regentin eine Adresse gerichtet, in welcher es seine bedingungslose Mitwirkung zur Verteidigung der Rechte Spaniens, der Freiheiten und der Wiedergeburt Cubas an bietet. In der Adresse heißt es ferner, das cubanische Volk erkenne das Mutterland an und werde stets an dessen Seite sein, um selbst um den Preis jeglicher Opfer die Ehre und die Souveränetät der Nation und die freien Institutionen der Kolonie aufrecht zu erhalten. * Madrid, 16. April. Der Minister des Innern hat den Präfekten von Malaga angewiesen, dem Konsul der Vereinigten Staaten Genügthunng zu gewähren und die Urheber der Unruhen in Haft zu setzen. * Madrid, 16. April. In dem heute abgehaltenen Mintsterrate wurde die Umwandelung der Dampfer der „Compania Lransatlantica Espagnola* in Kriegsschiffe ge- nehmigt. Der Minister für die Kolonien verlas die heute aus Cuba eingetroffene Korrespondenz. Der Marine-Mi nister teilte das Ergebnis der Untersuchung in betreff der „Maine'«Explosion mit, welches der Ministerrat sorg fältig prüfte und in dem amtlichen Blatte zu veröffent lichen beschloß. Der Ministerrat beschäftigte sich sodann mit dem Stande der internationalen Beziehungen Spaniens. Die Minister des Krieges und der Marine machten von den in letzter Zeit getroffenen Anordnungen Mitteilung und legten mit Rücksicht auf die möglicherweise eintretenden Er eignisse weitere Maßnahmen zur Annahme vor. Ferner wurde über die Vorlagen beraten, welche dem Parlament sofort unterbreitet werden sollen. Der Ministerrat währte drei Stunden. Die „Epoca" rät der Regierung, den Abbruch der di- plomatischen Beziehungen nicht zu überstürzen und den Ver einigten Staaten die Verantwortung für den Bruch zu überlassen. Die Kundgebungen wiederholten sich in verschiedenen Hauptorten der Provinz. In Malaga wurde das Wappen- Dild des amerikanischen Konsulats unter lärmendem Widerspruch des Volkes wieder angebracht. Die Gen- darmerie durchzieht weiter die Straßen. * Madrid, 17. April. (Meldung der.AgenciaFabra'.) Das Amtsblatt wird demnächst den Bericht derspanischenKom- misfion für die Untersuchung der. Maine'«Katastrophever öffentlichen, durch welchen unzweifelhaft bewiesen wird, daß das Unglück durch eine innere Ursache herbeigeführt worden ist. * Barcelon a, 16. April. Infolge der politischen Kund gebungen ist die Universität geschlossen worden. * Cadix, 16. April. Studenten versuchten gestern abend eine Kundgebung zu veranstalten, wurden aber an der Ausführung^ihres Vorhabens durch ;die Polizei verhindert.! dagegen erhoben werden wird, daß durch die Legislative die Unabhängigkeit der cubanischen Jnsurgenten-Regierung an erkannt werde. Ein New-Mork er Telegramm der „Köln. Ztg." bezeichnet es als sicher, daß der Senat den Befehl zur Verwendung der Streitkräfte an den Präsidenten erlassen, somit eine Konferenz der Abgeordneten beider Häuser notwendig werden in welchem Falle der ermächtigende Beschluß des Abgeord netenhauses bestimmt durchgehen würde. Die Entscheidung dürfte nicht vor Mittwoch oder Donnerstag fallen. — In amerikanisch-militärischen Kreisen ist man überzeugt, daß der Krieg innerhalb einer Woche ausbricht. Zur Vergleichung der Seestreitkräfte Spaniens und Amerikas mögen folgende neuere Angaben dienen: Di« spanische Flotte zählt an fertigen, vollwertigen kriegsbereiten Schiffe» 2 Panzerschiffe 1. Klasse von 9900 bezw. 9200 Tonnen Deplacement, 6 Panzerkreuzer von je 7000 Tonnen, 2 geschützte Kreuzer 2. Klaffe von je 4800 Tonnen, 5 geschützte Kreuzer 4. Klasse von je 1050 Tonne», 14 Torpedokanonenboote von 380—750 Tonnen, 4 Torpedoboote erster Klasse von 120—130 Tonnen und 8 Torpedoboote 2. Klaffe von 6V bis 90 Tannen Deplacement. Außer diesen bei einem Seegefecht mit modernen feindlichen Schiffen nur in Betracht kommenden Fahrzeuge» besitzt Spanien noch eine große Anzahl von ungeschützten Kreuzern, Kanonenbooten und AvisoS, welche aber ebenso wie die 13 Hilfskreuzer von 3000—7000 Tonnen voraussichtlich nur zur Störung des feind lichen Handels und zu Transportzwecken verwendet werden würden. Das Personal der spanischen Marine besteht aus 1 Admiral, 21 Vice- und Kontre-Admiralen, 148 Kapitänen und Kapitän-Lieutenants, 357 Lieutenants, 247 Unterlieutenants, 357 Offizieren der Marine-Artillerie und Marine Infanterie, 13950 Seeleuten, 7010 Marine-Jnsanteriste» und 1498 Marine - Artilleristen. — Die Flotte der Bereinigte» Staaten zählt an dienstbereiten vollwertigen Schiffen 4 Panzerschiffe I. Klaffe von 10200-11400 Tonnen, I Panzerschiff 2. Klasse von 6300 Tonnen, 2 Panzerkreuzer von 8200 bis 9300 Tonnen, 13 geschützte Kreuzer von 3000—10000 Tonnen, 6 moderne erst in den neunziger Jahren gebaute Monitors von 4000—6060 Tonnen, 13 alte Monitors aus den sechziger Jahren von 1875—2100 Tonnen, ein Torpedoramm * Southampton, 16. April. Auf Anweisung der Re gierung der Vereinigten Staaten ist heute nachmittag der Dampfer „New-Mork" der „American Line' von hier nach New-Mork in See gegangen. Der derselben Linie gehörige Dampfer „St. Paul" ist ebenfalls von der amerikanischen Ne gierung requiriert worden. Wie man der „Pol. Korr.' aus Madrid schreibt, soll,,, v - - « —--- - dort eingelaufencn Nachrichten zufolge, für den Fall des Uchen Subskription beigesteuert. In Sevilla arrangierten die Krieges nicht der kommandierende General Miles, sondern Arbeiterinnen der dortigen Tabakfabriken einen Bazar zur Er der militärische Ratgeber des Präsidenten der Union, der Höhung des Kricgsfonds. Das geräumige Theater war mit gegenwärtig in Reserve befindliche General S'Chofield, den Schildwappen der spanischen Städte und Guirlanden und zum Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen aus- vaterländischen Emblemen und Inschriften geschmückt. Die Ein ersehen sein. Diese Absicht rufe, wie es heißt, in den höheren trittskarten zu dem Bazar, der drei Tage eröffnet blieb, wurden amerikanischen Offizierskreisen Verstimmung hervor. — Außer mit ganz ansehnlichen Summen erstanden. Als Verkäuferinnen dem nordamerikanischen Konsul in Havanna, Lee, und dem fungierten die hübschesten Tabakarbeiterinnen, welche enorme dortigen Vicekonsul Springer haben auch die Konsuln der Geschäfte machten. In Barcelona hat das erste Kaffeehaus der Union in Sagua, Cardenas und Matanzas und anderen Stadt ein Konzert gegeben, dessen Ertrag für die von der cubanischen Orten ihre Posten verlassen. — Im Staate Königin eröffnete Nationalsubskription bestimmt wurde. Auch Florida soll bereits solche Kricgspanik herrschen, daß eine der Ertrag der verabreichten Erfrischungen war zu demselben große Anzahl von Geschäftshäusern geschlossen worden ist Zweck bestimmt; die Erfrischungen erzielten daher ganz außer- «nd viele Familien nach dem Norden gezogen sind. gewöhnliche Preise, bis zu 25 Pesetas. Das Kaffeehaus war * Madrid, 15. April. Die Subskription für die Ver> bis zu später Nachtstunde überfüllt, und die Begeisterung schlug und Huelva, haben beschlossen, selbst die Kosten für die schweren Geschütze zu tragen, mit denen die Regierung die Häfen ver sieht. Alle höheren Offiziere der Landarmee sowie der Marine, die sich gegenwärtig zur Disposition resp. im Ruhestand be finden, stellen sich der Regierung zur Verfügung und bitten um Verwendung auch für untergeordnete Stellen. Dasselbe thun viele Mitglieder der höchsten Aristokratie. * Petersburg, 16.April. Das »Journal de St. Pöters- bourg" sagt in einer Besprechung des spanisch.amerika- ni schen Konfliktes, die Chancen, daß der Krieg vermieden werde, seien zur Stunde recht gering. Man könne gleichwohl nicht sagen, daß die Chancen gan^ geschwunden seien, zumal da der amerikanische Senat die Entscheidung ausgesetzt habe. Aber es sei so gut wie sicher, daß, wenn die beiden Kammern die Resolutionen, so wie sie formuliert sind, an nehmen, dieses einer Kriegserklärung gleichkommen würde. — Die „Nowosti" befürchten, ein erfolgreicher Krieg der Vereinigten Staaten von Amerika mit Spanien könnte der Monroe-Doktrin neueNahruntz zuführen. Da im Stillen Ocean die Interessen Rußlands mit denjenigen Nordamerikas bereits kollidieren, habe der Ausgang eines nordamerikanisch spanischen Krieges für Rußland eine gewisse Bedeutung. * Washington, 16. April. Im Senate wurde die Debatte über die von dem Komitee für auswärtige Ange legenheiten eingebrachten Resolutionen wieder ausgenommen. Neben mehreren äußerst leidenschaftlichen Reden rieten auch einige Senatoren dringend zum Frieden. ' Washington, 16. April. Der Senat nahm mit 67 gegen 21 Stimmen die von der Mehrheit der Kommission für auswärtige Angelegenheiten beschlossene Resolution mit einem Amendement Turpie an, wonach die Anerkenn ung der cubanischen Republik ausgesprochen wird. Das Amendement Turpie wurde mit 51 gegen 37 Stimmen an genommen. * Washington, 17. April. Der Senat nahm gestern mit der von der Mehrheit der Kommission beschlossenen Resolution gleichzeitig einen Zusatzantrag Davis an, welcher besagt, die Vereinigten Staaten bestreiten die Absicht, die Souveränetat, Jurisdiktion oder Herrschaft über Cuba aus üben zu wollen, außer zum Zwecke der Pacifikation, und find entschlossen, nach Durchführung der Pacifikation die Regierung und die Herrschaft über die Insel der einheimi« schen Bevölkerung zu überlassen. Das Repräsentantenhaus wird morgen über die Resolution des Senats mit den dazu angenommenen Zu satzanträgen beraten. * Washington, 17. April. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) In der cubanischen Frage dürfte es voraus sichtlich zwischen den beiden Kammern zu einem Konflikt kommen. Anzeichen deuten darauf hin, daß ein starker Protest schiff von 2155 Tonnen, I Dynamitkreuzer von 930 Tonnen und acht Torpedoboote von 105—270 Tonnen Deplacement. Außerdem besitzt die amerikanische Marine ebenso wie die spanische eine große Anzahl von ungepanzerten Kreuzern, Avisos und Kanonenbooten, welche aber modernen Schiffen gegenüber keinen Gefechtswert besitzen und deshalb wohl nur zu Truppentransporten und ferner dazu benutzt werde» dürsten, den spanischen überseeischen Handel zu unterbinden, zu welchem Zwecke auch Lie 32 Hilsskreuzer verwendet werden sollen. Das Personal der nordamertkanischen Marine setzt sich aus 6 Kontre-Admiralen, 10 Kommodores, 45 Kapitänen, 85 Kommandeurs, 74 Kapitänlieutenant», 325 Lieutenants und Unterlieutenants, 10000 Mannschaften zusammen, ist aber in der letzten Zeit durch Neueinstellungen bereits erheblich ver mehrt worden. — Aus dieser Auszählung ist ersichtlich, daß an Panzer schiffen einschließlich der Panzerkreuzer beide Staaten ungefähr gleich tark sind, daß dagegen die amerikanische Marine der spanischen t» Bezug auf geschützte Kreuzer und umgekehrt die spanische Marine der erstgenannten in Bezug aus Torpedosahrzeuge weit überlegen ist. Ob die Monitors der Vereinigten Staaten bei ihrer geringen Geschwindig keit (von 10—13 Seemeilen bei den neuen und 5—7 Seemeilen bet den alten) in dem zu erwartenden Kriege von Wert sein werden, läßt sich nicht Vorhersagen. Wie verlautet, sollen die neuen Monitors zur Hasenverteidigung der südlich gelegenen Küstenplätze und die alte» zum Schutz der weiter nördlich gelegenen Hafenstädte verwendet werden. Daß die zahlreichen kleinen Kanonenboote Spaniens von 22 bis 300 Tonnen Deplacement und geringer Schnelligkeit irgend eine Rolle t» Kriegsfälle spielen werden, ist nicht wahrscheinlich. Eher läßt sich das vo» den 13 amerikanischen neuen Kanonenbooten annehmen, die bet 12 bis 17 Seemeilen Geschwindigkeit und 900—1700 Tonnen Deplacement eine verhältnismäßig starke Artillerie haben. Bezüglich des oberen Per- onals beider Marinen dürste es sehr schwer sein, durch einen Vergleich dem einen oder dein anderen den Vorrang zu geben. So gründliche regelmäßige Uebungen, wie sie In der deutschen Marine, ebenso wie >» der englischen, sranzösischen und italienischen Marine ausgesührt werden, haben weder in Spanien noch in Nordamerika stattgesunden; infolge dessen wird man, voraussichtlich, wenigstens in der ersten Zeit eines Krieges, aus beiden Seiten diejenige Sicherheit in der Leitung der Operationen vermissen, welche man beispielsweise in den andern oben genannten Marinen als selbstverständlich vorhanden voraussetzt. Hi»- ichtlich des unteren Personals dürste die spanische Marine der nord amerikanischen in Bezug aus militärische Schulung und Disciplin über legen sein und die notwendigerweise überhastete Ausbildung der auS aller Welt zusammengelaufenen neu eingestellten Mannschaften an Bord der amerikanischen Schiffe kann jedenfalls nur mangelhaft sein. Im „Militärwochenblatt" werden verschiedene Aufstellungen über die Seemacht Spaniens und Nordamerikas re produziert, die so sehr von einander und auch von dem oben erwähnten Stärkeverhältnis abweichen, daß sie nach dem citierten Blatte schwer miteinander in Einklang zu bringen sind. Wirklichen fachmännischen Wert besitzt unter diesen verschiedenen Angaben wohl nur diejenige der spanischen Ad miralität über Spaniens Seemachi; wir teilen sie daher nach- tehend noch mit: Spanien besitzt: 10 Panzerschiffe von 7000 To. >is 9902 To., 8 Kreuzer 1. Klasse von 3090 To. bis 4826 To., 18 Kreuzer 2. Klasse von 500 To. bis 1775 To., 8 Torpedo-Kanonenboot« von 250 To. bis 571 To., 3 Kanonenboote 1. Klasse von 315 To. bis 552 To., 6 Torpedobootsjäger von 380 To. bis 400 To., 13 Torpedo boote von 60 To. bis 127 To., 3 Depotschiffe, 3 Fahrzeuge für den hydrographischen Dienst, 4 Schulschiffe, 5 Transportschiffe, 21 Kanonen boote 2. Klasse von 100 To. bis 255 To., 35 Kanonenboote 3. Klaffe von 21 To. bis 380 To., mehrere Kanonenschaluppen, Remorqueur« nd eine Anzahl Pontons. In demselben Organe wird folgende ebersicht über die Landtruppen der beiden Staaten ge geben: Ein Vergleich der Landtruppen beider Staaten fällt sehr z» Ingunsten der Union aus, nicht nur hinsichtlich der Zahl, sondern auch bezüglich der Qualität. Die nordamerikanische Landarmee besteht nach den neuesten Quellen aus 1775 Ossizieren, 23359 Unteroffiziere» und Mannschaften, 6006 Reitpferden und 40 bespannten Geschützen; dazu kommen allerdings organisierte Milizen 9376 Ossiztere und rund 106000 Mann, sowie unorganisierte Milizen 10149184 Mann. DaL Landheer dient größtenteils Polizeizwecken und ist über das weite Ge biet der Union verteilt, wo es zumeist nur schwer zu entbehren ist, kommt also im Kriegsfall wenig oder gar nicht in Betracht. Welchen Wert die Milizen haben, muß die Zeit lehren, ihre militärische Aus- nldung berechtigt jedenfalls nicht zu großen Erwartungen. Die Frlcdens- tärke des spanischen Heeres wurde für das lausende Finanzjahr, 1. Juli 1897 bis 30. Juni 1898, auf 100140 Mann festgestellt; nach dem neuesten ^nvuario militar äs L8p»aa standen jedoch aus Anlaß der Unruhen in Cuba und aus den Philippinen 16115 Offiziere und 333297 Mann unter den Waffen, davon allein aus der Insel Cuba 5704 Offiziere und 163180 Mann, aus Portorico 263 Offiziere und 5575 Mann; außerdem sind, Zeilungsnachrichten zufolge, sieben weiter« Jägcrbataillone zu je rund 1000 Mann nebst zwei Artillerlecompagnien zur Ueberfahrt von Cadiz nach Cuba bereit. Sollten aber weiter« Nachschübe an Truppen zur Verteidigung der Kolonie aus dem Mutter lande nötig werden, so stehen außer den Garnisonen des Reiches noch rund 200000 militärisch ausgebildete Reservisten 1. und 2. Klaffe z» diesem Zwecke zur Verfügung. Das deutsche militärische Blatt fügt seinen Mitteilungen ach die Bemerkung hinzu: „Es dürfte gar nicht zu den Inmöglichkeiten gehören, daß, wenn die spanischen Streit- !räste auch zur See von tüchtigen unternehmenden Männer» geführt werden, die Union zu Anfang der Feindseligkeiten anz empfindliche Schläge erleiden wird. Von der spanischen Flotte sind in den cubanischen Gewässern zur Zeit nur einige Kreuzer zweiter Klasse und inige Kanonenboote vorhanden. Der stärkste dieser Kreuzer t die „Alfonso Xll'. Die Hauptmacht der spanischen Ma ine liegt noch in dem fast 3500 Seemeilen von Havanna entfernten Cadiz. Dieses Geschwader besteht aus de» Schiffen „Pelayo", „Carlos V.', „Princeffa de Asturias', Spanit« »nd Nord-Amerika. IZwei Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Polizei * Hamburg, 16. April. Die „Hamburg-Amerikanische überwacht das amerikanische Konsulat. Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft" teilt mit, die Familie des Le- * Malaga, 16. April. Manifestanten durchzogen gationssekretärs bei der amerikanischen Gesandtschaft in Ma- schreiend die Straßen. Vor dem Hause des amerikanischen drid Mc. Arthur sei gestern vormittag von Cherbourg mit Konsulats machten sie Halt und bewarfen dasselbe mit dem Schnelldampfer „Fürst Bismarck", der, um ihre Ankunft Steinen. Einer aus der Menge stieg auf einer Leiter abzuwarten, dort eine Stunde länger Aufenthalt hatte, nach hinauf zu dem Wappenschild des Konsulats, riß es herunter New-Mork gereist. und schleifte es durch die Straßen. Der Präfekt trat den Der „Kreuzig." wird aus Wien berichtet, die Meldungen Ruhestörern entgegen und forderte sie zur Ruhe auf. Gen- über angebliche neue Vermittelungsversuche der Mächte darmerie durchzieht die Straßen. Die Stimmung der Be- oder einer einzelnen Macht seien unzutreffend. I völkerung ist äußerst erregt. * Venedig, 16. April. Die „Gazzetta di Venezia" ver- * Malaga, 17. April. Die Kundgebungen dauerten öffentlicht einen Brief des Don Carlos an den Depu« gestern abend fort. Die Gendarmerie und die Polizei tierten von Estella, Melle. Derselbe lautet: An der Grenze schritten wiederholt mit blanker Waffe ein; die Mani« »on Navarra, welches Dich zu seinem Vertreter in den Cortes festanten antworteten mit Steinwürfen. Einige Personen ernannte, hatte ich den Schmerz, mich von Spanien zu wurden leicht verletzt; viele wurden verhaftet. Heute vor« trennen. Ich sagte Dir jedoch, daß ich vielleicht wieder- mittag war die Stadt ruhiger. kommen würde. Jetzt naht die Stunde heran, da ich mein Zur Kriegsstimmung in Spanien wird der „Post" Versprechen einlöse. Daher wende ich mich an Dich, damit aus Madrid geschrieben: Sämtliche hiesigen Theater und, Du, als Abgeordneter meines mir unvergeßlichen Estella, es ihrem Beispiel folgend, viele der anderen größeren spanischen verkündest. Zweiundzwanzig Jahre patriotischer Sammlung Städte, veranstalteten Sondervorstellungen zur Erhöhung des liefern den Beweis, daß ich weder ehrgeizig, noch ein Ver- av—