Suche löschen...
Bautzener Nachrichten : 18.04.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-189804187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-18980418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-18980418
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-04
- Tag 1898-04-18
-
Monat
1898-04
-
Jahr
1898
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 18.04.1898
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zweiie Beilage zu Nr. 87 der Bautzener Nachrichten. ' Montag, den 18. April 18S8.e — (Erlaß des Negus Menelik gegen die Putzsucht der Frauen.) Die Kaiserin Taiiu, die Gemahlin des Negus Menelik, erfüllte es mit banger Sorge, daß ihre Landsmänn innen nach europäischer Art sich mit allerhand Putzwerk zu schmücken anfingen, und so veranlaßte sie ihren Kaiserlichen Gemahl, durch einen kräftigen Erlaß derartigen Geschmacks verirrungen der abyssinischen Frauen entgegen zu treten. Der Wortlaut dieser Verordnung, die sehr umfangreich ausgefallen ist, wurde jüngst von einer Zeitung in Alexandria in französischer Sprache mitgeteilt und darf als ein interessanter Beitrag zur Sittengeschichte der afrikanischen Völker verzeichnet werden. Der Negus erklärt darin ganz offen, daß er von seiner Gatlin auf diese gefährlichen und unsittlichen Neuerungen der Abys- sinierinnen aufmerksam gemacht worden sei und daß er deshalb befürchten müsse, die zur Zuchtlosigkeit führende Putzsucht der Frauen werde auch seine tapferen christlichen Krieger ins Ver derben bringen, so daß sie künftig nicht mehr imstande sein würden, das Vaterland in so ruhmreicher Weise zu verteidigen. Deshalb wird den Frauen unter Androhung furchtbarer Strafen Verboten, von fremden Händlern Schmuckgegenstände zu kaujen, die wie Gold oder Edelstein aussehen; und als Sühne sür die bisherigen Verirrungen sollen in Zwischenräumen von je zwei Monaten vier allgemeine Bußtage abgehalten werden, an denen die Frauen unter Gebeten und Geißelungen alle ihre Echmuckjachen an die Kaiserlichen Steuereinnehmer abzuliefern hätten. — Der Goldsucher ström nach Alaska hat in den letzten beiden Wochen des März gewaltig abgenvmmen. Es fanden sich in Tacvma (Washington) weniger Ankömmlinge aus dem Osten ein als je seit Dezember, und doch wurde säst täglich ein neues Dampfboot in Dienst gestellt. Der Dampfer .Cleveland' liegt dort gegenwärtig fest, weil die Abfahrt sich nicht verlohnt, und der Dampfer „Australia" nahm kürzlich nur 100 Passagiere mit, obwohl er Naum für 600 hat. Ter Frachttransport ist ebenfalls unbedeutend. Der Rückgang des Verkehrs nach Alaska wird auf Konto der wenig ermutigenden Nachrichten aus den Gebirgspässen gesetzt. — Eine eigenartige Klage, die ivohl ganz einzig in der Welt dastehen dürfte, ist vor dem obersten Gerichtshof von Neuseeland anhängig gemacht worden. Es handelt sich dabei um zehntausend Mark Schmerzensgelder für die durch eine Operation den Armen und Beinen einer jungen Dame entnommenen Hautstücke! Or. Arthur Purchas ist der junge Arzt, von dem ein Fräulein Baker diesen merkwürdigen Schadenersatz verlangt. Ur. Purchas hatte eine Patientin in Behandlung, die schwere Brandwunden erlitten hatte, und der Arzt sah sich, um sie zu rette», zu den, letzten Ausweg, dec künstlerischen Hautdcckung der verletzten Gliedmaßen, gezwungen Miß Baker, opferfreudig und in dem Glauben, es handle sich nur um Entnahme geringer Haulmassen, war bereit, sich der not wendigen Operation zu unterziehen. Las Wagnis gelang, die Kranke wurde durch den Heldenmut der Miß Baker geretlei. Allein die opferfreudige Dame mußte die Entdeckung machen, daß sie selber schwer geschädigt worden war; der Arzt haue ihr, während sie in der Narkose lag, nicht weniger als zwet- undsünfzig Quavratzoll Haut entnommen. Ihre Gliedmaßen waren durch diesen ärzilichen Eingriff arg entstellt worden, und sie mußte elf Tage auf dem Krankenlager im Hospital zu bringen. Nunmehr behauptet sie in ihrer Klage, nr. Purchas habe wider alle Verabredung gehandelt während der Arzt zu seiner Verteidigung den kritischen Zustand seiner Paüenti» und die sretwillige Hilseleistung der Klägerin gellend machte. Pom BücherUsch. In der Buchhandlung von F. A. Reichel (M. Richler- sind in voriger Woche folgende Neuigkeiten eingcgungeu: Friedrich, Das große Hauptquartier und die deutschen Operationen im Feldzuge 1870. Text mit Atlas, 4,50 Mk. — Einteilung und Quartier- lisle Ves deutschen Heeres, 30 Pfg- — Hoffmann, Die Preuß. Haupt verwaltung der Staatsschulden vom Jahre 1820—1896, 5 Mk. — Der sächsische Steuerzahler. Prakt. Auskunft über Grundsteuer und Ein kommensteuer, 25 Pfg. — Fabricius, Die deutschen Corps. Eine histvr. Darstellung mit besonderer Berichtigung des Mensurwesens. Lfg. 1, 1,85 Mk. Lührs, Die Folgen der falschen Eintragungen in das Handelsregister, 1,60 Mk. — Häpe, Bemerkungen zu dem Entwurse eines Gesetzes über die Verwaltnngsrechtspflege, 80 Pfg. — Reinhold, Die bewegenden Kräfte der Volkswirtschaft, 10 Mk. — Du Bois-Rch- mond, Neber die Grenzen des Naturerkennens, 2 Mk. — Marshall, Im Wechsel der Tage, 2 Mk — Hartung, Bluterneuerung, der Weg zur Gesundheit, 1,20 Mk. — Rudcck, Pharmac. poetica, 1 Mk. — Köstlin, Geschichte der Musik im Umrisse, 1. Lfg-, 1 Mk. — Mathes, Handbuch des evangelischen christlichen Kirchenbaues, 12 Mk. — Spliedt, C. H. Spurgeon unter seinen Predigern, 2 Mk. — Böhm, Deutsche Aufsätze für untere und mittlere Klassen höherer Lehranstalten, I II a 5 Mk. — Matern, Uebungsgruppen sür den Turnunterricht, 80 Psg. — Schröder, Turnübungen sür das Gerätturnen, 1,20 Mk. — Eber, Tuberkulinprobe beim Rinde, 1,75 Mk. — Die Hausgärten aus dem Lande, ihre Anlage, Bepflanzung und Pflege, I Mk. — Voigt, Unsere nützlichen Gartenvögel pich Heguna, I Mk. — Stoetzer, Waldwertrechnung und forstliche Statik, 4 Mk. — Kropf, Unsere Jagdarlcn. Eine kurze Anleitung sür den Jagdbetrieb, 3 Mk. — Stracke, Die Katzenfalle in ihrer zweck mäßigsten Einrichtung, 1,20Mk. — Höver, Trichinenschau und Nahrungs mittel-Untersuchung, 1,50 Mk. — Paul, Die Rechte und Pflichten der Teil haber, 1,50 Mk. — Paul, Anleitung zur rentablen Geld- und Kapital- Anlage, 1,50 Mk. — Pilz, Schöffen- und Geschwornendienst, 1,50 Mk. — Mugdan, Reichsgesetz, betr. der Unfallversicherung der bei Bauten beschäftigten Personen, 1,60 Mk. — Gesetz, betr. Abänderung der Ge werbeordnung, 75 Pfg. — Deutsche Handwerkcr-Bibliolhck: Bd. I, Der prakt. Bäcker, I Mk.; Bd. II, Der prakt. Fleischer, 1 Mk.; Bd. III/V, Der prakt. Bierbrauer, 3Mk.; Bd. VI/VII, Der prakt. Klempner, 2 Mk. — Niese, Aus der Heide, Roman, geb. 6Mk. — Der Kladderadatsch vom Jahre 1848, 3 Mk. Statistik. * Die deutsche überseeische Auswanderung über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam stellte sich nach den amtlichen Ermittelungen für März 1898 und den gleichen Zeitraum des Vorjahres folgendermaßen: Es wurden befördert über Bremen im März 1898 953 <1897: 799), Hamburg 6-17 (715), andere deutsche Häfen (Stettin) 79 (54), deutsche Häfen zusammen 1679 (1568), Antwerpen 281 (363s, Rotterdam 30 (51), Amsterdam 2 (4), überhaupt 1S92 (198S). Aus deutschen Häfen wurden im März 1898 neben den vorgenannten 1679 deutschen Auswanderern noch 10630 Angehörige fremder Staaten befördert. Davon gingen über Bremen 7101, Hamburg 3410, Stettin 119. Har Arbtiterbtweglluq. * In Göppingen befinden sich, dem „Vorwärts" zufolge, die Tischler im Ausstande, weil die Meister nur einen Teil der Forder ungen bewilligen wollen. * Zu dem Ausstand aus dem Piesberg wird aus Osnabrück be richtet, daß am Sonnabend wieder 100 Arbeiter mehr angefangen haben, so daß 708 Mann arbeiten. * Aus Crefeld wird geschrieben: Im hiesigen Jndustriebezirk ist eine lebhafte Bewegung im Gange, die die Gründung eines nieder rheinischen Weberverbandes bezweckt. In Verbindung mit dieser Bewegung steht die Arbeitseinstellung einer Anzahl Weber der Finna L. F. Scheibler Nachfolger, welche Firma eine 7prozentige Lohnkürzung beabsichtigt hatte. * Brüssel, 15. April. Die Vereinigung der Ziegelarbeiter Brüssels und seiner Vorstädte beschloß den Ausstand zur Erzielung einer Lohnerhöhung von 25 Centimes auf 1000 Ziegelsteine und eine Abkürzung des Arbeitstages. * Eine Konserenz der Kohlengrubenarbeiter in Süd-Wales beschloß in Kardi ss mit 63 gegen 42 Stimmen, daß sie unter den obwaltenden Verhältnissen keine Macht habe, ihren Vertretern unein geschränkte Vollmachten zum Abschluß eines Vertrages mit den Berg- werksbesitzern zu geben. Der Ausstand wird sich wahrscheinlich nun mehr in die Länge ziehen. Die dem Verbände der Grubenbesitzer nicht angehörigen Zechen spielen keine Rolle. Volkswirtschaftliche-. Dresden, 16. April. Bautzner Kunstmühle, Betriebs- gksellschost Dem Bericht über die Generalvcrsammlang ist noch nachzutragc», daß auch auf die 1000 Genußscheine ein kleiner Gewinnanteil von 1 Mark 65 Pfg. pro Stück entfällt. * Das Königliche Feuerwehr-Ehrenzeichen für 2 5 jährige treue Dienste, welches durch allerhöchste Verordnung vom 11. Mai 1885 gestiftet morden ist, wurde im 3. und 4. Vierteljahr 1897 an 89 Personen verliehen, welche sich mit 54 aus die Zwickauer, 17 aus die Bautzener, 11 auf die Leipziger und 7 auf die Dresdener Kreishauplmannschast ver teilen. Schon aus diesen Zahlen geht zur Genüge hervor, in welcher umfassenden Weise das freiwillige Feuerlöschwesen in der Zwickauer Kreishauptmaunschast eine Pflegstätte gefunden hat. Das Namens-Verzeichnis der betreffenden Personen ist in Nr. 16 der Sächsischen Feuerwehr-Zeitung enthalten, welche von der Expedition in Cölln (Elbe) an Interessenten gern gratis und franko versandt wird. * Der Verband deutscher Musterzeichner hielt zu den Festtagen in Leipzig einen gut besuchten Delcgicrtcntag ab, der, von dem ersten Vorsitzenden Hrn. Georg Hirt-Leipzig spieltet, die Bcralung einer Reihe wichtiger Anträge in sich schloß. Man nahm zunächst bei der beschlossenen Statutcn- reform den Passus aus, daß sich der Verband nicht mit politi schen Angelegenheiten befasse, lehnte aber den Antrag des Dresdner Musterzcichnervereius, künftig nur die idealen Berufs- p tercssen zu pflegen, dagegen das llttlerstützungsweseu ganz allen zu lassen, mit großer Majorität ab. Ferner soll, »ach den Vorschlägen des Dresdner Musterzcichverve.eins und des Vcrbandsvorsitzenoe» das Konkurrenzwcscn des Verbandes um- geändert werden, so daß cs Einfluß enf die Gestaltung eines deutschen Stils gewinnen kann. Man stimmte sodann einer Erhöhung der Beiträge zur Unterslützungslasse zu, beauftragte aber auch gleichzeitig den Vorstand, einer Offerte der Neutcn- »ud Pensiousanstalt für deutsche bildende Künstler in Weimar näher zu treten. Lan-wirM.UttrrlwL. * Die deutsche Landwiltjchaftö-Gesellschaft hat, vom 1. Oktober 1898 ansangeud, sür drei Jahre je ein Stipendium mm 1800 Mk. zur praktischen Ausbllvung eines deutschen M a s ch i » e n - I r. g c »i c u r 8 im landwirrschastlichen Maschinenwesen ausgeschrieben. Eö soll danach Bewerbern mit genügender wissenschaftlicher Vorbildung und mindestens ein jähriger Prax s in einer MaschinensabrU die Möglichkeit gegeben werden, den praktischen Betrieb der Landwirtschaft und die Ver wendung von Maschinen in demselben gründlich kennen zu lernen, indem sich jeder Bewerber ein Jahr lang auf einem oder mehreren Gütern nuszuhalten hat. * Am 1. Dezember 1897 wurden bei der Viehzählung im Deutschen Reiche nach der Zusammenstellung des Kaiser lichen Statistischen Amtes gezahlt: 4 038 485 Pferde, 18 490 872 Sluck Rindvieh, 10 866 772 Schafe und 14 274 557 Schweine. Der namhafte Fortschritt in der Hcbnng des Viehbestandes im allgemeinen erstreckt sich über das ganze Reich. Vom 10. Januar 1873 bis zum 1. Dezember 1897 vermehrten sich die Pferde um 686 254, das Rindvieh um 2 714070, die Schweine um mehr als das Doppelte, nämlich um 7150469 Stück. Die Zahl der Schafe ist dagegen um mehr als das Doppelte, nämlich um 14132 634 Stück zurückgegangen * Die Hamburger Polizeibehörde veröffentlicht folgende Bekanntmachung: Bet der Untersuchung von hier eingefühlten frischen Aepscln und Birnen aus Amerika sind in größerer Zahl Früchte mit der San Jo so-S chil d laus besetzt vor- gesunden. Es besieht hiernach die Gefahr, baß dieser namentlich für Obstpflanzungen sehr gefährliche Schädling bereits in Deutschland eingedrungen und auf Baumschulen oder Obstgärten übertragen sein kann. Tic Besitzer von derartigen Anlagen, sowie von größeren Gartcnanlagcn überhaupt werden deshalb ausgesordert, besondere Aufmerksamkeit darauf verwenden zu lassen, ob sich in den Pflanzungen Anzeichen an Bäumen oder Sträuchern bemerkbar machen, welche auf das Vorhandensein der San Joss-Schildlaus schließen lassen. Es ist dabei be sonders zu berücksichtigen, daß das Insekt nicht nur aus Obst bäumen, sondern auch aus anderen Pflanzen, zum Beispiel Ulmen, Linden, Erlen, Weiden, Rosen vorkommt. * Während bei Neuanlagen von Obst im allgemeinen jetzt die Regel gilt, möglichst wenige Sorten anzupflanzen, hat man in den Vereinigten Staaten Nordamerikas neuerdings wissen schaftliche Beobachtungen gemacht, die obige Regel einigermaßen einschränken. Man hat fcstgestcllt, daß eS zur Befruchtung von Blüten und damit zu einem reichhaltigen Fruchtansatz nötig ist, Sorten gemischt zu bauen, weil die Befruchtung durch eine andere Obstsorte bedeutend reicheren Fruchtansatz und damit bessere Ernten giebt, wie durch dieselbe Sorte. — Man ist dann weiter gegangen und hat festgestellt, daß es eine ganze Anzahl von Obstsorten giebt, deren Blüten staub überhaupt unfruchtbar ist, während bei anderen Sorten eine besondere reiche Fruchtbarkeit des Blütenstaubes festgestellt ist! Ein deutscher Landsmann in Wisconsin Herr F. A. Richter teilt in der neuesten Nummer des .praktischen Ratgebers im Obst- und Gartenbau" aus „Farmers Bulletin Nr. 65" die Name« der Birnen mit, die man in Amerika als unfruchtbar und solcher, die man als fruchtbar festgestellt hat. Die Entdeckung ist von großer Tragweite für den deutschen Obstbau und dürste zu sorgfältigen Beobachtungen Veranlassung geben. vaavr. * (Zahlungseinstellungen.) Konkurs wurde eröffnet: über das Vermögen des Cigarrenhändlers Karl Richard Albert Schwarz In Leipzig, über das der offenen Handelsgesellschaft in Firma: C. G. Reiz in Oberneukirch bei Bischofswerda, alleinige Inhaber Karl Gottlob Reiz und Wilhelm Oskar Reiz daselbst, so wie über das des Uhrmachers und Fabrikanten Gottlob Oswald Lange in Geithain, alleinigen Inhabers der Firma: „Geit hainer Emaillier- und Stanzwerke, Lange ». Förster" in Geithain. * Die Nr. 6 deS „Allgemeinen Deutschen Export- blatteö, Organ des Exportvereins für das Königreich Sachsen" hat folgenden reichen Inhalt: Pioniere des deutschen Handels und der deutschen Industrie; Zollbehandlung von Maschinen und Apparaten in Oesterreich-Ungarn; Zum Handel mit Rußland Fortsetzung); Zum Handel mit Transvaal; Berichte aus Caudia Kreta), Uesküb (Macedouicn), Johannesburg (Transvaal); Ver kehrswesen ; Kleine Mitteilungen; Submissionskalender; Briefkasten. ' An Wechselst empclsteu er wurden im EtatSjahr 1897/98 im Deutschen Reich 9 947028 Mk. eingenommen, das sind 760 000 Mk. mehr als im Vorjahr. * Ein Verband deutscher Eiseuwnrenhändler soll auf der Geueraloersammlung des Verbandes süddeutscher Eisen- Händler in Mainz am 24. d. durch Verschmelzung dieser mit dem Verbände wcsideutschcr Kaufleute der HauS- und Küchen geräte und Eisenwarenbranche in Köln und dem Verbände der Interessenten der Haushaltungs- und Eisenwarenbranche Nord- dcutschIandS gegründet werden. * Paris, 16. April. An der heutigen Börse herrschte große Verstimmung, welche zunächst von dem neuen scharfen Rückgang der Spanier auSgiug, sowie von ungünstigen Londoner Meldungen und den daran geknapsten Befürchtungen wegen nahen AaSbruchs des Krieges. Außer Spaniern waren auch die übrigen Fonds, besonders Italiener und Türkcnwccle gedrückt. Banken gaben stark nach. Suezaktien und Niv Tinto ebenfalls weichend Goldminen schwach. French South Afrlcan 10, East Rand 108l/,. ' Havre, 16. April. Kaffer govd average Santos pr. April 34 25, pr. Mai 35,00, pr. September 35,50. Schleppend. Kaffee in New-?)ork schloß unverändert. Rio 13 000 Sack, Santos 10000 Sack. Einnahmen sür gestern. * Glasgow, 15. April. Die Vorräte von Roheisen in den Stores belaufen sich aus 331819 Tons, gegen 360 588 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hoch öfen beträgt 80, gegen 81 im vorigen Jahre. * New-Uork, 15. April. Baumwollen-Wochen- bericht. Zufuhren in allen UnionShäsen 71000 Ballen. Ausfuhr »ach Großbritannien 84000 Ballen. Ausfuhr nach dem Kontinent 55 000 Ballen. Vorrat 697 000 Ballen. * New-Aork, 16. April. Die Börse eröffnete träge und verblieb eine Zeit lang in träger Haltung. Im iveileren Verlaufe trat eine teilweise Erholung ein. Schluß schwankend. Der Umsatz der Aktien betrug 133000 Stück. Berliner Viehmarkt, 16. April. Zum Verknus standen: 4337 Rinder, >112 Kälber, 10687 Schafe und 7769 Schweine. Bezahlt wurden für 100 Psd. oder 50 Kilogramm Schlachtgewicht in Mark (bezw. sür 1 Pfund in Psg): Für Rinder: Ochsen: Vvllsleischig, ausgemästet, höchste» Schlnchtwerts, höchstens 6 Jahre alt 57—62; ;unae, fleischige, nicht anSgemästete und ättcrc ansgemästete 53—56; mäßig genährte jnnge und gut genährte allere 50—52; gering genährte jeden AlterS 45—48. Bnllcn: volffleischige, höchsten Schlaastwerts 54—57; mäßig genährte jüngere nnd gnt genährte ältere 50—53; gering genährte 45 vis 48. Vvllsleischige, ansgemästete Kühe höchsten 'SchiachlwertS, bis zu 7 Jahren 52—53; ältere ansgemästcte Kühe nnd wenig gut ent wickelte jüngere Kühe nnd Färsen 49—51; mäßig genährie Kühe nnd Färsen 47—49; gering genährte Kühe und Färsen 43 —45. Kälber: feinste Mastkä'lber (Vvllmilchmast) und beste Saugkälber 69—74: mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 62—66; ge ringe Saugkälber 55—60; ältere gering genährte Kälber (Fresser) 42—47. Schafe: Mastlämmer und jüngere Mnsthammel 55—57; ältere Masthammel 50—53; mäßig genährte Hammel und Schafe (Merz- schase) 45- 48; Schweine: vollfleischige der feineren Nassen und deren Kreuzungen, im Alter bis zu Isi« Jahren, 54—55; Kaser 54—55; fleischige'53—54; gering entwickelte 50—52; Sauen 48—50 Mark. Post, Tclestrnpheu, Mseubahucn, Schiffahrt rc. Dresden, 16. April. Die Eröffnung des Haupt bahnhofes hat sich in der verflossenen Nacht programm gemäß vollzogen. Die neuen Bahnhofsräume wurden schon gestern nachmittag dem freien Verkehre zugängtg gemacht und bei dem großen Interesse, welches das Dresdner Publikum der Inbetriebnahme deS großartigen Bauwerks entgegenbringt waren in kurzer Zeit die weiten Raume und Wartesäle mit Be suchern gefüllt. Der reizvoll« Anblick des Bahnhofes erhöhte sich noch bei der elektrischen Beleuchtung sämtlicher Räume unv Außenanlagen. Der Schluß der alten Empfangshalle an der Bismnrckstraße erfolgte 12 Uhr nachts Kurz nach 12 Uhr, nach dein Passieren der mitternächtlichen Züge aller Richtungen, wurden die nötigen Gleisanschlüsse in der Nähe der Werder- siraße an der Papierfabrik (Verbindungsbahn), im Abstellbahn- Hofe und an dec Nossener Straßenorücke mit einer großen Zahl geschalter Arbeiter unter Leitung der Bauinspektion und Be- trieosoberinspektion energisch in Angriff genommen und in der festgesetzten Zeit vollendet. Schon 2 Uhr 46 Min. früh traf ln der Nordhalle pünktlich der Schnellzug von Bodenbach ein, um 3 Uhr fuhr in derselben Halle der Personenzug nach Berlin ab und 4 Uhr 2 Mln. früh traf der Breslauer Schnellzug al- erster Zug in der Mittelhalle ein. Besonders der Bodenbacher Schnellzug wurde stürmisch mit Hochrufen von den Anwesende« empfangen, seine Lokomotive „Loango" war prächtig mit Gui» landen und Kränzen geschmückt. Bei Einfahrt dieses Zuge- ivaren auch zahlreiche Herren der Königl. Generaldirektion, der Bau- und Betriebsleitung zugegen. Die Wartesäle des Bahn hofes wurden bis Tagesgrauen von einem zahlreichen Publik« frequentiert. Dresden, 16 April. Bon heute ab genießen, wie noch mals hervorgehoben sein soll, alleRücksahrkarten innerhalb Sachsens eine Gültigkeitsdauer von 10 Tagen. Da mit entsällt nun aber auch dir bisher gewährte Vergünstigung, nach welcher man die Rückreise am letzten Gcltungstagr dr^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)