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510 lädt» durchgängig geschlosst». Die Trauergottesdienste Ware» übervoll besucht. Berlin, 16. Mürz Der Kaiser empfing im Schlosse zu Charlottenburg im Laufe drS gestrigen Nachmittag» wieder holt Besuche von zu den Beist tzungSfeinlichkeitrn hier ein- getroffenen Fürstlichen Personen. Den heutigen Tag ver brachte Se. Majestät, welcher eine verhältnismäßig gute Nacht gehabt hat und dessen Befinden heute rin erträgliches ist, in stiller Zurückgezogenheit im Schlosse zu Charlottenburg. — Über den schon (in voriger Nr.) erwähnten Besuch der Kaiserin-Witwe in Charlottenburg schreibt man der „k. Z": Höchst ergreifend war da» erste Wiedersehen deS Kaiser« mit seiner kranken kaiserlichen Mutter. Die Kaiserin Augusta war vorgestern abend nach Charlottenburg heraus- gesahren, da eS dem Kaiser von ärztlicher Seite nicht ge- stattet werden konnte, die Fahrt nach Berlin zu mache». Kaiser Friedrich kniete vor seiner kaiserlichen Mutter nieder, legte sein Haupt in ihren Schoß und weinte lange Zeit aufs bitterste. Die Kaiserin Augusta blieb nahezu eine halbe Stunde bei ihrem Sohne. — Dem Vernehmen nach hat der Kaiser auch dem Minister der öffentlichen Arbeiten, Maybach, den Schwarzen Adlerorden verliehen. — Am Neujahrstage deS Jahres 1887 war eS, nach einer Mitteilung der „Tgl. Rdsch.", als Kaiser Wilhelm zum letzten Mal dem Gottesdienste im Dom beiwohnte, vo er früher, so lange Kraft und Alter eS zuließen, bei einer Anwesenheit in Berlin fast jeden Sonn- und Festtag o gerne weilte. An jenem Tage feierte der Verewigte fein ichtzigjähriges Militärjubiläum. Bei dem Besuch des Gottes- neustes benutzte Kaiser Wilhelm ein ganz einfaches, in chwarzen Sammet gebundenes Gesangbuch, auf dessen Vorder- eite sich ein Kreuz befindet; innen auf der ersten Seite vorn steht die NamenSschrist des Kaisers. Ein von der Ver- einigung der älteren Kameraden des zweiten Gardrregiments zu Fuß dem Monarchen verehrtes Lesezeichen wurde zum Aufschlagen der zu singenden Lieder gebraucht. Die Hofloge m Dom ist ohne jeden Schmuck und enthält nur einfache Rohrstühle. Kaiser Wilhelm pflegte nicht weit vom Ein- gange zu der Loge sich niederzulassen. Noch bis vor wenigen Jahren war es dem greisen Herrn möglich, die dreiuud- zwanzig nach oben führenden Treppenstufen ohne Hilfe und Stütze auf- und abzusteigen. Am Neujahrstage 1887 stützte er sich auf seinen Leibjäger. — In der vergangenen Nacht ist der Sarg, in dem die sterbliche Hülle des entschlafenen Kaisers ruht, im Beisein >eS Kronprinzen und der anderen Prinzen deS König- ichen Haufes geschlossen worden. Es war ein ergreifender Moment, als die Enkel, der Großhrrzog von Baden und )ie anderen Prinzen Abschied nahmen von dem geliebten Toten und zum letzten Male in seine Züge blickten. Ober- hvsprediger vr. Kögel sprach darauf bezügliche Worte und gab betend über dem Sarge den Segen. — Der Kronprinz Wilhelm stattete gestern nach, mittag dem Könige von Sachsen, welcher im königlichen Schlosse Wohnung genommen hat, einen längeren Besuch ab. — Der Reichskanzler Fürst Bismarck besuchte, wie die „N. A. Z." meldet, gestern nachmittag die Großfürsten von Rußland im russischen BotschaftShotel und wurde, als er ins Reichskanzlerpalais zmückkrhrtr, von der Unter den Linden angesammelten Menge stürmisch begrüßt. — Wie die „Nat.-Ztg." erfährt, ist der kommandierende General deS IV. ArmeecorpS, Graf v. Blumenthal, zum Generalfeldmarschall ernannt worden. Kaiser Friedrich hat ihm seinen eigenen Marschallstab übersandt, mit der Bitte, der neue Feldmarschall möge diesen Stab so lange benutzen, bis ein eigener für ihn fertig gestellt sei. Graf von Blumenthal ist der älteste kommandierende General; am 22. März 1873 wurde er zu dieser Würde befördert. — Mit der Vereidigung der preußischen Ministerial- beamten wird jetzt vorgegangen; gestern sind z. B. die Direktoren und Räte des Ministeriums sür Landwirtschaft, Domänen und Forsten von dem Minister vr. Lucius, dir Subaltern- und Nebenbeamtrn von dem UnterstaalSsekrrtär Macard vereidigt worden. — Dir offiziösen „Berl. Pol. Nachr." schreiben: Nach der preußischen Verfassung ist von dem Könige der Eid auf die Verfassung in Gegenwart der zu einer Sitzung ver- einigten beiden Häuser des Landtages zu leisten. Bei einem solchen Anlasse muß auf vollbesetzte Häuser gerechnet werden; für 600—700 Mitglieder der gesetzgebenden Körperschaften bietet das Schloß in Charlottenburg keinen ausreichenden Raum, auch entspricht eS den bisherigen Traditionen, daß der Eid auf die Verfassung von dem Könige in dem Weißen Saale des Berliner Kgl. «Schlosses geleistet wird. 1861 ist damit die Ableistung der Treue und des VerfassungSeides seitens derjenigen Mitglieder deS Landtages verbunden wor den, welche diesen Eid bisher nicht geleistet hatten. Es ist leider unzweiselhast, daß der Gesundheitszustand Sr. Majestät zur Zeit nicht gestattet, einer derartigen feierlichen Handlung im Weißen Saale sich zu unterziehen. Das preußische Ver fassungsrecht läßt einen Aufschub der Eidesleistung des Monarchen unzweifelhaft zu. Rechtlich würde es unter den obwaltenden Umständen daher zur Zeit keines Aktes des Mon- archen nach der bezeichneten Richtung bedürfen; dies ist auch die übereinstimmende Meinung aller leitenden Männer im Landtage, es ist daher rin schönes Zeichen hervorragenden PflichtbewußtseinS, wenn der König sich gleichwohl gedrungen fühlt, durch eine feierliche, positive Erklärung vorbehältlich drmnächstiger Ableistung des formellen Verfassungseides rin Gelöbnis auf die Verfassung adzulegen. Die LandeSvertret- ung und das Volk werden auch in diesem Zuge mit freudiger Dankbarkeit den getreuen Erben der DenkungS- und Sinnes art Kaiser Wilhelms erkennen, in welchem gerade die Pflicht treue im denkbar vollsten Maße verkörpert war. Die Er- klärung wird den beiden Häusern in der Form einer Kgl. Bot schaft zugehen; auf eine Vereinigung derselben zu einer ge- meinsamrn Sitzung wird, abgesehen davon, daß auch das Abgeordnetenhaus nicht Raum genug für eine solche bietet, schon aus dem Grunde wahrscheinlich verzichtet werden, weil die Vereinigung beider Häuser für die Eidesleistung vor geschrieben ist und im gegebenen Falle der Anschein erweckt Bautze». Dem vo» Herrn Rektor Pros. vr. Schubart herauSgegrbenr» Programme des hiesigen Gymnasium« welche« eine wissenschaftliche Abhandlung: .Untersuchungen an Flächen zweiten GradeS" au» der Feder de» Herrn Ober- lehrerS Vollprecht beigegebrn ist, entnehmen wir, daß das Lehrerkollegium den Obrrlihrer Herrn vr. Friedrich durch den Tod verloren hat und an seine Stelle Herr Vollprrcht getreten ist. Anstellung sanden sonst noch die Herren Rentsch, vr. Langer, Fritzsche, vr. Arras, versetzt wurden die Herren Müller, vr. Wagler, Guba, Jßleib. In Pen- sion tritt wegen schweren Augenleidens vom 1. April an Herr Vr. Haupt. Das Programm gedenkt der mannigfachen Schulseierlichkeiien und Vorkommnisse, insbesondere der regen Teilnahme des Gymn asiumS an dem am 2 Mai v. I. stattgehabten Decennalfeste früherer Zöglinge desselben. Aus deren Kreist ries der Tod im verflossenen Jahre sieben ab. „Einen an regenden Einblick in die Lehrthäiigkrit giebt die Übersicht der Lektionen. Das Vermögen der Witwen- und Waisrnkasse ist auf 7847 Mk. 40 Ps. gestiegen und haben von dessen Zinsen eine Witwe 40 Mk. 85 Ps, drei Witwen je 83 Mk. 5 Pf. als Unterstützung erhalten. Ansehnliche Vermehrung erhielten die Bibliotheken und Lehrmittelsammlung. Das Lehrerkollegium zählt 23 ständige und Hilfslehrer, die Zahl der Schüler beträgt 279. Als Abiturienten verließen nach bestandener Reifeprüfung die Ansialt zu Ostern 1887 11, zu Michaelis v I. 2, Heuer 16. Außerdem gingen von Ostern 1887 bis jetzt 66 Schüler zu anderen Berufsarten oder aus andere Gymnasien über, 1 Schüler starb im Juli v. I. An Schulgeldern wurden im vorigen Jahre 5039 Mk. erlassen und zahlreiche Stipendien verteilt. — Nach dem von Herrn Direktor vr. Vollhering auSgrgebenen 17. Jahresbericht der hiesigen Realschule wirken zur Zeit 12 Lehrkräfte an derselben; die Ansialt besuchten im verflossenen Schuljahre in 8 Abteilungen 182 Schüler, von denen sie nur 7 verließen. Der Bericht bietet ein interessantes Bild über die Lehrihätig- keit an der Schule und über die Vermehrung der Lehrmittel für den Unterricht. Die Zahl der Abiturienten betrug 9. Zittau. Die Einladungsschrift zu den öffentichen Prüf ungen deS Königlichen Realgymnasiums mit höherer Handelsschule enthält zunächst eine ziemlich umfängliche wissenschaftliche Abhandlung des Herrn Oberlehrer Schersfig über.Beiträge zur französischen Syntax-, sodann den Bericht über das Schuljahr. Nach demselben zählte daS Realgymnasium am Schluffe deS Schuljahres 292 Schüler, die sich auf 9 Klassen verteilen, von denen die Klassen von Sexta bis hinauf nach Untersekunda in je 2 parallele Ab teilungen geteilt sind. Die parallelen Klassen der Untersekunda und Obertertia bilden die höhere Handelsschule. Nach Be endigung des Handelskursus wird das Zeugnis sür den ein jährig-freiwilligen Militärdienst gewährt. Das Lehrer-Kolle- gium besteht aus 30 Personen. Die Lehrerbibliothek sowohl als auch die Schülerbibliothek wurden durch Geschenke und Ankäufe reichlich vermehrt. Dasselbe gilt ganz besonders auch von den Lehrmitteln für den physikalischen Unterricht. Me Ahrerwitwenkassr und Kämmelstiftung gewährte 9 Witwen sj Dresden, 16. März. .Nach dem Dome strömt das Volk, schwarz, unzähligen Gewimmels." Wer erinnerte sich nicht heute des schönen Gedichtes, in welchem Justinus Kerner den Tod deS ersten Habsburgischen Kaisers und die Volks- trauer um denselben schildert! UnS, den Deutschen des neun zehnten Jahrhunderts, ist ja auch ein Kaiser gestorben, und welch' einer! Und wenn vor 600 Jahren die Menge weh klagend nach Speier zog, so sind heute nicht blrß Tausende und aber Tausende aus allen deutschen Landen, aus ganz Europa in Berlin versammelt, sondern in jeder kleinen oder großen Stadt, ja in den kleinsten Dörfern unseres Vater landes friert man, feiern insgesamt Millionen das Andenken drS ehrwürdigen und vielgeliebten Kaisers Wilhelm. Wahr lich, dieser Monarch, einst von Vielen gering geachtet oder gehaßt, hat einen Ruhm ins Grab genommen wie wenig Menschen: von seinem Volke herzlich geliebt und dankbar verehrt, geliebt und verehrt auch von anderen Völkern, ge schätzt von aller Welt, hat dieser demütige Kaiser im Leben und Sterben einen Sieg errungen, der Königgrätz und Sedan weit überstrahlt: er hat alle Herzen erobert. . . . Soll ich noch etwas von unserer Dresdener Gedächtnisfeier sagen? Obgleich schon am letzten Sonntag die Geistlichen des Hinscheidens unseres Kaisers gedacht, hatte doch erst der für heute angeordnete besondere Trauergottesdienst dir un zählbare Menge der Leidtragenden in den Kirchen versammelt. Namentlich waren die altstädtischen Hauptkirchen die Ziel- punkte der Kirchgänger, die Kreuzkirche und die Frauenkirche, tu denen so begabte Prediger, wie Konsistorialrat vr. Di brlius und Oberkonststorialrat vr. Meier, auf der Kanzel standen. In ersterer Kirche waren der Magistrat und dir Stadtverordnrten rrschienen, beide Kirchen aber waren von Andächtigen ganz angesüllt, was bei der angeblich gegen 4000 Personen fassenden Frauenkirche nur noch in den Tagen der Lutherseier vorgekommrn ist. So hat auch unsere Einwohner schaft, während unser König und die dem Throne zunächst stehenden Königlichen Prinzen dem verewigten Kaiser in Berlin die letzte Ehre erwiesen, ihrerseits in würdig-ernster Feier das Andenken dessen geehrt, den sie vor sechs Jahren in Dresden jubelnd willkommen hieß. Dresden. Se. Majestät der König haben zu genehmigen geruht, daß der Wagenhalle! Johann Gottlob Eduard Schütze die von dem Prinz-Regenten von Boyern ihm verliehene silberne Medaille des Verdienstordens vom heiligen Michael annehmt und trage. — 16. März. Dem in der katholischen Hofkirche heute stattgrsundenen Trau ergo tteS dien sie wohnten Ihre «önitzl. Hoheiten die Prinzessin Mathilde sowie dir Prinzen Johann, Max und Albert bei. — In Charlottenburg ist der Prinz Otto Ludwig von Schönburg.Waldenburg, Sekonde-Lieutenant L lasuits deS Königl. sächsischen Karabinirr-Negiments, zweiter Sohn deS Fürsten Otto Friedrich und der Fürstin Pamela von Schönburg-Waldenburg, gestorben. Der Prinz litt seitlängrrrr Zeit an einem Herzleiden und wurde in seiner Wohnung in Charlottenburg durch Herzschlag erlöst. Die Beisetz, uug soll in Lichtenstein stattfindrn. Leipzig, 16. März. Am heutigen BrtfrtzungStage deS Kaiser» war hier der private Geschäftsverkehr voll ständig eingestellt; schon von früh ab waren dir Verkaufs- Werden könnte, al» solle die Botschaft dir Eide»lristung er- fetzen. Die Frage drr Vereidigung der Mitglieder de» Landtage» schwebt noch; in dem Abgeordnetenhause ist man der Meinung, die Initiative in dieser Beziehung nicht er grrifrn zu sollen. — Al» interessante Nachricht wird au» Braunschweig gemeldet, der Herzog von Cumberland habe telegraphisch angeordnet, feine Schlösser mit Trauerfahnen zu versehen. — Bezüglich der Entfernung de» General» Boulanger au» den Reihen der aktiven französischen Armee bemerkt die .N. A. Z." u. a., durch sein jetziges energisches Zugreifen habe Präsident Carnot dem Princ'p der StaatSautorität Genugthuung gegeben; nachdem Herrn Boulanger so von amtSwegen fein Standpunkt klar gemacht fei, werde auch in den köpfen deS großen Haufen- wohl eine richtigere Unter scheidung zwischen der angemaßtrn und drr thaisächlicheu Be- deuiung d,S Generals platzgrufen. * Darmstadt, 16. März. (Tel.) Alle Schulen des Großherzogihums hielten heute eine Gedächtnisfeier für den Kaiser Wilhelm ad; die Geschäfte sind geschlossen. Am Sonntag finden in allen Kirchen TrauergoiteSdienste statt. * München, 16. März. (Tel.) Sämtliche öffentliche Gebäude und zahlreiche Privathäuser sind in Trauer beflagg!, die GeschäftSläden und Bureaus sind geschlossen. Dem Gottesdienste in der Frauenkirche, welchen Dompsarrrr Thoma abhielt, wohnten drr Prinz-Regent, die Königin- Mutter, die Prinzessinnen, der Hof, die Staatswürden- träger, der Nuntius, der Erzbischof, die Gesandten, die Generalität und die Stadtbrhörben bei. In der protestanti schen Hauptkirchr waren die protestantischen Minister und Offiziere und die preußische Gesandtschaft anwesend. * Nürnberg, 16. März. (Tel) Sämtliche Schulen und alle Läden sind heute geschlossen, die öffentlichen sowie zahlreiche Privatgebäude haben Traueiflaggrn gehißt Alle Bureaus sind geschlossen. Von den Kirchen erklingt Glocken geläute. Ganz Nürnberg gleicht einem Trauerhause. — Zur Beisetzungsfeier nach Berlin gingen der erste Bürger meister Freiherr von Stromer und der Vorsitzende der Ge meinde-Bevollmächtigten, Fabrikant Stief. — Die städtische Trauerfeier, welche in dem dazu hergrrichteten Rathaus aale abgrhaltrn und mit Trauermusik ringeleitet und ge- ichlossen wurde, war sehr zahlreich besucht und nahm einen sehr würdigen Verlauf. Die Kirchen, in welchen Traurr- gottrsdienste abgehalten wurden, waren bis zum Erdrücken mit Andächtigen angesüllt. Fast jedes Haus trägt Trauer- dekorationrn, auf der Burg wehen die bayerische und die preußische Flagge halbmast (Noch aus vielen deutschen Städten liegen telegraphische Mitteilungen über unter all gemeinster Teilnahme der Bevölkerung in würdigster Weise verlaufene Trauerfeiern vor, die wir bis aus die unten folgende Meldung aus Straßburg, deS beschränkten Raume» halber, zum Abdruck zu bringen uns versagen müssen.) * Straßburg i. E., 16. März. (Tel.) Die Trauer- brflaggung der Stadt am heutigen Tage war eine allgemeine, die Geschäfts- und SchankwirtschasiSlokale in der ganzen Stadt Warrn geschlossen, in den Hauptstraßen brannte das Gas in florumhüllten Laternen. In der evangelischen Neuen Kirche, die bis auf den letzten Platz gefüllt war, wurde eine er greifende Trauerfeier abgrhaltrn, bri welcher Professor Spitta eine sehr patriotische Rede hielt. Der Kriegrrverein hatte nachmittags in der Thomaskirche eine Trauerfeier ver anstaltet. In der Synagoge findet morgen, in den Übrigen Kirchen am Sonntag eine Trauerfeier statt. Zahlreiche Land- leute waren heute in Trauerkleidung in drr Stadt, um der Traurrfeier brizuwohnen. Österreich. Wien, 15. März. Die Kaiserin und die Erzherzogin Marte Valerie sind heute nachmittags auf drr Reise nach London auS Budapest hier eingetroffen und haben nach kurzem Aufenhalt die Fahrt fortgesetzt. Der Kaiser er schien vor der Ankunft deS Separolhofzuges am Staatsbahn- hofe. — Nächster Tage wird der ungarische Ministerpräsident v. TiSza in Wien eintreffen und zwar um, wie halbamtlich mitgrtrilt wird, an den gemeinsamen Ministrrberatungrn teil zunehmen, welche sich mit den Abänderungen an dem Wehr gesetze und der Feststellung deS gemeinsamen Voranschlages beschäftigen werden. Hr. v. Tisza wird aber zunächst die diesseitigen Minister veranlassen, ein bestimmtes Datum für die parlamentarische Annahme deS SpiritussteuergesetzeS anzugeben, da man sich in Ungarn schon recht ungeduldig zeigt. Vorläufig ist indessen eine Einigung zwischen der Regierung und den Polen nicht absehbar, welche letztere» unter anderem an drr Forderung festhalten, daß drr geringere Steurrsatz für Branntwein von 35 auf 25 Gulden herab gesetzt werde, was jedoch ganz undurchführbar ist, da die Spiritusvorloge eine feste Abmachung mit Ungarn darstrllt. — Die „Presse" meldet: KrirgSminister Graf Bylandt hat aus Gesundheitsrücksichten seine Demission eingerricht und um Versetzung in den bleibenden Ruhestand angrfucht. " Wien, 16.März. (Tel.) Das„Armee-VerordnungS- blatt" veröffentlicht einen Befehl des KaiferS Franz Josef vom 14. März, in welchem es heißt: „Eingedenk der innigen persönlichen Freundschaft, welche mich mit weiland Sr. Maje stät Wilhelm, dem Deutschen Kaiser und König von Preußen, verband, finde ich anzuordnen, daß daSJnfanterie- Regiment Nr. 34 für immerwährende Zeiten den Namen „Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen" zu führen habe. Ich ernenne Se. Majestät Friedrich den Deutschen Kaiser und König von Preußen zum Oberstinhaber des Husaren-Regiments „Friedrich Wilhelm III., König von Preußen Nr. 10". Das Jnfanterie-Regiment Nr. 20 hat fortan den Namen „Friedrich, Deutscher Kaiser und König von Preußen", und daS Husaren-Regiment Nr. 7 den Name» „Wilhelm, Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen" zu führen." — Der heutigen Trauerfeier in drr Protestantin scheu Kirche anläßlich des HinschridrnS des Kaisers Wilhelm wohnten der Kaiser, die Erzherzöge Karl Ludwig und Wilhelm, alle drei in preußischer Uniform, die Erzherzöge Ludwig Viktor, Karl Salvator, die Minister, die obersten Hofwürdrnträgrr, das diplomatische Corps, die Statt halter, Bürgermeister und die Generalität bei. Prinz Reuß und die Vertreter der Kirchengemeinden begrüßten den Kaiser beim Erscheine» ehrfurchtsvoll und geleiteten denselben zum Kirchen- (Fortsetzung in der erste« Beilage.) (Sterz« zwei Beilagen mW SomrtagS-Extrabeilage Nr. 12.) Alk die Redaktion verantwortlich G. G. Mause. — Druck und Verlag von E. M. Monse in Bautze«. stuhl ergre und scheu abgrl drr i zahle Teil! Tra Chri kurk «mH brfinl weiß * tret Beil Re» augS gram r gegen zugeg Bun sie d Züric umfäi liche» der a havpi In e zum ' und < Dies drr Z aus k in sich Fern« Reich! Fisch- rin T «gier getadi Sing, teilun schwei der L zu mi daß st «ewiff welche Bund des . neues zu bi befleiß bekam Deuts langt grnö der T testen zudeuk AuSl Bert« Base Verwo * Artikel die F' gegen und I ttert, Budg auf A Stimn wird l brachte Budge damtt werde, sich her Drputi Lo dem P »ach u Jtali« Bord l am 21. nach I weilrn tage d, König« in wej dienst Posten Löhnur " 8 schloß, findend Hel« l