Suche löschen...
Bautzener Nachrichten : 18.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1887328319-188803184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1887328319-18880318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1887328319-18880318
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Bautzener Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-03
- Tag 1888-03-18
-
Monat
1888-03
-
Jahr
1888
- Titel
- Bautzener Nachrichten : 18.03.1888
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
511 Erste Vellage zu Nr. 65 ver Bautzener Nachrichten. Sonntag, den 18. März 1888. geschlosst». Salgari«». dem An- ... zum Nachteile der Fabrikarbeiterin Hermann in Reichenau bei Zittau beizemeffen war, erfolgte Freisprechung, da bei den unsicheren Angaben der Hermann, der früheren Beliebten Hausers, zu einer Klarlegung deS Beweggrundes zur Hingabe jener Summen an den Ange! lag ken nicht zu gelangen war. 3) Gustav Emil Tietze, im Jahre 1866 in SpchkunnerSvorf ge boren, dreimal bestraft, trat Mitte November v. I. bei dem FudrwerkS» besitzer und Kohlenhändler Kretzschmar in Alteibau in Dienst. Am 21. Dezember entwendete Tietze zunächst dem Restaurateur und Pfandleiher Wünsche daselbst gelegentlich der Kohlenanfuhr ein Paar Halbstiefel und noch Heimkehr seinem Dienstherr« einen Kaisermantel. Darnach entwich Tietze aus dem Dienst,, behielt aber dabei noch einen für seinen Herrn vereinnahmten Betrag von 10 24 H. für sich. Von Warns ¬ dorf wohin er sich begab, kehrte Tietze am zweilfolgenden Abend in da» Behöst Kretzschmars zurück, und stahl dort dem letzteren aus der vorderen Remise einen Sattel samt Zaumzeug, aus dem Stalle aber eine Schim- ordnung für die Notare zu verfassungsmäßiger Beratung vorzulrgen. — Durch Abg. Pelz erstattet die Finanz- ieputatton der Ersten Kammer schriftlichen Bericht über die dem Ministerium deS Innern unterstehenden Landes- NmerU». Antonio Flores ist zum Präsidenten der Republik Ecuador gewählt worden. Vermischtes. — 8 In der Nacht zum 12. d. M. ist der 67 Jahre alte Moschinenheizer Lehmann in Splttwih vermutlich im an getrunkenen Zustande unweit der Skalwühle in da» Schwarz, wasser gefallen und rrtruuken. Lehmann war Wi'wcr und kinderlos. NnßlnMd, * Riga, 15 März (Tel ) Am morgenden Beisetzung«» tage des verstorbenen Kaiser» Wilhelm findet hier eme Traurrfeier statt, der deutsche Generalkonsul Hrlmsing hat zu derselben auch die Generalität und die Behörden «in- gAaden. Die Börse und das Stadttheater bleiben morgen Sttz««ge» der l. Strafkammer des König!. Landgericht». iNachdrua verditen.1 fichtigung des Umstandes, daß die Frau durch ihr Verhalten den Man« zur Tbat gereizt und hingerissen habe, andererseits in Eiwägung der vom Angeklagten an den Tag gelegten Roheit, auf zehn Monate Ge fängnis, dabei das dem Angeklagten zur Last gelegte Stoßen mit dem : erwiesen ansehend. bekannte Karnevalgedicht zu verlangen. Um in Zukunft Deutschland keinen Anlaß zu weiteren Klagen zu geben, ver- langt der Bundesrat die Schaffung einer eignen, eid- genössischen Polizei, da eS bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge, wo in der Schweiz 24 verschiedene Gerichtsbar keiten herrschen, unmöglich sei, allen Unzukömmlichkeiten vor zubeugen, bez. sie unverzüglich zu unterdrücken. — 15. März. (K. Z.) Der Ständerat hat den AuSlieferungSvenrag mit Serbien genehmigt. — Der Vertrag über den Anschluß Tessins an da- Bistum Basel ist unterzeichnet. Der Erzpriester Molo führt die Verwaltung in Tessin fort. ArMtkreleh. * Paris, 15. März. (Tel.) Der Senat hat den ersten Artikel deS Antrags, welcher Provokationen oder Eingriffe wider die Freiheit der Arbeit zu verhindern bezweckt, mit 160 gegen 121 Stimmen angenommen. Die Minister Sarrien und Fälliges hatten den Artikel bekämpft. — Die Depu- tiertenkammer hat heute den Artikel der Vorlage der Budgrtkommifsion, nach welchem die Alkoholsteuer auf 200 Franc» erhöht werden sollte, mit 320 gegen 200 Stimmen abgelehnt. Die Vorlage der Budgrtkowmisston wird damit völlig umgestoßen. Ministerpräsident Tirard brachte darauf verschiedene neue Vorschläge in Bezug auf das Budget rin und beantragte, schleunigst Beschlüsse zu fassen, damit die Bewilligung neuer provisorischer Zwölftel vermieden werde. — An den Eingängen zum Kammergrbäude hatten sich heute einzelne Gruppen angrsammrlt, welche hrrsustretende Deputierte mit Hochrufen auf Boulanger empfingen. Srotzbritmtuie». London, 14. März. Die Königin wird, begleitet von dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Battenberg, «ach neueren Bestimmungen am 20. d. von Windsor nach Italien abreisen. Ihre Majestät wird eine Nacht am Bord der König!. Dacht „Victoria und Albert" zubringen, am 21. d. nach Cherbourg fahren und von dort über Paris nach Florenz reisen, wo der Hof etwa drei Wochen ver- weilen wird. * London, 15. März. (Tel.) Morgen, am Beisetzung-- tage des verstorbenen Kaisers Wilhelm, finden in der Königlichen Kirche zu Windsor, in der Westminster-Abtei und in mehreren anderen englischen Kirchen TrauergotteS- dieuste statt. — Das Unterhaus hat die beiden ersten Posten des MarinebudgrtS, betreffend die Zahl und die Ahnung der Mannschaften, angenommen. Spaniel». " Madrid, 15. März. (Tel.) Der Ministerrat be- schloß, dem morgen in der protestantischen Kapelle statt findenden Trauergottesdienst für weiland Kaiser Wil helm beizuwohne». sitionen nicht für rätlich, sondern bittet, den Entwurf in der vorgeschlagenen Form anzunehmen. Ein näheres Eingehen aus die zahlreichen Abänderungen ist unmöglich. Erwähnt sei nur, daß die Deputation im Anschluß an ihren Bericht noch nachstehende Anträge stellt: Die Regierung zu ersuchen, Aß- nach dem Leibe d-r^ra" nicht für dem übernächsten Landtage Mitteilung über die bis dahin 2) Der 32 Jahre alte, sechsmal bestrafte Fabrikarbeiter Ernst Vorliegenden Ergebnisse der Kassenverwaltungen, soweit sie'Wilhelm Hauser aus Althörnitz erschien am Abend deS lO.Jan.d.J. »nst-naeseti- kerrükren bei dem Handelsmann Hemvel m Ebersbach und logierte sich unter dem au» dem zu erlassenden neuen «ostenge,ktze yerruyrrn, zu ^^„n Vorgeben, „er habe bei Hermann Wünsche in der Niedern machen; ferner die Regierung zu ermächtigen, vor der Ver- Fabrik Arbeit erhalten", bei demselben ein. Nach gen offenem Abendbrot lündigung deS Gesetzes die Fremdworte „Dismembration",! und folgendem Frühstück verschwand Hauser am nächsten Morgen unter „Quote", „Erblegitimationszeugnis", „Dekret" und „Libe. i Mitnahme einer rem Hempel befestigten In nie trn Sntmurk, Nnr klimmen ' Hosenträgern. Das Urteil lautete wegen RückfallSdiebstahls und Betrugs ratwnSerklSrung , so ost dieselben tm Entwürfe Vorkommen, ein Jahr drei Monate W-i Tage Gefängnis, sünsjährigen Ehren- Mtt den Worten „Grundstücksabtrennung", „Teilbetrag", rechtsverlust und Zulässigkeit von Polijeiaussicht. Insoweit „Erbberechtigung- - Zeugnis", „Entlastungserklärung" und geklagten weiter Benu» nach HSHe von 10 und 27 ,un „Genehmigung" zu vertauschen; schließlich die Regierung zu! ersuchen, dem nächsten Landtage einen Entwurf einer Kosten-! anst alten. Die Deputation befindet sich mit Ausnahme der Frage der Pflege der Epileptischen allenthalben in Über einstimmung mit den Beschlüssen der Zweiten Kammer. Be- züglich der erwähnten Frage beantragt die Deputation Be willigung von gemein jährlich 50000 Mk. als Unterstützung Anstalt für Epileptische, insbesondere zum Ankauf eines- nächst Morgen wurde der Dieb mit der noch in seinem Besitz bkfind- Nrundstücks. In der Begründung des von den Beschlüssen! Beute in Warnsdorf ergriffen. Die Beweisaufnahme ergab nicht, der Zweiten Kammer abweichenden DeputationsvoischlagrS! daß der Angeklagte sich in das Kretzschmarjche Gehöft eingeschlichen ge- tellt die Deputation folgende beide Sätze auf: „Einerseits habt, daher^nur wegen einsachen RücksaUSdiebstahls, Untreue und Unter st zuzugtben, daß der Landesverein für innere Mission der Aufgabe, die gesamte Fürsorge für die Epileptischen zu über nehmen, kaum gewachsen sei und bei dem jetzt schon fühlbaren Mangel an Diakonissinnen vielleicht sogar in die Lage versetzt werden dürfte, bereit- bestehende, überaus segensreich wtr- ende LiebeSwerke beschränken zu müssen. Andererseits steht nun einmal nach den gemachten Erfahrungen und nach dem Irteile Sachverständiger fest, daß der Mission-Verein schon »sofern, al- er über rin für christliche Liebesdienste geschultes Wärterpersonal verfügt, für die betr. Aufgabe ganz hervor- schlagung Verurteilung des Angellagien zu drei Jahren einer Woche ZucbtbauS, zehi jährigem EhrenrechiSverlust und Zulässigkeit von Polizei aufsicht erfolgte — AIS Verteiviger Mickels fungierte RechtSanwalt Mosig von Ahrenfeld aus Löbau. Sofia, 15. März. Dir Herzogin Clementine von Coburg hat die Rückkrhr nach Wirn bi- auf.writereS ver- schoben. Wie man neuerdings aus Sofia meldet, handelt e- sich betreffs der jüngst grdrachten Mitteilung, nicht um Unter- schleife, sondern um da- Verschwinden de» gesamten Bar- brstandrS der Kasse des ersten Infanterie - Regiment- im Betrage von 42000 Franc». Man habe Grund, anzuneh- wen, daß die Beraubung der Kaffe von einer geheimen Verschwörrrgruppe verübt oder veranlaßt worden sei, welche zum Zwecke der Ausführung eines revolutionären Handstreiches sich Geld verschaffen wollte. Die Verhaftung der Majore Poposs und Beneff ist erfunden, die Ehrenhaftigkeit beider Offiziere ist über jeden Verdacht er- haben. Dagegen sind ein Zahlmeister und der ihm zugrtrilte Sergeant verhaftet, da beide mit notorischen Gegnern deS Fürsten Ferdinand verkehrten. Grieche»!«»-. "Athen, 15. März. (Tel.) In der Königlichen Kapelle findet morgen rin TraurrgotteSdienst für weiland Kaiser Wilhelm statt, an welchem die Königliche Familie sowie die Hofbeamten trilnrhmen werden. Die deutsche Kolonie, die Mitglieder der Regierung und das diplomatische Corps wurden tingeladen, der Feier beizuwohnen. Türkei. Konstantinopel, 14. März. Authentische Infor- mationen konstatieren, vaß England und Frankreich in betreff der Suezkanal-Frage noch zu keinem Einvernehmen ge- langten. Infolge dessen wären die hiesigen Botschafter Eng- landS und Frankreichs ohne Instruktionen. Aus Konstantinopel wird der „Pol. Korr." der Tod des albanesischen Führers Ali Pascha von Gusinje ge- meldet, welcher infolge der Schußwunde starb, welche ein Albanese ihm schon vor Monaten au» Rachsucht brigebracht hatte. Der Verstorbene, welcher an mehreren Feldzügen tril- grnommen hat, bekleidete im türkischen Heere die Stelle eines Generalmajors; bei Erhalt der Todesnachricht befahl der Sultan, vaß dem Verewigten auf kaiserliche Kosten ein Grabmal errichtet werde. «frik». Kairo, 13. März. Bon Suakim sind, laut Meldung von Reuters Bureau, infolge Unterbrechung der telegraphi- scher» Verbindung seit mehreren Tagen keine Nachrichten ringetroffen. Bautzen, 16. März 1) Slraisache gegen den am 30. Jan 1858 in Lübschütz geborenen, 1879 wegen Urkundenvernichkung mit vier Togen, 1881 wegen gefährlicher Körperverletzung mit sechs Monaten Gefängnis bestraften vormaligen Mühlenpachier Aug. Adolf Mickel in Meschwitz, zuletzt Brettschneider in Medingen. Der seit I. Mai 1882 verheiratete Angeklagte, Vater dreier Linder, stand schon seit längerer Zeit in Meschwitz in dem Ruse, daß er zu Zeiten gewaltthätig gegen seine Ehe frau auftrete. Auch die neuerliche Anklage legt ihm gefährliche Körper verletzung, gegen seine Ehefrau, verübt zur Last. Da die Verletzte ihr Zeugnis verweigert hatte, erschien sie auch beule nicht unter den ge ladenen Zeugen. Die am 4. Sept. v. I. in die Mühle gerufene Hebamme Scheffler sand tue hochschwangere Ebefrau Mickels in einem bedauernswerten Zustande aus dem Sosa in der Wohnstube sitzend, angethan mit durch näßten, schmutzigen und an mehreren Stellen zerrissenen Kleidern und üder Schmerzen im Kreuze klagend, an welcher Körperstelle eine noch blutende, quer verlaufende Verletzung sichtbar war. Die Mickel erzählte der Scheffler: sie habe ihrem Manne geholfen, Klötzer auf die Schneide mühle zu wälzen: hierbei sei der von ihr benutzte Knüttel abgerutscht und habe ihren Mann im Gesichte getroffen. Der Mann sei hierüber ärgerlich geworden, und sie habe entgegnet: „Dir schabet'« auch nicht», wenn du «rnmal einen Schlag abkriegst!" Daraus sei ihr Mann wütend geworden und habe ihr, als sie in gebückter Haltung über ein Klotz hinweggestiegen. mit einem starken eichenen Knüttel einen heftigen Schlag übe-.'s Kreuz versetzt, so daß sie aus dem Hose zusammenaebrochen sei. Dort habe ihr Mann sie mit Wasser begossen und, weil sie nicht auf- fteben und gehen können, an den Armen emporgezogen und über den Hof, die zwei Stufen inS HauS in die Wohnstube geschleift, sie auch mit den Füßen an den Leib gestoßen. Als sie sich aus'S Sofa legen wollen, habe ihr Mann ihr Petroleum und Kinderkot in den Mund geschmiert, sei ihr auch mit der Wichsbürste über den Mund ge fahren. — Mickel war bei dieser Erzählung seiner Frau zugegen, wider sprach derselben nicht nur nicht, sondern lachte roh dazu und meinte: „Die Weiber verdienen sich's!" Ja er setzte seiner Frau, um sie zu verhöhnen, einen alten Cylinderhut auf und steckte ihr einen ÄpfelkriedS in den Mund. Auch am folgenden Tage, als die Hebamme sich nach dem Befinden seiner Frau erkundigte, that Mickel eine so herzlos« Äußerung, daß eS bedenklich fällt, sie hier wiederzugeben. 18 Tage dar nach gab die verehel. Mickel einem Kinde das Leben. Der Angeklagte, welcher im Vorverfahren erklärt batte, „er habe seiner Frau nur im Spaße einen Knüttel an das Bein gestoßen", stellte auch beute da» ihm Beigemeffene völlig in Abrede, behauptete, daß seine Frau jene Ver letzung durch einen Stoß der Kuh im Stalle erlitten habe und führte das jammernde Verhallen seiner Frau auf dem Hofe auf deren oben angeveuteten Zustand zurück, während das Hutaussetzen auf „Aberglauben" beruhen soll, dem seine Frau ergeben sei. Auf Grund der eingehendsten Beweisaufnahme erkannte der Gerichtshof in strafmildernder Berück- vom sächsischen Landtage. Dresden, 16 März. In wie eingehender Weise sich die GrsrtzgebungSdeputatton der Zweiten Kammer mit dem Gesetzentwurf über die Gerichts kosten in Ange legenheiten der nichtstreitigen Rechtspflege beschäftigt hat, dafür zeugt der von dem Abg. Speck erstattete 115 Folio- seitrn umfassende schriftliche Bericht. Wie schon erwähnt, herrschten in kur Deputation tiefgehende Meinung-verschieden- heilen, welche jedoch schließlich durch gegenseitige» Nachgeben zwischen Regierung und Deputation ausgeglichen worden find. Aus diesem Grunve erklärt die Deputation rin HerauSgreisen und weiteres Abändern einzelner einigermaßen wichtiger Po- ragend geeignet ist." Namentlich hält r» die Deputation für wünschenswert, daß der Mission-Verein sich zunächst der Fürsorge für epileptische Kinder und Frauen, für welche zur Zeit nicht ausreichend gesorgt ist, widmen könne. Dir De putation hält dafür, daß, abgesehen von drr einmaligen Bei hilfe, von wrtteren Abmachungen zwischen Staat und Missions- Verein, insbesondere von einer sortlaufendcn jährlichen Unter stützung vorläufig ganz abzusehrn ist. — Wohl als Rest deS EtatS liegt der Zweiten Kammer nunmehr drr vom Abg. Steyer erstattete Bericht über die Steuern, Zölle, Matrikularb ei träge, Rrichstagswahlrn und Bnu- deSratSvertretung vor. Nicht weniger al- 191 Peti tionen Warrn um Ermäßigung bez. Wegfall der Grund steuer ringepangen. Eine Minderheit drr Deputation war nicht in drr Lagr, den Petitionen jede Berechtigung abzu- sprechrn. Wenn dirselbe gleichwohl mit den übrigrn Depu- tationSmitglirdern sich zu dem Anträge, die Petitionen auf sich beruhen zu lassen, zu vereinigen vermochte, so war dasür insbesondere maßgrbend, daß aus Grund früherer Abmach ungen mit einer Grundsteuerermäßigung auch eine solche der Einkommensteuer parallel lausen müsse, daß eine solche Maß regel aber gegenwärtig schon au- finanziellen Gründen aus geschlossen sei. Weiter wird von der Deputation beantragt, die Regirrung wolle erwägen, ob nicht die Stempelerhebung bei Anrrkenntnisverträgen, soweit sie sich auf dir Abtretung der Hypothekenforderung beziehen und gleichzeitig mit dm Abtrerungen abgrfchlossen werden, in Wegfall zu stellen und deshalb dem nächsten Landtage eine hierauf bezügliche Gesetz vorlage zu machen sein möchte. — Hervorzuheben ist noch, daß die tn den Hauptetat eingestellte Position von 11304009 Mk. für die Matrikularbeiträge auf 14063891 Mk. hat erhöht werden müssen. stuhl. Tin Traurrchoral leitete die Frier ei», welche nach ergreifenden Worten de- Pastor» Zimmermann mit Grbrt «ad Segenswunsch schloß. ' Triest, 16. März (Tel.) In der hirstgen evangeli schen Kirche wurde heute mittag rin TraurrgottrSdirnst abgrbalten, wrlchem drr deutsche Generalkonsul Lutteroth, der Statthalter, die Spitzen der Behörden, die Konsuln und zahlreiche Bewohner der Stadt beiwohnten. * Meer an, 16 März. (Tel) Heute fand unter großer Teilnahme der Kurgäste und der Einheimischen ein feierlicher Trauergottesdienst sür den Kaiser Wilhelm in drr EhristuSkirche statt. Da- Thratrr ist heute grschlossen, die Kurkonzertr worden ebenfalls für heute ausgesetzt. Bor dem Kurhause webt die umflorte deutsche Flagge. Von dm hier befindlichen Deutschen wurde ein aus Lorbeer und Edel weiß bestehender prachtvoller Kranz nach Berlin abgrsendet. * Hermannstadt, 16. März. Die städtische Ber- tret ung beschloß in ihrer gestern abgehaltrnen S'tzung ein Beileidstelegramm an den deutschen Botschafter Pnnzen Reuß, da- hier tagende evangelische Landeskonsistorium augSburgischrr Konfession beschloß rbenfalls rin BrilridStrle- gramm an densrlbrn. Gchwetz. Bern, 14. März. (D. I.) Als wichtigster Beratung«- gegenständ ist den Ständen ein Erlaß deS BundeSrateS zugrgangen, welcher dt« nötigen Mittel zur Schaffung einer BundrSvolizei fordert, damit sich ähnliche Vorfälle, wie sie die Taktlosigkeit deS PolizethauptmannS Fischer in Zürich im Gefolge hatte, nicht wieder ereignen können. Das umfängliche Schriftstück, welches in der Schweiz ein begreif- licheS Aussehen erregt, giebt zunächst die vollständige Geschichte der anarchistischen Umtriebe in drr Schweiz, wobei eS sich hauptsächlich über Ehrenberg, Schröder und Haupt verbreitet. In Bezug auf Schröder wird nachgewirsen, daß drrsrlbr bis zum Jahre 1884 Mitglied der anarchistischen Partei war und erst von da ab in den Sold drr deutschen Partri trat. DirS ist insofrrn bemrrkenswrrt, al- damit die Behauptungen drr Sccialdemvkratrn, daß „Die Freiheit" iw Jahre 1882 auf Kosten deS PolizeispionS Schröder gedruckt worden sei, in sich zusammmfallm. Schröder war damals noch Anarchist. Ferner geht aus drm Erlasse hervor, daß sich die deutsche ReichSregierung über das Gebaren deS PolizrihauptmannrS Fischer durch ihre Gesandtschaft in Bern beschwert hat, was ein Schreiben des BundeSrateS an die Züricher Kantonal- regierung zur Folge hatte, in welchem Herr Fischer streng getadelt wird. „Indem Hauptmann Fischer den Herren Singer und Bebel", heißt eS in dem Erlasse, „diese Mit teilungen machte, mißbrauchte er seine Stellung und hat schwer gegen die Verwaltungsordnung gefehlt. Im Interesse der Würde unseres Landes glaubten wir, ihn streng tadeln zu müssen, wie er es verdient." Der Erlaß teilt ferner mit, daß sich die deutsche Gesandtschaft über die maßlose Sprache gewisser Blätter und anderer Publikationen brflagt habe, welche gegen die Ruhe in Deutschland gerichtet seien. Der Bundesrat hat daraufhin Anlaß genommen, die Redaktion d«S „Socialdemokraten" zur Mäßigung zu mahnen, ein neues Züricher Blatt, „Den roten Teufel", mit Unterdrückung zu bedrohen, wenn er sich nicht eines anständigen Tones befleißige und von der Baseler Regierung Auskunft über das
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)