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Die iöchsische Industrie zur Auslands- Propaganda -er Leipziger Messe. Der Gesamtvorstand des BerbanbcS Sächsischer Jndustri. eller hat in seiner Sitzung vom 6. Mai nachfolgenden Veschlnst gefaßt: »Vor kurzem hat der Reichstag «inen von den Abgeord- neten der Rechtsparteien cftigebrachten Antrag angeuominen, die Reichsregiernng möge in den nächsten RachtragohauShalt eine» angemessenen Betrag sitr die Ausland-Propaganda des deutschen inteiiiatiouale» Messewesens einsctzcn. Der Antrag entspricht der bisherigen Stellungnahme des Gesamtuorstandes des Berbandcs Sächsischer Industrieller. Dieser hat nunmehr »ach einem eingehenden Referat des Borstnndes des Leipziger Messeamtes, Dr. Raimund Kühler, e r n e u t den dringenden Wunsch ausgesprochen, das, dieser Betrag siir die Auslands- Propaganda in einer solch enHöhcsiir daSLcipziger Me ha int beschlossen iverdc, dast mit ihm eine der über, ragenden internationalen Bedeutung der Leipziger Melle entsprechende Propaganda im Auslande gemacht werden, gleichzeitig aber auch die bisher von den Ausstellern getra genen Werbckvsten angemessen ermäßigt werden können. ferner liegt dem Reichstag ein Antrag aller Parteien von den Dentschnattonalcn bis zn den Sozialdemokraten vor, wonach die Abhaltung von Mustermessen und all gemeinen Ausltellnngen sowie die Bezeichnung .Messe" k ti n f- ttg der Genehmigung durch die Retchsrcgie - rung bedarf. Dieser Antrag wird non, Gesaintvorstand ebenfalls unterstützt, weil er geeignet ist, der schädlichen Zer- splitterung des deutschen Messewesens zu steuern und Deutsch land dem vom Reichövcrband der Deutschen Industrie ge steckten Ziel — Rückkehr zur GtnhettSmcsse in Leipzig — »ähcrziibringcn. Selbstverständlich müssen aber die seit langen, falcndcrnkäsitg fcstgclegtcn Termine behebender Messen, also insbesondere diejenigen der Leipziger Messen, unberührt blei ben. Weiter machen eS der Abbau der WohnnngSzwangs- wirtschaft und die für die Leipziger Messe dringend notwen dige Branchenkonzenlration im Interesse der Aussteller er forderlich, dast künftig allgemein gültige Bestimmungen über die B e w i r t s ch a s t u » g derMes, rä » me getroffen wer- den. In diesen Beziehungen bedarf der Antrag der Parteien einer Ergänzung. Die Geschäftsführung wurde beauftragt, diese Wünsche den Rcgicrungsvartcic» im Reichs- „nd Landtag bekanntzu- geben. Der Gesaintvorstand sprach darüber hinaus den Wunsch aus. das, eö durch die enge Fühlungnahme des Ver bandes Sächsischer Indnstriclicr als der Gcsamtvcrtrctung der in hervorragendem Maste auf der Leipziger ansstellcndcn sächsischen Industrie, mit der Leitung deS Messeamtes und den ihm angeschlosseiie» Gesellschaften auch weiterhin erreicht wer den möge, den Verkehr zwischen M e st a m t, A „ S - steller » » n d M e s s c b e s u ch e r n in zunebmendcin Maste für alle Teile befriedigend zu gestalten und die günstige Weiterentwicklung der Leipziger Mene als einer gemein nützigen Einrichtung von internationaler Bedeutung im Interesse unserer deutschen Wirtschaft unter kräftiger Mit wirkung der sächsischen Industrie zu gewährleisten." Zur Kohlenrvirtfchaftslage. Der deutsche Kohlenbergbau hatte im Verlaus des Jahres 1926 einen lie>om zu verzeichnen, wie ihn der starrste lOpltmi» in seine» kühnueu Träume» nach der Verstauung der ersten Mvnaie »ich, erwarten durfte. Der Steinkohlenberg bau brachte eine Retvrdieistung hervor, die mit einer Förde- ruug von rund 145.4 Millionen Tonnen die deö Jahres >918 um rund 4,(i Millionen Tonnen und die des Jahres 1926 um rund 12,7 Minivueu Tonne» laus den jetzigen Gebtelsumiaug berechnen nberlral. Der Höhepunkt wurde >m Mona, Dezem ber erreicht niii einer Mvnaisiörderuug von rund 18,6 Mil lionen Tonne», welche Menge den Monaloüurchjchinit von littst »in rund 2 Miuwuen Tonne» überstieg. Au der Steige rung nähme» a»e Lieliitohlenreviere mit A u s u a h in e L a ch je » s teil. Ein anderes Bild zeigt oie B r a u n t v h l e. Sic har 11» Bcrichisjahr zum erste» Male seit >><21 mengen mäßig hinier der Llelnivhie zuruclbleibcn »inhen. Die Fvrde- rung betrug rund 188,9 Millionen Tonnen und hätt sich mit dieser Zahi sur Rohbranntohle aus der annähernd gleichen Höhe des Voriahres, überstieg die Britetlherstellung ieooch um rund Illnonii Tonnen. Tie Folgen des englischen Berg- arbcilerilretls ivirtien sich jür die Bralinlohiengebicte erst spät im Lepiember ans. wo die die Unternehmungen hart hem- inenden Brileiiuapel abliausportierl werden tonuieu. Reben der günstigen Eniwictiung des Auojuhrgejchäsles war es >m luilcren ^«arlie beivnöers die steigende Erzeugung an Roh esten und Stahl, die die Abrufe uark steigerten und ui de- letzten drei Monaien des vergangene» Jahres zu einer teil- weise nicht unerheblichen Vertnappung in einzelnen Lorten sühne. Der englische Streik hat aber auch den svustigen euro- päischen Liaaleu in ihrer ztvhlcnw>rljchasl eine träsuge Hauge gebracht. Von den anstercurvpäischen Ländern haben beson ders die Vereinigien Slaaic» von Anierila an -er günstigen Marktlage profiliert. Allerdings scheint sich die Wcllstein- kohlenprodutlivii gegenüber dem Jahre lv25 nur unmescutlich geändert zu haben. Den Ausfall der englischen Kohlcnprvöut- tivu habe» sviiill die sonnige» Länder knapp decken können. Ein Beweis dasür, das, die Kapazität des Steinkohlenbergbaues der getauften Welt nicht übersetzt ist, wenn unvorhergesehenen Ausfällen mit der erforderlichen Bcreitjchast begegnet wer de» soll. Inzwischen haben die Verhältnisse eine starke Wandlung erfahren. Verschiedene Anzeichen deuten daraus hin, das, der deutsche Bergbau vor keiner leichten Z u k u u s t steht. Die Haldenvorrälc besonders be stimmter Sorten, wachsen wieder stark an. wozu allerdings die unerwartet milde ciusevcnde Witterung nicht unerheblich bci- gctrage» hat. Im Ruhrbcrgba» musste» daher im März und April erstmalig seit langer Zeit Feierschichten eingelegt wer den. Die südlichen Raudzecheu des Nuhrgcbictes mit ihrer nur beschränkt vci wendungStähigeii Magerkohle stehen vor einer uiigcmisscii Zutnnst. nachdem sogar eine Anzahl der kleine» Ruhrzcchcn durch die vorübergehende Konjunktur zu einem kurze» Leben wicdcrerwcckt waren. Der englische Berg, bau hat sich überraschend schnell von dem Aderlas, des Streiks erholt. Allein der Dezember vorigen Jahres brachte bereits eine MonalSiördcriing von rund 2ll.g Millionen Tonnen und ist damit nur um etwa 3 Millionen Tonnen hinter der Durch- schiiittSlördcrung der infolge der Tubsidienwirtschast recht guten ersten vier Monate des Jahres UM zurückgeblieben. DaS Exportgeschäft Hai seinen alten bcdeulendcn Umfang säst wieder erreicht. Die GcsamtauSslihrinenge der Monate Januar, Februar 1927 mit rund 6,266 Millionen Tonnen bteibt nur um ein geringes gegenüber de» gleichen Monaten des IahrcS UM mit rund 8,488 Millionen Tonnen zurück. Ter englische Kohlenhandel ist mit allen Mitteln bestrebt, feine alte Stellung alls dem Wellmarkt wicderzugeivinnen. So ist die nach dem deutschen Küstengebiet und dem Süden unseres Vaterlandes iin Februar Ul27 mii 287 129 Tonnen abgesctzte Menge gegenüber dem gleiche» Monat deö Vorjahres mit rund 817 242 Tonnen bereits sehr beträchtlich. Ein erneuter Heister W c t t b e w e r b s k a m p s i st s ii r die deutsche Kohle u n v e r m e i d l i ch. Wenn auch der belgische ArbeitLmininer erst kürzlich den Gedanken eines internationalen K v h l e n i n n d i l a t s erneut venti liert hat. so bedeutet dies doch nichlS anderes als die Betonung eines Wunsches, für dessen Verwirklichung ein Zeitpunkt völlig ungcivist ist. DaS um so mehr, als in Verfolg eines unlängst von Mitgliedern der Labour-Part» im Unterhansc eingebrach- ten Antrages aus eine notfalls zwangsweise Bildung einer KvhlcnverkausSgcmcinschaft dieser eine Ablehnung erfuhr. Man empfahl der Kohlciiinöustric lediglich, sich im Wege freier Vereinbarung zusammeiiziislliliestc». In dieser Ricssung sind bisher aber keine irgendwie Ersolg vcrhcistciidc Schritte unter nommen worden. Das englische Verkaussgeschäst spielt sich nach wie vor in freier Konkurrenz ab. Es ist daher be- dcuttiiigsvoll. dast der deutsche Bergbau mit einer gewissen Rüstung versehen in de» Kamps tritt. Nach der last völligen Erschöpfung — insbesondere deS westlichen Steinkohlenberg baues — durch die Geldeniwcrlnng, den lllnhrkamps usw. haben die Zechen durch Verwcrlnng ihrer arosten Haldenbestände die dringend notwendige sinanzielle Stärkung erfahren, die jedoch säst auSschlicstlich zur Nationalisierung und zur Ver besserung der EinkommeiiSvcrhältiiine der Belegschaften ver wandt wurde. So stieg z. B. der Turchschulttsbarverdienst des Hauers und GedingschlcpperS von 664 Mark im 4. Vierteljahr 1925 ans 688 Mark für den gleichen Zeitabschnitt im Jahre 1926. Im Wettbewerb mit der fremden Kohle wird es allerdings nötig lein, das, die Vcrkehrsanstalten dem besonders bcl der Durchführung ihrer Frachlciipolitik Rechnung tragen. Eine allgemeine prozentuale Fraclftvertcuernng. wie sie aus Grund einer Ankündigung in der Presse seitens der Reichsbahn an scheinend geplant wird, würde die Wirkuna der erst kürzlich errungenen Vorkricgstarise für SIcin- »nd Braunkohle nach den trockenen »nd nassen Grenzen illusorisch machen. Den aus schlaggebenden Faktor für das Wohlergehen des deutschen Bergbaues bildet jedoch die A » l» o h m c l ä h l g ke i t deS Binnenmarktes. Tie erscheint für die Zukunft infolge der allgemeinen Belebung der Wirtschaft und besonders im Hinblick aus die chemische Veredelung der Kohle nicht gerade ungünstig. Die Kohlenindustrie wird diese Ent wicklungstendenz ihrerseits wirksam durch die Tätigung von Jahresabschlüssen »nd die Durchführung ein» maßvollen Preispolitik unterstützen können. ^ Eine amtliche Berechnung über die Akiien-Rendile. Zur Prüfling der Frage, welche Beziehung zwischen dem Kursstand der Aktien und ihrer. Dividende, also ihrer Ren tabilität. besteht, ist für den 81. März erstmalig eine neue Berechnung des Statistischen Nelchsamteö -urchgcsührt wor den. deren Ergebnisse gerade im gegenwärtigen Augenblick interessant sind, wo über die Berechtigung oder Nichtbercchtt- gnng der seit dem 3l. März allerdings noch sehr wcscutllch erhöhten Kurie viel gestritten wird. Das Reichsamt kommt bei den Aktien, deren Dividende am 8i. März bekannt war, aus eine Dnrchschutttsrendtte von st..,6 Prozent. Unter Hin zurechnung der übrigen Aktie», bcl denen die Vorjabrsdlui- dendcn eingesetzt sind, ergibt sich tusgesamt eine DurchschiiittS- rcndite von 3,25 Prozent, Diele Angabe kann nun allerdings nicht endgültig sein, weil hierbei noch 1925er Dividcnden- vorlchläge berücksichtigt werden mussten. Die vom Statistischen Meichsamt »rechnete Ziffer deckt sich damit etwa mit ander, welligen Berechnungen. ES wäre nur erwünscht, wenn das Reichsamt diese Berechnung auch für die festverzinslichen Werte ii»d andere Börsenpapiere ansmachen würde, damit inan Vergleiche ziehen kann. Sh erhielte dies» neue Zweig der amtlichen Statistik außer den durch sic vermittelten thcv- rötlichen Erkenntnissen auch einen, nun den Interessenten wohl dankbar begrüßten praktische» Wert. Ter Berechnung sind die 8 6 1 Aktien zugrunde gelegt, die am 31. März 1927 an der Berliner Börse notiert wurden. Bei 598 Aktien ist die für 1926 bzw. 1925/26 gezahlte oder z» zahlende Dividende bereits bekannt geivele». DaS Nominal- kapital dieser 568 Gesellschaften betrug 6854,3 Mill. Reichs mark: die von ihnen gezahlte Dividcndensnmmc machte 441,1 Millionen Reichsmark anS, so dast sich eine DnrchschnittSdivi- dendc von 6,44 Prozent ergibt. Anderseits beträgt der Kurs wert der 568 Aktien nach den am 81. März 1927 notierten Kursen 12 461.9 Millionen Reichsmark. Ihr durchschnittliches KurSniveaii beziffert sich also auf 186.97 Prozent. AnS dem Vergleich von Kursstand und Dividende ergibt sich somit lür de» Stichtag eine Dnrchschnittörenditc vv» 3,56 Prozent. Für die übrige» 353 Aktien mit einem Nominalkäpttal von 3915,3 Millionen Reichsmark ist erst die Dividende siir 1925 bekannt. Sie beziffert sich aus 5.87 Prozent im Gcsanttdnrchschnitt, liegt also erheblich niedriger als die für 1926 bekaniitgcgcbeiic Divi dende. Eine Ausnahme macht nur die Gruppe verarbeitende Industrie, i» der die I. G Farbeniiidnstrie mit einem Nomi- nalkapiial vv» 1,1 Million Reichsmark, einer Dividende vvn 16 Prozent und einem Kursstand von 814 Prozent enthalten ist. Die Rendite dieser 353 Aktien siegt mit 2,79 Prozent »och tiefer als die siir die 568 Aktien oben errechneten Rendite. Im Gcsamtdnrchschnttt aller 86l Aktien ergibt sich demnach siir den 31. März d. I. eine Rendite non 3,25 Prozent. Der Kurs wert dieser Aktie» betrug am Stichtag 26.7 Milliarden Reichs mark. Allerdings befindet sich diclcS Mcrtpapierncrmögen nicht restlos in den Händen deS Publikums, da »mfangrcichc Verschachtelungen innerhalb der deiitschcn Aktiengesellschaften bestehen. Die starken Kurssteigerungen, die tm ersten Vierteljahr 1927 an der Börse zu ncrzcichncn waren, kommen in der Er höhung deS dnrchichnlttlichci, KuröniveanS von 176,5 ans 191,76 znm Ausdruck. Trotz dieser Kurssteigerungen hat sich aber die Rendite nicht erheblich gesenkt, weil de», höhere» Kurs» Niveau eine höhere Dnrchschnittsdivtdcnde gegcniibcrstcht. In „Wirtschaft und Statistik" werden die hier genannten Ziffer» noch tabellarisch belegt und dabei VcrglctchSzahlcii für den LI Dezember 1926 gegeben. An diesem Zeitpunkt betrug die Gcsamtrcndite aller 861 Aktien 3,33 Prozent gegenüber 3,25 Prozent Ende März 1927. Die Beicksbanb kn -er ersten Ma*woche. Starke Verminderung d,r Dcviicnbcstände. Der Ausweis der RcichSbank vom 7. Mat zeigt einen Rückgang der gelamtcn Kapitalanlage der Bank ln Wechseln und Schecks. Lom bard» »nl> Essckten »in 175,6 Millionen auf 2651.3 Millionen Reich mark. Im einzelne» haben abgenomme» Ille Bestände an Wechsel» and Schecks um 136.2 "Millionen aul 1631,1 Millionen Reichsmark und dle an Lombards um 83,4 Millionen aus 27,1 Millionen Reichs mark. Tie Anlage i» Eftclten ist mit 62,8 Millionen Reichsmark annälicrnd unverändert geblieben. An R c i ch ö b a » k n o t e n »nd Nentenbankschcincn insgesamt sind 168,3 Millionen Reichsmark a»S dem Verkehr zurück- geslolsen, und zwar hat sich der Umlaus an Netchöbanliioien um 172,2 Millionen aus 8.501,6 Millionen Reichsmark verringert und der an Rcilicnbankscheinen um 26,1 Millionc» aus 1631,1 Millionen Reichs mark. Den entlprcchend haben sich die Bestände der NcichSbanl an laichen Scheinen aus 66,3 Millionen Reichsmark erhöht. Die fremden Gelder zeigen eine Abnahme um 6,5 Millionen aus 572,6 Millionen Reichsmark. Die Bestände an Gold und dcckungSsähigen Devise» zusammen sind um 11.6 Millionen aus 1976,8 Millionen Reichsmark znriickgegaiigen, »nd zwar die Bestände an Gold uni 6,5 Million aus 1816,8 Millionen Reichsmark, die an dcckungSfählgen Teuften »m 13,5 Millionen aus 127,6 Millionen Reichsmark. Die Deckung der Noten durch Gold allein besserte sich von '<6,3 äz in der Vorwoche aus 52,8 A, die durch Gold und dcckungS- fähige Devisen von 55,6 auf 56,1 Berliner Schluß- und AachbSrse vom 11. Mal. Im weiteren Verlause der Börse wurde dle Haltung zunächst auf innenpotttilchc Resiirchliingen und ExelulionVocrkäiisc schwächer, um sich dann wieder kräftig z» erhole», al» bei der amtlichen Dcvilenseülctzung entsprechend unserer Ankündigung im ersten Teil dieses Berichtes eine erhebliche Abschwächuiig der srcmdcn Valuten eintrai. Die RcichSbank befriedigte den Dcvisenbcdarl vollständig, so dast der Dollar auf 1,2226 und daS Plund auf 26,56 zurückgtngen. Der günstige Einfluß dieser gebesserten Valittenloge wurde aber gegen Gilde der zweiten Stunde wieder ausgcbobcn durch eine Steige rung der beiden PrivatdiSkonlnolizcn um je 6.125 56 aus 5^ sitr beide Sichte». Damit ist die ausfällige Situation eingctreten, dast der PrioaldlSkonilatz aus die Höfte deS amtlichen Satze» gestiegen ist. Da« Wcchsclangeboi war lehr erheblich und fand auch zu der heraus- gclctzicn Notiz nicht restlos Unterkunft. Die Börse schloß schwach und i» sehr nervöser Stimmung. An der Nachbörse schwächten sich die Kurse mit vereinzelten Ausnahmen abermals ab, womit zum Teil die Gewinne der ersten Vvrlenslnnde vielfach wieder aufgehoben wurden. Man Hörle gegen 2,86 Uhr u. a. Rheinische Braunkohlen 266, Hoesch 218, Mannesman» 222, Gclscnktrchcn 188,25, Harpcner 287.25, Nhcinstahl 211, A. E. G. 261,75, Siemens 868, Darmstädter Bank ischwachl 261,5, Denllchc Bank 181,5, Dresdner Bank 166,5, Norddeutscher Llond 116,5, Hapag 118,75, Hamburg-Süd 217, Hansa- Dampfer 226, Holzmann 211,5, Qstwcrke 181 Gefestigt), Schultheiß 505 lunsicherl, Leonhard Tictz 168, Bereinigte Glanzstoss 670,5, Zell stoff Waldhos 888. Der Kassamarkt lag schwach. Die Kursabschläge betrugen gewöhnlich 2 bis 5 56, l» verschiedenen Papieren aber mehr. LS verloren u. a. Bayrische Motoren 8, Gebhardt ch Eo. 7, Reintcke 8. Bereinigte Pinsel 1, Dculsche Tonröhrcn 8,75, Elektra 6 56. Da gegen gewannen ». a. Tittcl L Krüger 4, Ammendorscr Papier 8. MundloS 8,5, Iüllch-Zuckcr 2,75 56. Am Mark» der festverzinslichen Werte lagen Ncntcnbrlcic und alte Pfandbriefe schwächer. Rhein- ftahl-BoiidS — 4 56. Goldpsandbriese lustlos. Frankfurier AbendbSrfe vom 11. Mal. Die Abcndbörse verlief ruhig bet etwa« fest-er Haltung für Eftemtewertc ans die Bestätigung der deutsch-englischen Verhand lungen hin. Auch Eleklrowerte anziehend. Montanaktien nnr teil weise fester. Autowertc, besonder» Adler-Klcyer, auf den günstigen Abschluß 1,5 höher. Anleihen ruhig und unverändert. Die Abcndbörse schloß wieder clivaS leichter. ES fanden folgende Nolie- rungcn statt! AiilclhenblösungSschiild Allbrsttz I 818, II 819,5, Neu- besitz 21,12, Schiitzgcblelßanlcihc ll,6, Hapag 156 Medio, Nordd. Lloyd 151.25, Eomi»erz-?1ank 261. Darmstädter Bank 276,75, Deutsche Bank 182,5, TiSconio-Gescllsihist 178 Medio, Dresdner Bank 166h Medio, Melallbank 165, Biiderns 185 Medio, Gclsenkirchen 188„5 Medio, Harpcner 282 Medio, Kali Aschcrsleben 265 Medio, Westeregcln 266 Medio, Klöckncr 261 Medio, Mannesman» 228 Medio, ManSfcld 168, Phönix 111 Medio, Rhein. Braunkohlc 267,5 Medio, Rhcinstabl 218,25, Vereinigte Stahliverke 152,75 Medio, Adler-Klcyer 151,5, A. E. G. 265,25 Medio, Bergmann 226 Medio, Daimler-Motoren 126,5 Medio, Deutsche Gold und Silber 211,5 Medio, I. G. Farben 285h Medio, Fetten 166,5, Goldschmidt 170,5 Medio, Lahnreycr 188,5 Medio, Mctall- gcscllschast Frankfurt 266, Ncckarsulm 187,5, Rütgcrs 181,5 Medio, Schuckerl Nürnberg 212h, Siemens Lc HalSkc 8W Medio, Waldhos 836 Medio, Badischer Zucker 160, Aschasfenburger Zellstoff 226. Nach börslich: Alilmsfeiibiirgcr Zellstoff 228,5, A, E. G. 265, Slahlvereini» gung I51h, Farbenlilbustric 824h, Siemen» L Haiske 808, ManneS- inann 222. ThKmnkyer Pro-uklenbörfe vom 11 Mai. Tendenz: ruhig. Weizen I. Basis 78 Kilogramm 801 bl» 810. Weizen II, Basis 68 Kilogramm 286 bis 261. Roggen, Basis 66 Kilo gramm 262 bis 265, Basis 68 Kilogramm 272 bis 278. Sandrogge« 281 bis 288. Tommergerste 215 bis 280. Wintergerste 235 bis 215. Hafer, neuer 255 bis 265. Maiö, amerik. >85 bis 200. Einaiiantin 210 bis 225. Weizenmehl 18. Roggenmedl 13,50. Wcizenttei« 16. Nonnenkleie 16,50. Wieleuhcu, lose 11, drahlgcprcbt 12. Getreide» stroh, drahtgepreßt 4,50. London, II. Mal, 3,55 Uhr engl. Zeit. Devisenkurse. Nciinvrl 185,875, Montreal 185"/,, Amsterdam 12,18'°/,-, Paris 121,02, Brüssel 81.06,75, I,allen 86,50, Berlin 26,51,50, Schweiz 25,26,625, Spanien 27,50, Kopenhagen 18,26,50, Stockholm 18.16.50, cslo 18,82, Lissabon 258. HclsingsorS 163.05, Prag 161. Budapest 27,85, Belgrad 276, Sofia 671, Rumänien 772, Konstantinovel 920, Athen 865,50, Wien 81,52, Warschau 13,56, Buenos Aires 17,53, Rio de Janeiro 581, Alexandria 67,18, Honglvna 2,75, Schanabai 2,6,875, Iolohama 1,11,625, Mexiko 28,25, Valparaiso 86,82, Buenos aus Lon don 17,53. Neunork, 11. Mas, 10 Uhr. Den! senkurse. Berlin 28,66,25, London. Kabel 185,875, Paris 361,875, Schweiz 16,23,25, Italien 546, Holland 16,02,56, Wien 11,68, Budapest 17,15, Prag 266,25, Bclarad 176, Warschau 11,16, Oslo 25,82,56, Kopcnhaacn 26,66, Stockholm 26,75, Brüiikl 18,86,75, Madrid 17,68, HclsingsorS 252.50, Bukarest 68,56, PrivatdiSlont 8,625 bis 3,875. Sofia 71. Neuyork, 11. Mal. Devisenkurse. lSchluß.s Berlin 28H8, London-Kabel 185,875, London 66-Tagc-Wechsel 182>/„, Parts 861,875, Schweiz >6.28,56, Italien 518, Holland 16,02,25, Wien >1H6, Budapest 17,15, Prag 266,25, Belgrad 176, Oslo 25,88, Kopenhagen 26H8, Stock holm 26,75, Brüatl 18,89,56, Madrid I7.67H6, Bukarest 68H6, Argen tinien, Goldpeso 163,86, Papicrpeso 12,39. Rio de Janeiro 11H5, Sofia 71, Alben 183, Japan 17,75, Bankakzepte <66 Tg.l Gold 8,75, Brief 8,625, Tgl. Geld 1,25, Prima Handelswechsel niedrigster 1. höchster 1,25. Die Berliner Großbanken zur Gcldmarktlage. Ucber dle gestrige Besprechung der Berliner Großbanken verlautet, daß die Banken ziemlich übereinstimmend die Ansicht vertreten, daß die Entwicklung am Geld- und Devisenmarkt eine Diskonterhöhung der RcichSbank durchaus rechtscrtigcn würde. Man war sich aber klar darüber, daß eS noch nicht scststeht, wie die Entscheidung innerhalb des ReichS- bankdircktoriiiinS auSsallcn wird. Irgendwelche Bctchlügc wurden in der Sitzung der Banken, die schon seit einiger Zeit regelmäßig je nach Bedarf stattzufinden pflegen, nicht gefaßt. * Die Borbereitnngen siir die Einführung de« Getrelde-SinheltS- schlvßscheines Am 6. und 16 b. M. fanden in Dresden erneut Verhandlungen über die Vereinheitlichung deS SchlußschclneS an den Produktenbörsen statt. In KommissionSbcratungen, an denen die Getreidebörsen zahlreicher Städte aus den verschiedensten Ge bieten tcilnahinen, wurden Richtlinien sür den EinbeitSschlußschcln ouSgcarbeltct. Die Richtlinien sollen den einzelnen Vörlcnvorständen zur Stellungnahme unterbreitet werden. Die Kommission wirb vor aussichtlich demnächst nochmals ziisainmentrktc» und ihre vor» berctlenden Arbeiten fortsetzcn. * Dresdner Emballagensabrik Aktiengesellschaft, Dresden. Nach dem Bericht de» Vorstände» litt der Geschäftsgang in den beiden ersten Quartalen de» Berichtsjahre» »och sehr unter den bereits Ende 1625 eingetretenen Absatzlchwierigkellen, hob sich dann aber mit Beginn dev dritte» Quartals ganz merklich »nd ist bis zum IahreS- schluß gleichmäßig gutgcblicbcn. Dle VcrkaiisSpretle waren freilich äußerst gedrückte »nd sind natürlich aus daS Ergebnis des GcschästS- jabreS nicht ohne Einfluß gewesen. Nach Abschreibungen i» Höhe von 85 582 Reichsmark ergibt sich einschließlich Vortrag an» 1625 ein Reingewinn von 28 88N Reichsmark, der wie solgl verteilt wird: 16 Dividende aus 66 666 Reichsmark Aktienkapital gleich 6000 Reich»- mark, Vortrag aus neue Rechnung 16 386 Reichsmark. In den ersten Monaten de» neue» GeschüstSiabreS ist die Gesellschast noch »oll be schäftigt gewesen, auch ist der Auftragsbestand noch ein ganz nor- maler. * August Walther K Söhne A.-G., Qttendors-Dkrilla b. Dresden. Die 12. ordentliche Haiiptverlammliing genebinigte einstimmig den bereit- aii-sübrlich non »n- besprochenen Abschluß »nd setzte di« Dividende fest aus 0 2L siir die Stammnlttcn und 7 3L sür die