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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270512012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927051201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927051201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-12
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.05.1927
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Vonn«r»lag. 12. Mal 1927 — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 221 Sette » Auswerlungsansprüche gegen -te Sparkalse. Dt« Sparkaffe der Stadt Dresden bittet un» um Aus. «ahme des Folgenden: Dtr Sparkasse begegnet bei Geltendmachung der Auf. »ertungsansorttche au» ihren Hypothekendarlehen immer wieder aus den Kreisen ihrer Hyvvthekenschuldner und auch Ihrer Sparetnleger der Einwendung, daß sie die Spar, etnlagen, nur mit 12>4 Prozent auszuwerten brauche, während st« für ihre hypothekarisch gesicherten Rechte eine Süprozenttge Aufwertung beanspruchen könne. Daß die AuswcrtungSgesehgelNtng auch hier die Grenzen der Leistungomöglichkcit der Kasse, die ihr durch die Wirk»», ge« ües Gesetze» über die Hypothekcnaufwertung gezogen sind, verücksichtlgen mubte, drückt sich gerade in den verschiedene» Aufwertungssätzcn vv» 1214 Prozent für Spareinlagen und SS Prozent für Hypotheken aus. Zur Ansklärnng hierüber isi folgendes z» sagen: Es ist zunächst davon autözugchcn, das, die Sparkasse als selbständig werbende» össcnfflich rechtliches Institut nach 8 5» des AufwertungSgesetzes eiZie Teilungsmasse l-tufwertnngS- stock) zu bilden hat. aus ivclchein die Aufwertung der Spar- etnlagen erfolgen mus,. Die Teilungsmasse wird in der Hauptsache von dem ans- gewerteten Vermögen ai»s Hypothekendarlehen und Wert, papieren gebildet. Da» ansz,«wertende Vermöge» der Dparkaffe «var vor der Inflation mit etwa 10 Prozent in Reich»., Staats-, Gemeinde- Anleihen und PsandbrtcHen von Kreditinstituten und mit etwa M Prozent in Hypotheken angelegt. Die Reichs-, Staat», und Gemeindeanleihen mcrchen zu demselben Satze wie die Spar einlagen, zu 12-4 Prozent, ansgeivcrtet, sind jedoch durch Aus losung erst innerhalb, 90 Jahren realisierbar. Ebenso wird der Erlös au» Pfandbriefen den Auswertnngssatz von 12!4 Prozent nicht ivesenckich überschreiten. Die Hypotheken per Sparkasse sind zu einen« große» Teile während der Inflation vor dem l 5-. Juni >022 mit ge. ringen Papiermarkli-eträge» zurückgezahlt worden. Für die vor dem bezeichneiten Stichtage zurückgezabltcn Hypotheken hat die Sparkasse 'leine AuswcrtiingSanspriiche. Die Sparkass- kvnihte die zu dieser Zeit eingcgangcnen Kapitalien nicht tvertbcständig anlegen, denn sie durste, um liquid zu bleiben» nach oberbehördlichen Bestimmungen keine» Grundbesitz als Spckulationsobickt erwerbe». Es blieb ihr daher nur die Möglichkeit, diese Gelder wieder als Hypo thekendarlehen anszuleihen, wosür sie nur 25 Prozent des. senigen GvldmarkbctrageS erhält, der nach der Tabelle zum "Answertungsgcsetz sür den Erivcrbstag dieser neuen Hypotheken lTag des GrundbucheintrageS» lestgeictzt in. Weiter erleidet die Sparkasse große Bcrinstc in allen den Fällen, in wtelchcn »ach Riickzahlnng und Löschung der Hypo theken die Vlrnndstücke ihren Besitzer gewechselt habe». In solchen Fallen verliert die Sparkasse ihr dingliche» Recht an. Grundstückte. Der neue Besitzer kann sich aus den guten Glau ben deö lHrnndbnchcs berufe», «veil die Hyvothck zu der .Feit, als er kcenste, gelöscht war nnd er mit einer rückwirkenden Aufwertung der gelöschten Rechte nicht zu rechnen brauchte. <8 20 A yfiv -Gciv. verb. mit 8 802 BGB.s Es bleibt der Sparkaffe in solchen Fällen nur der Ans- wertuy»gSa«»spriich gegenüber den, persönlichen Schuldner. Diese/ Recht ist aber fas« in allen Füllen illusorisch, «veil der persö/nliche Schuldner, als Borbefftzer, das Grnndstück in der Inflationszeit mit Perlust verkauft bat, verarmt ist nnd ihm die Härtebestimmungen des 8 15 Aufm.-Ges. erfolgreich zur Sette stehen. Einen weiteren grasten Teil ihrer Aufwertnngsrechte ver liert die Sparkasse unter der Einwendnng der Härtebestim- mnngcn <8 15 Anfw.-Gcs-l durch die Grundstücksbesitzer im Einspruchsversahren. und endlich erleidet ffe nach der jetzigen Rechtsprechung noch weitere Kapitalverluste unter der Wir kung deS 8 2 verb. mit 8 17 des Aufm.-Ges. in den Fällen, wenn ffe ihre Rechte in der Zeit von, 15. Juni >022 bis IT Februar 1021 abgetreten hat, die Abtretung aber erst nach dein 14. Februar 1021 in das Grundbuch eingetragen wurde. In diesem Falle soll der neue Gläubiger IZessionar) den vollen Gvldmarkbetrag des früheren Gläubiger» lZendenten) für sich selbst ln Anspruch nehme» können, ob wohl er nur einen winzigen Betrag für die Forderung be zahlt hat, und es ist für eine Auswertung der Rechte de» frühere» Gläubigers lZendentens kein Raum mehr. Zuletzt wird dt« Sparkasse »och bedeutende Ausfälle ans ihrer in der MückwtrkungSzeit l>5. Juni 1022 bis 11. Februar 1021s ab getretenen Hypotheken durch die Verschlechterung des Ranges ihres wtedereinziitragenden Rechtes unter der Wirkung deS 8 212 Ausw.-Gcs. erleiden. Das alles sind die nachteiligen Wirkungen des Aufwertnttgsgcsetzcö für den Hnpvthcken- glänbiger, die dein weniger Rechtskundigen beim Lesen des AuswertnngSgesetzeS nicht vor Augen treten. Unter Berück sichtigung dieser Auswirkungen hat die Landesregierung aus Grund von 8 58 A»fw..Gcs. einen MindestanfwertiingSsatz von 12N Prozent für alle sächsischen Sparkassen festgesetzt. Die Einwendung, das, die Sparkasse sich bereichere, Indem ffe für Hypotheken 25 Prozent aiisgcivcrtct erhalte, während ffe die Spareinlagen nur mit 12!4 Prozent anfwerte, hat nach vorstehenden Ausführungen keine Berechtigung Konkordat - Staalsverlrag - Reichsjchulgejetz. Die Slellring -er christlichen Elternschaft. Getrieben von ernstester Sorge nm die Heranwachsende Jugend, dir Sicherung ihrer religiöse» Durchbildung und da. mit u«n die Wtcderrrstarkung unseres Volke» hatten sich am 10. Mai in Dresden eine Anzahl der Hauptsührer der christlichen Elter »vereine Ost. und Sttd- >v e st I a ch s r n S zu eingehender Besprechung über die Lage ziisaiiimciigesundc». Einmütig wurde hierbei bekundet, dast die btohertgr Stellung der chrtsilicheii Eltcrnvcrctne unver« ändert blctbe, ivte ffe tu der von sämtlichen Vereine» chrtst- lichcr Eltern einmüttg beschlossene» Satzung verankert ist. Hiernach stehen die Vereine christlicher Ellern aus dem Boden der christlichen Bekenutniölchnle. In dieser Schule sollen christliche Kinder von christliche» Lehrer» Religionsunterricht t» Neberetnstimmnng mit den Grundsätzen ihrer Rcligionsgesellschast erhalten und auch tm übrigen iin Geiste ihrer Rcligioiisgescllschaft erzogen und unterrtchlet werden. Dies bestimm« Artikel 110 RV. Die G c »«c i » s ch a s > s s ch ««l c t» jeder Form wie die Zwtcka ««er These,, werden a b g e l e h » t. Dlc Führcr- versaminlung hal wctlcrhln eliimültg bekundet: Seit lange» Jahren vertreten die Berclne christlicher Eltern die in vielen Veröffentlichungen betonte Ansicht, dast Staat und Kirche sich über die Grenzgebiete, «vo sie sich be rühren, durch Staatsvertrag einigen müssen. Dies gilt um so mehr, nachden« die cvangelisch-lutlierische Landeskirche mit dem erste» Oktober 1020 auch verfass«,ngSmästig ihre Tren nung vvm Staat znm Ausdruck gebracht und damit aiirh svrniell die ihr in« Artikel I97RB. verbürgte Selbständig keit erlangt hat. Ties gilt auch für die Grenzgebiete, die sich hinsichtlich der Gestaltung des Schulwesens gcmäst Artikel 110 und 110,2 RV. ergeben. Denn nicht nur erstes Gebot lür Lelbstcrhaliniig der evangelisch-lutherischen Landeskirche ist cö, sondern auch deren Pslicht gegenüber ihren Gliedern, dast sic siir die Wiedererrichtung der chrislltchen Bekenntnisschule alle Mittel ergreift, wie auch ständig dafür sorgt, dast der Charakter der aus Antrag der Erzichiingsbercchtigten errich- ! leten christlichen Bclenntnioschulcn als solcher auch dauernd gewahrt bleibt. Ohne jcdivede Rücksichtnahme »nd ohne jcdivedc Zustlin- »inng der evangelisch-lutherischen Landeskirche sind in Sachsen die Belange der religiöse,, Bildnng der Jugend in der Schule durch cin'eliige staatliche Bersiignngen geregelt worden, die keinerlei Gewähr dafür bieten, dast die religiöse Bildnng i» der Schule eine derartige sei, wie sic durch die Reichövcrsassnng den ErztehunaSberechiigic» verbürgt ist. Die Zahl der Reltgtonc-stnnden ist von vier aus zwei herab gesetzt worden »nd soll siir die Obertertia in den höhere» Schulen sogar ans eine berabgcniindert werden. Der In halt des R c > i g t v » S » ii i c r r i «H t e ö l s, völlig durchsichtig geworden bis zu dem Grade, dast über haupt keinerlei Uebercinstimmung mit den Grundsätzen der Religivnsgcsellschnst mehr ersichtlich ist. Wird dvch deshalb bereits beabsichtigt, den Religionsunterricht in den höheren Schulen entgegen Artikel l 10 RV. t» NeligionSkundc um- znbiegen. Für die Behandlung der Katechis- in „ S st o s s c besteht keinerlei Verpflichtung, nachdem in den Volksschulen die zwei KatcchtSmilSsnindc» und in den höheren Schulen eine Stunde KaiechisinnSnnterrtcht wcgge- strichen sind, so dast der Religionsunterricht in der Hauptsache isiir die Unterst»!«: 1. bis 1. Schnlsahr wird er cnnllich von der oherstcn Tclmlhehörde so bezeichnet! nur noch biblischer Geschichtsunterricht ist. Durch den Einlcblust deS Religions unterrichtes sledtgltch biblischer Geschichtsunterrichts in de» Gesamtunterricht auch dort, wo in den Klassen Kinder vvm Religionsunterricht abgemeldet sind, must die Darbietung, uni die Empsindungcn Andersdcnkcnbcr, d. h. der vom Re- ltgionSunterricht abgemcldcic» Kinder, nicht zu verletzen, so ausdruckslos werden, dast von Ucberciiistimmuug mit den Grundsätzen der Rellgionsgclclllchalt kau», mehr gesprochen werden kann. Bon SlaalS wegen wird die Ueberetnstiinmung mit de» Grundsätze» der ReligioiiSgesclischast lediglich nur »och in der Ziigeyvrlgkeit deS Unterrichtende» z» der Re- ltglonSgesrlllchast gesehen und dem Unterrlchteiidc» dir Er teilung deö Religionsunterrichtes auch dann »och zugesian- de», wenn er osscnffchtltch in dem Unterricht gegen die Grundsätze seiner Ncligionsgesellschail vcrstöstt. Weiterhin überlast« der Staat, da dem Rcllgivnöunter- richt innerhalb des Gelamtunterrichts nicht der bestehende Lehrplan zugrunde gelegt werde» kann, die Ausstellung von Bestimmungen über die rrltgtvse Unterweisung innerhalb deö Gesamtunterrichts dein Bezirks schulrat tm Einvernehmen mit dem BczirkSlehrerrat. ohne hiervon diejenigen Bezirksschulräte und Angehörigen der BcztrkSlehrerrätc ausdrücklich aiiSziinchinen, die Dissidenten sind. Dar Lehrplan für Religionsunterricht must aber im Einvcrnchmey mlt der betreffenden RcligionögelcUlchast aus gestellt werden. Aehnllch verhält cs sich mit der Eiiisühruiig von Lehr- und Lernmittel» für de» Religionsunterricht, wie auch siir den Unterricht anderer gesinviingsbildender Fächer tzum Beispiel Gesangsunterrichts. Bei der Besetzung von Lehrer st eilen bars nicht einmal der betreffende Lehrer gefragt werden, ob er bereit sei, Religionsunterricht zu erteilen, so dast oftmals, da eine Eriatzkralt nicht rechtzeitig beschafft werden kann, in solchen Fällen der durch die NeichS- versaffung scstgelcglc Untcrrichtsgcgcnsicnid Religion längere Zeit den Kindern nicht vermittelt werden kan». Auch die PrüsuiigSordnung für die Lehrerstudenten bietet keinerlei Gewähr dafür, dast die künftig Reltgivnsiinterricht erteilen de» Lchrkräsie auch befähigt sind, denselben als ln lkebcrctn- stimmung mit den Grundsätzen der betreffenden Ncligions- gescllschast stehend zu erteile». Scho» diele Beispiele zeigen, dast nach dem Vorgang in Bayern lwo durch die SlaalSvcrlrägc diese versassniigs- ividrigcn Uebelstände ausg '' lösten worden sind und sogar eine vorbildliche Lehrvrdnung entstanden tslj der Abschluss von Verträge« zwischen Kirche un- Staat als Ergänzung der Eiiizel-csct'-'ebung unabweisbares Erfordernis Ist. Sind doch auch in Sachsen unter der kvmmunistisch.sozial- demokratUche» Regierung vertragliche Abmachungen hin sichtlich der Tchulbelangc mit der katholische» Minderheit gc- trvsscn und von der späteren Regierung übernommen und verlängert morden. In den, Bestrebe» ans die Wiederaus- rtchtung und Erhaltung der Bekenntnisschule sind sich -!e evangelischen und katholischen Christen einig. Auch in der so überaus wichtigen Frage deS NcichSschnlgesetzes müssen alle die, welche aus dem Rode» unserer christliche» Religion stehen, fest zusammenlialtc». Auch hier must alles Trennende znrncktrcten. Es gilt der atheistischen, christcntumsgcgneri- schcn Front die Spitze zu vielen. Es ist unbillig, wenn evan gelische Bundeskrctse die christliche» Elternvcrctnc wegen ihrer Haltung zur Untcrschrisiensammlnng des Evangelischen Bundes in ihrer Kirchentrciic verdächtigen, um so mehr als über die beabsichtigte Unterschriftensammlung vor ihrer Aus führung sowohl hinsichtlich der Zweckmäßigkeit als auch des Zeitpunktes keinerlei Einvernehmen, wie auch keinerlei Rück sichtnahme ans die gegenwärtige Lage der einzelnen evan gelischen Landeskirchen crsvlgt ist. DaS Ergebnis der Führcrtagnng wurde in einer ent- sprechenden Entschließung »icdcrgelegt. — Der Daucrkartenverkans in der I.ghreöschau für die diesjährige Pgpicrcnisstlliiiig, die am 1. Juni eröffnet wird, sindet täglich statt i» de» Vorvcrkaussstcllen bei F. Nies, Secstraste, im Verkehrsvercin Hauptbahuhvs Oslbau, im Verkehröhäuschcn am Altmarkt und in der Kartenausgabe -er Iahrcsschau. Dresden, Le»m'-straste 9. Zimmer 2. Am Sonn abend ist die Borverkaujsslelle in der Jabresichn» »nunter- brochen bis 0 Uhr nachmittags geöffnet, ebenso am Sonntag von 0 bis l Uhr. Der Preis einer Herrenkarte beträgt znmeit »och 15 M„ der einer Damcnkarte 12 M., eine Karte für Jugendliche 0 M. — Kocha mi« GaS! Der Werbevortraa. den die Direktion der Gaswerke beute in Hammers Hotel halten lästt, beginnt ^8 Mir abends. — Die Klapperschlange im Elbkahn. Am Packhof wurde an, Dienstag ein Kahn der Vereinigten Elbschiisahrtsgcscll- schast entleert. Die Ladung bestand a„S Kork, der aus A „ st r a l i e n kam. Plötzlich kroch znm allgemeinen Schrecke» der Schiffsmannschaft eine etwa 2 Meter lange Klap perschlange ans einem Ballen heraus. DaS Reptil hatte aber offenbar durch die fremde Umgebung ebenfalls eine» Schrecken bekomme» „nd flüchtete, wobei es schließlich vom Teck ins Wasser siel. Ein Schisser hielt dem Tiere ctnen Staken vor, an dem sich die Schlange wieder herauswand, dann in einen ihm vorgchaltenen Sack kroch und in einer Kiste ln Verwahrung aenvmmeii wurde. — Verein BollSsternwarte Franst. 13. Mai 148 Uhr EltaSstratz« Nr. 17 Vortrag von Paul Vogel: Plonctvidcn. — .Zentrale sür Iugcndsiirsarge. Für den leben Freitag von 7 bi» l> Uhr llalttindcnden Lehrt uriu» tm Nähen. A»S- beilern. Schneidern usw. können sich noch einige Teil nehmerinnen melden in der Geschäftsstelle, Viythumslraste 7, L. Rn« mcdlungcn am Abend selbst oder telephonisch. §tor«» vamenvSrcke Müller L prkHvr Llrak« 3S. Onlerreupk VV. Ikie! llcil« d1o»crtnsk> rNnöe Im Fluge iiber Ozean, Urwald un- Kochgebirge. FranceSco De P i n c d o, dessen aufsehenerregender Flug über zwei Hcmisphäien durch de» Brand seines Flugzeuges «Santa Maria" unterbrochen wurde, weilt zurzeit in Nenyork, wo er das Eintresse» der „Santa Maria II" abwarte» will, des neuen Flugzeugs, das in Genna sür ihn scrtiggestellt und nach Amerika verladen worden ist. Lnigi Barzini, der be kannte frühere Wcttretsende des „Eorrtere della Sera" und derzeitige Herausgeber des amerikanische» „Evrricre", be richtet tm „Pvpvlv d'Italla" über et» Interview, bas er mit seinem berühmten Landsmann hatte. „Der Schlaf ist unser schlimmster Feind", plauderte De Ptnedo. „Die Schlaftrunkenheit spielte mlr dem, auch bei der Ucbcrguerung des Atlantik einen bösen Streich, der um ein Haar recht »nangeiiehme Folgen gehabt hätte. Wir stiegen vvn der Insel Sav Thiago um l Uhr früh ans: die Anstren gungen der Vorbereitungen hatten »nS so erschöpft, dast wir Mühe hatten, die Augen offen zu halten. Es war eine Nacht mit schweren Nebclschwade» und einem mondlosen Himmel. In pcchstnsterer Nacht stiegen mir auf, tm Banne einer Schlaf trunkenheit, deren wir »nr mit Aufgebot unserer ganzen Willenskraft Herr zu werden vermochten. Ich war kau», imstande, daö Steuer zu bedienen und liest die Dinge gehen, wie sie wollten, mit dem Ersvlg, dast wir 10 bis 15 Grad von der Richtung trieben. Gott sei Dank hatte ich mich gegen Morgen lv weit crhvlt, um die Orientierung wieder zu ge winnen. Im Atlantik herrschte schwerer Sturm: es ivvllte nicht Tag werden »nd bas Wasser schimmerte wie violette Tinte. Der ganze Horizont dampfte tm Nebel. Als wir »nS bann dem Acqnatvr näherte», brach einer dieser gefürchteten Tropcnstürmc a»S. der daö Ende der Welt zu künden scheint. Sturzbächc vo» Regen gingen ans »nS nieder. Die schwarze» Wolken striche» slurmgcpcltlcht über dlc hochgclienden Wogen, zwilchen denen »naiifhörlich augenblcndcnde Blitze hin und her schossen, I» diesem Ehaos von Nebel nnd Wasser konnte man kaum die Hand vor den -lugen erkennen. Wir mustte» deshalb bis 50 Meter iiber dem Wasserspiegel hcruntergehen, »m halbwegs Gicht zu bekommen. Glücklicherweise danern diese Tropen»,,weiter nur wenige Stunden. DaS Flugzeug gewann allmählich wieder baS Gleichgewicht, »nd ich hätte ans die atlantische Küste Bra siliens direkt zilsteucrn können, wenn sich nicht Ostwind er hoben hätte, ans den Ich nicht gesastt war, da in jenen Breite- groben gewöhnlich die Paffativinde wehen. I» der Erkennt. nIS, dast ich bei dem Kampf gegen de» Ostwind meinen Brcnn- stvfs lande unnütz vergeude» müsttc, stencrtc ich »gch rückwärts und landete ln Fernando Norvnha." Schwierig und gefährlich gestaltete sich der Flug besonders bei der Uebergnerung Brasiliens „nd der Felsengebirge. „Die dichteste» Wälder Afrikas", erklärte De Pinedo, „sind noch immer gangbar. Sic haben Lichtungen und natürliche Fub- psnde und lasse» zwischen der üppigen Vegetation Raum und Luft. Tie amerikanischen Urwälder bilden dagegen ein »n dnrchdrtngltcheS Gewirr von Riescnväiimcn, Unterholz. Rohr, Schlingvflanze» und farbenprächtigen Bromcliazecn, ei» ver filztes Gestrüpp von Pflanze», die bis 10 Meter t„ die Höhe reichen »nd et» dreifaches Gipscldach aufweiscn. Nicht hundert Nieter würde inan in diesem Gestrüpp vvrwärtSkummen, »nd wer hier eine Landung vornehmen wollte, würde unweiger sich als Gefangener vv» den, Pflanzcnnctz in Fesseln verstrickt werden. Von der Höhe a»S gesehen, erschien der Wald wie ein Ozean dunkelgrüner Blätter, über dem wir mit dem Kvm past wie ans dem Meer zu steuern gezwungen waren. Die Karten leisteten n»S keine Hilfe. Ich flog über Täler dahin, die keine Karte verzeichnet, über riesige Gelände, die noch keines Menschen Fust betreten habe» mochte, kurz, ich steuerte ln einer unbekannten »nd »»entdeckten Welt in» Ungewisse. Hier und da reckten sich a»8 dem Blättcrmecr gespensterhaft die Skelette abgestorbener Banmriescn empor, die an Schisss- wrackS denken ltesten. Wir mnstten „nS nach dem Lauf der Flüsse orientieren, aber auch diese Orientierung mar nur zu oft unmöglich, da die Vegetation, die die Flüsse dicht „msäumt. wahre Lanbmaiicrn bildet, die sich oben znsammenschllesten nnd die Flüsse hinter einem »ndnrchdringltchen Nlattschleier verstecke». 900 Kilometer weit mnstten wir überdies über ein Gelände fliegen, das jeden WasserlausS entbehrte, In dicken Nebel eiiigchiillt, ln dem sich schemenhaft ln der Ferne die dunklen Gipfel der ewigen Bcrgfcstung abzetchneten. So waren wir gezwungen, oft bis 50 Meter über -te Baiiiiiwipfcl hcruiiterziigehen. die sich wie ein grüner Blatt- Teppich unter uns anSbreiteten. lieber diesen Bcrgfcstnngcn ist die Lust »„gewöhnlich rein »nd von beispielloser Durch sichtigkeit, vorausgesetzt, dast klarer Himmel ist. Keine Spur vvn Leben. Nur längs der Flüsse sahen wir manchmal beim Tiesflug die Spure» menschlicher Existenz: Gruppen non min- zigcn, primitiven Hütten, die schwarzen Schatten splittcr. nackter Menschen, die niemals mit Weiße» tn Berühr,«ng ge kommen wäre» „nd die beim Anblick de» geheimnisvollen RtcseiivvgelS, der wie die Verwirklichung ihrer Fabelwesen vor Ihre» entsetzte» Auge» erschien, in wilder Flucht babin. jagten. Aber solche Visionen bildeten eine Seltenheit. Wie ein Riesenschimmeipilz breiicie sich vo» Asuncion bis nach Para die dunkle Masse deS undurchdringlichen Urwaldes unter unS aus, »nd nur hier und da erblickten wir durch ein Loch deS grüne» Daches eine» dunklen stagnierenden Wasser spiegel, der tn der Hitze dampfte. Diese Hitze war so furcht bar, dast man sich tn ein römisches B >d versetzt wähnte. Aber der Flug vvn Galvestvn nach Noosevelt Dam stellte uns noch vor größere Schwierigkeiten, als cs jene waren, die wir bei der Uebergnerung der Urwälder Brasiliens zu über winden hatten. Die Route führte teils a»cr durch die Berg kette der Felsengebirge, teils durch die Wüstcnzone von Texas unö Neu-Mexiko. Fast wasserlose Flustläuse und gewaltige Berge, die die Karten nur unvollständig verzeiciincteu, und Wüsten »nd .Canyons" bildeten das Charakteristikum deS Flugs der „Santa Maria" über das Gebiet der Vereinigten Staaten. Bei dem Fehlen von Eisenbahnen und Fahrstraßen, sowie angesichts deö gewundenen LausS der aiiSgetrvckneten und schwer sichtbaren Flustläuse war die Orientierung außer ordentlich erschwert. Als Landungspunkte kamen überhaupt nur die künstlichen Seen Elepbant Butte Reservoir nnd Rooscvclt Dam in Betracht, von denen sich der eine «ngesähr l500 Meter, der andere rund 800 Meter über dem Meeres spiegel befindet, wo aber infolge der großen Höhenlage die Luftverdünnung so groh ist. dast es für ein uvllbelastctcS Flugzeug schwer ist, sich aus dem Wasser zu erheben. Die Sprache reicht nicht aus, »m Ihnen einen Begriff von dem wundervollen und gleichzeitig fiirchtcrweckcndei, Panorama zu geben, das sich uns während -cs Fluges aus Hnndcrtc von Meilen hin darbot. bis wir zum Elcvliant Reservoir gelang ten. Der Weg führte über Berge und Einöden, die sich längs der mexikanische» Grenze binzielic», Berge, die sich, nackt und von der Sonne verbrannt, wie Korallenriffe dehnen, so weit das Auge reicht. Nicht ein Grashalm, nicht eine Spur von Leben ist hier zu entdecken. ES ist eine herzbeklemmende Un fruchtbarkeit, die den Eindruck erweckt, als ob man über einen toten Planeten -ahtnsltcgt." Bücher un- Ieikschrlflen. Ha»l»sertIqkeitSbnch für suaqe Mädchen. Eine Anleitung fltr neschiätk Müdchcnbände ,ur Riisrrliqung von Web- und Stick, arbeiten, Malereien und allerlei Händler,igleitcn. berauSaegeben von der Redaktion de» „Kränzchen". Vearbeitei von Elle Paul, llknlon, Deutsche Verlaadgelelllchalt. Ltttttgart, Rerlin »nd Letvzig.s X Kleinlaliberlchiesien. Von HanS L z a l l a. l32 Setten mtt Nt Abbildungen auf seinem Kunsldruckvaplcr. IVcrlaa der Union Deutsche VerlagSgelclllchalt in Stuttaart.i DaS Buch cntliält alles, ivaS liir die Praxis de» schönen nnd an,egenden Svories iraendivle nllylich »nd wertvoll lein kann, vollständig, doch ostnc Weiischiveilla- keit, anschaulich und ieichlsastlich, unter Beigabe guter Abbildungen.
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