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Xr. rri Sett« « — Tlachrkbteu" — 7^77^ —. Oerlliches und Sächsisches. WohnunqszSHIung am 1«. Mai. Am 18. Mat 1937 findet. u»t« -ekannt. t« Deutschen Reiche lohn« Saargebiet) ein« umfassende WohnnngS» zählung statt, die zweit« ihrer Art. Die Ergebntye der ersten Reichswohnungszahlung vom Mai 1918 können für di« Wvhnnngöwtrtschast und für die Ausstellung «tue» Vau. Programm» nicht mehr zugrunde gelegt werden, da «rft dt« Nachkriegszeit die starken Veränderungen auf dem Gebiete des Wohnungswesens gebracht hat. AuS diesem Grund« hatte anläßlich der Anfang 1925 erfolgte» Beratung des Ge setzes über die Volks-, Berufs, und Betriebszählung 1928 der Reichstag den Wunsch ausgesprochen, auch eine Reichs- Wohnungszählung vorzunehmen, um für die Aufstellung eines Wohnnngsbauprogramms zuverlässige Unterlagen zu gewinnen Mil Rücksicht aus die groß« Belastung der Be völkerung und der statistischen Behörden durch die umfang, reiche Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1925 nahm jedoch die Reichsregierung damals im Einvernehmen mit dem Reichstage von der gleichzeitigen Durchführung einer ReichS- Wohnungszäklung Abstand. Lediglich in einer Anzahl von Mittel- und Großstädten wurde in Verbindung mit den in größeren Städten erforderlichen Vorerhebungen für die Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1925 auch eine Woh nungszählung durchgeführt. Die Reichs . WohnungS- zählung dagegen wurde bis zum Frühjahr 1927 verschoben und ist nunmehr durch das „Gesetz über die Reichs- LSvhnungszählung 1927 und die Feststellung der Zahl der Wohuungsuchende»' vom 2. März 1927 angeordnet worden. Mit der öiessährigeu Wohnungszählung wird in den meisten deutsche» Ländern eine Zählung der Wohnung, suchenden verbunden In Lachsen finde« die Zählung der Wohnungsuchenden nick» statt, weil hier die Zahl der Woh. nuugsucheuden bereits durch die Wohnungsnvtzählung vom 8. Oktober 1928 sestgestellt worden ist. Die unmittelbare Ausführung der Wohnungszählung erfolgt durch die Gemeindebehörden. Diese können zur Durchführung der Zählung einen oder mehrere ZäblungS- auSschnsie einsetzen. DaS Amt des Zählers gilt als Ehren, amt tm Sinne des Artikels 192 der Reichsverfassung und im Sinne der 8s -'5 und 26 der Gemeindeordnung für den Frei, staat Sachsen. Es ist erwünscht, daß sich auch Beamte. Lehrer und Angestellte als Zähler oder als Mitwirkcnde bei ZahlungSausschüssen zur Verfügung stellen. Die Haus- besitzer oder deren Stellvertreter können durch die Gemeinde behörden zur Uebernahme des Zähleramtes verpflichtet iverdeu. CS darf erwartet werden, daß den Zählern ihr verant. wortungsvollcS Amt durch willige Auskunftserteilnng seitens der Bevölkerung erleichtert wird. Nach Beendigung der statistischen Aufnahme durch die Zähler und die Gemeinde behörden erfolgt die weitere Bearbeitung deö Zählmaterials durch das Statistische Lanöesamt. (Siehe auch den amtlichen Teil dieser Nummer!) Äirrderzulage und Waifengeld für Beamlenktnder. AuS Beamtenkrciken wird uns aeichrieben: „Dem Landtage liegt zurzeit ein Antrag vor, Kinder- zulage und Waiiengeld für Beamkenkinder über das 18. Lebensjahr hinaus zu zahlen, wenn das Kind noch der weiteren Ausbildung bedarf oder dauernd erwerbsunfähig ist. Wie allbekannt, reicht das Diensteinkommen last aller Be amten zur Bestreitung der Kosten einer angemessenen Lebens führung nicht aus. Ererbtes oder mühsam erspartes ver- mögen ist durch die Inflation last ganz entwertet worden. So leiden sehr viele Beamtenkamilten grobe Not und geraten trotz größter Einschränkung immer mehr in Schulden. Ganz be sonders beklagenswert aber sind die Familien, in denen ein wegengeistigeroderkörperlicherGebre che »er werbsunfähiges Kind vorhanden ist. Der Gedanke, daß bas unglückliche Welen später lein Dasein in größtem Elende fristen müsse, auält die Eltern und häufig auch daS Kind unausgesetzt, ohne daß ihnen bei dem ohnehin »n- zureichenden Einkommen möglich wäre, der drohenden Not vorznbeugen. Nun stehen zwar den Ministerien schon fetzt Mittel zur Unterstützung bedürftiger Beamtenwaisen zur Ver fügung. Sie sind aber viel zu gering, um genügende Hilfe zu schassen, ihre Verwendung ist auch ganz ln daS Ermessen des für diese zuständigen Beamten gestellt. Könnte den er werbsunfähigen Beamtenkindern ein gesetzlicher Anspruch ans Waisenrente eingeränmt werden, so würde manche Familie von drückender Sorge befreit werden. Der Staat hätte auch zur dauernden Versorgung sencr Beamtenkinder um so mehr Veranlassung, als er den Beamten, wie gesagt, eine aus- reichende Besoldung nicht gewährt und aller Wahrscheinlichkeit nach auch künstia bei der längst geforderten und versprochenen, aber immer wieder verschobenen Ausbesserung der Gehälter nicht gewähren wird. Die An'wendunaen. die dem Staate bet Zahlung der Waisenrenten erwüchsen, wären nur gering, da ja nicht viele Waisen in Frage kommen." Da» Drk»a«r für Krie»»rBrf»»,a lfießt sich gen»««gt. 5 15. Mat 1»7 Be Unterstütz«»»», regifirande« für Kriegsbeschädigte unb Krieaerhinterblteßene nur Montag», Mittwoch» »nd Freitag» geöffuet. a» den übrige« Dag«» aber ohne Ausnahme für de» Vertvnrnverketz, g«. schlvsien zu halten. Die«, Maßnahme, bi« unter Zustimmung he» Beträte» de» Ort»amte» für Krtegerfllriora« ,«tröffe» morden ist. war notwendig, um di« schneller« Erlediaung de» heim OrtSamt eingehende« und vorliegenden Gesuch« zu rr- mögltche» und eine Entladung der Beamtenschaft de» Ort», amte» berbetzuführen. Im adrigen wird darauf htngewiesen. bah alle Unter- stützungSanträg« wie bisher schriftlich zu stellen find und der mUndlicheverkebr mit den vom OrtSamt betreuten Ge- fuchstellern für di« Personen, denen «tue schriftliche Aufforb«. runa zugegangen ist. aus dl« Tage Montag. Mittwoch unb Freitag beschränkt bleibt. Die Zusatzrenten sind, wie bisher, an den fedem einzelnen Berechtigten mttgetcilten Zahltagen abzuholen. Diejenigen, die am 18. eines Monats ihre Zusatzrente noch nicht in Empfang genommen haben, können sie bis »um 30. de» be- treffenden Monats uur Montag». Mittwochs und Freitag» ab. holen. Die Kasse des Ortvamte» tst an jedem Werktage geöffnet. Wichtig für Amertka-Auswan-erer. D-aS Amerikanische Konsulat tn Dresden wirb am 18. Mai lS27 mit der Annahme von Registrierung». , nträgen für die Einwanderung unter der deutschen Quote für das neue Quotejahr wieder beginnen. Für die Anmeldung sind neue Formulare vorgeschrieben, welche ab 13. Mai, vor. mittag» 9 Uhr, beim Amerikanischen Konsulat oder den ver. schteöenen Schiffsagenturen zur Verfügung stehen. Alle eingehenden Anträge werden streng in der Reiben- fole des Eingangs gebucht, beginnend am 18. Mat. vormittags 9 Uhr. und gleichgültig, ob persönlich oder durch die Post ein- gereicht. Alle vor diesem Datum eingehenden Anträge werden als am 18. Mai eingegangen behandelt. Obwohl da» Konsulat Anträge mich dem 15. Oktober 1938 nicht zuriickgewiesc» hat, können diese Personen keinerlei bevorzugte Behandlung genießen, da diele Anträge nicht «in- getragen worden sind, vielmehr l>aben diese Personen neu« Anträge auf den neuen Forckularen etnzuretchen. Diese An- trüge werden ebenfalls mit den anderen streng tn der Reihen, solge des Eingangs nach dem 18. Mat 1927. vormittags 9 Uhr. eingetragen. Solche Antragsteller, die bereits einen Antrag nach dem 15. Oktober 1938 gestellt hatten, erhalten vom Ameri- konischen Konsulat oder den Schiffsagenturen am >3. Mai dieie neuen Formulare zugelandt, an welchem Tage diese Antrag», formulare allen zur Verfügung stehen. Mit Rücksicht auf die große Zahl der zu erwartenden An. träge tst daS Konsulat nicht in der Lage, hierüber irgend, welchen Briefwechsel zu führen. Personen, welche vor dem 15. Oktober bereit» «inen An- trag gestellt haben, brauchen keinen neuen Antrag zn stellen, da ihre Namen bereits auf der Warteliste eingetragen stteö. — TodcSsall. Am 11. d. M. verschied hier der Major a. D. Heinrich Hofe r tchte r im Alter von fast 87 Jahren. Der Entschlafene hatte an drei Feldzügen teilgenvmmcn. — Neuregelung der Ltraßenbahnerlühne in den sächsischen Großstädten. Der von der Bezirksschicdüstelle tn Dresden gefällte Spruch sieht für das Straßenbahnpcrsvnal (Führer und Schaffners ah 1. April eine Erhöhung der Stundeulöhne um 4 Pf. und ab 1. Oktober um weitere 3 Pf. vor. Darüber hinaus wurde dem Personal noch eine Erhöhung der Zu. lagen zugesichert. Die ErklärnngSfrist der Parteien lies gestern, Mittwoch, ab. — Glückwunschschreiben de» Reichspräsidenten. In An erkennung ihrer langjährigen ununterbrochenen Tätigkeit bei der Firma Aktiengesellschaft vorm. Seidel L Naumann, DreS- den, erhielten folgende Werkmeister unb Arbeiter ein Glück wunschschreiben des Reichspräsidenten v. Hindenburg: Werk meister Hugo Bach (45s. Dienstzettj, Werkmeister Emil Pilz (16s. Dienstzeit». Schlosser Franz König (50j. Dienstzettj, Dreher Hans Lehmann <49j. Dienstzeit), Schleifer Max Lieb» scher (40s. Dienstzeit!, Kistenbaner Albtn Körner i40i. Dienst».). — Rückkehr Dresdner Kinder. Die durch da» Jugendamt untergcbrachten Dresdner Kinder treffen ein aus Twtne- münde am l8. Mat 1937, abends 18,48 Uhr, anS Leng gries am G. Mai 1927, abends n,56 Uhr. Die Angehörigen werden ersucht, die Kinder zu den genannten Zetten auf dem Dresdner Hauptbahnhos abzuholcn. — Allgemeiner Ev.-lnth Schnlvcrcin. Die Haupt versammlung der Ortsgruppe Groß-Dresden findet Freitag, den 18-. nicht 17. Mai. abends 8 Uhr. im großen Festsaale der Diakontsienanstalt (Eingang Bantzcncr Straße) statt. Nack dem wichtigen geschäftlichen T"1l Vortrag von Pfarrer Harleß: Luther alS Pädagog« in seiner BcLcutuna für die Gegenwart. Ter Diakonisscnchvr wird die Feier durch Lieder umrahmen. Drß»ner»t>g. 12. mer »her Ivo Gelelllchali-rrtsew muß Deutschland, vt» jetzt sind drei diese» Reifen auch nach Dresden und »er Sfichfistße» Schwei» »e»lam. und zwar «un 8. Juni. 8. Ju« und 5. August. Dte weitau» größt« Anzahl der «eisen leiten» dieser ven» etntgnng entfällt jn d,«s«« Jahre» aus da» Rheinland. — 8» de« Echadenfener an. der Yohann-Metzer^jtrnß« ist noch zu berichten, daß Abtei langen der Feuerwehr 5t» in bi« fünft« Nachmittagdstund« de» »estrigen Mittwoch» «tt Aufräumungsarbeiten -eschästtgt waren. Keststeht, daß de, Brand zuerst tu der Scheune vH» Augustin entstand,« tst» und daß die Flammen dann auf dt« angrenzeude Kohlen. Handlung von Schiefner UbergespHungen sind. In wenigen Minuten war di« gesamt« Umgebung tu dichten Rauch »,. hüll». Ueber die Entst«hung»ursa,che verlautet noch nicht» Näheres. Nach umlaufenden Gerichten will man Kinder unmittelbar vor Ausbruch de» Neuer» tn der Näh« der Schuppenanlagen gesehen habe», anderseits kann auch Selbst, entztindung von Heu dte Ursache „ebtldet haben. Dte b«. höroltchen Ermittlungen dauerten tn, den späten Nachmittag stunden noch an. — Dl« amtliche AuSgate der JFhreSberlchte der Ellchst« chen GewerbeanssichlSbeanueu «nd Bi rgämter für 1VW wird tn den nächsten lagen erscheinen, l ie Versendung erfolgt durch dte Geschäftsstelle U des Sächsischjen Arbeit», und Wohl, fahrtümtntstertums. Dresden.N., Düpuelstraße 1. Der Preis für das gebundene Werk beträgt 6 M,k.. für da» broschierte 4M Mk., ohne die Kosten für Berpacklipig und Uebersendung. In den Jahresberichten sind außer den sonst üblichen Frage» folgend« Sondersragen eingehender behandelt worden: Her» anztrhung von Arbeitern tm Alter von 1« bis >8 Jahre» zur Nachtarbeit und Wahrnehmungen hterbiet: Beschäftigung von schwangeren Arbeitnehmerinnen und Rücksichtnahme aus diese während der Schwangerschaft svwje vor und nach der Niederkunft: Fortschritte tm Schnve der, Arbeiter gegen Un- fall und Gesunbheitsaefährdung in Gasfverken; Gewährung von bezahltem Urlaub an jugendliche Personen. — Der Landesverband der Sächsischen Reserendare «nd Assessoren hält vom 20. bis 22. Mai in Dresden seine die-« lährig« V r r b a n d S t a g u n g ab. Ir.» Mittelpunkt der Tagung steht die öffentliche Mitgliedcirversammlung am Sonnabend, dem 2l. Mai. abends (48 Uhr im kleinen Saale der Dresdner Kaufmannschast. In der dur Vorsitzende deö Deutschen RichtcrbundeS. SenatSpräsidcnk am Reichsgericht Dr. sur. Reichert einen Vortrag über das Thema »Die Ausgaben des Richters" halten wird. — Verurteilte Diebin. Die im Anfang»' der 50er Jahre ,lebende, wiederholt vorbestrafte ArbciterSehefrau August« Martha Schumann geb. Richter wurde vom Schvsfen. aericht Dresden wegen Diebstahls im Ridcksalle zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis verurteilt, woraus die er. litten« Untersuchungshast mit zwei Monatem in Anrechnung kommt. Die Angeklagte galt für überführt,, »n drtt Fällen in Dresdner Ware», und Kanshciusern sogeilannte Gelegen- hettsdiebereien begangen zu haben: in drei anderen Fälle» mußte Ihre Freisprechung erfolgen, obgleich auü'i hier dringen» der Tatverdacht besteht. Während dieser Verhandlung kam u. a. zur Sprache, baß dte Schumann, dte tn Not gehandelt haben will, beispielsweise drei Dutzend Paar sejidene Damen strümpfe. serner Schirme. Wäsche. Strtckmrsten usw. er- langt hat. — rtzalla-THeatee. Nur noch diesen Monat bntngi Diregtvr Paul Ue,ter» mH seinem Ensemble den Lustspielschlqgcr „Fliegen, «ateuheiniiö, heiratet" »ur Auffahrung. Die Elektrifizierung -er Eifeir-ahir. Zum Wunsche der Leipziger Handelskammer auf N«. richtung eine» elektrischen SchnellbahnverkrhrS zwilchen Leipzig und Berlin wird mitgeteilt, daß da» Endziel der Reichsbahn die Elektrifizierung des gesamten Bahnnetz«» lei. Man müsie aber bedenken, daß dte Umstellung se Kilometer fünf Millionen koste. Wenn man noch berücksichtige, baß natürlich zahlreiche ähnliche Wünsche vorliegen, so sei e» be. preislich, daß an eine Verwirklichung dieses Projekte» für ah. sehbare Zeit noch nicht gedacht werden könne. Dte nächsten SlcktrifizierungSpläne der Reichsbahn beziehen sich auf den Berliner Nahverkehr und aus die Strecke München —Ulm — Stuttgart. — Im Herbst wird der halbstün-lg« Schnell- bahnverkehr zwischen Leipzig und Haste eröffnet. ÄLUL9 VVN Hbk Asll. Die U'a dielet In dieser Woche in ihren beiden Th 'otern je einen heroo» ragen den Spielplan. Im lsia-Palolt zi hi Reinhold Schiinzel mit seinem neuesten lustigen Schlager „Der gurbaron" em. Dieser, eine loste Burleske, enthält so viele zwergfellecschüiiernöe Silualwnen so daß jeder, der Sinn iür gesunden Humor Hot, voll und ganz leine Rechnung findet. — Die U. I.» Lichtspiele dringen den bekannlen und vergdlterlen Darsteller des .Den L»ur" Ramon Navarra in einem modernen Fllmjtüch: „Ramon Ravarro» -er Seeoffizier". g Limpert kostbar und gediegen hcrgestellt. Dieses schöne Werk wird allen Freunden Gußmanns und der künstlerischen Ent wicklung. die von Dresden ausging, eine große Freude be. reiten. Ter Farbendruck deö Bildes „Mary", das gegen, wä.tig die Gedächtnisausstellung schmückt, ist vorangesetzt und gemalmt im Klang seiner Notschattiernngen an die dekora tive Farbigkeit der Gußmannschcn Werke, deren Wiedergabe in Schwarz vor allem den Flächcnrlmthmiker hervorkehren. Wundervoll kommt auf diesen sorgfältig ausgesuchten Bildern die starke Sinnensrendigkeit und schmückende Komvositions- kunst Gußmanns zur Geltung. Einige seltene Handzeichnun- gen kommen zu der Wiedergabe der monumentalen und Tafelgemälde und lassen in die Werkstatt des Meisters schauen. Soweit Reproduktionen ein künstlerisches Schassen verdeut lichen können, ist das hier erreicht. Bei dem Umfange und der Verstreuthcit von Gußmanns großen Werken in Kirchen. Staats, und städlischen Gebäuden ist diese Uebersicht um so willkommener. Ergänzend und zusammenfassend seht hier das Wort ein. Erich Hacnel hat die eindringliche und an- schauliche Würdigung deS Schaffens Gußmanns mit großer Sachkenntnis »nd formschöner Darstellung gegeben. Er malt breit den Untergrund der Entwicklung der neuen Monumen talkunst und dekorativen Malerei, die kunstgeschichtlichen Zu- sammenhänge, ans denen die Kunst KlingerS. Hoblers, KlimtS, Stucks und schließlich Gußmanns erwuchs, und im besonderen vermochte er aus unmittelbarer Vertrautheit mit der Kunst entwicklung in Dresden in den letzten Jahrzehnten den Auf stieg des ans Schwaben an die Elbe verschlagenen Malers lebensvoll zu schildern. Ein großes Kapitel Dresdner Kunst, geschickte wird da aufgeroNt, eine Zeit des Aufschwunges, der rüstigen Taten und großen Persönlichkeiten. Für Gußmanns Bedeutung wird der richtige Maßstab gefunden, frei von fal- schein Ueberschwang, aber mit sicherem Blick für dte Fülle und Reife dieser starken, knlturverknüpsten, eigenentwickelten Malmerke. Die Schilderung der großen Schöpfungen Guß- manns geschieht nicht in fachästhetischer Analyse, sondern als nachdlchtendc Synthese der darin zur Auswirkung gekomme nen künstlerischen Kräfte. So entsteht ein klares und reines Gesamtbild, das dem Gegenstand angemessen ist in der Har monie der historischen Verbindungen, der farbigen Anschau- ltchkett des Nachschassens tm Wort und dem Rhythmus der Darstellungsform. Eine würdige Huldigung für den Meister. r. 2. ß* Knnstverein Bautzen. Am 8. Mai eröffnete der Kunst, oerein tn seinen Räumen tm Stadtmuseum zwei hochbedent. same GonderauSstellungen führender deutscher Meister der Gegenwart. Ludwig von Hofmann, der Hauptvertre ter neuidealistischcr SttmmungSmalerei, und der bekannte neo-imprelsiontstische Stilleben-Maler Curt Herrmann sind in sorgfältiger Auswahl mit Werken ihrer jüngsten SchassenSperivde vertreten. — Dte Ausstellung bleibt bis zum 6. Juni zu den üblichen Besuchszeiten (Mittwochs, Sonn abends und SonntagSj geöffnet. ß* Belgien aus der Internationale« Buchkunst-Aus stellung Leipzig 1937. Die belgische Buchkunst wird ans der Internationalen Buchkunst-AuöstcUnng Leipzig 1927 durch dte Association Beige de Propaganda Artistique ä l'Etranger, deren Präsident Max Hallet ist, vertreten sein. Mit einer groben Zahl erlesener Ruchgraphtken und Illustrationen der bekanntesten belgischen Künstler, wie Franz Mascreel. Iozef CantrS und Jorrts Minne, wird sic in den Wettbewerb der Staaten eintreten. Eine Sonderabtcilung der Stadt Ant- werpen zeigt mustergültige und außerordentlich reizvolle Jugendbücher, die die Stadtverwaltung als Schulprämten verteilt. Im Austrage deS belgischen Komitees hat besten Vorsitzender. Prvscstvr Henry van de Velde, der berühmte Vorkämpfer für Formkultur und Direktor der Hochschule sür dekorative Kunst zu Brüssel, gelegentlich seines Besuche» tn Leipzig die letzten Verhandlungen wegen der Unterbringung der belgischen Kollektion mit dem Präsidium geführt. s* Ein« „Oebrpus"«Opcr von Strawlnsk». Strawinski» arbeite an einer neuen Oper, der die alte »OedlpuS"-Dtch- tung zugrunde liegt. Di« Rheingold-Partitnr nicht verschwunden. Gegen eine von der „Bost. Zeitung" gebrachte Mitteilung, wonach der gegenwärtige Aufbewahrungsort der endgültigen Original- Partitur deS „Rhcingold" unbekannt sei, wendet sich an der gleichen Stelle Dr. Richard Hulbschtner, München, mit der Feststellung, baß der WtttclSbacher AuSgleichSsondS, nach wie vor sämtliche Wagner-Manuskrtpte, also auch dte König Ludwig H. zum Geschenk gemachte Retnschrtst der Rhrtngolb- Partitur besitzt. Eie sei nie aus dem Besitz der WittelSbacher gekommen und werbe wie alle andern Manuskripte dieser Art als kostbarer Schatz tn einem Safe be» Kronprinzen. Palat» verwahrt. Wenn sie Jstel »u der von ihm angeg«. denen Zeit nicht besichtigen konnte, so wüste.sie sich zu Au«, stellungszwecken oder aus andern Gründen vorübergehend andcrSwo befunden haben. s* Türkischer «nstrag für einen ßentsche« Stäßtevauer. Senator und Stadtbaurat EI ka r t - Hannover tst von der türkischen Negierung beauftragt, den Bebauungsplan für die Hauptstadt Angora auszuarbetten. Dt« Han. noversche Stadtverwaltung hat Slkart zu diesem Zweck be- urlaubt, un- er wird voraussichtlich tm Herbst, nach Abschluß der Hauptbausatson, nach Angora abretsen. f Gefühle in 57M Meter H5he. In der „Umschau" -«richtet der durch mehrere HochgcbirgSübcrsliegungcn bekannte Dr. v. Langsdorfs von seinen Ersahrungcn bei einem Fluge von 8700 Meter Höhe (der Montblanc ist 4800 Meter hoch). Schon für 4000 Meter Höhe reichte dte Kleidung nicht auS. um den Körper warm zu halten.- Füße und Hände waren gefühl los. In der Nähe von 5000 Meter machte sich der Sauer stoffmangel immer mehr fühlbar. Dt« kleinste Steuer- bcwegung kostete ungeheure Mühe. AIS 6000 Meter über stiegen waren, steigerte sich der Kopfschmerz fast bis zum Un erträglichen. und der Pilot ertappte sich immer wieder dabei, daß er dt« Instrumente nicht mehr ausmerksam beobachtete oder da» Flugzeug nicht mehr ganz gerade hielt. Um leine Müdigkeit zu verscheuchen, versuchte er zu singen, mußte aber infolge Atemnot und immer stärker einsetzenden Herzklopfen» bald aushören. Schließlich bedurfte es seiner ganzen Energie, »m nicht etnzuschlafen: er hatte sich aber vorgenommen, so lange oben zu bleiben, bi- der Bcnzinvorrat fast aufgebraucht wäre. Zuletzt spielte sich alles etwas traumhaft, unpersönlich und gleichgültig ab: beim Abstieg machte sich die schnelle Höhen, ändcrung tn stärkerem Schwindelgefiihl bemerkbar, und sehr unangenehm waren die heftigen Schmerzen, dte beim Lin. tauchen tn wärmere Luftschichten vor allem an Händen und Füßen etntraten. t Sine fran,»fische Unterschrift Wilhelm» I. In einem Katalog deS Antiguartats I. A. Stargardt (Berlin) -esindet sich daS Original der Proklamation, die König Wilhelm an dte französische Zivilbevölkerung richtete, als er am 10. August 1870 bet Saarbrücken dte Grenze überschritt. Da» in fran zösischer Sprache abgesaßte Dokument stammt au» dem Besitz des damaligen Gencralfeldpoltzeidtrektors Stteber. der es zu Druck und Anschlag erhielt: e» trägt dte eigenhändig voll, zogen« Unterschrift des König» tn -er Form „Gulllaume", mit dem von seinen anderen Unterschriften bekannte» Schnörkel. f* Sin Rußvks-Diesel-PreiS. Der Nattonalaugschuß der American Society of Mechantcal Engineers, der die Arbeiten für die bteSjährtge Velkraft-Woche — in ein und derselben Woche finden in einer großen Anzahl von amerikanischen Skä-ten VortrogStagungen über die Ausnutzung der flüssigen Brennstoffe zur Kraftgewinnung statt — vorbereitet, hat einen Preis von 100 Dollar für den besten Vortrag aus diesem Ge biete auSgesetzt: ber Pret» wird al« M u b o l f-D t e iel- Prets bezeichnet und kann jedem beliebigen Tetlnehmer an der Tagung verliehen werden. Seinen Namen trägt diele» Pret» nach dem verstorbenen Münchener Ingenieur Rudolf Diesel, ber den schnellaufenden Verbrennungs motor für flüssige Brennstoffe lDlelel-Motor) erfunden hat.