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besten und billigsten aller Ronwnsammlungen mit Freuden begrüßt werden wird. Fesselnde Handlung, scharfe Charakterisierung und flotter Stil zeichnen diesen Roman aufs vorteilhafteste auS, so daß man ihn nur mit dem Vor- satz, ihn bald wieder zu lesen, auS der Hand legen wird. Zu dem beispiellos geringen Preis« von nur 40 Pf. ist dieser Doppelband in jeder Buchhandlung zu haben. Theater und Mufik. I Dresden. Im Zentraltheater beherrscht da» harmlose, aber ganz unterhaltende und amüsante Lustspiel „Panne* von Richard Skowronnek, dem Wiesbadener Dichter, noch immer das Reportotre. E» dürfte erst die 25. Aufführung erleben. Da» Zusammenspiel ist recht flott. Von den Darstellern ist besonders Richard Bendey als Gras Bodo und Berthold Lehndorff als Kommerzienrat Hedwig Margot (Aurelie) verdienen Anerkennung, nicht minder die Herren Hofmann (Förster) und Max Adalbert (Karl Weber). Der Beifall war lebhaft. Llx. Obr. I Dresden. Der Lehmann-Osten-Thor ver anstaltet am Sonnabend den 30. Mat in Pillnitz (Hotel „Goldner Löwe* ein Sommerfest. Die Fahrt erfolgt mittels Sonderdampser» mit Musikbegleitung (Schützen- kapelle). Nähere» durch die Schriftlettung (Walpurgis- ftraße 18, Fernsprecher 374). Zahlungseinstellungen «sw. «u» Sechsen. Bazar Fortuna, Inhaber «. Freund, Wäsche- und Trikotageu- geschält in Leipzig. — M. A. Beier. Delttatessevhändler in Leipzig. — Firma Fischer L Müüer in Liqu. in Niedersedlitz. — F. P. Schüller, Kaufmann (Inhaber der Firma Seifert L Schüller) in Marienberg «Gebirge. — G. ». Brünett, Glaser (Nachlaß) in OelSnitz i. v. — E. G. Liudner, «tebhändler in Dreback. AuS dem Reiche, st Gebrüdei HandelSgesellschast Gebrüder Behrendt in Elbing. — Handels gesellschaft W. Parpart L Lo. in Greifewald. — Heinrich Heit mann, Kaufmann in Harburg. — Ma, Horn. Möbelhäadler in Magdeburg. — Hugo Eggert jun., Kaufmann in Schwerin. — Kart Fahr. Kaufmann in Teuchern. — B Otto Westphal, Kauf mann in Tilsit. Bezirkslifte geschützter Erfiudunugeu. Mitgeteilt vom Patentbureau O. Krüger S E»^ DreSden-A., Schlotzstrahe 2., Wilhelm Rudolph, Dresden; Verfahren zur Herstellung von Präaeplakaten (Ang. Pat.) Dr. FohanneS Bock, Radebeul, Verfahren zur Beförderung de» Wachstum» »on Kristallen durch Kristallisation in Bewegung. (Angem. Pat.) Wilhelm Schugk, Dresden, Hofmühlenstraße: Wandplatte mit genuteten and ge- ederten Rändern. (Ang. Pat ) Wtlh^Mtchalk, Dresden; Ruck- schlagoentilgehäuse für Schmierpressen, Pumpen und ähnliche S richtungen zum Schmieren »on DampszyUndern. (Ang. Pat.) vor- Es gibt fast keine Leserin der „Sachs. Bolkszeitung" mehr, welche nicht schon SchlWr Rriiltiur» imd Kmslkine«, das Veste zu Leib-, Bett, Ktvchen- u. Ausstattung-- wiische, direkt aus LandeShut tu Schlesien sich hatte sende« lasse». GM- Wir bitten die verehrte« Leserinnen, die armen Handweber in dortiger Gegend zu unterstütze«. Landeshut in Schlesien ist weltbekannt durch seine guten Leinengewebe. 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Vis vsrrsri 6a8t^virtS VS ÜQclSQ kür Ü6Q VS2UA !Q ^Ü.886rQ ^vsit^otisiläss »» Uünoknvf Lbvrl-SfLu ist llas 8llkkig8ts, ^okIdelcümmirokLls Sivr ljtzi' Lsgvnnai't.»» nscli Interessenten für siÄlilmiges (auch für alle Fußleidende) empfehlen sich Ilraiiikt li «L ff llnir»»« 8eIr«lLii»»eI»vrr>rvL8tvr, s;l>möiisllölirls->öö IS lUpnis pssiiisiisileiielttks 15 Fernsprecher 56507 llvGli'vnomimivnle» LesvkStt Vnanvke, krümllert mit kr. Lokorvurvu ron «rsteu 5 vrstvu krvlsvn. ürLtllvksu 4utorltütvo. Dig;vnv Lvi»tvna«Iinei«Ivrv4 in» Rlnnsv. — St - Schwester Virgina tritt hin vor den schlafenden Knaben. „Tri liebes, liebes Kindl" murmelt sie. „Behüte dich der allmächtige Gott!" Inzwischen ist der Arzt wieder eingetreten. „Ihr Wunsch wird erfüllt werden," sagt er ernst. „Niemand wird während Ihrer Anwesenheit das Krankenzimmer betreten — weder Mutter noch Schwester, noch der Vormund, noch der Bräutigam von Fräulein Dolly —" Der Arzt bricht ab, ihm ist, als wollte die Pflegeschwester etwas fragen. Doch gewiß täuschte er sich. Schon hat sie ihre Reisetasche geöffnet und beg'.nnt, sich häuslich einzurichten. „Hier nebenan die kleine Kammer ist Ihr Schlafkabinett," bemerkt er noch, auf eine Tapetentür deutend. „Sie hat keinen anderen Ausgang als diesen." Schwester Virginia nickt und der Arzt entfernt sich. Von dieser Stunde an bessert sich Arthurs Zustand ersichtlich. Wenn er einmal nicht schlafen kann, nimmt Schwester Virigina seine abgezehrten Finger zwischen die ihrigen — und er schläft ein. Wenn Fieberphantasi n ibn quälen, legt sie ihre kühle Hand aus seine Stirn — das FiÄ>er weicht. Wenn der Puls matt und träge schleicht und das arme schwache Herz beinahe oushören will zu klopfen, liest sie ihm mit ihrer tiefen, ruhigen Stimme vor - - die Herztätigkeit nimrnt zu, die Atemzüge werden tiefer. Der Arzt berichtet Wunder von dem fast übermenschlichen Einfluß der Schwester Virginia auf den Kranken. Und Mutter und Schwester und Vormund harren erwartungsvoll des Moments, wo ihnen gestattet sein wird, endlich das Krankenzimmer zu be treten und den teuren Kranken zu sehen und auch die wundersame Pflege- schwester. Nur Norbert ist nicht neugierig. Er weiß, daß es Mensckien gibt, die einen seltsamen Einfluß auf andere auszuüben imstande sind. Und unwill kürlich gedenkt er wieder seiner Ruth, die damals vor Jahren, in jener glück- sich»n Zeit seiner ersten Liebe, durch einen Druck ihrer festen Hand, auf- leimende Leidenschaft und heißes Verlangen zu zähmen wußte. Inzwischen ist Arthurs Befinden ein derartig gutes geworden, daß Schwester Virginia daran denkt, wieder abzureisen. Aber jedesmal, wenn sie davon spricht, tritt eine kleine Verschlimmerung in dem Zustand des Patienten ein. Krampfhaft packt er ihre Hände und bittet und fleht und bettelt: „Noch ein Paar Tage, liebe gute Schwester! Ich fühle, ich bin noch nicht aus jeder Gefahr!" Und Schwester Virginia bleibt. Liebt sie doch den schönen, bleichen Knaben wie ihr eigenes Kindl Heute geht es Arthur besonder» gut. Er hat sich lange mit Schchester Virginia unterhalten, sie nach allem möglichen gefragt — nach dem lieben Florida, nach dem Oberarzt, nach der kleinen Schwester Anastasia Plötzlich richtet er seine großen braunen Augen forschend auf Schtvestcr Virginias Gesicht. „Wissen Sie aitch, daß Sie sehr merkwürdige Augen haben, Schwester?" „Wieso?" . < — 81 - X „Zu nichts bin ich nutze," klagte sie ihrem Bräutigam weinend. „Wenn du krank werden solltest — nicht einmal pflegen kann ich dich!" Wider Willen mußte Norbert lächeln. „Vorläufig bin ich gesund und werde hoffentlich noch recht lange ge sund sein. Bleibe nur so, wie du bist, meine Dolly!" Und er küßte ihr die Tränen von den lieben Augen — mit mehr Innigkeit und Wärme, wie je zuvor. Doch trotz der aufopfernden Pflege — mit dem Knaben will's nicht besser werden. Seine arme Mutter, deren Gesundheit nie die kräftigste war, ist bereits derart erinattet, daß sie sich kaum noch auf den Füßen halten kann. Endlich besteht Norbert, der jeden Tag viele Stunden in der Villa , Lusknlum" zubringt, darauf, daß sie einmal gehörig ausfchlase. Er selbst werde die Nachtwache übernehmen. Arthur schläft, als Norbert sich mit einem Buche in der Hand, ins Krankenzimmer begibt. Ein paar Stunden vergehen, während welcher der Patient sich in un- ruliigem Halbschlummer hin- und herwirft. Sein Atem geht rasch und unregelmäßig. „Norbert!" haucht es Plötzlich matt zu dem Lesenden hinüber. Sofort ist Norbert an seiner Seite. „Gib mir bitte die Schreibmappe, die dort in der obersten Schublade liegt. Aber nicht aufmachen!" Norbert holt das Gewünschte und nimmt aufs neue sein Buch vor, um weiter zu lesen. Doch seine Blicke schweifen über die Matter fort nach dem Kranken. Er sieht, wie Arthur mit seinen matten dünnen Fingern den kleinen, an einem Bändchen befestigten Schlüssel in das Schloß der Schreibmappe steckt und dieselbe öffnet; wie er eine Kabinettphotographie herausnimmt, sie lange anblickt und dann mit einen: tiefen Seufzer wieder rn die Mappe zurücklegt, und wie er die Mappe sorgfältig verschließt. „Hier, Norbert! Lege sie wieder in die Schublade!" Abermals tut Norbert, wie ihm geheißen. Dann setzt er sich an das Bett und streichelt die fieberglühenden Hände des Kranken. Dos arme Herz pocht immer rascher und immer unregelmäßiger und immer matter. „Glaubst du, daß ich sterben muß?" fragt Arthur plötzlich leise. Norbert zwingt sich zu einem aufmunternden Lächeln. Er weiß, in welcher Gefahr der Knabe schwebt. Doch antwortet er zuversichtlich: „Ich glaube nicht, mein Junge." Ein tiefer Seufzer. Und dann wieder der Matte Ruf: „Norbert?" „Ja, mein Junge —" „Ich wüßte, wie ich wieder gesund werden könnte." Norbert beugt sich über den kranken Knaben. „Nun, mein Junge?" „Wenn — wenn Schjvester Virginia hier wäre und mich pflegte." ^ - W* »Frauenhände."