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der Abonnementspreis mit niedrigstem Ansätze beginnen und er soll von 75 Pf. pro Quartal allmählich auf 3 Mk. steigen. Man stellt zuversichtlich in Aussicht, datz das Blatt mindestens 175 000 Abonnenten in Berlin und 200 000 auswärts erreichen werde. Die Zeitung soll aber auch politischen Zwecken dienen, sie will zu den „nationalen Auf gaben" erziehen. Damit ist uns genug gesagt. Also ein Weltblatt für die Weltpolitik. Nicht übel, aber wir dan ken! In katholischen Preisen wird man schon jetzt die Türe znniachen und den ungebetenen Gast abweisen. — Ter junge Liebknecht macht sich! Der alte Lieb knecht war ein Ultraraditaler und deshalb iinnicr in Har monie mit Bebel: den jungen Liebknecht, der sehr vorsichtig in der Auswahl eines reichen Schwiegervaters gewesen ist, hat man bisher zu den Revisionisten gezählt. Er scheint aber jetzt mehr den Spuren seines Vaters zu folgen. Dieser Tage hielt er in Spandau, von wo ans er gerne in den Reichstag gelangen mochte, eine Versammlung ab. Ter Schl ns: deS Vertrages klang in die Mahnung ans, sich über all mit derIdee des Generalstreikes als der zwar sebr be denklichen, aber auch letzten und wnchtigslen Wasse vertrant zu machen. Damit ist Liebknecht ja noch radikaler als ein Kantstp und Mehring: denn diese beiden baden erst kürzlich den Generalstreik als ein ganz untaugliches Miltei ver worfen, und das ist er auch. In Holland habeil es die So zialdemokraten vor 2 fahren probiert nnd sind hierbei scharf nnsgesahren. Aber Liebknecht will ja eben dura, seinen Radikalismus nach oben sich angenehm bemerkbar machen, damit er eher ein Mandat erhält. Oesterreich - Ungarn. — Der Viktoria-Prozeß in Wien. Tie Versicherungs gesellschaft „Viktoria" hat in Wien einen Prozes: ansge- fochten, der mit der Verurteilung des Angeklagten, ' der gegen die Praris der „Viktoria" sehr schwere A»griffe er hoben bat, endigte. Aber die Versichernngsgesellschast selbst kam auch nicht ganz heil anS den Verhandlungen heraus' namentlich ihre sog. Volksversichernng erhielt eine Schlappe. Tie Volksversichernng besteht bekanntlich darin, das; der Versicherte wöchentlich ganz minimale Beträge zu entrichten bat. wogegen er im Erlebensfall nach einer be stimmten Zeit in den Besitz eines größeren Geldbetrages gelangt: bei früher eintretendem Tode ist die versicherte Summe sofort fällig. Das hier angestrebte Ziel, den kleinen nnd kleinste» Mann nach Verlaus einer bestimmten Zeit in den Besitz eines bescheidenen Kapitals zu setzen nnd ihn während des Verlaufes von fahren zur Sparsamkeit an znhallen. in sicherlich ein löbliches. Leider erweist sich die Volksversichernng für den kleinen Man» als sehr teuer. Tie Eintreibung der wöchentlichen kleinen Raten ve in'>m' große GeschäftSanslagen, Spesen aller 'Art, und für die muß natürlich der Versicherte aiiskommen. Ans dieser Emp'm dnng floß wohl das Urteil der Wiener Geschworene». Emee der Sachverständige» gab an, daß die Tarife dieser Votts- versichernng um 22 Proz. teurer sind als die anderer V r sichernngen ans den Erlebensfall. Dazu ergab sich bei d>-' Wiener Prozesse, daß die Gesellschaft, die so Hobe Gewinn, erzielt, gegenüber den ärmsten Versicherten in mancher Hin sicht noch liberaler Vorgehen könnte, als sie eS tut, nnd daß die Verwaltung gegenüber den Agenten zu viel Strenge zeigt. Eine Anzahl dieser Leute, die auch nicht zu de» reich sten gehören, hat den Verlust ihrer Kaution anfznweisen. Die Viktoria weist den gegen sie erhobenen Vorwürfen gegenüber daraus hin, daß ihre Organisation so billig als möglich sei, viel billiger als die der englischen oder ano.i kanische», überhaupt der gleichartigen fremden Voltsver- sicheriingsgeselljchaften. Seit der Ailsnahnie dieses Ver- sicheriliigszweiges im Jahre 1302 erzielte man bis beute 13 Millioneil Marl Ueberscbüsse, von denen sie 3 Millionen Mark für Attionärdividende, Tantiemen nnd besondere» darunter auch Beamten — Fonds verwendete. 13 Müll. M. wurden für die Versicherteil als Gelvinnreserve znrückge stellt, allerdings erhalten diese die Anteile nur als Zn schlüge zil der Versicherungssumme. (England. — König Eduard rcist am Tonnerstag abend Uhr von London nach Port Viktor.a. wo er sich an Bord der Königlichen s?)acht begibt. Ans der Reise »ach Kiel wird der König von einem großen Gefolge begleitet sein. Die Dauer des Aufenthalts des .Königs in Kiel ist noch 'nicht bestimmt festgesetzt; mail nimmt an, daß er etwas über eine Woche betragen wird. Arairkreich. — Die Kommission zur Untersuchung der Karthäuscr- Angelegenheit verhörte am 20. d. M. den früheren Gou verneur von Algerien, N evoi l. der erklärte, er stehe den, Pressefeldzng gegen den Sohn des Ministerpräsidenten voll ständig fern. Sodann wurde L o. g r a v e vernommen, der in verschiedenen Pnnkleii den von dem Ministerpräsidenten Eombes und seinem Sohne gemachten Aussagen wider sprach. Er halte daran fest, daß Edgar Eombes keines wegs imwillig gewesen wäre, als er ihm von der Mit teilung über die Karthänser und den Vorschlag EhabertS berichtet habe. Lagrave erklärt sodann, daß während seiner Aussage Edgar EoinbeS in das Zimmer des Unler- silchnngsrichters getreten sei lind ihn, Lagrave, veranlaßt habe, einige Worte seiner Aussage zu ändern. Lagrave teilt darauf ferner noch mit, daß der Ministerpräsident ihm keineswegs seine vor Gericht gemachte Aussage diktiert, sondern lediglich mit ihm als Vater gesprochen habe, de den Wunsch halte, seinen Sohn gegen die Verleumdungen zu verteidigeil. deren Opfer er geworden war. Lagrave bittet schließlich, dem Ministerpräsidenten gegenübergestellt zu werde». Spanien. — Der König hat ein zwischen Spanien und dem Vatikan getroffenes Uebereinkommen über die rechtliche Lage der religiösen Orden unterzeichnet. Dieses lieber- einkommen führt verschiedene Reformen in dem Konkordat ein. die sich auf mehrere zweifelhafte Punkte beziehen. Das Abkommen soll heute den Kammern mitgeteilt werden. Ein weiteres Uebereinkommen. welches die wirtschaftlichen nnd finanziellen Fragen regelt, die sich aus diesen Re formen ergeben, soll in Nom unterzeichnet werden. Deutsch Südweftafrika. — Der Hanptangriff gegen die HcreroS wird ver schoben. Der von Oberst Leutwein sorgfältig vorbereitete und kurz vor der Ankunft des Generalleutnants v. Trotha begonnene neue Feldzug gegen die Herero hat eine uner wartete Wendung genommen. Trotha hält angesichts der großen Streitmacht, die der Feind in der Gegend des Waterberges versammelt hat, den Zeitpunkt für einen ent scheidenden Vorstoß offenbar noch nicht für gekommen und hat infolgedessen den von Leutwein entworfenen Operations plan umgestoßcn. Oberst Leutwein brach auf Wunsch Trothas von Owikokerero nach Okahandja auf, um dort seine Unterstützung zur Verfügung zu stellen, beziehungs weise in Windhuk die Geschäfte des Gouvernements zu übernehmen. Zu entscheidenden Schlägen gegen den Feind soll es nicht kommen, bis auch die neu eingctroffenen Truppen operationsfähig sind. Die alten Truppen rücken in drei Abteilungen möglichst nahe an den Feind heran, um ihn zu beobachten und sein etwaiges Entweichen zu verhindern. Das Kommando über den znrückbleibenden Nest, der als eine neue Abteilung formiert, wird übernimmt Major v. Glasenapp. Aus Stadt und Land. (Mitl.-Nu»^.'» iniä-r.-m veserkn'w mil R»i».'>i'Kcrltt>m., tür di.-ic Rubrik sind dor R.-d.iliw» .uiez.-N wilttomiuru Drr R.im.- d.-s Ciuirnürr-S blribl NMiciimiiS drr Rrduklwu. Mwi»>i»o tzuüiirnie» müilru uubrrücksuiuun blribr».» Dresden, den 21. Funi 1!»04. —* Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde be gibt sich heute abend, begleitet von der Hofdame Freiin v. Gärtner und dem Kammerherrn Grafen Wilding v. Königsbrück, auf eine mehrwöchige Reise über Ems nach Frankreich. - * Anläßlich der dritten Wiederkehr des Sterbetages weiland König Alberts wurde am Montag, vorm, l l Uhr. in der kathol. Hoskirchc ein feierliches Requiem zelebriert, welchem Ihre Majestät die Königin-Witwe. Ihre König!. Hoheiten der Kronprinz mit den zwei ältesten Prinzensöhnen, ferner Prinz Johann Georg nnd Prinzessin Mathilde bei wohnten. Die heil. Handlung wurde von Herrn Kanonikus und Superior Fischer unter Assistenz der Herren Pfarrer Richter und Kaplan Schindler vorgenommen, während die .König!. musikalische Kapelle in Vereinigung mit dem König!. Hoskirchenchor das ergreifende Requiem von Eherubiui zur Ausführung brachten. * Der große Preis der König!. Akademie der bildenden Künste, das akademische Reisestipeiidium, das auf zwei Jahre verliehen wird und jährlich 3000 Mk. beträgt, wurde dem Studierenden im akademischen Atelier des Geheimrats Professor Prell. Oskar Popp ans Leipzig- Neustadt, für das Oelgemälde „Im Walzwerk" znerkannt. Die große Medaille erhielt Gustav Hänel ans Dresden, ebenfalls ein Schüler Prells. -* Selbstmordversuch im Großen Garten. In der Nähe des Restaurants zum „Earolafchlößchen" hat sich Sonnabend früh ein besser gekleideter Herr in selstmörderi- scher Absicht einen tiefen Messerstich in den Hals beigebracht nnd dabei die Halsader durchschnitten. Blutüberströmt wurde er nach dem nahegelegenen Restaurant gebracht, wo rin zufälligerweise amvesendei Arzt ihn verband. Der Grund zu der Tat scheint Furcht vor zu erwartender Strafe zu sein. Nach den eigenen Aenßernngen des Lebens müden ist er ein gewisser Bankier Jäger ans Tübingen, der flüchtig ist nnd von der Staatsanwaltschaft gesucht wird. Der zweite diesjährige Jahrmarkt wird am 27. und 23. Juni abgehalten. Sonntag, den 2tt. Juni, ist das Anspackeu nnd der Warenverkauf von I l Uhr vor- mittags an gestattet. An jedem der drei Verkanfslage ist der Warenverkauf spätestens abends tt Uhr einznstellen. Die Verkaufsstände der Schuhmacher befinden sich wegen der auf der Königstraße stattfindcnden Asphaltiernngs- arbeiten für diesen Jahrmarkt auf dem freien Platze am Brunnen an der Dreikönigskirche. Der Heu- nnd Stroh- markt wird für Freitag, des 21. nnd Montag, den 27. d. M. vom Nenmarkte nach dem Freiberger Platze verlegt. —* Der Verband sächsischer Verkehrsvereiue besprach in seiner am Sonnabend im Hanptbahnhofe abgehaltenen i Verüandsjitznng zunächst die Eingabe bezüglich Einführung einer Landesfahrkarte. Herr Bürgermeister Wieck-Schandan berichtete über die dringend notwendige Frage einer Fahr straße von Schandau nach Herrnskretschen. Alle bisherigen Petitionen an die König!, sächsische Staatsregiernng waren leider ohne Erfolg, da die Gemeinden Schmilka nnd Postelwitz nicht, wie von ihnen verlangt wird, die Unter haltung der Straße übernehmen können. Die Versammlung beschloß, erneut eine Eingabe an das Königliche Finanz- minislerimn in der wichtigen Angelegenheit zu richten. —* Bon einer Lokomotive wurde Sonntag abend 0 Uhr auf dem Nensiädter Bahnhof der Lampenputzer Brömel angefahren nnd zur Seite geschlendert, er erlitt innere Verletzungen nnd bedeutende Kopfwunden. Nach Anlegung eines Notverbandes ordnete der hinzugezogene Arzt die Ueberführnng nach dem Stadtkrankenhans an. —* Dresdner Vogelwiese. Mil dem Ausbau der Zelte usw. für die Dresdner Vogelwiese hat man gestern begonnen. Pirna. Das Projekt zu einer neuen großen Cellulose- salnik ist von der Firma Horsch öl Co., welche bereits der artige Etabissements besitzt, eingereicht worden. Die Firma erllärt bei der Anlage der Fabrik ein Shstem zur Anwendung bringen zu wollen, durch welches Belästigungen völlig aus geschlossen sind. Leipzig. Der letzte Gewinn der jüngst beendigten Ziehung der Völkerschlacht-Lotterie von 5 Mark und die damit verbundene Prämie von 750l>0 Mark sind einer .Kellnerin in Leipzig zngefallen. die das Gewinnlos von einem Gast geschenkt erhalten hatte. Wurzen. Genau wie es die „Sächsische Volkszeitnug" vorausgesagt hat. ist es bereits geschehen: Der von der „Deutschen Wacht" selbst als Erfindung ihres „Beob achters" gekennzeichnete Artikel „Kaiser und Bischof" ist in einer hier abgehaltenen öffentlichen Versammlung des neu- gegründeten Zweigvereins des Evangelischen Bundes als volle h i st o r i s ch c W a h r h e i t einer „sehr großen Zahl" von Mitgliedern nnd Freunden aufgetischt worden. Und von welchem christlichen Aufklärer? Von dem ehemaligen Pfarrer der evangelischen Gemeinde .Klostergrab b. Teplitz in Böhmen, der seit seiner Ausweisung aus Oesterreich Pfarrer in Niederwürschnitz in Sachsen ist. Herrn Pfarre U ngna d. Und das ganz ausführlich in einem Vortrage in dem er über „Die Verhältnisse der evangelischen Glaubensgenossen in Oesterreich" sprechen wollte. All bekannt ist das ruhige Zusehen der österreichischen Negie rung gegenüber der „Los von Rom"-Bewegung; Pfarrer Ungnad behauptet: „Sämtli ch e Behörd e n von der untersten bis znm Ministerpräsidenten waren gegen die evangelische Bewegung." Würde man die Versammlung, in der Pfarrer Ungnad sprach, als eine unpatriotische be zeichnen. man würde den schärfsten Widerspruch finden, der aber leider teilweise doch unbegründet ist; denn eine durch und durch patriotische Versammlung nimmt nicht mit großem Beifall den Vortrag eines Redners ans, der — wie die „Wur- zener Neuesten Nachrichten" berichten — gegen die deutsche Regierung die öffentliche Anklage erhebt: „Auch in Deutsch land wird die slavische Bewegung immer größer, es geschehe dies unter den Augen der Regierung. Die höchsten Vertreter des Reiches sehen ruhig zu. wie deutsches Wesen, deutsche Sitte immer mehr untergraben werden." Plaue» i. B. Tie Benzin-Ervlosion in der Vogt- ländischen Drogerie hier hat dem Stadtrate Veranlassung gegeben. Polizei- nnd Gesnndbeitsanss.Iniß zu ersuchen, in erneute Prüfung darüber einznlreten, ob es etwa angezeigt erscheint, die über die Lagerung nnd Aufbewahrung von fenergesährlichcn Stoffen geltenden Bestimmungen einer Aendernng > Verschärfung! zu nnterzietzen. Reichenau. Dem hiesigen Piarrcäcilienverein gehören 2 Mitglieder an. welche bereits über 3tt Jahre als Sänger ans dem Chore der hiesigen kathol. Kirche tätig sind. Es sind dies die Herren Karl Gampe und Franz Frenzel. Ersterer begann seine Tätigkeit als Kirchensänger im Oktober l M3, letzterer Ostern G7 I. Für diese langjährige, Irene Tätigkeit im Hanse des Herrn, hat das Domsliilliche Konsistorium St. Petri zu Bantzen beiden ehrende An erkennungsschreiben übersandt, welche ihnen am 13. Juni d. I. im Aufträge der geistlichen 'Behörde vor versammeltem Cäcilienverein durch Herrn Kirchschnllehrer Bern et unter entsprechender Ansprache nnd Beglückwünschung übergeben wurden. Den Dank des kathol. Pfarramtes nnd der kathol. Pfarrgemeinde sprach Herr Pfarradininislrator .Kurze in warmen Worten ans. Möge den Herren Gampe nnd Frenzel noch eine recht lange Tätigkeit als Sänger in der hiesigen kathol. Kirche zur Ehre Gottes, zur eigenen und der Pfarr- qemeinde Erbauung beschieden sein! -m. Der Krieg in Astasien. Während die russischen Berichte Port Arthur noch immer als uneinnehmbar bezeichnen, melden japanische Nachrichten, Port Arthur könne sich höchstens noch vier Mo nate halten. Nach chinesischen Meldungen wurden alle japanischen 'Angriffe ans Port Artlmr bisher mit großen Verlusten zn- rückgeschlage». Auch sollen die russischen Vorposten die Ver suche des Feindes, Port Artlmr von der Landseite anzn- greiien, vereiteln. Tem „Tailq Mail" zniolge sollen die russischen Kriegsschiffe von Port Arthur abgeschnitten sein. Tas Renler'sche Bureau meldet ans Liaojang vom 17. d. M.: I» Mntden scheinen militärische Maßnahmen in großem Maßslabe getroffen zu werden. Tie „Snndan Times" melden ans Tokio: Tie Japaner glauben, daß alle großen Schlachten vor Jabresscblnß ge schlagen werden, wenngleich der Kriegszustand vielleicht wei- terdanern werde. Ter in Paris weilende japanische Staatsmann Baron Snpematsn soll sich folgendermaßen über eine Friedensver- mittelnng geäußert haben: „Japan verlangt trotz seiner Er folge kein Jota mehr als vor Ausbruch des Krieges lRän- mnng der Mandschurei durch die Russe» nnd Unabhängig keit Koreas». Für die Regelung des russischen Anrechtes ans die mandschurische Eisenbahn würde sich schon eine For mel finden lassen. Japan sagt nicht wie Rußland: Ver mittlern ist der Zutritt verboten! Wir halten es mit der Wahrung unserer nationalen Würde durchaus für verein bar, die Stimme eines beiden Staaten unverdächtigen lona len Vermittlers zu vernehmen. Müßte dieser Krieg aber noch jahrelang fortgesetzt werden wir sind daraus vorbe reitet!" General Oku berichtet, daß er die am 13. d. ans oeni Schlachtseide bei Telnssn gefallenen Russen beerdigen lie>;. Außerdem sollen die Russen selbst, wie Eingeborene melden, viele Tote beerdigt, verbrannt oder weggebracht haben. Am 20. d. M. sind in Lianjang 'Berichte eingegang"' über weitere größere Kämpfe im Süden. Eine Schlacht soll in der Nähe von Kaitschon im Gange sein. Ein Enenbabn zng mit Verwundeten passierte in nördlicher Richtung, wei tere Züge sollen folgen. Wie ein Telegramm Knropatlin's an den .Kaiser vom 13. meldet, berichtet Baron Stactelberg: Ter Gegner iß ans Wasangon nicht weiter vorgerückt. Wie gemeldet wird, ent wickeln sich seine Truppen ans der Front Wasangon.Kai ttchon. Nach zweitägigem Kampfe nnd zwei ermüdenden Nachttnärschen ans schwierigen Gebirgswegen haben die Lrnppen sich ansrnben können: ihre Stimmung ist gut. lieber unsere Verluste tonnten genaue Angaben noch nicht gemacht werden. Vorläufig ist nur folgendes festgestellt worden: Von der l. oslsibiriscben Schützendivision sind 10 Offiziere gefallen, 10 verwundet. >2 ans dem Schlachtfelde geblieben, von denen unbekannt ist, ob sie gelötet oder ver ivnndet sind: ferner find 330 Man» gefallen, !»!>2 Mann verwundet: ans dem Schlachttelde sind 303 Mann geblie ben, von denen es unbekannt ist, ob sie getötet oder verwun det sind. Vom .33., 33. und 30. Regiment sind !20 Offi ziere nnd Soldaten gefalle» sowie !'.» Offiziere und 001 Mann verwundet: 00 Mann werden vermißt. Tie l. Ar tilleriebrigade har lo Offiziere nnd ><»3 Mann verloren, die 0. Artilleriebrigade 23 Offiziere und Soldaten. Vom Regiment Tobolsk sind .3 Offiziere nnd Soldaten gefallen, ferner 10 Offiziere und Soldaten verwundet: bermißt wer den 3 Mann. Vom Regiment Maschansk sind 0 Offiziere verwundet, ll Man» getötet, 1.31 verwundet, 2.3 Mann werden vermißt. Ein Telegramm des Generals Sacharow an den Ge- neralstab vom 10 besagt: Die Japaner rückten von Lsiutzen aus drei Wegen, nach Haitscheng, der Station Tsctütao und