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tosigkeil tiied den Schweiß au-» allen Puren, benahm säst den Atem, legte sich wie ein dumpser Druck um Brust und Kopf. Hastig ging er tiefer in die Schatten hinein. Di« hämmernden lüeoanlen begannen immer wilder im Kreise zu trotten und fanden keinen Ausweg mehr aus der zwangsmäßigcn Ein engung. Immer quälender wühlten sich Vorstellungen in den Jungen hinein, drängten zu halben Entschlüssen. Mit jedem Schritt trat er Zwei?--! und Bedenken unter die Füge. Es war kein Trotz in ihm, keine Regung von Groll gegen all das da unten, mit dem er nicht sertig werden konnte. Nein, nein, sie waren keine übelwollenden, verknöcherten Pedanten — das emp- sand er recht wohl, auch jetzt noch in dieser Versassung — und doch peinigte ihn alles das da unten bis auss Blut — und nach her — in der Lehre würde cs noch viel, viel schlimmer werden. Ja, der Kurt hatte doch recht gut jetzt! Er lies; sich ins Moos fallen und starrte auf das feine blaue Geäder an seinen Hanggelenken. Mut gehörte schon dazu — manche sagten, es sei eine Feigheit, sich so davon zu machen — aber so leicht war das doch nicht — und an zu Hause — an die Mutier — durste man schon gar nicht denken. Sein Kops sank ins Gras, er starrte ins Blaue hinaus. Irgendwo hatte er ein mal gelesen, daß. wenn derjenige, der einen solchen Entschlich gesicht hatte, nur einen einzigen Monat die Ausführung hinaus schöbe — manchmal genügte auch nur eine Woche — ein Tag — ja eine Stunde — er diese Frist oft segnen würde, so könnte sich alles inzwischen von Krim» aus umgestaltet und gewendet haben. — Wenn er nun wartete — bis nach den Ferien — oder bis alles entschieden war — noch blieb ja ein jammervoll kleines Rrstchen Hoffnung. — Er sprang auf die Fiche — ging unruhig aus und ab — stieg gegen die Wurzeln, taumelte gegen Stämme — warten, noch etwas warten. — Beerensuchende Kinder kamen den Weg heraus — der Bann war gebrochen — die Stimmung zerrissen. Erhitzt lies er zur Stadt zurück. In den Strafzen dämmerte es schon, als er sich jetzt an den Häusern entlang zum Bahnhof schlich Nur jetzt niemandem begegnen — reden — oder gar Feriensreude zeigen müssen! Mit lichtlosen Fenstern stand der Zug in der Halle — es war noch lange Zeit bis zur Abfahrt. Aufatmcnd drückte sich Fritz in eine Ecke, kein Mensch war im Abteil. ^Draußen hing die Hitze des Tages noch wie eine Wolke über der Stadt, kaum, das; man die Kirchtürme und Fabrikjchlote erkennen konnte; hier und da blinkten schon Lichter kraftlos und verschleiert durch den Dunst. Endlos dehnte sich die verdämmernde räucherige Bahnhofshalle mit ilzren Busfetts und Zeitungskiosken — ob er das alles hier noch einmal Wiedersehen würde? Drüben die Wasserleitung mit dem weit aufgesperrten Löwenmaul, das immer so nussah, als ob es höhnisch grinste — jedesmal, wenn er von hier nach Hause fuhr, hatte er ein wenig wehmütig ge dacht, wenn du dieses akberne Löwenmaul wiedersiehst, dann sind die köstlichen Ferien vorbei. Und ob er wohl in diesen Ferien auch wieder ein paar kleine Gedichte schreiben würde, die er dann unter fremden Namen mit unsagbarem Entzücken in dem kleinen Provinzblättchen las, das zwar schlecht zahlte, ihm aber immer willig seine Musenkinder unterbrachte? Ach nein — diesmal mutzte er sich ja ernstlich mit der Mathematik befassen. Er sank ganz klein in sich zusammen und zog die bunte Schülermütze tief über die Augen. Nun musste der Zug gleich abgehen. Noch im letzten Augen blick stieg eine Dame ein und setzte sich in die Ecke gegenüber. Er sah flüchtig aus — die störte ihn nicht, die sag auch mit ab- gewandtcm Gesicht am Fenster und schien keine frohen Gedanken zu haben. Das elektrische Licht glomm auf — langsam glitt der Zug in den Abend hinaus. Fritz fühlte jetzt, wie ihn die Dame da drüben ansah — er drehte den Kopf noch weiter zum Fenster und spürte die Blicke doch wie eine körperliche Berührung. Es machte ihn unruhig — was wollte die denn von ihm — schließ lich mußte er doch zu ihr Hinsehen.. Er schrak zusammen, rig die Mütze vom Kopf und verbeugte sich. War das nicht die Mutter von Kurt?! — wie hatte die sich in der kurzen Zeit verändert — kaum wiederzuerkennen war die Frau — dieses eingesallene, blasse Gesicht — und das ganz spitze kleine Kinn wie bei einem alten Mütterchen. Er merkte, wie ihm die Kehle trocken wurde — in un sinniger Angst mußte er plötzlich an die Mutter daheim denken. So krank, so verhärmt und schattenhaft würde sie auch aussehen — wenn — wenn —. Es schoß ihm heiß in die Augen — Herr gott, wie man seiner Mutter so etwas antun konnte — so etwas — das mußte ihr ja das Leben kosten! Er biß die Zähne zu sammen, um nicht hinauszuweinen — so jammervoll schlecht kam er sich jetzt vor. Dabei hatte er das peinigende Gefühl, daß die Augen der Frau da drüben unablässig auf ihm ruhten — gleichsam durch ihn hindurchsahen mit jenem unheimlichen, leid- geschärjten Wissen. Wenn nur bald die nächste Station kam, dann mußte sie ja aussteigen — sie fuhr oft diese kleine Strecke zu ihrem Bruder — das mußt er — wenn sie ihn nur nicht noch anreden würde — ihm war ohnehin so windelweich zumute. Und dann kam es doch mit ganz leiser, müder Stimme von drüben. „Wie werden sich Ihre Eltern freuen, wenn Sie jetzt in die Ferien kommen!" Er schluckte ein paarmal, ehe er antworten konnte: „Ich werde aber vielleicht nicht versetzt werden — ich habe einen Brief — und dann muß ich von der Schule fort — in eine Lehre —" „Lieber, guter Junge —!" sie nahm feine beiden Hände — „und wenn Sie zehnmal nicht versetzt würden, und wenn Sie zehnmal von der Schule müßten — es gibt Dinge, die viel, viel schlimmer sind, weil sie niemals wieder gurgemacht werden können —!" Er nickte — „das habe ich mir auch gesagt — eben jetzt Er sah ihr nach, bis sie aus dem kleinen Bahnsteig im Dunkel ve.',chwa>:»>. Langsam fuhr der Zug wieder an. Noch zuckten und zitierten die Gedanken in seinem Kopf, aber es war nicht mehr dieses ohnmächtige in die Engegctriebcnsein — nicht mehr dieser unterträglich lähmende dumpfe Trott immer im Kreise herum, angezogen und abgestoßen von einer allerletzten verzweifelten Möglichkeit — nicht mehr die plötzlich aufsprin gende heiße Qual - sie jänjtigtrn und beruhigte« sich —. tasteten erst noch zögernd und unsicher, dann immer vertrauender nach einem klaren, geraden Weg de» Leben» entgegen — mochte «» nun bringen was es wollte. krost unä 8onne Lrnst kiootckoodoo. Ueber der hingestreckten Landschaft erglomm die Fackel des Tages. Zerrisse» sinken die Schleier, welche die Nacht gewoben hatte, und verwehen alsbald. Weiße, klare Weite! Stahlhart geschmiedet hat der Frost die breiten Straßen, die aus der Stadt nach allen Himmelsrichtungen lausen . . . Des Tages Fackel loht Ein Üebermaß bernsteinfarbenen Lichtes wallt hernieder. — Wärmen will die Sonne, wärmen und erquicken alle Krea turen. Unter deinen Schritten klingt der blank«, glatte Weg. Dein Atem wird zu blauem Rauch. Stille wölbt sich über der Welt — doch wenn irgendwo nur ein leiser Hauch erwacht, schneidet es messerscharf durch dein Gewand. Dein Blut muß sich zur Wehr setzen . . . Wundersam stark werden deine Augen in der kristallenen Kühle. . . Die Straße steigt an und senk, sich wieder. Auf einer Anhöhe rastest du. In unbeschreiblicher Schönheit liegt das Tal vor dir! — Die Weiher und die Bäche wurden, vom Froste berührt, ganz starr. Spiegeln gleichen sie nun. Die das Tal umhegenden Hügel hüllt Schnee ein. Schnee bedeckt die Wipfel des Waldes. Nur die sehnsüchtigen Föhren ragen aus den weißen Massen hervor. Licht sammelt sich im Geäste einzelner unter ihnen — dies« scheinen dann zu brennen! Bläuliche Linien durchziehen das Schneeseld zur linken Hand — das zur rechte» Hand ist schwefelgelb beleuchtet. Auf dem Acker im Talgrunde, den auch dichter Schnee wir rin nachlässig hingeworfenes Liunentuch umschmiegt, hocken Rabenschwckrme. Die großen schwarzen sonst so wertersesten Eturmslatterer sind ganz ermattet von der unbarmherzigen Kälte. Zuweilen versucht einer zu fliegen — doch er kommt nicht weit. Widerwillig nur gehorchen ihm die Schwingen: Er muß sich bald wieder Niederlagen . . . Wieviele Vögel werden vergangene Nacht erjroren sein? . . . Können wir den Winter nicht einen meisterhaften Bildner nennen? — Als wäre ihm seine Härte bewußt, als wollte er der Erde für die Plage, die er ihr bereitet, ein ausgleichende» Ge'chenk reichen, schmückt er die Fenster der Häuser mit den herrlichsten Ei-.-blumen. — Der alte, wackelige Pumpbrunnen an der Landstraße trägt heute ein Geschmeide, wie es tunstvoller nicht der kundigste Goldschmied herstelle» könnte! Matten Perlen, Opalen, geschlissenem Kristall, gebunden durch Goto und Silber, ähneln die glitzernden Eisgebilde rings um sein Becken. Hernieder quillt das liebe Sonnenlicht. Eis und Schnee be drängt es, bedroht es — aber der Frost ist trotzig. Für die Dauer verliert der Sonnenschein seine Kraft. Die gelben Strahlen zersplittern am harten Eise — sie zersprüben und wer den zu silbrigem Geslimmer. Die Spiegel in der Ebene bekom men einen stumpfen Glanz. Die Sonne selbst erbleicht . . . Wie ein Phantom grüßt dich die ferne Stadt mit Türmen und Brücken. — Du wauderst nachdentlich durch eine schemenhafte, schweigende Welt! künk Minuten UvpkLerirrectlen Kreuzworträtsel. ro 'S- Wage recht: 8. Römilsche-r Dichter. 6 Germanischer Heer- könig. <>. Der Ende an vertrautes Gut. 10. Griechische Halbinsel. 12. Nahrungsmittel. 13. Stadt in Italien. 16. Belt-Tuch. 18. Weiblicher Vornamen. 20.,Europäische Hauptstadt. 22. An erkennung. 23. spani'cher Artikel. 24. Failggerät 26. Weib licher Vorname. 27. Held der Artusrmide. 28. Deutscher Mär- cheivdichler. Sen krecht: 1. Palast dos Sultans. 2. Gefäß. 3. Weib licher Vorname. 4. Baustil. 6. Frucht 7. Sonnengoti. 8. Rö mischer Kaiser. 11. Nebenfluß der Nhöne. 14. Zauberer der ArtusXrae. 1b. Münze. 17. Flächenmaß. 19. Pflanze. 21. Fluß ln Südafrika 25. Einheit der Arbeitsgröße. Lraullner. Ein Wort ans Ziels „Modernen Lenlen". Formst du aus den 36 Silben: aar — al — au — bei — cal — das — de — der — die — e ei — scr — gau — gel — gie — gre — gust — hat — ju — ke ku — le — lok — »er — mu — pe — ree — son -- siel — tan te — to — to — trap — u — wer 18 Wörter von angegebener Bedeutung, so ergeben deren dritte und dann erste Buchstaben, letztere von unten nach oben gelesen, ein merkenswertes Wort aus Ziels „Modernen Xe- nien". fü ist durch u und e ersetzt: ck ist an dritter Stelle ein Buchstabe.) 1. Londons Zentrcilgesängnis. 2. Teil des Daches. 3. Kanton der nördlichen Schweiz, 4. ein biblischer Verräter. 5. Schifssherr. 6. Küchengerät, 7. runder Körper. 8. Stadt im Reg.-Bez.-Lüneburg. 9. straußartiger Vogel. 10. des Flußbettes Wand, 11. Haarbüschel. 12. weiblicher Vorname, 13. chirurgisches Instrument. 14. Söller. 15. dornige Pflanze, 16. Vogel aus der Familie der Kraniche. 17. Monatsname, 18. Erzbischof von Mainz zu früherer Zeit. Du. I?. Vier. Wie heißt das Ibsen Drama? Charme — Eloge — Email — Gruft — Isolde — Meise — Moder — Orange — Ostern — Smuts — Sorte Die Anfangsbuchstaben der in obiaen Wörtern verborgenen selbständigen Hauptwörter ergeben, richtig geordnet, den Titel eines Ibsen-Dramas. L. V. « Berwandlungsrütsel. Hol' aus Wilna geschwind Einen Namen fürs männliche Kind. Einem Eeiväiser setz' ins Herz ein t, Daß ein Maß aus ihm entsteh'! Zitaterätsel. U. öl. Jedem der nachstehenden Zitate ist ein Wort zu entnehmen. Ziisammeugereiht ergeben diese acht Wörter den Schluß eines Eoeilzeschen Gedichles. Und so zog ich Kreis um Kreise. fEoethe. Der Schatzgräber.) Ich ging im Wald so für mich hin. (Eoethe. Gesunden.) Wach auf! steh auf! es ist nun Zeit. (Chamisso, Korsisckze Gast freiheit) Wer singet in meinem Hof und in meinem Saal? fUhland, Tailleser.) Meine Minna geht vorüber? (Scbtller, An Minna.) Ich bab' cs getragen siebe» Jahr. (Fonlane, Archibald Donglas.) Frau Wirtin, noch ein Gläschen geschwind. (Herwegh Reiter lied) Heute durch di« Brust geschossen. lHa-uff, Reiters Morgengesang.) . kl. bkincksn. Rösselsprung. ?Lk/- Ec/ Hl U L/-7 L7/7 //7 //-7c/ /-/- /?A7 /8//- E /§/» //) //- Ar? /§/)- §-7t/ k/s? /w-7 //S§- F ?/- 1 E- /Vk/- U // -^/>- -Mw/ E-/- -770/1- L// §//? IsU Kreuz-Nütsel. -E 8. Bokai Bald in Hessen-Nassau Slcadt in Süd-Tirol Kraftnmschin« Stabt ln Westfalen Sta-bt in der Ukraine Wasserpflainzen Getränk Mitlaut b c l l a b b b f » h i i l s t t » z. * Die Buchstaben sind so in die obige Figur einzuoitdiion, daß Wörter nebenstehender Bedeutung entstehen. Die mittlere Reihe von oben nach nute» gelesen ergibt den Rainen eines bedeuten den verstorbenen Politikers. ui. Mahnung. Es ist ganz einszwei (Mit dom Kopf von drei) Und wir stveibroi es, Geben es indes Nicht gern zu, daß oft Und ganz unverhofft Bei einzweidrci Dingen, Die wir mal begingen, Das Ginszweidroi nagte Und uns n>ertlich plagte. ,Vln. Uu. Gegensatzräts.l. Norden — Wasser — Berg — Hoffnung — Windstill« — Körper — Lehen. Zu dm vorstehenden Wörtern sind die gegensätzlichen z« suchen, deren Anfangsbuchstaben — bei richtiger Lösung — den Namen eines berühmten Malers ergeben. ». 6 >V. «reutworträllrl. Wagerecht: 1 Tos, I. Ar«, 4 La, s. ckiaa. 1. Urban, 8. Li. 9. Dun U Aube, ,4 M«rca,»r. ,7. Ina. t«. EkltnIIk. 19. Oncga. — Senkrecht: 1. Ealigula, 2. Oratorium, 7. Adern-, 10. Ala, 12 Bet. lS. Sieg. IS Cano. I«. Oka lPrcubner.) Silben-Stsrl. 1 Nansen, 2. Uniform, 2 Riesa, 4 Weser, 5. Egg«. N. Sd-Inerz, 7. veiler, 8 Ollxll» 9. Rechen, w. Eliirnrsq, ll. Olmcitz, 12. Dann«, 12. Ttrssurt. 14 Sahara IS. Ichneumon, 18 Cassel, i7 Hanna, t8. gteber, 19. Ulme, 20. Einbeck, 21 Hieronymus 22. Loben, 22. Europa, 24, Teobald, 25. Kuverl, 2K. Lunte, 27. Erna, 28. Italien, 29 Nekrolog. — Nur wer vor C,oll sich siihlet klein, — Kann oor b«n Menschen mächtig sei». sErnft Moritz Arndt.» ^ «eebeecher»,«. Lichtscheu.