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Die Kandwerksnovelle Zn, politischen Streit der letzten Wochen ist die «er. «»schiedung eine» Eesetzwerke, wenig beachtet »prden, das für das Handwerk von großer Bedeutung ist. G« handelt sich um den Entwurf eines Gesetzes zur Ab» >«derung der Gewerbeordnung lHandwerker- novelle). Da» Handwerk hat nach dieker für seine Organi sation wichtigen Novelle seit vielen Jahren immer stürmischer verlangt. Die Annahme de» Entwurfes durch eine im Reichs tag seltene Mehrheit, di« als Gegner lediglich die Kommunisten sah, bedeutet in der an praktischen Ergebnissen so armen Ta gung dieses Reichstage, immerhin ein Ereignis. Es war zu erwarten, daß nun ,n den Kreisen des Hand werk», die in den letzten Jahren durch die Klassenpartei des Mittelstandes ausschließlich agitatorisch bearbeitet worden sind, unter dem Einfluß dieser Organisation eine Kritik auf der urnzen Linie einsetztr. Die von der Wirtschaftspartet und den Deutschnationalen eingebrachten Abanderungsanträge sind vom Reichstag nicht angenommen worden. Das Zentrum hat gegen diese Anträge gestimmt und muß deshalb natürlich als handwerkerfeindlich denunziert werden. Zn einer der letzten Versammlungen, in der ich gesprochen habe, wurde ich wegen »ieser Stellungnahme meiner Fraktion Interpelliert. Da» gibt mir Veranlassung, zu der Verabschiedung der Handwerkr- novelle folgende» sestzustellen: Die Spitzenvcrtretungen des Handwerks, nämlich der Deutsche Handwerk», und Eswerbekammertag und der Reichs- vrrband des deutschen Handwerks, haben in dem gemeinsamen Verufsstandsausschuß sehr eingehend zu der Vorlage Stellung genommen. Sie haben in einem Gutachten vom 19. September It«Lg ausdrücklich betont, daß der Entwurf in seiner vorliegenden Fassung als eine geeignete Grundlage für die Verabschiedung dos Ge setze» im Reichstag anerkannt werde. Dieser Be schluß ist von dem großen Ausschuß des Neichsverbande« des deutschen Handwerks gelegentlich seiner Sitzung In Berlin am 30 November 1928 bestätigt worden. Der Verufsstandsausschuß nahm, nachdem die Beschlüsse des volkswirtschaftlichen Aus schusses des Reichstages zu der Handwerksnovelle Vorlagen, am 18, Januar 1929 hierzu nochmals Stellung und kam zu dem Ergebnis, daß das Resultat der Ausschußberatungen dem Berufsstandsausschüsse keinen Anlaß gebe, von seinem früheren Standpunkt abzuweichen. Die Vertreter der Zentrumsfraktion im volkswirtschaftlichen Ausschuß des Reichstages haben in vollster Ueberein- stimmung mit dieser Stellungnahme der Spitzen Vertretung des deutschen Handwerks Arren ganzen Einfluß dahin geltend aemackt. daß die Hanv- «erksnovelle möglichst in der Fassung de« Entwurf» Gesetz werde. Da» ist auch im großen und ganzen gelungen. Rur der z 7 der Vorlage wurde vom Ausschuß gestrichen. Dieser Para graph lautet: „Diejenigen Mitglieder, welche der Zwangsinnung an zugehören haben, scheiden aus der bisherigen Innung aus, es sei denn, daß sie einen entgegenstehende» Willen aus drücklich erklären." Da» Reichswirtschaftsministerium hatte diesem Paragraphen eine gerade nicht glückliche Begründung gegeben, die lediglich darauf hinwies, daß durch diese Bestimmungen bestehende Krankenkassen einer freien Innung vor zu starkem Abzug von Mitglieder geschützt werden sollten. Gegen die Innungskranken- kassen ist infolge der bekannten Vorgänge in Remscheid, Düren usw., die vom Handwerk selbst entschieden verurteilt werden, ein scharfer Kampf auf der ganzen Linie entbrannt. Sozialdemo kratische und kommunistische Anträge zur Handwerksnooelle gin gen in der Richtung, die weitere Bildung von Innungskranken kassen zu unterbinden. Auch in den Reihen der bürgerlichen Parteien, namentlich bei den Abgeordneten, die den nichtsoziali- stischen Gewerkschaften angehören, haben die vorhin erwähnten Vorgänge eine starke Erregung ausgelöst, die zu Maßnahmen gegen den Mißbrauch, der mit den Jnnungskrankenkassen ge trieben worden ist. geradezu drängt. Trotzdem wurde von seiten des Zentrum» im Plenum des Reichstages ein Antrag Esser, Nauheim, Nientimp eingebracht, der die Wiederherstellung des 8 7 der Regierungsvorlage forderte. Der Sprecher de» Zen trums, Abgeordneter Nientimp, hat aus die Notwendigkeit, die Mängel der Jnnungskrankenkassen-Gesetzgebung baldigst zu be seitigen, mit dem ganzen Ernst hingewiesen, den die derzeitige parlamentarische Situation für diese Frage erfordert. Unter dem Eindruck dieser Erklärungen stimmte die Zentrumsfraktion geschlossen für die Wiederherstellung des § 7 und sicherte die sem Anträge dadurch die Mehrheit. Von der Wirtschaftspakt« wird Kritik daran geübt, daß die Zentrumsfraktion dem Antrag der Deutschnationalen und der Wirtschaftspartei auf Heraufsetzung des Wahlalters von 21 auf 24 Jahre nicht zugestimmt hat. Die Zentrumsfrak tion war bei dieser Stellungnahme in vollem Einver nehmen mit den Spitzen» rrtretungen des Hand werks. Abg. Nientimp sagte zu dieser Frage: „Wir ver treten die Ansicht, daß man den Handwerkern, die mit 21 Jahren voll geschäftsfähig sind, und damit auch ihre Beiträge zu den Innungen und zu den Handwerkskammern zahlen, das aktive Wahlrecht nicht vorenthalten darf." Der Sprecher der Wirt schafts-Partei, Abg. Drewitz, hat diesen Standvnnkt in seiner Rede als „formal richtig" anerkannt und fuhr dann fort: aber ich glaube nicht, daß die Zahl derjenigen Hand werker. vt« s»q mit kl Jahren selbständig machen, groß ist " Gerade dies« Tatsache, daß es sich nur um -an» wenige Hand werker handelt, hat die Zentrumsfraktion veranlaßt, in dieser Frage de« Standpunkt anzunehmen, den di« Spitzenvertretung des Handwerke» als richtig anerkannt hat. Wir wissen, daß eben wegen der Stellungnahme der Zen- trumssraktion und durch die Erklärungen de» Abg. Nientimp die Annahme der Novelle auf so breiter Bast», d. h. von Westarp bi» Breitscheid, zustandrgekommen ist. Selbstverständlich be deutet die Handwerksnovelle nur eine Abschlags zahl u n g aus das vom Handwerk geforderte Verufsgefetz. ab« selbst der wirtschaftsparteiliche Redner hat anerkannt, daß das Gesetz einen „kleinen Fortschritt" bedeute und daß durch die Novelle erreicht werde, „daß das Handwerk zur Mitarbeit in der Organisation erzogen werde". Am Handwerk selbst liegt es. die Bestimmungen der Novelle In ihrer Durchführung fruchtbar zu gestalten. Jedenfalls hat die Verabschiedung diese» Gesetz« Werkes gezeigt, daß zwischen der Spitzenvertretung des Hand werkes und den parlamentarischen Freunden dieses Standes e i n enges Einvernehmen bestand, das zn einem guten Er gebnis geführt hat. Die Zentrumsfraktion des Reichstage» hat dazu einen großen Teil beigetragen. Uoklllanll-l-uclzvigkknksu, >1. cl. ll. Der japanische Forscher Nag-,! kol Die Deutsche Pharmateutische Gesellschaft beklagt den Tod ihres jüngsten und zugleich ältesten Ehrenmitgliedes Erzclleiiz Professor Dr. W. N. Nagai in Tokio. Er war jahrzehnte lang Direktor des nach deutschem Muster von ihm vortrefflich eingerichteten Pharmazentisch-Ehemischen Instituts der Univer sität Tokio und langjähriger Vorsitzender der Javanischen Phar mazeutischen Gesellschaft. Ein außerordentlich verdienter chemischer Forscher, ei r ausgezeichneter Lehrer und ein guter Mensch ist mit ihm zur ewigen Ruhe eingegangen Nagai war im Jahre l87l von der japanischen Ne gierung nach Deutschland geschickt worden, um hier unter hervorragenden Vertretern der Wissenschaft ein Rüstzeug für spätere wissenschaftliche Betätigung in seinem Hennatlande z» schmieden. Nagai schloß sich der Führung eines der ange sehensten Chemiker seiner Zeit, Professor A. W. Hof mann, in Berlin an. und hat viele Jahre als Privat-Assistent dieser bedeutenden Forschers und Lehrers deutsche Art des Arbeiten» und Forschen? hennengelcrnt, est mit dem größten Erfolge in Japan verbreitet und damit seinem Vaterlande die wertvollsten Dienste erwiesen. Sein Lieblingsgebiet chemischer Forschung wurde die P f l a n z e n ch e m i e, und sehr bemerkenswerte Arbeiten hierüber sind aus seinem Institut hcrvorgegangen. Er war es auch, der in der Ephedra-Pslanze das z» großer therapeu tischer Bedeutung gelangte Alkaloid Ephedrin entdeckte ua dessen chemische Konstitution ermittelte. t>ermitworilich olr den poliliicheo Le» 1)r. dierhard DeScziii, Trvaoeii >iir de» lächsUchc» Teu »n» das gemlieion: l)r. Mar Dum chle Dresden >ür Riizeige»: Ariur Lenz Dresden. Oie ralilieiells l'eillialime keim kjeiiiigas'AS meine8 Oatten ftes Oiaien Miiielm von kkotkenburA maelit eä mii ulimöj;>icli. jeftem eilixelnen ?u, danken. I^ur Iiisl-clnrcft kann icli nieinen ausriclitiZen Oank au88piee1ieli. iUeäe-Usris Orskrn von Rotkenbur^ ßseb. kurZZsrsfin ru Ookins Ope8den-.^., LeetIioven8tialZe -1. Mnlaörmg ur 8Mrs'Mr23Wl'NW des KIIi.VeMiiisbiniöes öl. Zsim Dresden am ?8. Februar ll>29. 7 39 Uhr abends im Kolpinghaus» Knusscrslrn e 4 Tagesordnung: Jahresbericht: Kassen bericht: Entastung: Neuw iiil: Ber chiedeues. Si.Io^ phs-Kranken- n.Skerbekasse Juschutzkasse zu Dresden Montag, den '8 März >929. abends 8 Uhr im Kolpinehaus. Knuffcrstrnße 4: Knupwersammlung Poüzähliges Erscheinen der Mitglieder envarlet . Der Dorltand. t5l86N- 8cii>vekel- Koliiens. 8ialil- Vierrellen- »eilt: l tickt lsckias kikeumalism. Ztokkvecksel-, krauen-, klsrrleicien kierrlicke Walälaxel bleureitlickes Kurkaus ööclerim klause/Tenlralksieurist Vas x-anre jakr geölknstl lD.LskuUN lZresrlen-U.. l-örvenslrsös 10 Nus 5 55 ,7 Leibchaufseur des ehemaligen Königs von Sach en kernenr. 19398 kreiß,rg,e 8ir,U, 32 ! ksüleir - 'Mr! i MM Z! » » Inserieren bring! Gewinn! Mm Me mit etwas MH- u. Wasch, kennin isen iür Zwei-Per- so»e»-tza»shn>izuAn ang Mat in gute Dauerstellung gesucht. Nicht unter 25 Jahre alt. Zuschriften unter 474V. Sicher wurden ca. Warst in den öcichs. LandLswvhIfcchrks'GelüIotteriLN gewonnen Fnfeogem Direktion der Lüctzs.L)oh!fahrts-Lotterien, Dresden K..Wo!senhausstr.rd lhauptNecomn 5ÖOD. Lose überaU su Habs«» Gesamtgewinne 2OOOO." Wkk'-^ 'WA - E -r-L- ^ AD AD AZ 8- 7k>3I»kS0 OMiMkNu MMEdErittcksl Ksnsrnlvsrtrv'sr: krn»t Lekittsr, 1 KroÜs ftlausnsoiis 8!rsgs 8 — ksrnruf 14431 I Buchverlaa -er Germania Ss-G., BrrNn 8 Soeben erschien: Ein Gedichtzyklus »»n Martha Grosse. Z re Sciie» ottav, steif karl., mH Soldpressung 1,— Mart. ^ MnrU'O SroSe M kc!ne linbetannie mebr, ibre Srdlchibiicher liegen M Z bercii« ln mrlircren «lufloaen vor, »nd ln vielen SlSdlen da« sie Ibre» Z Z Ruf als beste ssnler?relln ihrer clgencn Oichlunaen seil bearündel, --- Z zumal mit der Reriiallon ihrer .passiv»-, dle nu unebr auf vieles U I Brsinaen von HSrcrn, denen die Oichiuna zum Srlcbnis wurde, im Z ^ Druck vorlleq«. Der GedichUnNus „Passion-ist dos Wert einer Z S ssrau mii sein vibrierender Seele und einer verilefien SteliiiosiiLs. M ^ die aus den großen Zügen der passionsueschiibie ganz neue, ganz ^ Z einen- tigiler leuchicn und Schatten dunsein siehl. Sr stell« nach U Z Form und ssnbait eine bochsiehende. religiöse Dichtung dar. der nur Z Z wenige aus der »eilgenössschen Literaiilr -ur Seile aesteltt werden Z z lönnen. Ss ist da» Werk einer w rkisch begnadeten DIchierln. Die - Z gesg'mackvolie Ausstgstun» empsickii das iviichlein § E auch «vö-siich als «lcines Geschenswert. H Lu beziehen durch alle Buchhandlungen D I und durch die Dvchhanblnn, der Germania A. S., Berlin <k r» Z Siraiaucr SIraße rr. diiMIssislllitisMMlsMiilllllilssiillMMIMtllslsüssüslüIüjlüüslüsislMliMMsMsWsilil^ In jedes kalhottsche Kaus gehör! die Sächsische Voikszeilung! Ssr^eksrin auf 7 er Mnschive such» Kstmarboil oder nnhur §KNls. Svez.: bnckie» »i'd Nocke. Znschi.n.kko8o6ee!<. üik! eil,Bnütz>irrEtr.27b I V Möbi. Zimmer NN soliden l'ei-nfsiät.d'derrn ober Träulein «fort zu vormieidli. 0>e»>cken, 2l^aiien^ nusstr 5, II, r. Poisenborfer Elrage 74 b Maurer- und Iimmerarbsrfen Aw-n Nenbauien — Billine Berackniliin — ü!!ile!l!!zsl!!l! liökert flssckmackvoll u ücknsll Ok'I7d.174sill/4 K.-O.. polierstv. 17 Dresdner Theater Opernhaus Donnersing Unrecht-recke ^ twbenlrrln (6> Fle>tag »inrechlsrvibe Llyao llnviv 7 SAWelhüllS Doimerslng Uvrlvnltomöckl« s>/»8> Kein offen». Nnrionverkaili. Freitag Anrechisreibe 71 Dumpneivnsrrilniixlus l>/,8- Alberl-Lhealer Donnerstag Mv Ilrsigroüelivuopev ft, ,8» Freiing Mastipiel Maria Fel» »lv krau, üi« zcckor »nelit l'/-8> BVV. <Sr. 1: 2301—2b09 Gr. 2: L81—320 Königshos-Thealer Tägitch abend» 8 Uhr 8ovn«ti»noil«» t'roxrnmm Sie Kornööie Donnersiag I1»d t.vick no! ckor ditrnll« l"l,8 BVV Gr. 1 3101 — 3209 Nr. 2: 11t -120 Freitag N»>> tlolck :>u» ckor dili.uü« B«B. Gr 1: 3201- 3300 r. 2: 121—130 Aeslöenz-Theater DonnciStag k'rii «loriko <8> BBB. Gr. 1- 72 1—7300 Gr. 2: 171—180 Freiing Zum eriien Male Ik »ubart 8 BBB. Gr. 1: 7301—'350 Gr 2: 181—100 Kenlral-Thealcr Pis mi> Donner Stag Rasooltollvn (8) Thalia-Tvealer Bis mit DonnerSlag «ide, ü« " ildr kivcksu 8lv, cknL pnuleiren »lost rlcdtix ren lrllltk