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3«1« begangen. Am Vormittage vereinte ein Festactus die Vertreter der königl. und städtischen Behörden mit den Lehrern und oberen Schülern im Lehrzimmer des Rectorats. Mit entsprechenden Gesängen wechselten eine Ansprache des R. Kruschwitz, welche unseren allergnädigsten König und Herrn stierte als „einen Vater des Vaterlandes, bewährt in den schweren Tagen der Noth und des Kampfes 1) durch seine treue Sorge um des Vaterlands Geschick, 2) durch sein inniges Mitgefühl für seines Volke- Leiden, 3) durch seine Opferfreudigkeit für des ge- sammten deutschen Vaterlandes Ehre und Größe" — und eine Be sprechung mit den Schülern, in welcher dem geistigen Auge Bilder des Patriotismus aus alten Zeiten vorgeführt wurden. Am Abende des festlichen Tages vereinten sich sowohl im Stadtkeller als auch im Gast host Bürger und Beamte hiesigen Orts zu festlichen Mahlen, bei welchen Trinksprüche aus Se. Maj. unsern geliebten Landesvater, auf die glorreiche sächsische Armee und ihre bewährten Führer, die königl. Prinzen, ausgebracht wurden. Der Marktplatz hiesiger Stadt, der schon im Laufe des Tages im Flaggenschmuck prangte, strahlte am Abende in festlicher Beleuchtung, während eine angemessene Festmusik ertönte. Q Löbau, 15. Dec. Gestern Abend in der 10. Stunde ist in der Scheune des Bauergutsbesitzers Andreas Fahrak in Krappe Feuer ausgebrochen und hierdurch diese Scheune mit Schuppen und das Seitengebäude mit eingebauten Ställen bis auf die Umfassungs mauern zerstört worden. Ueber die Entstehungsursache ist zur Zeit noch Nichts bekannt. Dresden, 12. Decbr. Se. Maj. der König haben allergnädigst geruht, die Hauptleute Naundorff des 7. Infanterie-Regiments Nr. 106 und Baumgarten des 6. Infanterie-Regiments Nr. 105 zu Majoren und Bataillons-Commandeuren; die Premier-Lieutenants: von Römer des 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100, Bartcky des 1. Jäger-Bataillons Nr. 12, Freiherr von Hammerstein des Schützen-(Füstlier-)Regiments Nr. 108, von Bar und von Heim- burg des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102, von Bremer des 2, Grenadier-Regiments Nr. 101, Pauer commandirt bei dem Cadetten- corps, Köring deS 5. Infanterie-Regiments Nr. 104, von Witz leben des 6. Infanterie-Regiments Nr. 105, Just des 7. Infanterie- Regiments Nr. 106, Facilides, Commandant der Lehr- und Er ziehungsanstalt zu Klein Struppen, Müller von Berneck, Adjutant im General-Kommando, Legler und Mehlig des 8. Infanterie- Regiments Nr. 107, Fr ege des 6. Infanterie-Regiments Nr. 105, Stein des Schützen-(Füsilier-) Regiments Nr. 108, und Klette des 7. Infanterie-Regiments Nr. 106 zu Hauptleuten und Compagnie- Chefs, den Premier-Lieutenant von Carlowitz des Feld-Artillerie- Regiments Nr. 12 zum Hauptmann zu ernennen. — Mit allerhöchster Genehmigung ist der Lehrer der National- öconomie an der höheren Gewerbschule zu Chemnitz und Secretair des landwirthschaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge, Gustav Richter, provisorisch als Lehrer der Landwirthschaft an der Forstakademie zu Tharandt, unter Ertheilung des Prädicates eines ordentlichen Professors, angestellt worden. Leipzig, 15. December. (L. Z.) In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten ergriff im Namen des Collegiums der Vorsteher vr. Georgi das Wort, um den Wackern deutschen Streitern, insbeson dere den Söhnen unserer Stadt, im Allgemeinen und vornehmlich für ihre jüngsten Heldenthaten den wärmsten Dank auszusprechen und den in fremder Erde Gebetteten einen Ehrenkranz der Hcimath auf ihre Gräber zu legen; die Angehörigen der Gefallenen und Verwun deten aber aus tiefstem Herzensgründe der innigsten Theilnahme der gejammten Bürgerschaft an ihrem großen Weh zu versichern. Hieran anknüpfend sprach er auch den innigsten Dank aus Sr. Majestät unserm Könige, welcher im Vereine mit den deutschen Fürsten und freien Städten seine hochherzige Zustimmung dazu ertheilt habe, daß dem deutschen Volke, was ihm einst gehört, wiederbeschieden sei, die über allen Ständen und Ländern stehende Gemeinschaft, verkörpert in Kaiser und Reich. Endlich aber und vor Allem dankte er der Vor sehung, welche uns bis hierher geleitet habe, und verband damit den Wunsch, daß dieselbe uns bald die Bedingung jeglicher andern Freude geben möge, einen ehrenvollen Frieden! Preußes. Berlin, 15. Dec. Dem Herrenhause, über dessen gestrige Sitzung noch nachzutragen ist, daß Graf Brühl zum zweiten Vice- präsidenten gewählt worden, ist heute bereits der Entwurf des Staats haushalts-Etats pro 1871 zugegangen. Auch ward heute eine Ver ordnung zur nachträglichen Genehmigung vorgelegt, die ä. 6. 17. August d. I. in Bezug auf die hohenzollernschen Lande ergangen ist und bei welcher es sich darum handelt, die Verpflichtungen zu Kriegsleistungen und deren Vcrgütigung, die auf dem Gesetz vom 11. März 1851 be ruhen und die Verpflichtung zur Unterstützung bedürftiger Familien der Ersatzreserven und Landwehrfamilien, die aus den Gesetzen vom 17. Januar 1850 und 8. Januar 1861 beruhen, in den hohenzollernschen Landen zur Ausführung zu bringen. Das Haus beschloß, den Gesetz entwurf durch eine Schlußberathung zu erledigen. Endlich brachte der Minister des Innern Graf zu Eulenburg einen Gesetzentwurf ein, betr. die Ausführung des Bundesgesetzes über den Unterstützungs- wohnsitz. Die hauptsächlichsten Bestimmungen dieses Entwurfes be ziehen sich auf die Art und das Maaß der den Hilfsbedürftigen zu gewährenden Unterstützungen, auf die Organisation der Orts- und Landarmen-Verbände, auf das Verfahren in der Vorinstanz bei Streit sachen zwischen Armenverbänden verschiedener Bundesstaaten, auf das Verfahren in der Vorinstanz und in der letzten Instanz bei Streitsachen in den Armenverbändcn, welche ein und demselben Bundesstaate an- gehören. Der Gesetzentwurf besteht aus 71 Paragraphen und enthält eine Menge von Bestimmungen tief eingreifender Wirkung. Nach den Bestimmungen des Bundesgesetzes soll dasselbe am 1. Juli 1871 in volle Wirksamkeit treten. Das Haus beschloß, den Entwurf einer Com mission von 20 Mitgliedern zu überweisen und vertagte sich hierauf auf unbestimmte Zeit. — Das Haus der Abgeordneten beschäftigte sich beut mit Wahlprüfungen. — Infolge mehrseitiger Vorstellungen hat der Kriegs-Minister verfügt, daß von der ferneren Heranziehung von Eisenbahn-Be amten und von ständigen Eisenbahn-Arbeitern zum Militairdienst in Waffen Abstand zu nehmen sei. Auch soll den Reklamationen der Bahnverwaltungen wegen Entlassung schon eingezogener Beamten und Arbeiter jede mit den militairischen Interessen vereinbare Berück sichtigung zu Theil werden. Maßgebend ist dabei namentlich die Er wägung, daß die technisch geübten Bahn-Beamten und Arbeiter be sonders auch in den occupirten Landestheilen Frankreichs in ihrem Fache der Armee Dienste zu leisten hätten. — Man schreibt der „Kreuzz.": Der Mißbrauch mit der Ver sendung der dicken Feldpostbriefe, welche nichts weniger als Briefe sind, nimmt wiederum dermaßen überhand, daß das General-Postamt sich genöthigt sieht, dagegen einzuschreiten, um so mehr, als Angesichts der jetzt schlechten Wege und der kurzen Tage die Transporte in Frank reich immer schwieriger werden. Aus Stettin gingen an einen Freiwilligen in Frankreich von einem Absender an einem Tage zwölf Feldpostbriefe, je zu 4 Loth, bei der Sammelstelle in Berlin ein, welche, wie einige schon hier zerplatzte ergaben, das wichtige Armee- bedürfniß Pfefferkuchen enthielten! Die Namen Derjenigen, welche die Postfreiheit der Soldaten und die Feldposteinrichtung in dieser rücksichtslosen Weise für ihre Special-Interessen zum Nachtheil der Gesammtheit mißbrauchten, verdienten in der That veröffentlicht zu werden. — Die zahlreiche Korrespondenz der 320,000 französischen Kriegsgefangenen, welche sich in den verschiedenen Gegenden Deutschlands befinden, und zu denen neuer Zuschub von Orleans her zu erwarten steht, verursacht der Postvcrwaltung nicht geringe Schwierig keiten. Mittelst Postanweisungen aus Frankreich sind durch Ver mittelung der belgischen und schweizerischen Posten allein in der letzten Woche pptr. 100,000 Thlr. an die norddeutsche Postverwaltung zur Auszahlung an die Kriegsgefangenen überwiesen worden, die dies Geld in Deutschland verbrauchen. — Der Erfolg der Zeichnung aus die 5procentigen Schatzscheine des Norddeutschen Bundes ist ein so kolossaler, daß eine vielmalige Ueberzeichnung als sicher angenommen werden kann. — Aus Nelson (Neu-Seeland) ist folgendes Schreiben vom 27. Septbr. an das auswärtige Amt gerichtet worden: „Die deutschen Bewohner von Nelson (Neu-Seeland) versammelten sich in großer Eintracht und beschlossen: In Anbetracht, daß der eben aus gebrochene Krieg gegen unsere deutschen Brüder in der Heimath, gegen unsere Freiheit, nationale Einheit und Ehre lediglich durch Louis Napoleon mit übermüthiger Frechheit hervorgerufen wurde: 1) daß wir dem er habenen König Wilhelm als deutschen Bundcsherrn, sowie den tapferen preußischen Brüdern unsere Bewunderung und unsern Dank ausdrücken, die mit blick Han Ver folg Fah die Pfli ung den den notc fan( ausi Die A» lurii hier ver ene bur Pre> ford den Verl zusp steh« „Po Reg d. i. Abe von Wir wa die lich sitze viert sich Etat wiet Jah von dürf Werl gew fern Wir wur Gen 6. 2 auf säm Ger