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7 — 52. Jahrgang. ! Inserate werden bi» Bormittag« 11 llbr ll . «üllullllt vkll 3 angenommen. Pre^r für die Spaltzeile 1^ Pig. I «»-1!» Außerhalb de« LandgerichtSbezirk, IS Pfg. ft > i . n?> l chenlag Abend» >/,- Uhr für den Kreitz vierieljährlich 1 Mt. 80 Psg. 60 Psg.; dm» d e Post S Mk. 25 Psg. Tageblatt Amtsilatt sür die lSnigliche« und MWcn BehSrdm z« Fleiierg und Braod. verantworUich» LeU««- ver Redaktion: Georg Burkhardt. Stadtverordueten-ErgSnzungswahl. Für die mit Ende diese» Jahre» in Gemäßheit de» Ortsstatut» für die Stadt Freiberg «ut dem Sladtverordueten-Kollkgium ausscheidenden Mitglieder, al»: 1. Herrn Restaurateur Wilhelm Butze, 2. „ Fabrikbesitzer Ernst Ewald Paschke, S. „ vr. meä. Heinrich Richard Philipp, 4. b Fleischermetstrr August Paul Ad. Kortz, 5. „ Baugewerken Max Aemmrich, 6. „ Vorwerksbesitzer Karl Brückner, 7. , Kaufmann Max Wächtler, 8. „ Oberamtsrichter Richard Bretschneider^ S. Schneidermeister Gustav Handmann, 1V . „ Gymnasial-Obcrlehrer vr. R. Schellhorn, ferner sür den infolge freiwilliger Niederlegung de» Amte» ausscheidend«« 11. 'Herrn Rechtsanwalt Justizrath A. Läschner, sir de« infolge seiner Wahl zum unbesoldeten Stadtrath auSgeschiedeue« 12. Herrn Baumeister William Seim, für de« infolge Wegzugs auSgcschiedenen 18. Herrn Oberturnlehrer Albin Franke sowie sür den durch Tod ausgeschiedenen 14. Herrn Fleischermeister Emil MattheS imd endlich sür 15. den Unterzeichneten, der infolge seiner Wahl zum Bürgermeister auSzuscheiden hatte, sind auf Grund 88 4 folgende de» Ortsstatut» und KZ 49 folgende der Revidirten Städte-Ordnung ErgänzungSwahlen vorzu- nehmen und tst dazu Montag der 11. Decemder dieses Jahres anberaumt worden. Wir bringen Solche» mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß hiernach 9 Ansässige und 6 llnansässige zu wählen sind, sowie daß die nachverzeichneten Herren, al» Herr Fabrikant Franz Streubel, „ Kaufmann Theodor Stötzner, , Kunst- und HandelSgärtner Hermann Seifert, * Privatmann Karl Gottlob Mey, , Lohgerbermeister Karl Heinrich Mülle», , Fabriktheilhaber Georg Schippan, , Zahlmeister a. D. I. H. Lehman», „ Malermeister Karl Konst. Hahn, „ Kupferschmiedemcister Gustav Adolph Welse, „ Fleischermeister Heinrich Berger, „ Fabriktheilhaber Theodor FuchS, „ Klempnerobermeister Adolph Witt, „ Oberdirektor Karl Heinrich Fischer, „ Geb. Bergrath Kurt Merbach und „ Privatmann Franz Fuchs im Stadtverordneten-Kollegium verbleiben, weShalb Stimmen, welche auf diese Herren fallen sollten, ungültig sein würden. Die Wahl findet am obenerwähnten Montag, den 1l. December diese» Jahre ¬ in der Zeit von Vormittags 10 Uhr bis Abends 6 Uhr im kleinen Saale Vt-Kaufhauses vor dem von un» bestellten Wahlausschüsse statt. Die Stimmzettel sind mit den Namen von neun sv) ansässigen und sechs (6) unansässtgen wählbaren Bürgern zu versehen und es sind die zu Wählenden so zu bezeichnen, daß über deren Person kein Zweifel entstehen kann. Insoweit die Stimmzettel, die von den Wählern persönlich abzugeben sind, dieser Vorschrift nicht entsprechen, oder Namen Nichtwählbarer enthalten, sind die Stimmzettel ungültig. Werden zu viel oder zu wenig Namen auf einem Stimmzettel gefunden, so wird hierdurch zwar dessen Gültigkeit nicht aufgehoben, es sind aber die letzten auf dem Stimmzettel überzählig enthaltene» Namen als nicht beigesügt zu betrachten. Am Wahltage liegen im Wahllokale Stimmzettel-Formulare zur Benutzung au». Freiberg, den 29. Novemve r 1899 Der Stavlrath. — Blüher. Fhrg Weihnachtsbitte. Der städtische Armen-Ausschuß beabsichtigt auch in diesem Jahre den Kindern unserer Armen eine WeihnachtSsreude dadurch zu bereiten, daß durch freundlich« Vermittelung der Herren Armenpfleger nützliche Gaben unter sie vertheilt werden. An alle Freunde der Armen ergeht daher wiederum die herzlich« Bitte, durch Beiträge an Geld oder durch andere geeignete Gaben die Ausführung dieses Vorhaben» zu unterstützen. Zur Empfangnahme milder Gaben sind bereit die Stavthauptkasie (Rathhaus, Zimmer Nr. 8), da» Polizeimelveamt (Rathhaus, Halbgeschoß) und die Expedition dieses Blattes. Zugleich werdrn Vereine und sonstige Kreise, welche WeihnachtSbescheerungen veranstalten, dringend gebeten zur Vermeidung von Doppelbescheerungen sich vorher mit den Herren Armenpfleger» in» Einvernehmen zu setzen oder wenigsten» Namen und Wohnung der jenigen, welche sie zu bedenken beabsichtigen, diesen oder dem Vorsitzenden de» städtischen Armrn- ausschusses so bald als möglich mitzutheilen, Letzterer ist auch gern bereit über Würdigkeit und Bedürftigkeit hiesiger Armer Auskunft zu geben. " i Freiberg, den 2. Dezember 1899. Der Nrmenausschub. Vian». -7- C,. Nutzholz-Verlauf. Die an der Freiberg-Olbernhauer Staatsstraße nahe drm Gasthofe MönchenErci zwischen Kilometer 9,5 und 10,1 anstehenden , ' 17 KirfchbSume, " 6 Schwarzpappeln, r i 2 Ahorn und 1 Esche - von 0,28 bi» 0,49 m mittlerer Stärke sollen meistbietend verkauft werden. . ' Schriftliche Preisangebote sür alle 26 Bäume oder sür alle Bäume wenigsten» einer Sorte sind bi» spätesten» '. -i'.'jrr.A Sonnabend, den «. Dezember d. IS., vormittags 1t Uhr mit der Aufschrift „Gebot auf Straßenbäume" versehen, versiegelt und postfrei an die mitunter- zeichnrte Königliche Bauverwalterei, Schloßplatz 3, einzureichen, bei welcher zu genannter Zett dl« Eröffnung der Angebote im Beisein der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Daselbst können auch die Verkaufs-Bedingungen eingesehen werden. > Gebote, über deren Annahme dl« Bewerber bis zum 18. Dezember ohne Nachricht bleibt«, sind nicht berücksichtigt worden. ^2: Freiberg, am 27. November 1899. . 'l König!. Straffen- und Wasierbauinfpekllon. König». Bauverwalterei. Anetiou. Montag, den 4. Dezember 1S9S Nachmittag- S UHr solle» im amtsgerichtlichen Auctionslocale 8 Landauer, 1 Hinterlader, 1 Guitarre, 1 Winterrock, 1 Teigtheitmajchme, 1 elektrisches Apparat mit Kiste, 1 Anker Sardellen, 1 Schaufigur, 1 Leuchter, 5 Bilder, 2 Spiegel, 1 Nähmaschine, 2 Sophas und weitere Möbel versteigert werden. Freiberg, den 2. Dezember 1899. Sekr. Llanei «karzxor, G-Bi Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen des Hausbesitzer» und HandelSmannS -lgrt Hermann Grohe in Mulda ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalter», zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Vertkeilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbareu BermögtbS- stücke der Schlusstermin V. auf den SS. Dezember 1S9S, vormittag- '/,S Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. . Brand, den 30. November 1899. - Exp. L. 8/99, Nr. 38. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgericht». Konkursverfahren. In dem Konkurse über da» Vermögen de» GasthosSbesitzer» Ernst Hermann Vormann in GrotzhartmannSdorf ist Termin zu einer Gläubigerversammlung zur Beschlußfassung über den Verkauf des zur Masse gehörigen Deubener Grundstück» auf den 11. Dezember 189S, nachmittags 3 Uhr bestimmt worden. Brand, den 80. November 1899. Exp. L. 5 99, Nr. 62. Gerichtsschreiber beim Königlichen Amtsgericht. äLrlackl^t Hal sich die auf Mittwoch, den 6. Dezember in Helbigsdorf auveraumle Versteigerung. Brand, am 1. Dezember 1899. ' , 8111»vrmanu, Gerichtsvollzieher. Gemeinvesparkaffe zu Erbisvorf, ist jeden Montag, Nachmittags von 2 bis 6 Uhr geöffnet, verzinst Spareinlagen zu 3*/, °/o und gewährt Darlehen aus Grundstücke zu mäßiger Verzinsung. Der Gemeinverath. i NeuküuEi-, G.-Vvrst Sparlasse Langenau. Am 18, und 27. Deeemoer d. I. bleibt unsere Kasse für Ein- und Rückzahlungen geschlossen. Einlagen, welche ain 2. und 3. Januar 1900 geleistet werde», kommen von Neujghr an zur Verzinsung. Langenau, den 1. December 1899. , . , > Die Verwaltung der Sparkasse des Sparkassenverban-e- Langena«. W «rck. HV»1iaü«»1«t, D " GcmcindesparkasseHHberbobrltzsch. Der vorzunehmenden Zinsenbercchnung halber bleibt unsere Kasse vom 10. bis 31. Dezbv. dss. IS. für Einlagen und Rückzahlungen geschlossen und werde« i« dieser Zeit »ur Darlehnsgesuche und Kapitalzinsen angenommen. Oberbovritzsch, den 1. Dezbr. 1899. Die Verwaltung. Die verflossene Woche. Der Reichstag hat die Gewerbe-Ordnungs-Novelle in zweiter Lesung dnrchgenommen. Wenn man von den leeren Bänken und Tribünen, vor denen sich die Verhandlungen ab spielten, auf die Bedeutung des Berathungszegenstandes schlie ßen wollte, so würde man einen Fehlschluß machen; denn die Novelle greift tief ins praktische Leben ein, wie die gefaßten Be schlusse zeigen. Unter andern sind zu Gunsten der Handels- Angestellten und Heimarbeiter wichtige Neuerungen angenom men worden, auch soll die Thättgken der Gesinde-Vermiether und Stellen-Vermittler einer strengern Aussicht unterzogen wer den. Die Sozialdemokraten ließen sich die Gelegenheit natür lich nicht entgehen, sich wieder als Vertreter der wirthschaftlich Schwachen aufzuspielen, indem sie wiederholt über die Vorlage hinaus gehen wollten. Dieses lediglich dem Agitattons-Be- dürfniß entsprungene Auftreten wurde jedoch vom Tische des Bundesraths au» und von Mitgliedern des Hauses gebührend gekennzeichnet. Wie sehr überhaupt den Sozialdemokraten nach der Ab lehnung des Gesetz-Entwurfs zum Schutze des Arbeits-Ver hältnisses der Kamm geschwollen ist, das haben ihre Gesetz Entwürfe zur Erweiterung der Koalitionsfreiheit, sowie zur Errichtung eines Reichs-Arbeitsamtes, von Arbeitsämtern, Ar beitstammern und Einigunqsämtern bewiesen. Die Absicht liegt dabei auf der Hand: Die Sozialdemokraten wollen einen Staat !m Staate Herstellen, sodaß der Staat von der Sozialde mokratie beherrscht und zu emem wirksamen Mittel der Erwei terung ihrer Macht und ihres Einflusses würde, bi» sie schließ lich ihren „Zukunftsstaat" einrichten können. So lange der Reichstag nicht ein Klub geworden ist, in dem Singer den Prä sidenten und Bebel den ersten Vize-Präsidenten spielt, hat cs mit der Annahme solcher Anträge keine Gefahr. Aber gegenüber der Dreistigkeit dieser Forderung«» uud gegenüber dem offen kundigen Zweck, den „Genossen" draußen im Land« zu Zeigen, daß die Sozialdemokraten die Regierung und den Reichstag be reits verspotten dürfen, ist eine Abweisung mit den schärfsten parlamentarischen Mitteln ein Gebot der Selbstachtung und der Eeibsterhaltung. Darüber sind denn auch fast alle Parteien einig. - -U Nicht so geschloffen steht das Urtheil der öffentlichen Mei nung der Kaiserreise nachEngland gegenüber. Ob gleich von maßgebender deutscher Seite wiederholt unzweideu tig festgestellt war daß unser Kaiserpaar nach England gefah ren ist, um der Kdnigin Victoria, der Großmutter Kaiser Wil« >elms, einen lange versprochenen Familien« Besuch abzu- tatten, so glaubten doch verschiedene Blätter an einen p oliti- chen Charakter der Reise, weil der Kaiser auch mtt dem Ko- onialminister Chamberlain, dem Lord des Schatzes, Balfour, und andern hohen englischen Staatsbeamten zusammengetom- men ist; als ob Vie Deutung nicht viel näher sitze, daß der Kai-