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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189912039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991203
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-03
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.12.1899
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^281. IWA SS aus Eigene Drahtberichte. «Nach Schluß der Redaktion ringegange« Berlin, 2. Dezember. Die MorgenblStter melden ;ner in ohnung aß der tweida als eine von den mmung, Lonvon, 2. Dezember. Nach einer Dalziel-Meldung auS Lourenzo Marquez wird aus dem Burenlager bei Kimberley unter dem 25. November berichtet, daß an diesem Tage eine starke englische Abtheilung einen Ausfall machte und bei Bloemhof ein Kommando von 300 Buren überraschte. Nach heftigem Kampfe trat eine Buren-Verstärkung ein und die Engländer zogen sich nach Amberley zurück. Die Bure» verloren 9 Tobte und 17 Verwundete. . - - Hamburg: Eine von Haugesnnd kommende große Brigg ist auf dem Kunna-Felsen, unweit Stoet an der norwegischen Küste ge strandet. Von der aus 13 Mann bestehenden Besatzung sind 12 ertrunken. Wien, 2. Dezember. In der Besprechung der Ansprache des Kaisers an die Delegationen betonen die Blätter den eminent friedlichen und beruhigenden Charakter und heben den Fort bestand des Dreibundes, das Einvernehmen mit Rußland und die Haager Konferenz als besondere Merkmale hervor. Die „Neue Freie Presse" sagt, die Rede biete keine Ucberraschung aber eine Bestätigung oessen, was man über die Weltlage Be ruhigendes wußte. Wien, 2. Dezember. Die Blätter veröffentlichen eine große Zahl von Aenßernngen des Kaisers während des Cercles bei dem Empfange der Delegationen, Aenßernngen, deren Authentizität selbstverständlich nicht feststellbar ist. Alle stimmen aber darin überein, daß der Monarch sowohl den deutschen wie den czechi- schen Delegirten gegenüber seinem innigen Wunsche nach Gelingen des eingeleiteten Verständigungsversuches wiederholt ernsten Aus druck verliehen habe. Die „Neue Freie Presse" drückt die Ueber- zeugnng aus, daß damit der Friedensaktion ein mächtiger Impuls gegeben wurde, der zum weiteren Verlaufe nur wohlthätig wirken könne. Weiter melden die Blätter, daß die Versuche privaten Charak ters, für die heutige offizielle Verständigungskonserenz den Boden vorzubereiten, die Schwierigkeiten zu beseitigen oder zu ver mindern, gestern im Abgeordnetenhause sowohl seitens der Mit- glieger der Regierung als auch hervorragender Mitglieder aller an der Aktion betheiligten Parteien eifrig fortgesetzt wurden. In der Veranschlagung des Erfolges gehen die Blätter wie gestern auseinander, wobei die Anschauung immer mehr an Boden gewinnt, das Friedenswerk müsse jetzt oder bei einer späteren Wiederaufnahme des Versuches einmal unbedingt gelingen. Lonvon, 2. Dezember. Ein Mitglied des Unterhauses, Lord Emly, der Richter in Limerick ist, wurde wegen seiner burenfreundlichen Haltung seine- Amte- enthoben. London, 2. Dezember. Die Pall Mall Gazette hebt indem sie zugiebt, daß die Behauptung richtig sei, die natürlichste Allianz sei diejenige zwischen England und dem deutschen Reiche, zugleich hervor, daß zur Zeit ein starkes Vorurtheil gegen Eng land in Deutschland vorhanden sei und mißbilligt dies. ukenhau» ; gestern spärlich von der hne Licht, tSwidrige n. Der bekleidet mldiguug Bei der Neueste Nachrichten. Berlin, 1. Dezember. Die Abgg. Frhr. Heyl v. Herrnsheim, Or. Hitze und Jakobskötter haben im Reichstag mit Unterstützung von Mitgliedern der Rechten, des Centrums und der National liberalen einen Antrag auf Abänderung des Krankenversicherungs gesetzes eingebracht. Breslau, 1. Dezember. Dem „Breslauer Generalanzeiger" geht aus Neapel folgendes Telegramm zu: Ain 27. November Eilte der Dampfer „König" Dar-es-Salaam mit Major von Reitzenstein au Bord. Major von Reitzenstein trifft am Flotten ten der 90 Per- r seinen ann für eutschen bereiten t gerich- uf deut Händen gesandt: mverein 'eichstag Würde rechende Küsten üte und rd seine ja die großen, ik, einer - i." Parkasfi Prozent coz. auf ... stücksicht s, vom wthekn für den ie Vep otheken- Ureiber-er Anzeiger und Lageblatt. Seite S. — L. Dezember. ^pedimt, ntsgericht ) Dieich, t Diätch, . Januar > AmtS- k. ergesang, izert und Nietungen Zten gute hen Ein- scher an- ieger gat Zeugnis -drängte, ag Nack« ung tut rat SesetzbuH ssntur m ist l.eiü ten zu je ückel, das d zwar: 100 Mk- 20 Mk, . Reichs nd ZinS- : Person de Spur, mg der msgeseht b, welche anstaltet, b in der att. ES ale" ein Liebwerd ten an- tt haben, tr. 181. ünholen, chmittag mburger auf die s liegen, rmittags n Haus- dgerichts 8erichts- ändung" tartha" : großes ung der ifmanni Zergehen er Kon- Polizei- rpff, S) Rechts, h Korte, m Mai- Berg- und Hüttenwesen. X Morgen Sonntag, Nachmittags 4 Uhr findet in „Stadt Dre-den eine „Lruppen-Versammlung" des Vereins „Königs treuer Bergknappe« — Gruppe Himmelfahrt" statt. 2 Ein trauriger Gedenktag für das Zwickauer Kohlenrevier ist der ? ^tige Freitag. Am 1. Dezember 1879 erlitten im zweiten Brückenbergschacht 89 Bergleute infolge Ent zündung schlagender Wetter den Tod durch Verbrennung oder Erstickung. Für die hinterlassenen 57 Wittwen und mehr als 130 Kinder wurden in ganz Deutschland 221438 M. gesammelt und davon 193121 M. für die dauernde Unterstützung durch Jahrerrenten an die Kgl. Altersrentenbank eingezahlt. « Die Hernigsbrauerei bei Zwickau ist vom Erz- gebirgischen Steinkohlenbauverein für 110 000 Mark nach einem langjährigen Prozesse angekauft worden. Genannter Verein hat die Kohlenlager unter jenem Grundstücke angekaust und abgebaut. Durch den Abbau traten erhebliche Bodensenkungen und dadurch gefährliche Riffe in den Gebäuden der Brauerei ein, welche seit Jahren nur theilweise noch benutzt werden konnten. Neueste Nachrichte« und SelegrsUAe ium Kriegsschauplatz. 7 London, 1. Dezember. Ein Beamter deS KriegSaMteS berichtet, daß zahlreiche Zuschriften von Seiten englischer Offi ziere aus Südafrika einlaufen, worin die heftigsten Klagen über schlechte Organisation besonders in Bezug auf Ambulan zen laut werden. Die Verfasser der Briefe erwähnen, daß es m London nicht an Gesellschaften zur Beschlltzung von Thieren aller Gattungen fehle, während hier, in Südafrika, Mangel an allem herrsche, bald fehle es an Trinkwasser, bald an Wi sche, bald an Essen usw. London, 1. Dezember. Betr. deS Truppentransportes sol len sich erhebliche Schwierigkeiten herausgestellt haben, da yön den Gesellschaften ganz alte Transportdampfer gestellt Worten seien. Die englische Regierung ist in Unterhandlungen über Truppentransporte nach Südafrika mit der Hamburger Bachet- fahrtgesellschast getreten. Fremdenliste vom l. Dezember iSVSk Anders, Kaufmann, Görlitz, Hotel Stadt Altenburg. Böß», Mineralog, Wien, Hotel de Saxe. Bleß. Kaufmann, Berlin, Hotel Kronprinz. * Brase, Dekorateur, Dresden, Goldn. Löwe. Berthen», Schauspieler, Luxemburg, Goldn. Löwe. vr. Tisker, Ingenieur, Frank furt a. M., Hotel schwarze» Roß. Christmann, Kaufmann, Lotlbuifi Gasthaus PeterShos. Donner, Kaufmann, Dresden, Hotel Kronprinz. Eichhorn, Händlerin, FuhrmannSreuth, Goldn. Löwe. Kerch, Vieh händler, ZachaSberg, Gasthaus zur Post. Freund, Kaufmann, mit Frau. Berlin, Hotel Kronprinz. Sroßlaub, Kaufmann, Hainichen. Hotel Stadt Altenburg. Hesse, Kaufmann, Leipzig, Hotel Kronprinz. Kreyßig, Kaufmann, Dresden, Hotel Stadt Altenburg. 0r. Littöch Ingenieur, Berlin, Hotel de Sax«, Wickert, Kaufmann, OelSnttz, Hotel schwarzes Roß. Müller, Kaufmann, BreSlau, Hotel R. Hirsch. Meierstein, Kaufmann, Berlin, Hotel R. Hirsch. Oehmichen, B«rg- direktor, Magdeburg, Hotel d« Sax«. Pötzsch, PrivatuS, Deutsche«- bora, Preuß. Hof. Prinzmeyer, Student, Prag, Hotel schwarze» Roß. Pappe, Kellner, Dresden, Goldn. Löwe. Stehmann, Kaufm., Dresden, Hotel Stadt Altenburg. Rasch, Kaufmann, Bremen, Hotel d« G«xt. Rosch, Jugenieur, Hall« a. S-, Hotel R.. Hirsch. Schreiter, Schweizer Crimmitschau, Preuß. Hof. Schäfer, Händler, Franker-Hausen. Preuß: Hof. von Schroeter, Student, Tharandt, Hotel Stadt Altenburg Schilling, Kauf«., Gera, Hotel Stadt Altenburg. Schindler, Sausur^ Leipzig, Hotel de Saxe. Schenk, Kaufmann, OelSnitz i. B„ Gasthau» zur Post. Schulz, Reisender, Berlin, Gasthaus zur Post. Schäfer, Kaufmann, Görlitz, Hotel R. Hirsch. Schmidt, Kaufmann, Radebergs Hotel Kronprinz. Seiß, Kaufmann, Apolda, Hotel Kronprinz. Schulze, Reifender. Dresden, Gasthaus PeterShos. Schulze, Kaufmann, DteÄeuz Gasthaus PeterShos. Leedemann, Jngentmr, Dresden, Hotel R. Hirsch - Weser, Kaufmann, Dresden, Hotel Kronprinz am 23. Februar berichtet. Er sagt aus, Döroulöde, der an der Spitze der Manifestanten war, habe den Zügel seines PferdeS ergriffen; letzteres habe sich gebäumt. Er habe darauf seinen Degen auf die Hand DöroulödeS gelegt, woraufhin dieser loS- gelaffen habe. Roget sagt, er habe kemerlei von Döroulöde an die Soldaten gerichtete Ansprache gehört, auch keiner der letzteren habe Worte DöroulsdeS vernommen. Der nächste Zeuge, Haupt mann MorriS, er habe gehört, Däroulöde ries: „Nach dem Elysee!" General Florentin berichtet, er habe DsroulLde und Hobert, die sich weigerten, die Kaserne zu verlassen, in Gewahr sam bringen lassen. Daraus wird die Sitzung geschloffen. Paris, 1. Dezember. StaatSgerichtshof. Advokat Menard protestirt heftig gegen die gestern am Schluffe der Sitzung ab gegebene Erklärung deS Staatsanwalts, er halte eS für unnöthig, die übrigen Belastungszeugen gegen Gusrin zu hören. Menard behauptet, die Vernehmung jener Zeugen sei für die Vertheidigung von Werth. Nach langer geheimer Berathuntz spricht sich der Gerichtshof mit 135 gegen 7 Stimmen für die Ansicht deS Staats anwalts aus. Paris, 1. Dezember. Ein Degenduell fand gestern zwischen dem Redakteur des „Figaro" Huret und dem Redakteur Viaud von der „Libre Parole" statt. Letzterer wurde an der rechten Hand verwundet; in Folge dessen der Kampf eingestellt werden mußte. ' - Oporto, I. Dezember. In den letzten drei Tage» sind sieben Pesterkrankungen und drei Todesfälle vorgekommen. Im Gefängniß kam eine Erkrankung vor, in Folge deren die Insassen in äußerste Aufregung geriethen und allesammt anderSwo unter gebracht werden wollten. Da eine Meuterei ausbrach, mußten zahlvci^e Schutzleute einschreiten, um die Ruhe wieder herzu- stellcu. Odessa, 1. Dezember. Seit einigen Tagen wüthen heftige Stürme auf dem Schwarzen Meex§. Nach bisherigen Meldungen sind zwölf Segelschiffe zertrümmert und drei unrergegangen, wobei auch Menschen ertranken. Der Dampferverkehr ist unter brochen. Dresden, 1 Dezember. Produktenpreise. I. An Ser Börse: Weizen pro 1000 Ke netto: Weißweizen 155—165, Brauweize«, alter 144-150, do. neuer, 144—150, (Effektivgewicht 75—78 k»). do. klamm (Effektivgewicht 72—74 KH, Wei^n, fremd« roch und bunt 170-175, weiß 170-175. Roggen, pro 1000 k, netto.: sächsischer, neuer, 70—73 kx, 140—148, do. klamm 70—72 KL 131—137, preußischer, neuer, 73—75 kg, 148—152, russischer 150—1b2„ Berste, pro 1000 kg netto: sächsische 150—165, schlesische 150—178, böhmische und mährische 175-195, Futterzerste 135-145. Hafer, pro 1000 ka netto: sächsisch« , do. neuer 135-145, preußischer 135—145, russischer . (Feinste Waare über Notiz.) Mai», pro 1000 Ke netto: Cinquantine 130—135, do. rumänisch«, grobkörnig 128—135, do. amerikanisch«, mixed 105—108. Erbse», pro 1000 kg netto: Futterwaare 145—155, Saatwaare 155 bi» 165. Bohnen, pro 1000 Kg netto: . Wicken, pro 1000 k« . netto: 140—150. Buchweizen, pro 1000 kg netto: inländisch« >md fremder 160—168. Leinsaat, pro 1000 kg netto: feinste, besatz-, freie 250—260, feine 240—250, mittlere 230—240. Rüböl pro 100 kg netto (mit Faß): rassinirteS 55. Rapskuchen, pro 100 kg: lange 12,00 rund« 11,50. Leinkuchen, pro 100 kg, einmal gepreßte 17,50, zwei? mal gepreßte 16,50. Malz, pro 100 kg netto (ohne Sack); 26—30, Kleesaal, pro 100 Kg brutto (mitSack): rothe .weiße — — —, schwedische , gelbe , Thymothee, sächsischer, > Weizenmehl pro 100 kg netto (ohne Sack, Dresdner Marken), «xkl. d« städt. Abgab.: Kaiserauszug 29,00—30,00, GrieSlerauSzug 27,00,—28M Semmelmehl 26,00—27,00, Bäckermundmehl 24,00—25,00, GrirSl«» mundmehl 17,00—18,00, Pohlmehl 14,50—15,50. Roggenmehl, pro 100 Kg netto (ohne Sack, Dresdner Marken) exkl. der städt. Abgaben, Nr.0 24,50,-25,50, Nr. 0/1 23,50—24,50, Nr. 122,50—23^0, Nr. 2 21,50 bi» 22,50, Nr. 317,00—18,00, Futtermehl 12,80—13,00. Weizenklete, pro 100 Kg netto (ohne Sack): grobe 9,40—9 80, seine 9,40—9,80, Rog^ntl , pro 100 kg netto) ohneSack): 10,80—11,00. Spiritu«, unverst-, pro 106001 — Proz. (ohne Faß): mit 50 M. Verbrauchssteuer —G mit 70 M. Verbrauchssteuer —G. II. Auf dem Markte: Hafer (50 kg) , Kartoffeln (50 kg) 2,50-2,80, Butter (kg> 2,40-2,70, Heu (50 kg) 2,20-2,30, Stroh (Schock) 26-28. Hamburg, 1. Dezember. Gold in Barren pr. Kilogr. 2^90 Utzn 278b Gd. Silber in Barren pr. Kilogr. 80,55 Br., 80,05 Gd. » Loudo», 1. Dezember. Silber 27'/«. 5. Dezember in der Delagoabai ein, um sich bald darauf zu dem Boerenheere zu begeben. , Wie«, 1. Dezember. Abgeordnetenhaus. Im Einlauf be findet sich ein Antrag deS SchönerianerS Kittel, wonach als ausschließliche Verhandlungssprache deS Hauses die deutsche Sprache zu gelten habe. Weiter sollen nur Interpellationen und Anträge in deutscher Sprache m daS stenographische Pro tokoll ausgenommen werden. Dieser Antrag wird genügend unterstützt. — Lourcoing, I. Dezember. Unter den Textilarbeitern ist ein Streik ausgebrochen, der sich bereits auf 12 Fabriken erstreckt. Die Gendarmerie verhindert mit Mühe Straßenunruhen. Londo«, 1. Dezember. Die „Westminster Gazette" miß billigt die, wie sie meint, Verlegenheiten verursachenden Aeußer- unacn Chamberlains hinsichtlich eines englisch-deutschen Bünd nisses und sagt: Indem wir unmittelbar nach dem Besuche des Kaisers von einem Bündnisse sprechen, bringen wir den Kaiser in eine peinliche Lage und setzen uns selbst einem Dementi aus, was die englisch-deutsche Freundschaft oder Verständigung stö ren und schädigen wird. Es giebt nicht zwei Mächte, deren In teressen weniger widerstreiten, oder die, iedc der Anderen, mehr kleine Dienste leisten könnten, wenn die Beziehungen zwischen ihnen fest und geschäftsmäßig sind; aber dies ist weit entfernt von einem Bündniß, welches eine gemeinsame Militärpolitit zu dem Zwecke, einer gemeinsamen Gefahr entgegenzutreten, ein- sckließt. Ein solches Bündniß würde nicht den Bedürfnissen Englands entsprechen, daS in seinen Freundschaften opportu nistisch sein muß. London, I. Dezember. Aus offiziöser Washingtoner Quelle verlautet, daß eine allgemeine Verständigung über gewisse Diffe renzen mit Deutschland erreicht ist. Die lange unterbrochenen Verhandlungen über den deutsch-amerikanischen Handelsvertrag werden ebenfalls wieder ausgenommen. Paris, 1. Dezember. Der Gerichtshof beschloß, nicht über dir Anträge DevauiS zu verhandeln. ES folgt die Vernehmung deS Generals Roget, der über die Vorgänge an der Kaserne ««»swirthschaft. * Berliner Getretdemarkt-Bericht. Der Weltmarkt beharrt für Getreide in lustlos« Tendenz. Rußland erhöhte seine Forderungen für Gerste und Roggen und war in seine« Angeboten zurückhaltend, wa» die tonangebenden Märkte Nordamerikas und Englands in keiner Welse beeinflußte. In Westeuropa ist die Witterung kälter geworden und veranlaßte vorübergehende Waarenfrage. Wärmeres Wetter in Nord- und Mittel-Europa und retchltche Nieder- chläge dürften den Winter-Saaten weniger gut thun als kälteres, velches für die Pflanzeu erwünscht« wäre. In Deutschland deckten Landzusuhren vollauf den Bedarf; den Berliner Mühlen wurde Roggen reichlich angeboten, für den nicht mehr als Dezemberwerth zu «ziele« war. Die Preise gingen gegen diejenigen der Vorwoche um ca 1Nk., zurück. Aehnlich verhielt eS sich für Weizen, besten Werth für Dezember- Lieferung sogar um 1.75 Mt. nachgab. LustloS lag auch Hafer, welch« in guten Sotten schwerfällig Absatz fand und zu Preisrückgängen neigt». Dagegen konnte Diais bei zunehmenden Umsätzen sich behaupten mW für vorhandene Waare sogar etwas anziehen. Im ferneren VerkuHe änderte sich die Lage insosem, als heute (29. November) von Amerika und Oesterreich-Ungarn festere Depeschen Vorlagen. Weizen wär am Berliner Markte mehr gefragt, zog infolge dessen an, gab den Gewinn aber wieder aus, als sich mehr Angebot zeigte. Roggen war ursprüng lich gefragt; anfänglicher Gewinn auf Lieferung ging bald wieder ver loren. Hafer war flau infolge herankommender russischer Waare, MaiS lag schwach. — Nach privaten Ermittlungen kosteten 20 Centn« Weizen 148,00 Mark; Roggen 140,50 R,xk; (Futter-) G«pe 130,00-13» <" Mark; Has« 139,00 Mark. ! Laß der Stadtrath diese Summe von 18 000 Mk. in Verwaltung behält, bis daS zu errichtende Asyl seiner Verwirklichung ent gegensieht. Der Verein selbst hat ein Vermögen von 4877 Mk., so daß sich der gegenwärtige Fonds zur Errichtung eineSBüraer- asylS auf 22 877 Mk. stellt. - Der seit mehreren Wochen vermißte Forstadjunkt Keller auS LMersdach bei Stolpen wurde im DitterSbacher Forste als Leiche aufgefunden. Die Leiche war schon stark in Verwesung übergegangen, von Raubthieren angefressen und zeigte einen Bruch, so daß sich die Vermuthung, -aß K. abgestürzt ist, bestätigt. . DaS einzige Kind einer Familie in Aue, ein fast zweijähriger Junge, steckte sich beim Spielen eine rohe Linse in den Mund, die ihm in die Luftröhre kam. ES stellten sich bald Krämpfe ein und nach wenigen Stunden war daS Kind todt. Der Gastwirth Nürnberger in BärenVorf bei Adors stürzte vom Scheunenboden und war sofort todt. -orts-tzung d-S Oertlichen und Sächsischen tu der driten Beilage. Kunst, Wissenschaft, Literatur. '* Ttavttheater. Zum Benefiz für Herrn Oberregisseur Carl Ferry kam gestern Abend in unserem Stadttheater ein älteres Lustspiel „DaS Heirat hsne st" von DaviS zur Auf führung. DaS HauS war beinahe ausverkaust. Der Benefiziant ward bei seinem Auftreten mit lebhaftem Beifall begrüßt und ihm ein Lorbeerkranz in der bekannten Wagcnradgröße gespendet, und eS wäre alles gut gewesen, wenn nur die Darstellung des Stückes selbst in vieler Hinsicht nicht so viel zu wünschen übrig gelassen hätte. Die Hoffnungen einzelner Darsteller waren voll ständig auf den Souffleurkasten gesetzt. ES entstanden unliebsame Pausen, weil man sei« Stichwort nicht kannte; Austritte wurden wiederholt verzögert. Die Vorwürfe tressen in erster Linie einzelne Herren; die Damen thaten allenthalben ihre Pflicht und retteten, was zu retten war. ** Benefiz SchybilSki. Nächsten DtenStag, 5. Dezember, wird zum Benefiz für Herrn Georg Schybilski das Lustspiel „Die große Glocke" von Blumenthal gegeben werden, ohne Frage vor sehr gut besetztem HauS, besitzt doch Herr Schybilski, dieser fleißige und viel beschäftigte Künstler, der tn der gegenwärtigen Saison bisher an jedem Theaterabend entweder als Regisseur oder Darsteller thätig war, die Sympathien deS Publikums tn hohem Maße. — Die „große Glocke" ist eine der älteren und besseren Arbeiten Blumenthals. Das Stück bietet, bei humor voller Behandlung eines gehaltreichen Stoffes, eine Reihe treff lich gezeichneter Figuren. Der Benefiziant spielt den alten sockastischen Murner, die Damen Gartner, Klinder, Harden, Schybilski und Waldau sowie die Herren Ferry, Seder, Horwitz und Steger wirken tn den übrigen Hauptrollen. — Die im -rsten Akt erforderliche Atelier-Ausstattung ist, einschließlich des eine wichtige Rolle spielenden thönernen Brunnenmodells, von Herm Georg schybilski selbst angefertigt. Verschiedenes. * Gestörte Hochzeitsfeier. Am 29. November feierten der Gutsbesitzer Franz Bondar in Sarkad (Ungarn) Hochzeit. Ein Nebenbuhler, den die junge Frau früher he:rathen sollte, zündete, während die Hochzeitsgesellschaft tafelte, das Hans an mehreren Seiten an. Die Gesellschaft rettete sich mit knapper Noth aus dem brennenden Hause, wobei zahlreiche Personen schwere Branowunben erhielten, darunter auch die Braut, die furchtbar eutstellt wurde. * Humoristisches. Man muß sich zu helfen wissen. Lehrer: „Wie hieß der Sohn des Miltiades? — Der kleine Cohn (nach längerem Besinnen): „Miltiadesjunior!" — Oberkellner (zum Piccolo): „Jetzt da schau her, ver rechnet sich der Knirps schon! . . . Dazu bist Du doch noch zu jung, Du Schlingel!" — Auch ein Trost. „. . . Das ist aber ein schlimmes Jahr für Sie gewesen, Herr Huber!" „Da haben Sie recht! Erst hatte meine Frau die Lungenentzündnng, dann bekam meine Tochter ihr Nervenleiden. Zuletzt hab' ich gar noch 'S Bein gebrochen. . . Meine einzige Freude ist bloß, daß ich meinen Hausarzt diesmal mit seinen 100 Mark Fixum so schön 'reingelegt hab'!" (Flieg. Bl.) — Ein Vaterherz. „Da schau» Mann, jetzt hat sich ein Verein gebildet, der Kinder auStauscht." — „Gegen was denn?" — Aus der Schule. Lehrer: „WaS waren David und Goliath?" — Moritzchen: »Konkurrenten." — Lehrer: „Wieso?" — Moritzchen: „Der David hat so lang geschleudert, bis der Goliath kaput war." — Humor des Auslandes. Kriegsberichterstatter (in Trans- vaal): „Ich will nach Hause telegraphiren: Der Divisions-General ist ein Idiot!" — Censor: „Ich bedauere, militärische Geheim nisse dürfen wir nicht durchlasien." — Französin (zu einem Engländer, der ihr eine Liebeserklärung macht): „Schweigen Sie — Sie lügen ja wie ein Kabel." („Jugend.")
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