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MS. : die Wahr- > Eisenbahn t im Norden >bai gelegen Forschungen durch leere >m Verdacht l Regierung ^schiffen ge eit von der Krieges mit s Rind 's lausenden !iche Mengen Die Vernnt- Schiff fnlli den gegen- Ausschjffenr Seltsamer- licht gestatte, >, für dar m unterziehe orrespondent iser britischen ^linsormutn is- gegen Presse sort- Jntereffe an n wird, was gehen aus h Transvaal mo-Husaren, teste bei den Rdsch.» ih, °b-n Untn- :r Schlvarz- lungen mer- Irsprünglich Aen ist, ans Her ist, aber nein Restart )«r Marine cungsantritt den Groß- : die Unter- Nachfolger Müh« gege- llos ist auch lich gilt das immer mie- Prozeß sind ster u. s. m. geklagt sind , Bestechlich- setruges bei Die Dauer net, da etwa bre Parole' wegen der cenrath habe als Joubert fen worden, ke und über abtheilungm i ungenauen > ist. Soviel ichen Krieg- ren TrW ilben zuk- ibasis abzu- daß Joubert von Süden dagegen die uf240<W Hildyard in Mooi-River l Ladysmith an berechnet, z von Lady- 9000 Mann mrt und die >er Nottina- rgehen, vou- ehung, eines en Manöver m taktischen : strategische ließung und Werden aber lagen, dann lische Am« ;000 Mann l o n i e ent- lolzen W°lt Zurück giebt. i unter Ge er Kimberley al Methuen r Engländer Aus den ;eht bisher g war, über r hat. Die nz gewaltig ethuens Be er bekannten imkeit von len. rvor, nach ist«, 3 Offi- nzig Mann hn vermißt. . d«r Buren -»-75. yr-»-rger Anzeige* und Tageblatt, «eite S. — 2». November. berichtet er nur vage, er habe .eine gute Anzahl" begraben und vierzig Gefangene gemacht. Letztere sind vermuthlich Stadt- büraer und Verwundete. Er fügt hinzu, die Buren hätten den größten Theil ihrer Todten und Verwundeten mitgenommen. Daraus schließt man, daß die Buren aus strategischen Gründen einen vollkommen geordneten Rückzug antraten, wahrscheinlich um ihre Kräfte an der Westgrenze in besserer Position zu kon- zentriren. Dies beschreibt Methuen bombastisch als Rückzug auf Bloemfontein. Auffällig ist auch, „daß der amtliche Bericht nicht besagt, ob die britischen Truppen ,m Besitz der Buren- tellung geblieben sind. Die Vernichtung der Munition läßt olaern, baß dies nicht der Fall sei. Kavallerie scheint im Ge- echt nicht zur Verwendung gekommen zu sein. 40 Gefangene, von denen daS Telegramm Methuens spricht, sind für einen vollständigen Sieg recht wenig. IN Pnvatmeldungen wird der englische Gesammtverlust in dem Gefecht bei Belmont auf 231 Mann angegeben, davon 68 todt, 161 verwundet und 22 ge fangen. Drei Offiziere sind todt, 21 verwundet, unter den Letzteren befinden sich der Brigadegeneral Fetherstonhough und d«r Major Hamilton, der frühere Adjutant des Herzogs von Connought. Am schwersten litten die dritten Grenadiere, die 76 Mann, die ersten Schotten, die 46 Mann, und die ersten Northumberlands, die 44 Mann verloren. Au- Kapstadt wird vom Donnerstag berichtet: „General Luller hat sich an Bord deS Transportschiffes „Mohawk" nach Natal begeben. Man glaubt, daß er binnen Kurzem hierher zurückkrhre» wird." AuS der Nachricht geht nicht hervor, wohin BullerS Fahrt nach Natal geht, und ebenso wenig »st ersichtlich, welche» Zweck sie haben soll, wenn er „binnen Kurzem" in Kapstadt wieder einzutreffen gedenkt. So kühn wird General Buller doch wohl nicht sein, daß er nach CäsarS Ausspruch „voni, viäi, viel", in Natal General Joubert „binnen Kurzem" lahmzulrgen gedenkt. General Buller hat allerdings Eile nötsig. Am Tage seiner Ankunft in Kapstadt hat er den Ausspruch gethan, 4 Wochen nach seiner Landung werde über Pretoria der Unionsack wehen. Mit dem 1. November hat der Ende Oktober in Kapstadt angelangte General Buller daS Oberkommando über nommen; eS sind jetzt also schon über drei Wochen der von ihm so zuversichtlich festgesetzten Frist verstrichen, und die noch übrigen vier Tage sind denn doch eine verzweifelt kurze Zeit. Aus Mafeking meldet die „Pall Mall Gazette" dom 20. d. Mts.: „Da eS den Einwohnern an frischem Wasser mangelt, herrscht in der Stadt Fieber". — Die mißliche Lage der Eng länder erhellt auch aus folgender Reutermeldung vom 19. d. M. auS Magulapye (?): Hier ist ein eingeborener Läufer aus Mafeking mit Nachrichten vom 15. d. M. «ingetrosfen: danach war die Stimmung der Garnison gut; die Lage wurde jedoch täglich schwieriger, da die Buren ihre Verschanzungen näher herangebracht hatten und die Engländer unaufhörlich mit Geschütz- und Gewehrseuer überschütteten. Da die Garnison in unter der Erde befindlichen Räumen uutergebracht war, war der Gesundheits zustand ungünstig. Die Temperatur hat in Natal wie am Oranjefluß von fast ununterbrochen schweren Regenschauern und Wolkenbrüchen, wie sie im Frühjahr dort gewöhnlich sind, inzwischen den Ueber» gang zur Sommergluth gefunden, und daS Thermometer weist letzt 120 bis 140 Grad Fahrenheit auf. (120 Grad Fahrenheit sind ungefähr 39 Grad Reaumur, 140 Grad Fahrenheit sind 48 Grad Reaumur.) Ein Telegramm deS „Advertiser" vom Mooi River (Natal) besagt, der Feind gab Freitag früh nur einen gelegentlichen Schuß oder zwei aus das britische Lager ab; es geht das Gerücht, daß ein schweres Geschützfeuer nach Norden zu gehört wurde. Dies wird durch einen amtlichen eingeborenen Läufer bestätigt, der von den Buren gefangen wurde, dem es aber gelang zu entkommen; der Feind befand sich in starker Anzahl in gedeckter Stellung aus einem Hügel, woselbst zwei Geschütze aufgefahren waren. Der Läufer war in der letzten Woche in Ladysmith und bestätigt die Bericht« von schweren dort stattgehabten Gefechten. Die Buren machten mehrere Versuche, das britische Lager 1» nehmen, wurden aber mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Der Ein geborene erklärte daS Fehlschlägen der Angriffe damit, daß, wenn immer die Buren sich näherten, die Engländer die ganze Gegend unter Feuer setzten und Jeden tödteten, der i» ihren Bereich kam. (Sie haben offenbar Minen gelegt. Red.) In Kapstadt angekommene Flüchtlinge auS Pretoria erzählen, daß sich dort 52 Offiziere und 1400 Mann als Gefangene be finden. Die Rennbahn in Pretoria ist für den Fall einer Be lagerung in ein Lager umgewandelt worden. Die Flüchtlinge schätzen die Verluste der Buren auf 1000 Mann, von denen die Hälfte getödtet worden sei. Die Buren glauben, daß der Krieg vier bis sechs Monate dauern dürste und daß sie dann im Be sitze von ganz Südafrika sein werden. Tausend Mann find unter dem Oberbefehl von Eloff und Albrecht ausgebrschen, um Buluwayo anzugreisen. In England überwiegt schon jetzt daS Gefühl, daß alle bis her ausgebotenen Truppen noch nicht auSreichen werden, die Buren zu Paaren zu treiben und die Regierung trägt dieser Empfindung Rechnung, indem sie eine sechste Division zu mobilisiren sich an schickt und wir es scheint, noch überdies weitere Milizen einberuft. Es wird telegraphirt: „London, 23. November. Ein Armee befehl ist ergangen, durch welchen die Mobilisirung von weiteren 8 Bataillonen der Miliz vom 11. Dezember an angeordnet wird. — Wie die „TimeS" meldet, sind alle Vorbereitungen zur Bild ung einer sechsten Division getroffen worden, obgleich der Beseht noch nicht dazu ergangen ist. Es sind gestern in Aldershot die Befehle eingetrosfcn zur sofortigen Mobilisirung einer Kavallerie brigade und einer Artillerie-Division, die sich zum sofortigen Abgang nach Südafrika bereit zu halten haben: auch die berittene Infanterie wird verstärkt." — Die neue Division wird aus zwei irischen Regimentern (d. h. wie immer nach englischer Art, einem Bataillone derselben), nämlich der in Dublin stehenden Redsord- shires und des ersten Bataillon? der in Butevant liegenden Royal Irish (Grafschaft Cork) bestehen, zu denen noch das zweite Ba taillon des Ostkent-Regiments (Brighton), das erste des West- Riding-Regiments (Dover) und das erste der Oxfordshire-Infanterie (Devonport) kommen. Daß England bereits bei der Erschöpfung seiner letzten Hilfsmittel damit angelangt, beweist die Thatsache, daß eS zur Bildung dieser sechsten Division die nothwendigsten Truppen aus Irland zurückziehen und seine wichtigsten Häsen von ihre» Garnisonen entblößen muß. vernicht- und Sächsisches. Freiberg, den 25. November. ' — V»» Landtage. Auf der Tagesordnung der gestrigen 8. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer stand die allge meine Borberathuna über den Entwurf eines Gesetzes, die An legung von Mündelgeld betreffend. Der Gesetzentwurf bildet «ine Ergänzung zum neuen Bürgerlichen Gesetzbuche und zwar insofern, al- in dessen AusfShrungsgesktz die Anlegung von wü-vtlg-lv.«. vM endgültig geregelt ist. Der § 1807 des Erliegen, fällt eben der Letztere, dann müssen auch die Hütten sich sehr wohl fühlen kann. Auch über die Lotterie aiebt die fallen, dann dürste dieser Werth, wem» nicht gang verloren, so j Sonderbeilage Erläuterungen, au- den« hervorgeh^ dotz «Afich denn ein schöner Theil deS Staatsvermögens ist in den Hütten und Gruben untergebracht. Die Immobilien allein betragen über 22 Millionen Mark. Kommen Hütten und Bergbau zum Der Rundgang läßt erkennen, nach welcher Richtung die Zimmer-, Kammer- und Küchen-Einrichtungen des weitaus überwiegenden Theiles des Volkes mannigfaltig und verbesserungsfähig sind. Damit ist gewiß ein höchst rühmlicher Zweck deS ganzen Unter nehmens erfüllt. Neben den heimischen Zimmereinrichtungen interessiren auch die aus den: Auslande, besonders von ameri kanischen, englischen, franzbsischen und anderen Arbeitern. In einem Schriftchen sind mehrere WirthschaftSpläne für da» Jahres einkommen einzelner Familien aufgestellt worden. Die Aus stellung gehört, ist sie auch nicht umfangreich, zu einer Sehens würdigkeit, deren praktischer und idealer Werth für die Allgemein heit außer allem Zweifel steht. Die Sonderbeilage enthält auch die Abbildung zweier Ansichtspostkarten der Ausstellung. Die Bilder weisen die Bauten in der Ausstellung auf, die für mannigfache Unterhaltung geschaffen worden ist. Diese Ber- gnügungsplätze sind wundervolle, idyllisch« Räume, in deue« «an sich sehr wohl fühlen kann. Auch über die Lotterie aiebt die doch stark entwerthet sein. Eine spätere Wiederaufnahme d«t Betriebes aber würde entweder nie oder nur «ach Aufwendung vieler Millionen möglich sein. Man sollte sich ein Beispiel an Preußen nehmen, wo man bis jetzt immer die Opfer für den Erz-Bergbau anstandslos verwilligt hat, weil man bi» letzt noch nicht sagen könne, daß die Fortsetzung deS Betriebe» für alle Zeit hoffnungslos sei. Ich appellire nicht an Ihr Herz, nicht an Ihre Milde, sondern an Ihr objektives Urtheil und möchte diese Kapitel dem besonderen Wohlwollen der Deputation empfohlen haben. Hoffentlich kommt dieselbe zu einem günstige» llrtheil und hoffentlich erhält auch die hohe StaatSregierung dem Berg bau daS zeither bethätigte Wohlwollen. (Beifall.) — An de« drei Sonntagen vor Weihnachten, den 10., 17. und 24. Dezember, ist auf Grund der Bestimmung in 8 105 b Absatz 2 der Reichsgewerbe-Ordnung der Betrieb de» öffentlichen Handels überhaupt und die Beschäftigung von Ge hilfen, Lehrlingen und Arbeitern während der zehn Stunden von 11 Uhr Vorm, bi» 9 Uhr Abends gestattet. — Saatenftand im Königreich Sachse« Mitte November 189V. (Zusammengestellt in der Kanzlei de» Landeskulturraths.) Allgemeine Uebersicht. Di« Witterung in der Berichtszeit — 15. Oktober bi» 15. November — war in deren ersten Hälfte zumeist trocken mit einzelnen Reif- und Frostnächten und theilS sonnig und warm, theilS bedeckt und windig; erst in den letzten Tagen deS Oktober traten leichte Regenschauer auf, die bis Mitte November, mit einzelne» recht warmen Tagen mit schwüler, gewitterhaster Temperatur ab wechselnd, auhielten. Für di« zeitigen Roggensaaten war die Fortsetzung der in der ersten Oktoberhälste vorherrschend gewesenen trockenen und kühlen Witterung nicht günstig; dieselben gingen vielfach dünn und lückenhaft aus und bestochen sich wenig. Als weitere Ursache diese» ungünstigen Stande» wird eine geringe Keimkraft de» Saatkorns, verursacht durch die nasse Erntewitterung, angegeben. Von auswärts bezogene» Saatgut ist dagegen voll aufgegangen. Nur in der Amtshauptmannschaft Grimma und einzelnen Bezirken der Amtshauptmannschasten Auerbach, Glauchau und Marienberg steht die Roggeusaat durch weg günstig. Die Weizensaat zeigt mit ganz wenig Aus nahmen allenthalben guten bis sehr guten Stand, nur au» 8 Be zirke» wird über da» Vorkommen d«» Drahtwürme» geklagt. Auch der Stand de» Raps hat sich andauernd günstig erhalten, dagegen in 5 Bezirken läßt derselbe zu wünschen übrig Der Stoppelklee steht sehr verschieden. In den meisten Bezirken ist derselbe vorzüglich, in anderen, auch benachbarten, Bezirken dagegen ganz schlecht. — Fast allenthalben wird über starke Zu nahme der Mäuseplage geklagt, welche in erster Linie in de« Kleeschlägen, dann auch in den jungen Roggensoate» sich bemerk bar macht. Letztere sind außerdem von der Ackerschnecke stark heimgesucht, sodaß bereits einzelne Neubestellungen wegen zu dünnen Stande» vorgenommen werden mußten. ES steht zu be fürchten, daß im Frühjahr die Umpflügung von Saat« und Klee feldern einen starken Umfang annehmen wird, wen» der Winter nicht tüchtig unter diesen Schädlingen aufräumt. Der Stand der Luzerne, deren Anbau sich nur auf wenige Amtshaupt mannschaften beschränk^ ist ein gleichmäßig guter. Die Frost nächte haben vereinzelt den jungen Saaten und den eingemietete», aber noch nicht stark genug bedeckten, Kartoffeln einigen Schade» zugefügt. Die Herbstbestellarbeiten konnten bei dem zumeist gün stigen Wetter fast allenthalben beendet werden. Urber den Stand der Saaten im Bezirk der AmtSbaupt- mannschaft Freiberg mit Delegation Sayda ent hält der Bericht folgende Angaben (eS bedeutet: Note 1--sehr gut 2—gut, 3-mittel,---gering, 5-sehr gering). Winterweizen—2-3 Winterroggen 1-2,6, Stoppelklee 1,6-2,2. — Bemerkungen zu den Berichten auS den einzenen ErhebungSbezirten der AmtShauptmannschaft Freiberg: BräunSdorf, KleinwalterS» darf, Tuttendorf u. s. w.: Roggensaat etwas verschlechert, Weizensaat und RapS etwas gebessert. — Freiberg, Brand, Großhartmannsdorf u. s. w.: DaS schöne warme Oktober- Wetter war trotz mehrfachen Reisetagen den Herbstsaaten und dem Stoppelklee sehr förderlich. Sayda u. s. w.: Mäuse ver ursachen im Winterroggen, im Weizen und im Stoppelklee viel Schaden. — Die volkstbümliche Ausstellung für Hau» und Herd in Dresden ist heute Mittag bei Anwesenheit der Mitglieder de» Kgl. Hauses eröffnet worden. Die allerhöchsten und höchsten Herr schaften wurden durch den Vorsitzenden deS Ausstellungsausschusses, Oberbürgermeister Beutler, empfangen und nach der Haupthalle des Ausstellungspalastes geleitet. In demselben hatten auch die geladenen Gäste: die Landstände, die Vertreter der königlichen, kaiserlichen und städtischen Behörden und die Generalität, ferner das Preisrichterkollegium, das Damenkomitee, eine Anzahl Aus steller und die Mitglieder des AusstellungSauSschusseS Auf stellung genommen. Oberbürgermeister Beutler hielt eine An sprache, in der er die Zwecke dieser Ausstellung klarlegte. Dann erfolgte die Eröffnung der Ausstellung im Auftrage der Königin, der Protektorin des ganzen Ausstellungsunternehmens. Während des RundgangeS der Mitglieder des Königshauses und der Ehrengäste konzertirte die Kapelle des Garde-Reiter-RegimentS. Die Sonderbeilage, die unserem Blatte heute beiliegt, schildert in knapper Weise den Charakter der Ausstellung. Diese ist ei» ganz allein von der Königin angeregtes Unternehmen von einer Selbständigkeit, für die es auf dem vielbebauten Gebiete deS Ausstellungswesens bisher noch kein Vorbild giebt. Während nämlich sonst alle geiverblichen, namentlich kunstgewerblichen Ausstellungen, die Muster für Einrichtungen vorfühäen, wie sie die Wohnungen der begüterten Klassen zu schmücken bestimmt sind, wendet sich diese Ausstellung für Haus und Herd — um ihren Namen „volksthümlich" zu Ehren zu bringen — ganz aus schließlich und unmittelbar an die minderbemittelten VolkSklaffe«. Sie zeigt in einer großen Zahl Wohnungseinrichtungen, wie sich auch kleine Leute geschmackvoll und behaglich einrichten und wie sie mit bescheidenen Mitteln ihre Küche nnt zweckmäßigen, halt baren und doch hübschen Gebrauchsgegenständen auSstatten könne». Deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches gestattet die Anlegung von Mündelgeld erstens in verbrieften Forderungen gegen das Reich oder einen Bundesstaat, svwie in Forderungen, die in daS Reichsschuldbuch oder in das Staatsschuldbuch eines Bunds- staates eingetragen sind; zweitens in verbrieften Forderungen, deren Verzinsung von dem Reiche oder einem Burldesstaate ge währleistet ist: drittens in Werthpapieren, insbesondere Pfand briefen, sowie in verbrieften Forderungen jeder Art gegen eine kommunale Körperschaft, oder die Kreditanstalt emer sol chen Körperschaft, sofern die Werthpapiere oder die For derungen von dem Bundesrathe zur Anlegung von Mündelgeld für geeignet erklärt sind. Daneben erhält das Einführungs gesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche die landesgesetzlichen Vor schriften in Kraft, nach denen gewisse Werthpapiere zur Anle gung von Mündelgeld für geeignet erklärt sind. Die Debatte wurde durch Herrn Staatsminister Dr. Schurig eingeleitet, welcher die Stellung der Regierung zur Vorlage kennzeichnet und sich besonders darüber verbreitete, ob der Ent wurf in diesem Umfange und überhaupt nothwendig gewesen sei. Der Herr Staatsminister führte aus, daß die Regelung ourch Gesetz sich in dem Umfange nöthig erwiesen habe in An sehung der Schuldverschreibungen der kommunalen Körper schaften. In Würdigung der Thatsache indessen, daß diese Papiere sede im Interesse der Mündel nur wünschenswertye Sicherheit böten, habe das Justizministerium bisher keinen An stand genommen, auf Grund des 8 67 der Verordnung, das Verfahren in nichtstreitigen Rechtssachen betreffend, vom 9. Januar 1865, verschiedene Gerichte zur Anlegung von Mün delgeld in den Schuldverschreibungen gewisser Gemeinden zu ermächtigen. Diese Anlagen verlören mit dem 1. Januar 1900 den Charakter der Mündelmäßigkeit, wenn nicht oie Gesetzge bung zu Hilfe komme. Geschehe dies nicht, so sei eine Schädi gung der betheiligten Mündel und ebenso der betroffenen Ge meinden unvermerdlich. Es fehle aber auch an einem ausreich enden Anlässe, die kommunalen Körperschaften wegen der künf tigen Mündelmäßigkeit ihrer Papiere an den Bundesrath zu verweisen, da die Voraussetzungen für die Anerkennung der Mündelmäßigkeit in jeder Hinsicht gegeben seien. Auf Grund der genannten Verordnung sei den drei Kommunalbanken die Mündelmäßigkeit ihrer Papiere zugesprochen worden. Außer dem sollten des Weiteren als mündelmäßig anerkannt werden die Pfandbriefe der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt in Leipzig. Die Regierung halte es deshalb für schlechterdings nothwendiq, sowohl im Interesse der Mündel als dem der Kreditinstitute selbst, daß jede Unsicherheit durch ein Gesetz aus geschlossen werde. Abg. Dr. Schill-Leipzig machte auf einige fragliche Punkte in dem Gesetzentwurf aufmerksam, deren ge wissenhafteste Vorerörterung er der Deputation anS Herz legte. Besonders ersuchte er um Prüfung der Frage, ob die Pfand briefe der Hypothekenbanken wirklich als mündelsicher ^u be trachten seien, betonte aber ganz ausdrücklich, daß diese Banken durchaus gut fundirte und gut verwaltete seien. Schließlich beantragte er, den Gesetzentwurf an die Gesetzgebungs-Depu tation zu überweisen. —A bg. Dr. Spieß-Pirna machte auf die große Schwierigkeit der Materre und die weittragende Bedeutung des Gesetzentwurfes aufmerksam, in welchem es sich um den staatlichen Schutz des Eigenthums Derer handle, die sich nicht selber schützen können. Ferner wies er darauf hin, daß die Pfandbriefe der Hypothekenbanken zwar durchaus sichere und empfehlenSwertbe Papiere seien; da aber die Hypotheken banken immerhin Aktiengesellschaften wären und unter Umstän den unter Krisen leiden könnten, so seien er und seine Partei freunde nicht in der Lage, sich dahin zu erklären, daß die Pa piere der Hypothekenbanken mündelsicher sind. Außerdem ver wies der Redner noch auf einen Punkt des Gesetzes, wonach es dem Justizministerium Vorbehalten bleibt, die Mündelsicherheit cmer Reihe von Papieren bedingungsweise abzuerkennen, und bemerkte, daß man dadurch die Regierung in eine sehr prekäre Lage bringen könnte. — Damit war die Debatte erschöpft und die nunmehr erfolgende Abstimmung ergab die einstimmige An nahme des Antrages Schill auf Ueberweisung des Gesetzent wurfes an die Gesetzgebungs-Deputation. Sodann wurde die Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung Montag Mittags 12 Uhr. — In der Etatdebatte der 2. Kammer führte unser Ab- aeorvnete, Herr Stavtrath Braun Folgendes auS: Meine Herren! Wenn ich mir das Wort erbeten habe, um einige Be merkungen zu den Kapiteln 11 und 12 des Staatshaushalts, Hüttenwerke und fiskalischen Erzbergbau, zu machen, so ist es geschehen, um meinem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck zu geben, daß man i» der Abrüstung unsere- Bergbaues jetzt ein viel rascheres Tempo als früher geplant, angenommen hat. Denn man ist gegen den bei vorigem Etat angenommenen Abrüstungs plan bereits um einige Hundert Mann Belegschaft niedriger und die Bemerkungen zum diesjährigen Etat besagen, daß man die Mannschaft m den nächsten 2 Jahren noch ganz wesentlich ver mindern will. Die Maßregeln erfüllen die betreffenden Ort schaften, namentlich auch die Landgemeinden mit banger Sorge, denn sie vermögen nicht in dem raschen Maße Ersatz für den eingehenden Bergbau zu schaffen, denn es ist sehr schwierig, neue Industrie heranzuziehen, weil einmal die geschulten Kräfte fehlen, dann aber auch die vorhandenen Wasserkräfte fast ausschließlich dem Bergbau zur Verfügung stehen. Weiter aber möchte ich mein Bedauern darüber ausdrücken, daß man Grundsätze, welche man früher aufgestellt hat, heute nicht mehr als stichhaltig an- sieht. Denn während man in der Begründung zum vorigen Etat noch auSsührte, daß der Betrieb aus der Grube Bescheert Glück unbedingt aufrecht zu erhalten sei, weil man deren Erze zur Verhüttung der ausländischen Erze unbedingt brauche, soll dieselbe nunmehr zum Erliegen kommen, und wenn man weiter beim vorigen Etat sagte, der Betrieb auf den Gruben Himmelfahrt uud HimmelSfürst müßte voll ausrecht er halten werden, da die einzelnen Theile derselben be züglich ihrer ganzen Einrichtung, namentlich aber wegen der Wasserführung ein ungetheiltes Ganze bilden, ist beim dies maligen Etat gesagt: Es werde in ernste Erwägung zu ziehen sein, auf welche Grubentheilc man die Abrüstung weiterhin er strecken werde. Ich sollte meinen, es liege wie im Interesse der betreffenden Gemeinden, ebenso gut im wohlverstandenen fiskalischen Interesse, die Abrüstung nicht zu sehr zu beschleunigen. Denn wenn die Unrentabilität des Betriebes nicht wegen Ver armung der Erzmittel eingetreten ist, die ja noch in reichlichem Blaße vorhanden sind, hat man doch dem Vernehmen nach erst jüngst bei der zum Erliegen bestimmten Grube Beihilfe Kurprinz wieder reiche Erzmittel angefahren, sondern vielmehr aus den Preissturz deS Silbers beruht. Wenn eS ferner früher wieder holt ausgesprochen ist, daß «ine Steigerung deS Silberpreises nicht zu den Unmöglichkesten gehört, so sollte man im Interesse der späteren Wiederaufnahme des Betriebes die Schächte erhalten,