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SnlM W Mljkilßkil! Enißthliirr Aliffion Tageblatt. Nr. 75. Soimta^den 3. April 1910. 37. Jahrgang. Das Koche« mit Gas. Go wie sich mit dem Fortschritt der Kultur alle Lebensbedürfnisse erhöht und verfeinert haben und die Gasbeleuchtung Eigentum auch der breiten Mafien geworden ist. so ist auch daS Kochen und Heizen mit GaS in immer höherem Maße Bedürf nis geworden. Leider gibt es noch viele Haushaltungen, die noch keinen oder aber nur im beschränkten Maße einen Gaskocher in Betrieb haben, obwohl es in der Tat kaum eine Fsuerungsanlage gibt, welche hinsichtlich Reinlichkeit, Bquemlichkeit und Billig keit dem Gase Konkurrenz machen könnte. Daß mancher noch der Ansicht ist, das Gas- kochen sei eine kostspitlige Gache, ist der allgemeinen Emsührung und dem intensiven Gebrauch des Gas- kochenS biS jetzt noch hinderlich gewesen, und cs soll über die Kosten nachstehend einiges zur Widerlegung dieser Ansicht angeführt werd.« Um 1 Liter Wufier zum Sieden zu bringen, braucht man ca. 45 Liter Gas, daS ist der Ver brauch eines Kocherbrenners während etwa 7 Min, derselbe konsumiert also stündlich cr. 400 Liter. Da nun 1 edm gleich 1000 Liter KochzaS 14 Psg. kosten, so macht dies 0,63 Pfz., es kostet mitbin der Hausfrau 1 Liter Kaffeewsfier zu kochen 0,63 Psg. Vergleicht man diesen Aufwand mit demjenigen der Kohlenfeuerung und rrchnet, daß 1 Brikett nicht unter 1 Pig zu haben ist und vergegenwärtigt sich den Nutzeffekt eines einzelnen Brikett-, so wird man sich der Einsicht nicht verschließen können, daß daS Gaskochen doch bedeutend billiger ist Man muß auch in Betracht ziehen, daß zur Anzündung deS Kohlenseuers erst noch Holz er forderlich ist, und daß kaum jemals ein einzelnes Brikett zur Wärmeentwicklung hinreicht, sondern doch immer mehrere zugleich aufgelegt werden. Das einmal entfacht« Kohlenfeuer wird gewöhn lich weiter unterhalten und verbraucht stundenlang Material, ohne daß iS immer nutzbringend ver wertet wird. Anders ist es mit der Gasfeuerung, hier hat cS die Hausfrau in de<Hand, möglichst Sparsam keit wallen zu lassen. Nur wenn tatsächlich Bedarf vorhanden, wird daS Gas entzündet, die Speisen werden schncll und bei vollem Brenner angekocht und der Hahn dann zum Nachkochen um die Hälfte geschloffen. Durch solch» rationelle Handbobung ist es möglich, beispielsweise ein MittagSqericht, bestehend aus Suppe, Gemüse, Fleisch und Kartoffeln, für etwa 3—4 Peison-n mit 1 edm gleich 1000 Liter GaS zu kochen, was einen Kostenaufwand von 14 Pfg. verursacht. Wenn nun noch in der Wahl von Gaskochern und Kochgeschirren mit der nötigen Kenntnis ver fahren wird, indem man nur sogenannte geschloffene Gaskocher oder Herdplatten und wenn möglich Töpfe aus Aluminium mit breitem Boden wählt, so sind alle Momente vereinigt, die die höchste Ausnutzung des Heizwertes und die rationellste Gasfeuerung gewährleistet. Mit 30 edm monatlichem Verbrauch ist eine bürgerliche Familie wohl imstande, den Küchenherd in den Sommermonaten ganz auszuschalten und alles auf dem Gaskocher hei zustellen. Angenommen, eine Familie verbraucht etwa 30 edm Gas L 14 Pfg., welche 4 20 Mk. Kosten vei Ursachen und rechnet man noch 20 Pfg. Gas- uhrenm.ete und 20 Pfg Kochermdte hinzu, so würde die Monatsrechnung 4 60 Mk. betragen und dabei ist der Verbrauch der Leuchiflamme mit ein gerechnet. Dieselbe F-m>lie verbrauchte früher mit dem Küchenherd pro Woche etwa für 80 Pfg. Kohlen,ffür 30'Pfg. Holz und für 20 Pfa. Spiritus, machte pro Monat 5 20 Mk. und dabei ist das Petroleum für die Lampe noch gar r nicht mit in Rechnung gezogen. DaS letzte Beispiel ist aus der Praxis entnommen. Nun werden aber viele sagen: „Ja, das ist alle- ganz schön, wenn aberrde<Manat vergangen ist, habe ich aus einmal 4.60 Mk. zu bezahlen und das fällt mir zu schwer, während ich jetzt alles einzeln kaufen konnte und, die Ausgabe nicht so merke." Buch diesen Leuten ist zu helfen. Die Gasanstalt stellt bekanntlich auch GaSautomaten auf. Jeder kann sich dann sein GaS durch Ein wurf eines 10 Psg -Ttückrs, so wie cs bei Kohlen rc. der Fall ist, einzeln kaufen. Eine'Gasrechnung hat dann der Konsument nicht mehr? zu erwarten. ES wird die Hoffnung und der Wunsch aus gedrückt, daß dieser Atike! zur Aufklärung ge dient haben möge und daß diejenigen Hausfrauen, welche bisher dem Kochen mit GaS noch mit Miß trauen gegenüberstanden, nunmehr brkehrt sein mögen und, schnell diese in jeder Beziehung vor teilhafteste und dabei sparsamste Einrichtung an. schaffen. Ein Versuch lohnt, darum nochmal-: Kochet mit GaSl 0. As. Vermischtes. *DreiMilltardenjähr!ichenNlkoholverbrauchS. Die Summen, die das deutsche Volk jährlich für alkoholische Getränke ausgibt, berechnet das amtliche „Reichsarbei'Sblatt" in seiner neuesten Nummer folgendermaßen: Es ergibt sich für Deutschland im Durchschnitt des Jahrfünfts von 1904 bis 1908 auf den Kopf der Bevölkerung ein jährlicher Ver brauch an 10 > v. H. Branntweinalkohol von 3,86 Litern, an Bier von 116,66 Litern. Nimmt man als durchschnittlichen Preis sür einen Liter 100 v H. Branntweinalkohol den herkömmlichen Satz von 1 Mark, für einen Liter Bier 0,30 Mk. an, so ergibt sich eine jährliche Ausgabe auf den Kops der Bevölkerung für Branntwein mit 3,86 Mark, für Bier mit 35,00 Mk., zusammen 38,86 Mk. Bei einer Gesamtbevölkernng von 64 Millionen würde daS einen jährlichen Aufwand von 2487 Mil lionen Mark allein sür Bier und Branntwein dar stellen. Setzt man den Verbrauch von Wein aus Grund frühercr Schätzungen mit 5,82 Liter aus den Kopf ein und nimmt man als Preis sür einen Liter Wein 1 Mk. an, so erhöht sich der genannte Betrag um 372,5 Millionen Mark. Tie gesamte jährliche Ausgabe für alkoholische GelrSnke würde demnach annähernd nach wie vor aus nahezu drei Milliarden Mark zu veranschlagen sein, also immer noch mehr als doppelt soviel als sämtliche Ausgaben für Heer und Marine, mehr als viermal soviel als die Aufwendungen für die gesamte Arbeiter- Versicherung und etwa fünfmal soviel, als die Aus gaben für die öffentlichen Volksschulen betragen. * Der Romau des NabobS. Dieser Tage trug man in Budapest den in Cannes verstorbenen bekann ten ungarischen Multimillionär Eugen Kasselik zu Grabe, dessen Leben in seiner Art sehr abenteuer lich gewesen ist. Vor einem Vierteljahrhundert wurde Eugen Kasselik nach dem Tode seines Vaters Erbe von etwa 50 Millionen Mark. Er war bis dahin Offizier gewesen, verließ jedoch den Dienst und widmete sich nunmehr seinen privaten Passionen. Mit seiner Vaterstadt Budapest lebte er in ständi ger Zwietracht So pflegte Kassclik verschiedene alte Häuser, die er von früher her, insbesondere in vornehmen Straßen besaß, um keinen Preis zu ver kaufen, aber er riß auch die baufälligen Baracken nicht nieder, sondern ließ sie in ihrem traurigen Zustande, um daS St.aßenbild . . häßlich zu ma chen. Auch als Wohltäter hatte er in Ungarn kei nen besonders guten Namen, denn er pflegte nur alljährlich am Todestag seines Vaters den Armen achttausend Kronen zu spenden und damit war seine Mildtätigkeit erschöpft. Dagegen wendete er großen Luxus sür die Pflege einiger alter Pferde aus. Er selbst war seit Jahren gelähmt und hatte nicht» mehr vom Leben, konnte weder essen, noch trinken, noch sich bewegen. Den Hauptgenuß seines Reichtums hatten drei altgewordene Reitpferde, die er in prachtvollen Ställen hielt und die nicht wie andere Pferde etwa Hafer zu fressen bekamen, sondern ein eigentümliches, vom Millionär erfundenes Gericht, daS auS Eidottern und Rotwein bestand Der Kutscher, ter die Pferde pflegt, ist nach dem Testa ment mit einem Gehalt von neuntausend Kronen lebenslänglich angestellt. Der Erbe des ungeheuren Vermögens ist der Neffe des Verstorbenen, gleich- falls ein Sonderling, der seit vielen Jahren allenthalben in der Welt umhcrreist, und wenn er nach Budapest kommt, in seinem PalaiS abstcigt, wo er ein einziges, ärmlich eingerichtetes Zimmerchen bewohnt, zu dem außer ihm und einem langjäh rigen vertrauten Diener niemand Zutritt hat. Der Fluch des Geldes" hat die Seelen dieser Reichen verdorrt. . . . * Dit Gefährlichkeit tropischer Regeusälle er- suhr ein englisches Bataillon, da- in der Hingebung von Pietermaritzburg einen Uebungsmarsch gemacht hatte. DaS Bataillon, daS in langausgczogcner Kolonne marschierte, durchquerte einen kleinen, un scheinbar aussehcnden Bach, als ein Wolkenbruch mit jener Plötzlichkeit lvsbrach, die man in den Tropen gewohnt sein muß Im Na war da- Bäch lein zu einem reißenden Fluß angeschwsllcn. Der Versuch, trotz der Gefährlichkeit die Durchquerung zu EnSe zu führen, mußte mit dem Verlust von vier Leuten bezahlt werden. Nur mit großer Mühe ge lang et, dat Bataillon in Sicherheit zu bringen * Kreiwilltger Tode-spruv- eine- Kinde». In Abwesenheit der Mutter waren in Merseburg die Kinder des Fabrikarbeiters Kalweit sich selbst überlasten. Da die Tür zur Wohnung verschlossen war, faßte die sechsjährige Helene den Entschluß, auS dem Fenster zu springen. Obwohl die acht jährige Schwester dies mit aller Kraft zu verhindern suchte, kletterte daS Kind schnell auf dat Fenster und sprang kurz entschlossen hinaus. Die Ver letzungen des kopfüber in den gepflasterten Hos ge fallenen Mädchens waren so schwer, daß et nach einigen Stunden seinen Geist aufgab. » * Allerlei Kurzweil. « « Denksyrüche. Es kann die Ehre dieser Welt Dir keine Ehre geben, Was dich in Wahrheit hebt und hält, Muß in dir selber leben. * * * Solche wähl zu Freunden und Begleitern Auf deS LebenS Bahn, Die dein Herz und deinen Geist erweitern, Dich ermutigen, erheitern, Mit dir wandern himmelan. Rätselecke. Scharade. 1. Hört man dich nennen, mag es einen schauern: Tod ist dein Hauch und Nebel dein Gewand; Auch birgst du ein Gehermnis unbekannt, Und schützest eS mit Wällen und mit Mauern Und eine Wunderkraft geht von dir aus, Die führet sicher über öde Meere; Und doch, verderbend dringen deine Heere Oft vor, mit Glitzern oder mit Gebraus. 2. Du aller edlen Geister höchstes S.hnen, Wie zieht den Fröhlichen es zu dir hin! Weh aber allen, die dich hoffend fliehn! Erschein dem Kranken, der dich ruft mit Tränen! Erschein' den Völkern, di- in Barbarei Versunken, sie zu Höherem zu wecken! Du Trost des Wandrers, wilder Tiere Schrecken, Mach' unS von allem falschen Wahne frei! 1—2. Dort unentbehrlich, wo du oft erscheinst; Bet unS läßt du dich aber selten schau'n; Die einen sehen dich mit Angst und Grau'n, Den andern du ein herrlich Schauspiel scheinst. Doch bleibst du rätselhaft, geheimnisvoll, ,.A WennHwir gleich ohne Schrecken dich betrachten; Und grauet andern vor dem Blut dec Schlachten, — Uns stimmest du die Seele weihevoll Homonym ES ist ein lyrisches Gedicht, Es hat ein schönes Angesicht In einer Oper wohl bekannt Und ist ,ein Ort in fernem Land, In M-xiko, am Meerrsstrand. Rätsel Ich bin so hoch fast wie ein Berg, Und doch ein Mensch, wie ihr. Der größte Mann scheint nur rin Zwerg, Stellt er sich hin zu, mir. Wächst mir ein andres Haupt empor, Dann werd' ich lang und breit, Dann trag' ich reichen Blumenflor Zur holden Frühlingszeit. Doppekfinn-Rätsel Mit die hört man es anstatt Schutz Und Weideplatz ost sagen; Mit der wird's mit und ohne Putz Als Schutz und Schmuck getragen. Dreisilbige Scharade. EinS ist ein glänzendes Gut; Zwei-drei eiquick.nde Flut. Wenn zwei mit drei aus eins bestände, Wie füllten da sich tausend Hände! Doch leider ist daS Ganze nur Ein Kind der blühenden Natur. Vilder-Rätscl. (Auflösungen in nächster Nummer.) Auflösungen ans Nummer 13. Der Rätsel: 1. Ostern. 2. Osterei. 3. Mutterliebe. 4. Kiste — Küste. DeS Bilder-RätselS: Reisebegleiter. Des Vexierbildes: DaS eine Kaninchen ist sehr leicht auf dem Arm deS sitzenden" Mädchen- in deren Kletderfaltrn zu finden. Dasmndere ist neben der großen Rose link- versteckt. Linhel-Ztitung. Alle Rechte für den gesamten Inhalt Vorbehalten. Nr. 14 Redaktion, Druck und Verlag von Horn L Lehmann, Hohenftem-Srnftlhal. Die Schwalben. Erzählung nach wahrer Begebenhell von Frieda Schütte. Der Wiesenbauer, wie man ihn im Dorfe nannte, weil drei herrliche große Wies:», dicht am Walde gelegen, zu seinem auSgcbreitetcn Eigentum zählten, «ar als ein roher, gefühlloser Mann bekannt. Geradezu unbarmherzig konnte er seine armen Pferde schlagen, wenn dieselben bei schlechten, aufgeweichten Wegen nicht so schnell, trotz größter Anstrengung, vorwäris zu kommen vermochlen, als eS ihm, d>m L nker d.s belr. fi nden Fuhrwerks, gefiel. Srine treuen Hofhunde erhielten manchen FußirNl von ihm, daß fie scheu und äugst! ch seine Nähe mieden, und selbst die Hühner flüchteten kreischend da von, wenn er nur über dcn Hof ging; wußten sie doch aus Erfahrung, daß die stets üble Laune des Wieienbauern sich gewöhnlich dadurch zu äußern pflegte, daß er seinen dicken, schweren Knotenstock (gelegentlich auch die Schaufel oder Mistgabel, falls er solche just in der Hand hiell) fluchend nach ihnen warf, wenn sie eS wagten, seinen Weg zu kreuzen. Beliebt war der finstere, jähzornige Mann im Dorfe nicht, und doch hatte rr eine junge, zarte, liebliche Frau gefunden, die er heimge- führt, welche den Mut od-r die Geduld besaß, seine Launen und Grobheiten zu ertragen, still und geschäftig, ohne Klage, ihre nicht leichte Pflicht als Hausfrau erfüllend. Sie war just das Gegenteil von ihrem Mann, die Wiesin- bäuenn: liebevoll und sanft gegen Menschen und Vieh, welches letztere ausnahmslos ihre Güte durch größte Anhänglichkeit lohnte. Sie war eine gute, eine fromme, gottessürchtige Frau, die im stillen Gutes tat, wo fie nur konnte, während ihr Mann am Sonntag lieber das Wirtshaus al- die Kirche besuchte und nur dann einmal zum Himmel emporbl ckte, wenn er vielleicht einen Regenguß befürchtete, der ihm die Heuernte verderben konnte; aber dann sandte er nicht etwa ein Gebet, sondern einen bösen Fluch zum Himmel empor, welcher den drohenden Wolken galt. An den lieben Gott, der über den Wolken wohnt, dachte der Wicsenbauer gar nicht, sonst wäre er wohl ein besserer Mann gewesen. Und doch hing drinnen i« geräumigen Flur seines HruseS ein mächtiges, hölzernes Kruzifix an der Wand, wie man's in alten Häusern katholischer Dörfer jener Gegend noch häufig findet, wclchrs die lrbenSg-oße Gestalt deS Heilandes trug, der sein blasses, meisterhaft geschnitztcs Anftitz mit den rote», gemalten BlutSUopfen aus der Stirn wie betrübt über dcn gottlosen Herrn des Hauses zur Gelte neigte, und vor d-m die Wiesenbäurrtn jeden Morgen früh ihre Andocht verrichtete. Ahnungslos, welcher Art die Bewohner des HausiS waren, hatte mit dem kommenden Früh ling eims TageS auch ein kleines Echwalben- pärchen seinen Einzug gehalten und aus dem Hos des Wiesenbauern zutraulich ein Plätzchen über dem Giebelsenster, unter dem vorspringen den Dach des HauseS zur Nistflätte erwählt. Freudig begrüßte die Wicsenbäuerin die Ankunft der kleinen Vögel. „Schwalben bringen G ück", hatte ihre selige Mutier immer gesagt. .Gück? — Ach ja," siuszte fie, „daS könnt' man halt brauchen I" Jeden Morgen, noch ehe die Sonn« auf ging, konnte man schon das lustige Gezirp der Schwalben, da§ sie unwillkürlich ertönen ließen, während sie die Lust durchkreuzten, drinnen im Schlafzimmer vernehmen, und die junge Frau, nachdem sie aufgestanden, blieb manche- Mal ein Welchen am offenen Fenster stehen, m't Interesse beobachtend, wie die fleißigen Vögel auS und ein flogen, allerlei Baumaterial in ihren geschickten Schnäbelchen tragend. So emsig und unermüdlich schafften sie, daß - wirklich rührend anzusehen war. ?Ja, waS stehst denn immer am Fenster un gofffl?" fuhr der Bauer sein Weib einmal un wirsch an, daß sie so erschrocken zusammenfuhr, al- habe er sie auf einem Unrecht ertappt. „Gibt's 'leicht nit Arbeit g'nug Heuer, eh? — möchlst halt am liebsten alleweil Feiertag hab'n, um in de Kirchen z'laufen, gelt?" setzte er höhnend hinzu. Sie versuchte zu lächeln, obgleich ihr'- offen-