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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.04.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191004030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-04
- Tag 1910-04-03
-
Monat
1910-04
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.04.1910
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Kircheunachrichterr. Aarochie St. Trtuitatis z« Koyeufiein-Kr«fit-«k. vom »6. Mürz bis 2. «plil 1910. Getraut: Maurer Wilhelm Eduard Heinig und Klara Hedwig Fickemscher von hier. Maltthelser Karl Richard Evmund LUlliaase, Jggs. in Leipzig und Jgsr. Auguste Anna Wolf von hier. Getauft: Hedwig, L. d. HauSweber« Julius Otto Sei fert. Albert Felix, S d. Monteur» Wilhelm Eduard Rcutver. Frieda Helene, L d. Nadc'macher» Fiiedrlch Oswald Weise. Paula Elfriede, T. d. Fabrikarbeiter» Emil Max Thomasius. Anna Irma. T. d. HauSwdrs. Theodor Funke. Ernst Erich, S. d. Fabrikschlosser« Bruno Reinhard Rockstroh Arno, S. d. Fabrikr.men Theodor Hugo Bohne. Richard Max, E. d. HanSW bc,S Gustav Adolf Paetz. Johanna Dora, L. d. Totenbetimcisier« August Franz Schwarz. Reinhold Alfred, E. d. Bäckcrmtisters Emil Reinhold «raut. I unehcl. Sohn. Begraben: Rode t, S. d. FabrikwcberS Karl Ernst Clauß, 3 M. Rernhold Alsrcd, S. d. Bäckermeister» Emil Remhold Kraut, 3 T. Am Sonntag Quasimodcgeniu, den 3. April 1910, vor- wivog« 9 Uhr Prcdrgtgoliesoienst, l. Joh. b, 1—6. Herr Pastor Hiecke. Rachm. halb 2 Uhr KindergotteSdicnst. Jünglingsvercin abend» halb S dhr im Gemeindehaus. Jungfrauenverein abend» halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Montag abend Singstunde im Gemeindehaus. Wochenamt: Herr Pastor Schmidt. Aarochie At.ßhristopyori zu Koyeufieix-Krxstt-al. Vom 26. März bit I. April 1910. Getraut: Der Maler Karl August Rcuvr und Klara Auguste Barch. Der Weber Rtward Paul Wagner und Milda Klara Bogel. Dec Tischler Karl Wil-e.m Gerber und Ida ! lara Geißler Der Gastwirt Otto Richard Fried rich und Marcha Kamilla Grabner. Gelaust: B'.uuo Ewald Friedrich, E. d Weber» Fried rich Wilhelm Ewald St egler. Maric Gertrud, T. d. Nadcl- macher» Hermann Friedlich Geiler. Hildegard Wilhelmine Lina, L d. Kaufmanns Emil Heidel. Gertrud Rasa, T. d. Rosa Lina Portbum. Elsa Elsriede, T. d Presser« Karl OSkar Nitzsche. Rosa Katharina, L d. Bäckers w ax Karl Geidel. Klara Elsa, L. d. Snttlermeiftcr» Hermann Emil Riedel Martha Elsa, L. d. Weber» Friedrich Otkar Röder. Gertrud Elsriede, L. d. WeocrS Richard Paul Warner. Johanne» Louis, S. d. Re senken Friedrich Loui« Schüßler. Elsa Gertrud, T. d. Formmeiuer» Robert P.ul Meiner. Anna Ma ic Jls, T. d Kausmann» Georg Heinrich Schunke. Theodor Ho.st, S. d. Konditors Franz Theodor Erner. Begraben: Friederike Auguste verw. Herrmann. 74 I. 8 M. lv T. Der Weoer Karl Robert Hosmann. 66 I 11 M. 1b T. Ungciaufter S. d. Komoristru Ernst Meinel. Am Sonntag Ouasimodogeniti, vormittag» 9 lrhr Haupt- gotteSdirnst, Einweisung und Antritts-Predigt de« Herrn Pastor Dybeck üaer 1 Joh. ö, 1 — 6. Kirchenmusik: „Sieh, der Hüter Israels", von Lützel. Ev.»luth. Jungsrauenverci» abend» 8 Uhr im BercinS- lokal. Ev.-lutb. Jünqlingsverein abend» 8 Uhr im Vereinslokal. LandeSkirchliche Gemeinschaft und Blaukrcuzverrtnigung abends halb 9 Uhr Breiteslraße 31. Evang Ar bei erverein. Montag abend halb 9 Uhr Di«- kussionsabend im Ncrem»lok-le. Donnerstag, den 7. Ap il, abends halb 9 Uhr MissionS- stunde im Waisenhau betiaale. Wochenamlvcrr Pastor Dybeck Aon Höerl««gwitz. Betaust: Erich Alban, S. d. Eisengießers Friedrich Richard Herrmann. Otto Erich, S d. Strpsw. Max Emil Neubert. Auguste Ursula, T. d Fabrikbesitzer« Paul Georg Hillig. Oito, S. d. Tischler» Karl Richard Semper. Marta Helene, T. d Elrpsw. Franz Maximilian Schüppel. Johan ne«, S d. Tischlcr« Ernst Bruno Lämmel Marta Johanna, T. d. Monteur« Hermann Friedrich Förster. Kurt Walter, s. d. Fräsers Oskar Anton Dclla-Bella. Otto Bruno, S. d. Fciienhaucr« Otto Bruno Möbius. Karl Rudi, S. d. GartcnbesitzerS Hermann Hugo Walther. Getraut: Der Färbereiarbeitcr Karl Paul Förster in Hobenirein-Ernstthal mrt der Alma Minna Lange hier. Der Schlosser, Jggs. Max Ott» Lößner hrcr, mit der Jgsr. Frieda Jung vier. Der Gutsbesitzer, Jggs. Friedrich Paul Neubert in Erlbach, mit der Jgsr. Selma Ida Fö fier hier. Der Fräser Max Woldemar Bachmann in Hohenstein-Ernstthal, mit der K ara Lina Irmscher hier. Begraben: Fr, u Anna Selma verw. Neubert geb. Spindler, 62 I. 9 M 19 T. Gertrud Agne», T. d Etrpfw. Johannes Geyler, 2 M. 93 T. Der Privatmann Hermann Friedrich Flechsig, ein Ehemann, 80 I. 3 M. 29 L. Frau Auguste Wilhelmine Schneider geb. Semper, 69 I. 4 M. 24 L. Frau Anna verw. Forner geb. Förster, 29 I. SM. 2b L. Walter, E. d. Etrpfw. Karl Hermann Beckert, 9 M. 8 T. Am Sonntage Quasimodogeniti, den 8. April 1910, vor mittags halb 9 Uhr Golterd enst mit Predigt über 1. Joh. b, 1—6. Herr Pfarrer von Do ky. Nuchm. halb S Uhr TausgoltcSdteust. Abends 8 Uhr Jünglingsveretn. Montag, den 4. Aprrl 1910, nuchm. 4 Uhr Mrsfions- krärizchen. Wochcnamt: Herr Pfarrer von Dosky. Av« Eerrdvrf. Vom 24. bi» 30. März. Getauft: Johanne» Werner, E. d. Lehrer» Friedrich Johanne« Köck itz. Helmut Herbert, S d. B. Edwin Paul Eitert. Willy Paul, E d. Formers Paul Otto Stark. Fritz Paul, S. d Stiumpswirkcr» Paul Hermann Kretzschmar. Marie Elrsabcih. T. d. B. Hermann Albin Hölzel. Martha Hilma, T. d. B. En il OSkar Landrock. Ilse Hildegard, T. d. B. Felix Alexander Dommer. Maria Doris, T. d Brauers Karl Robert Richter. Erna Gertrud, T. d. Mau rers Josef holy. Martba Margarethe, T. d. B. Paul August Adolf Blümel. 1 unehel. Tochier. Begraben: Richard Max, S. d. FäibereiarbeilerS Max Alfred Jung. 4 M. 26 T. Johanne«, E d. V. Stanislaus Jgnasiak, 4 M. 2 T. Helene Marie Wolf geb. Pohler», eine Ehefrau, 23 I. 7 M. 2 T. Am Sonntag Quasimodogeniti, den 3. Avril 1910, vor- miNagS 9 Uhr Gottesdienst Herr Pastor Böttcher. Nachmittag« halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konfirmierten Jünglingen. Der Jungs.aucnvercin sällt au». Abends 8 Ubr Versammlung im GcmeinschastSsaal. Montag, den 4, April abends 8 Uhr Fiauenvrrcin im blauen Siern. Dienstag, den 6. April, abends 8 Uhr Bibelstunde in der Kitchjcdule. Donnerstag, den 7. April, abends 8 Uhr Bibelstunde im Oberdorf bet Herrn Schwalbe Nr. 913 Und im Unterdorf bei Herrn Kohlenhändler Teuchner. Die Woche für Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Böttger, für Hauslommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Hildebrand. Ao« Arspra«- Am Sonntag Quasimodogeniti, den 3. April 1910, vor mittags halb 9 Uhr PiediglgotleSdienst. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Hrut u.c. acht Tage findet in der Schule zu Scifers- doif nacha. t ags 2 Uhr Predigtgonesdienst, sowie Feier des hei.igtN Abc.idmahlS statt Lie nächste Wochcnkommunion wird Freitag über vier- zehn Tage am 1b. April vorm. halb 10 Uhr abgehalten «erden. <Laage«verg Meinsdorf. Am Sonntag Quasimodogeniti, den 3. April, srüh S Uhr Hauptgottesdienst mit Piedigt üb r 1. Joh. b, 1—6. Nochmalige Kollekte sür die sächsische Haupibibelgcscllschast. Ao« <La«-ea4«r»dorj «it Aalte«. Am Sonntag Quasimodogeniti. den 3. April 1910, vor mittag« 9 Uhr Go te-dienst mit Predigt. Nachmittag« halb 9 Uhr katechi»mu«unterredung mit der männlichen Jugtnd. Aon Aernsdorf Am Sonntag Quasimodogeniti, den 3 April, vormittags 9 Uhr Hauptgotletdienst mit Predigt über 1. Joh. b, 1—6. Nachm. 2 Uhr Kirchl. Unterredung mit der konfirmierten männlichen Jugend Anhänge zum Gesangbuch (geistliche Volkslieder) sind nach den Gottesdiensten in der Sakristei oder sonst aus der Pfarre zu 10 Psg. zu haben. Ao« WSstenöraad. Am Sonntag Quasimodogeniti, 8. April 1910, vorm. 9 Uhr Predigtgottesdicnst. Nachmittags halb 3 Uhr kirchliche Unterredung. Abends Uhr Versammlung de« evang. JünglingS- vereins. Mittwoch, den 6. April, abends '/,9 Uhr Versammlung junger Mädchen im Psarrhause. Die Eisenbahnkatastrophe bei Mülheim a. Rh. Die Eisenbahnkatastrophe von Mülheim, die dem Kaiser und dem Großhcrzog von Baden Anlaß gabrn, dem 16 Armeekorps und den Hinterbliebenen der Getö elen chr Mitgefühl auSzuspcechen, beschäf tigt noch lebhaft die öffentliche Meinung, nament lich hinsichtlich der Schuldfrage. Es lst srlbstv.r- ständlich, daß die eingeleitete Untersuchung Klarheit über alle Punkte geben wird. Die Zahl der Toten hat sich, nachdem von den Schwerverletzten noch zwei gestorben sind, auf 22 erhöht. Vorwürfe werden gegen den Rettungsdienst der Bahnverwaltung erhoben, der zu schwerfällig gearbeitet haben soll. Hohe Anerkennung findet dagegen die Tätigkeit der freiwilligen Rettungsmannschaften. Erwähnenswert ist, wie von den letzteren bet einem Vo.kommms während deS Unglücks rasche Justiz geübt wurde. Em Mann versuchte, die Luche eines getö elen Soldaten zu plündern. Der Leichenschänder erhielt erst eine gehörige Tracht Prügel und wurde dann der Polizei übergeben. Die gemeinsame Beerdigung der Verunglückten soll heute nachmittag in Mülheim statlfi-den. Die E senbahnoerwaltung hat die Eltern der Ver unglückten, soweit möglich, telegraphisch von dem G schehniS benachrichtigt. Die Strecke, aus der sich das Unglück ereignete, ist wieder freigegeben worden. Die Zahl der in dem verunglückten M.- lttärzuge btfindlichen Personen soll 460 betragen haben. Im Ministerium der öff nllichen Arbeiten ist ein Telegramm deS an die UnglückSstrlle zu Mül- heim am Rhein entsandten Dezernenten G h. Bau- r«tS Breufing emgelausen. Danach haben die eisenbahntechnischen Ermittlungen, sowie die Fest- stellungen d«S Untersuchungsrichlers am Orte des Unglücks folgrndr Tatsachen ergeben: Der Mili» iSrzug, der kurz vor dem Bahnhof Mühlheim stand, mußte vorschriftsmäßig dort warten, weil er noch keine Einfahrt hatte. Daß dieser Militärzug im Augenblick drs Unfalles bereits in mäßiger Ar- «egung «ar, ein Umstand, der vielleicht noch schlimmeren Folgen vorgebeugt hat, kam daher, daß daS Mülheimer BahnhosSstgaal gerade auf „Freie Fahrt" gezogen war. Dadurch ist der An- prall des von hinten heransausenden Lloyd-Expreß- zuges ein wenig gcmilscrt worden. Daß aber der Führer deS V-Zuges daS Vor- und dos Blockfig- nal Berliner Abzweigung überfahren konnte, er scheint nach den weiteren Feststellungen ganz unver antwortlich, und zwar um so mehr, als der Loko motivführer auch sitzt noch, entgegen den Aussagen seiner Kollegen von der Station und vom Block- werk, wie dem vollkommen objektiven Befunde der Blcckeinrichtungen gegenüber, bei seiner offenbar unrichtigen Behauptung bleibt, das Signal Hab ans Fahrt grstanden. Diese Behauptung findet ihre glatte Widerlegung in dem Befund« der fozen. Druckknopssperre, die vollkommen in Ordnung und durch ihre intakte Plombe gesichert vorgesunden wurde. Der verhaftete Lokomotivführer Garrvs bleibt daher in Haft. D:e Zahl der Opfer beträgt insgesamt 80, und zwar 22 tote und 55 verwundete Soldaten und - Eisenbahnbedienstete. * * DaS Mülheimer Eisenbahnunglück ruft die Er innerung an ein ähnliches, fast ebenso entsttzlichrs Unglück wach, von dem das vom Manöver am 19. S ptember 1895 heimkehrende 9. Ins -Regt. Nr. 133 auf der Fahrt von Dresden nach seiner Garnison Zw ckau bet O-deran betroff n wurde. Damals mußlcn dreizehn Soloaten, die im Schlaf nach den Stiopazen des letzten ManövertageS von dem Unglück überrascht wurden, ihr Leben unter den Trümmern der Wagen taffen. Der Militär- zug war auf einen aus freier Streck- kurz vor dem Bahnhof O-deran haltenden Güieizug ausgefahren; auch der Schcffner des letzten GüttrzugwagenS wurde getötet. Di« Schuld traf einen Bahnwärter, der das Signal zur Freigabe d-r Stücke zu srüh gegeben hatte. Noch heute erinnert ein dicht an der UnglückSstätte erbauter Denkstein, dm das Zwickauer R-giment den toten Kameraden widmete, an jenes furchtbare Unglück Kleine Chronik. * Wiutcrwetter ist nicht nur in den gebirgigen Teilen Deutschlands zu verzeichnen, auch auS Italien und Frankreich wird von Schneefällen berichtet. Eine anormal niedrige Temperaiur liegt über Nordasnka In Jerusalem hatte man beispielsweise die seit langem nicht vorgckommene Tatsache zu verzeichnen, daß um Ostern Schnee fiel. Auf dem Schwarzen Meer verursachte ein Nordsturm folgenschwere Schiff-un- sälle. Auch in Ungarn hat die Kälte arg gehaust. Vielfach sind die Obstkulturen durch den Frist voll ständig vernichtet worden. * Andreas Achenbach Im hohen Alter von 94 Jahren starb in Düsseldorf der Professor Andreas Achenbach, der bedeutende Landschaftsmaler. Die deutsche Malerei verdankt Achenbach außerordentlich viel. Er w^r es, der dem Publikum die Augen für stimmung-starke Landschaften zu öffnen verstand. Wtc er ein brandendes Meer, einen sturmgepeitschten Wald, ein zerklüftete- Felsental zu malen wußte, da- war unübertrefflich. * Der „Schütte"-Ballo», der bekanntlich das größte Luftschiff der Welt werden soll, wurde in Brühl vom Großherzog von Baden besichtigt. Das Luftschiff ist nahezu fertig Mau blickt mit Spannung den Probeflügen entgegen. * Eiu schwerer Aeropla«-U«saü wird aus SoSnowice gemeldet. Der Aviatiker Mujot war mit einem Passagier im Zweidecker ausgestiegcn, als plötzlich der Motor versagte und der Apparat aus einer Höhe von 300 Metern hcrabstürzte. Beide Lustschiffer wurden schwer verletzt. * Schwere- Bauuuglück. Bei Ausräumungs arbeiten in einer ausgebrannten Dampfziegelei in Heidenheim in Württemberg stürzte die Umfassungs mauer ein. Vier Arbeiter wurden schwer, vier leicht verletzt. * Explodierender Küchrnofe«. In Königs- Hütte explodierte in einem Hause der Hardcnberg- straße in der Wohnung des Schneidermeisters Mus kalla der Küchcnvsen Die Explosion wurde an scheinend durch ein in den Kohlen befindliches Stück Dynamit verursacht- Der neunjährige Sohn MuskallaS wurde sofort getötet. Frau MuSkalla wurde schwer und drei Kinder leicht verletzt. * Eine Hungersnot ist in Südmarokko ausge brochen. Die Rcgieiung kann dem Uebel nur not- dilrftig steuern. Mit der Teuerung nimmt auch das Räuberunwcsen überhand. Täglich werden Kara wanen aus den Handelsstraßen überfallen und Ge höfte geplündert * Unter auffälligen Bergiftungserschkinnngea erkrankte in Camberg (S-M.) nach dem Genuß von Kaffee die Familie des Landwirts Hesche. Der Mann ist bereits gestorben, die Frau undZein Kind liegen schwer darnieder. * Der Bayerische Bierkrieg hat bereits begonnen. Unnachsichtlich sollen alle Bcanereicn boykottiert werden, die 24 statt wie bisher 20 Pf. sür den Liter Bier nehmen wollen. * Ein betrügerischer Obcrpostschaffuer. Wegen Unterschlagung von Geldsendungen im Werte von mehr als 40 000 Mark wurde in Erfurt der Ober postschaffner Wuth vorhaftet. Er ist geständig. In der Wohnung des Verhafteten wurde darauf eine HauSsuchuna abgehalten. Dabei wurden 20000 Mark in Wertpapieren gefunden, die die Poslver- waliung beschlagnahmte, da sie von den Veruntreu ungen deS Wuth herrührten Der Wert der unter schlagenen Wertsendungen soll 40 000 Mark weit überschreiten. Ter unehrliche Beamte dürfte seine Unterschlagungen schon seit 7 Jahren betrieben haben. Die Nachforschungen nach dem Dieb wurden schon seit längerer Zeit betrieben Man kam ihm aus die Spur, als er auswärts Staatspapiere verkaufen wollte. Wuth, der verheiratet und Vater von 5 Kindern ist, besitzt in Pößneck eine Villa. * Eine bestialische Tat verübte injFrciburg in Baden der stellungslose Sänger Hild. AuS Wut über einen Streit mit seiner Frau warf er seinen drei jährigen Sohn aus dem Fenster. Da- Kind blieb tot liegen. Hild wurde verhaftet * Die Jugend vo« heute. Ein 13jähriger Knabe in Marseille erschoß sich. Wie er in einem hinterlassenen Briefe angab, aus Wcllschmerz. * Jugendliche Selbstmörderi«. In Ruhrort hat sich die 13jährige Schülerin Rosalie Bethke auS Furcht vor Strafe wegen eines kleinen Ver sehen- im Rhein ertränkt. * Im Zeitalter der Nervosität. Ein gutsi tuierter Beamter erschoß sich in Berlin aus Furcht, geisteskrank zu werden. Das ist innerhalb weniger Tage der dritte Fall gleicher Art. * Seine Kinder und sich selbst erschossen. In Bamberg hat hinter der Schießsiätte de» dortigen Schützenverein- der 36jährige Klavierbauer Hugo Müller aut Bamberg seine beiden Kinder, ein Mädchen von fünf und einem Knaben von sieben Jahren, mit einer Browningpistolc erschossen. Hier auf verübte er Selbstmord. * Der Kampf auf eine« elektrischen Leitungs mast. In Mühlhausen revidierte ein Monteur die elektrische Hochspannleitung Dabei sand er aus einem Maste einen Feldwebel von einem Mühl hauser Infanterieregiment, der sich d n Mast als Bcobachrungspostcn gewählt hatte Ter Monteur forderte den Feldwebel aus, den Mast zu verlassen und erstieg, als dieser sich weigerte, den Mast selbst, nm den Widerstrebenden mit Gewalt herunter zu holen. Bei dein Ringen ans dem Maste wurde der Monteur gegen die elektrischen LcitungSdrähte mit 6000 Volt Spannung gedrückt und dabei aus der Stelle getötet. * Seltsamer Tod. Bei Nottingham in Eng land stürzte sich ein wilder Schwan auf einen am Ufer des Flusses spielenden 5jährigen Knaben und stieß ihn ins Wasser, sodaß das Kind ertrank * Eine Schreckeusszene gab es im Tierpark in Unterburg bei Nürnberg Bor dem Löwenkäfig hatte sich eine große Anzahl Kinder cingcsunden, die isich dicht an das Gitter drängten. Eine der Löwinnen schnellte plötzlich gegen das Gitter, riß einem der Kinder die Kleider vom Leibe und zer fleischte einem Knaben den einen Arm und die linke Gesicht-Hälfte. Mit Peitschen mußte daS wütende Tier gezwungen werden, von seinem Opfer abzulassen. * Unglaubliche Roheit. Ein Landwirt aus Unterbodwitz bei Kahla, der mit einer Holzfuhre unterwegs war, geriet über sein Pferd, dem er wahrscheinlich zu viel zugemutct, jo in Erregung, daß er cs losschirrte, an einen Baum band und so lange auf da- arme Tier lo-schlng, bis e- ver endete. Gegen den Rohling wurde Anzeige erstattet. * Meuterei in einem dänischen Gefängnis. Im Gesängni- zu Holbaeg auf Jütland brach unter den Gefangenen eine große Meuterei auS. Etwa 30 «Sträflinge hatten sich über da- Mittagessen b» klagt und sich geweigert, an die Arbeit zu gehen. Gegen Abend versuchten einige Gefangene äuSzu- brcchen. Der Inspektor und die AussichtSbcamten wurden mit Steinen, Schaufeln und anderen Ge rätschaften angegriffen Die Polizei wurde alar miert und rS gelang ihr erst nach hartem Kampfe, die Gefangenen in die Zelle« zurückzutreiben. Gefangene, die au-gebrochen waren, konnten biShe nicht festgenommen werden * Rassische- vea»te«tu». Der Ehes de» Petersburger Untersuchungsgefängnisse», Staatsrat Koschnow-ki, wurde wegen Unterschlagungen ver- haftet. Erst vor kurzem wurde ein bekannter Peters burger Aristokrat verhaftet, der reiche wohltätige Stiftungen machte und Gelder zu gleichem Zweck annahm, die eigenen Stiftungen dann «ber um die Sommen betrog. * Ein Kalschmünzer, der sich mit der Herstellung falscher Fünfmarkslücke befaßte, wurde in der Person des Maurers 'lrban in Bochum verhaftet. In seiner Wohnung fand man eine geradezu großartig einge richtete Falschmünzcrwerkstätte, in der offenbar mehrere Personen beschäftigt worden find- * Eiu Miutsterialsekretär verhaftet Wie der „Berl. Lok.-Anz." aus Salzburg meldet, wurde da- selbst der seit mehreren Jahren dort lebende pen sionierte Ministerialsekretär v. Possinger verhaftet, da er der Bigamie beschuldigt wird. Passinger soll auch einen inzwischen verstorbenen Münchener Professor um 150000 Mk. betrogen haben. * Ei« kostbares Perlenhalsbaud verloren. Am Donnerstag nachmittag verlor in Berlin die Fürstin Lichnowski auf dem Wege nach ihrem Hotel ein Perlenhalsband im Werte von 10000 Mark. * Der Hauptman« von Köpenick alS Rix- dorfer Gastwirt. Der Schuhmacher Wilhelm Voigt, der sogenannte „Hauptmann" von Köpenick, wird sich nach einem unsteten Leben, daS ihn erst kürzlich über England nach Amerika führte, in Nix dorf als Eigentümer einer Gastwirtschaft nieder- lassen Er hat für da- Restaurant 12 500 Mk bar auf den Tisch gelegt. Ob der berühmte Gauner die Schankkonzession erhallen wird, ist allerdings noch die Frage. * Eiu Mädchen als Bauerubursche. In Bu karest wurde ein Bauernbursche wegen Diebstahls verhaftet. Auf der Polizei stellte sich heraus, daß man es mit einem Mädel zu tun hatte. Die Schöne gab an, von frühester Kindheit an als Junge erzogen worden zu sein, und die Ermittelungen ergaben die Bestätigung dieser Angaben. Sie ver diente ihr Brot als Kutscher. * Die Schätze des Meere-. Es gelang, die Diamantenladung an Bord eine- vor etwa sechs Monaten in der Straße von Singapore gesunkenen französischen Dampfers zu heben, wenigstens zum größten Teil; verschiedene kostbare Steine ruhen noch im Innern dcs bereits stark versandeten Schiffes. — Das erinnert daran, daß besonders spanische Gesell schaften von Zeit zu Zeit den Versuch machen, die Schätze im Weltmeer gesunkener Silberschiffe zu heben; meist bleibt der Versuch ergebnislos * Eigentümliche p«rlame«tarische Sitten Herr- scheu im türkischen Parlament. Zwei Redner ge rieten so heftig an einander, daß sie sich in- Gesicht spuckten. Auch so lassen sich Meinungsverschieden heiten austragen! DaS Duell ist bekanntlich vom Koran verboten * Ein Duell mit Wachskugel«. Im Januar fand in Fiume zwischen dem dortigen türkischen Konsul Nikolaidi Efendi und dem italienischen Offizier Carlo Eipelli ein Pistolcnduell statt, das einen ganz unblutigen AuSgang hatte, auS Gründen, die erst bei einer Gerichtsverhandlung am 23. März ihre Erklärung sanden. Der Tagschreiber Kokorovich hatte von Nikolaidi den geheimen Auftrag erhalten, die Waffen mit Wachskugeln zu laden. Als Beloh nung sür diesen Dienst wurden ihm 4000 Kronen versprochen, aber nicht gezahlt. Kokorovich mahnte wiederholt den säumigen Schuldner. Schließlich stellte er ihm ein Ultimatum: Entweder zahlen, oder die ganze Geschichte wird an die große Glocke gehängt Nikolaidi übergab den Bries deS Lag- schrciberS dem Staatsanwalt, der gegen diesen das Verfahren wegen Erpressung einleitete Der Konsul erschien zur Verhandlung nicht, da er verreist ist. Kokorovich erzählte die ganze Ducllgcschichte, die im Auditorium stürmische Heiterkeit hervorrief Ko korovich kam mit 5 Tagen Arrest davon. * Kampf mit einer Schlange an Bord Im Hasen von Boston ist dieser Lage der englische Frachtdampscr „Jedrani" eingelausen. Das Schiff kam aus Singapore, wo eS außer anderen Gütern einen Käfig mit sechs riesigen Pythonschlangen an Bord genommen hatte Diese Ladung wurde der Schiffsbesatzung verhängnisvoll- Der größten der giftigen Schlangen, die eine Länge von tO Metern hatte, gelang cs, aus dem Käfig zu entschlüpfen- Das Reptil kroch an Deck, wo es vier Tage lang den Schrecken der Schiffsbesatzung bildete Vergeblich waren alle Anstrengungen der Besatzung, der Schlange habhaft zu würden Als sie zuerst auf- tavchte und sich auf einen jungen Matrosen stürzte, bohrte dieser dem Ungetüm ein Stück Holz in den Rachen- Die Python raste wütend auf dein Deck umher und verletzte mehrere Matrosen. Tie Situa tion spitzte sich, da der Kapitän eS nicht wagte, die ihm zum Transport anvertraute Schlange erschießen zu lassen, derart kritisch zu, daß die Schlange einen Teil des Decks vollständig beherrschte und bei jeder Annäherung eines Menschen sich sofort in Kampf positur setzte. Der Besatzung blicb nichts andres übrig, als den Raum, wo sich die Schlange an Deck befand, zu verbarrikadieren So lagen die Dinge, als da« Schiff in Boston einlics, und die erste Aus gabe de- Kapitäns der „Jcdrani war e», in der Stadt einen Schlangenbündiger zii suchen, der die Schlange in den Käfig zu ihren fünf Genossinnen lockte * Eine Galerie schöner Badeärzte. Es ist ja nichts neues, daß bei der Wahl eines Arzte- nich: immer nur die Tüchtigkeit desselben ausschlaggebend ist. Der Arzt, der daS Familienoberhaupt vielleicht schon seit zwanzig Iah en behandelt, ist der jungen Tochter des HauscS nicht recht sympathisch. Also persönliche Sympathie. Schwieriger liegt der Fall bei der Wahl eine» Badearztes Man geht um seiner angegriffenen Gesundheit willen in einen fremden Kurort und ist nun darauf angewiesen, an der Hand der von der Kurdirektion herau-gegebcnen Liste der Badeärzte sich einen herauszusuchen, von dem man gar nichts weiß. Dem soll abgeholfen
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