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Krekberger ««zeige» «nd Tageblatt, «eite 4. 1898 ^»1«. Bottswirthfchaft angen. e Kunst, Wiffenschaft, Literatur. ** Wochenspielplan -e- Kal. HostheaterS in Dresden, ltstadt: DrenStag: Der Freischütz. — Mittwoch: Der )ämon. — Donnerstag: Tannhäuser. (Anfang 7 Uhr.) — Freitag: Renaissance. — Sonnabend: Der Postillon von Lonjumeau. — Sonntag: Die Königin von Saba. (Anfang 7 Uhr.) Verschiedenes. * Ginstntz der Fleischspeise auf die «timmunaffdes Menschen. Daß die Art des Fleisches, welches der Mensch genießt, auf seine Stimmung Einfluß habe, wird ja vielfach an genommen. So herrscht z. B. in einigen Gegenden der Glaube, daß der Genuß des Taubenfleisches den Menschen melancholisch mache. Eine sonderbare Angabe nach dieser Seite macht Edw. Smith in seinem Werke über die Nahrungsmittel. Der englische Schauspieler Kean soll nämlich immer die Art des Fleisches, das er genoß, der Rolle, die er gerade zu spielen hatte, angepaßt haben. Für Liebhaber wählte er Hammelfleisch, für Mörder Rind fleisch und für Tyrannen Schweinefleisch. Ob das wirklich von Einfluß gewesen ist auf die Natürlichkeit seines Spiels, wird sich wohl nicht so leicht ausmachen lasten. / * Aus Brünn wird berichtet: Freitag Abend ging zwischen Gaya und Bisewz ein heftiger Wolkenbruch nieder. Die ganze Gegend ist überschwemmt. Der Schaden beträgt etwa eine Mill. fl. In Folge DammbrucheS ist der Eisenbahnverkehr zwischen Gaya-Wessely und Bisewz-Pirek eingestellt worden. * Fra« oder Fräulein7 Frau Irma v. Troll Borostyani veröffentlicht im „N. W. T." einen Beitrag zur Frauenfrage unter dem Titel „Alte Jungfern", worin sie den Vorschlag macht, die Anrede „Fräulein" gegenüber älteren Damen fallen zu lasten und durch den Titel „Frau" zu ersetzen. Mit dem gesellschaft lichen Druck und der Zurücksetzung, unter denen die unverheirathete Frau zu leiden hat, steht auchdas unfertige, unselbständige Wesen, das der Mehrzahl alternder Mädchen eigen ist, in engem Zu sammenhang. Für ein vorurtheilsloses Auge ist es eine geradezu lächerliche Erscheinung, wenn unverheirathete Damen reifen Alters es für durchaus unschicklich halten, allein in die Welt zu gehen. Höchst lächerlich ist es, wenn 30jährige Mädchen sich von einer 25jährigen Frau inS Schlepptau nehmen lasten; lächerlich, wenn dieselbe Frau, die gestern noch, weil „ledig", nicht ohne Garde dame inS Theater gehen durfte, morgen, weil verheirathet. die Gardedame einer anderen, vielleicht älteren Frau abgeben darf; ganz besonders lächerlich, wenn unverheirathete Damen durch die Erwerbung deS Titels einer Stiftsdame, mit welchem bekanntlich die Würde und die gesellschaftliche Stellung der „Frau" ver bunden find, sich urplötzlich zur freien Bewegung der verheirachetey -f Die Worte: 1» (in Deutschland ge- ertigt), welche gegen die deutsche Industrie als Kampfmittel von den schlauen Engländern ausgeheckt waren, sind den Urhebern chon längst unbequem gewesen, und sie möchten sie gern wider rufen, wenn sie sich dessen nicht schämten. Eine äußerst wichtige Entscheidung ist in dieser Beziehung von der Oberzoll-Direktion' in England ertasten worden. Dieselbe ist am 1. April in Kraft getreten und wird von deutschen Fabrikanten mit großer Genug- thuung begrüßt werden. Ausländische Waaren aller Art, die ür die englischen Kolonien und das Ausland bestimmt sind, ollen, auch wenn sie keinen Vermerk deS UrsprungslandeS tragen, von den Zollbeamten nicht angehalten werden. Jedoch dürfen diese Waaren wieder selbst, noch ihre Verpackung betrügerische Angaben, daß sie in England fabnzirt seien, tragen, noch den Namen in England angesessener Firmen, noch nachgemachte eng lische Patent-, Schutz- oder Fabrikmarken oder irgend welche Bezeichnung, die den Käufer verleiten könnte, diese Waaren als in England fabrizirt anzusehen. Diese Verfügung und Ent scheidung ist getroffen worden, um den berechtigten Klagen der Ausfuhrhäuser und ausländischer Fabrikanten gerecht zu werden und England den Zwischenhandel, der sich nach den festländischen Häfen zu ziehen begann, zu erhalten. — Wir möchten unsere»/ Fabrikanten den Rath ertheilen, den Vermerk: waäo in Serman^, unter keinen Umständen bei den zu exportirenden Waaren fehlen zu lasten. Die Engländer haben sich in ihrer eigenen Falle ge- ausgezahlt. Der Inhaber des „Welthauses" in Zittau, das sich durch seine marktschreierische Reklame bekannt machte und kürzlich in Konkurs gerieth, Isidor Chorinski, ist unter dem Verdachte des betrügerischen Bankerotts verhaftet worden. In Glauchau starb im 6l. Lehensjahre Herr Kaufmann Karl Reumuth, Direktor der höheren Webschule. Der Verstorbene hat sich um die Glauchauer höheren Webschul, die er zu einer der ersten Sachsens und einer allseitig als Musteranstalt geltenden Schule emporzubringen verstanden hat, große Verdienste erworben. Eine verheerende Feuersbrunst hat in der Nacht zum Sonn abend die umfangreiche Fabrikanlage der Firma Th. Llskowsky u. Co. (Flanellfabrik und mechanische Weberei) in Reichenbach in Trümmern und Asche gelegt. Bei der Lage der Fabrikgebäude (innere Reichsstraße) fast inmitten einer Anzahl bewohnter Häuser hatte die Feuerwehr eine angestrengte Thätigkeit zu entfalten, um die benachbarten Wohnhäuser zu schützen. Es gewährte einen schauerlichen Anblick, als in der mehrere Etagen Hohen Fabrik die Maschinen, eiserne Träger u. dergl. wie Splitter zerbarsten und krachend, Decken und Fußböden mit sich reißend, in die Tiefe stürzten. Ueber die Entstehungsursache des Feuers, welches erst in der vierten Morgenstunde bemerkt wurde, aber schon längere Zeit im Innern der Fabrik gelodert haben muß, ist noch nichts bekannt geworden. Die Herberge zur Heimath stand in großer Gefahr, eS find in ihr sämmtliche Fenster zersprungen. Eine große Anzahl von Arbeitern (etwa 200—300) verliert leider durch das Abbrennen der Fabrik, wenigstens vorläufig, ihre Be schäftigung. Dank der schönen Witterung, die sich seit dem drittenPfingst- feiertage eingestellt hat, ist der Besuch der Bezirksausstellung in Borna Tag für Tag so zufriedenstellend gewesen, daß anch ein finanzieller Erfolg erwartet werden darf. Die größte Besucher zahl hatten die Tage der Thierschauen aufzuweisen, an diesen passirten das Hauptportal über 7000 Personen, darunter die Gewerbevereine aller Nachbarstädte, viele Schulen rc. Die an fänglich geplante Verlängerung der Ausstellung wird nicht ein treten; gestern Sonntag Abend schlossen sich die Hallen, am Vor mittag wurde von dem Preisgericht die Resultate der Prämiirung bekannt gegeben. Die Loose haben bisher recht guten Absatz ge funden; die Ziehung der Ausstellungslotterie erfolgt am 6. Juni. Ein bedeutendes Gewitter mit Schloßen suchte Ende voriger Woche die Gegend von Kamenz heim. Unter heftigen Blitz- und Donnerschlägen entlud sich dasselbe in der Gegend von Chrostwitz, Rosenthal, Ralbitz, Milstrich u. s. w., und kam dann auch noch über Kamenz. Im Gefolge des Gewitters traf ein großer Schloßen schlag auf, der in Milstrich sehr wesentlichen Schaden verursacht hat. In Kamenz sind mehrfach Scheiben zerschlagen wordei namentlich von höher gelegenen Gebäuden, deren Fenster naü Osten zu gerichtet sind. Eingeschlagen hat der Blitz mehrfach, in Chrostwitz bei dem Gutsbesitzer Bresan, glücklicher Weise ohn zu zünden, jedoch ist eine Kuh getödtet worden. — In Kamenz > schlug der Blitz in die Jährigsche Villa, traf das Abfallrohr der Deutschen Weischerverban-e hat für seinen bereits ange kündigten am Dienstag, 2. Juni, in Zschopau stattfindenden 25. Bezirkstag folgendes Programm festgesetzt: Montag, I.Juni, Abends 7 Uhr Vorstandssitzung im Hotel „Stadt Wien". Dienstag, i 2. Juni, Vormittags Empfang der Kollegen. Gemeinschaftliches < Frühstück und Gartenkonzert in „Stadt Wien". Mittags ^12 Uhr Verhandlung im Schützenhause. (Tagesordnung: 1. Jahres- < bericht. 2. Wenn Rinder mit Finnen behaftet sind, soll der Ver käufer den Schaden tragen. 3. Gewichtsnotirung des Schlacht- aewichts auf den Viehmärkten. 4. Fleischkonservemittel. 5. Der 8 Uhr-Schluß der Ladengeschäfte. 6. Lehrlings- und Gesellen wesen. 7. Prämiirung treu gedienter Mädchen. 8. Verbandstag in Mannheim. 9. Kassenbericht. 10. Vorstandsergänzungswahl. 11. Bezirksangelegenheiten. Ort des nächsten Bezirkstages.) Nach mittags */g3 Uhr gemeinschaftliches Mittagsessen im Schützenhause. Später Spaziergang nachWilischthal. Mittwoch, 3. Juni, gemein schaftlicher Ausflug nach Warmbad Wolkenstein. — Dem Wonnemonat Mai wird man bei seinem Scheiden diesmal keinen allzu lebhaften Jubelhymnus nach singen. Von dem, was man sonst unter Maienwonne ver stand, hat er in der That nicht viel geboten. Wenns manchmal schien, als ob man sich im Sonnenschein erwärmen könnte, Pfiff daS Mailüfterl doch so empfindlich, daß man sich bald wieder nach dem warmen Ofen oder einem Glase Grog sehnte. Während die drei gestrengen Herren mit sich reden ließen, wehte hinterdrein die Lust wiederum recht kühl. Trotz alledem »eigen aber die Felder, Winter- und Sommersaaten mit wenig Ausnahmen einen günstigen Stand, und gewiß holt die IJuni- fonne das nach, was der Mai versäumt hat. — Z« besetze«: die neugegründete Schuldirektorstelle in Steinpleis. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 2250 Mk. Gehalt und freie Wohnung. Gesuche sind unter Bei fügung sämmtlicher Prüfungs- und Amtsführungszeugnisse bis »um 17. Juni bei dem Kgl. Bezirksschulinspeklor Schulrath Lohse ,n Zwickau einzureichen. Wie peinlich genau es Manche sogar mit dem in das Sammelbecken vor der Kirchthüre zu spendende Scherflein nehmen, konnte man an einem der letzten Feiertage vor einer Kirche in der Gegend von Sayda bemerken. Mit den Worten: „I, das S Zweepfenger!" nahm sich der gute Mann einen Pfennig wieder aus dem Becken heraus. Das über der Gegend von Olbernha« dieser Tage niedei- gegangene schwere Gewitter hat an mehreren Stellen bedeutenden Schaden angerichtet. In Niederseiffenbach schlug ein Blitz in das Wirthschaftsgebäude des Holzdrechslers Hermann Dietze, tödtet zwei Kühe, und eine Kalbe, zündete jedoch nicht. Jn Oberheidel berg dagegen brannte in Folge Blitzschlages die Scheune des Dachrinne, die Verzinnung schmelzend, fuhr dann an dem Be» festigungshaken in die Küche, lockerte das eiserne Ausgußbecken und nahm den Weg am Bleirohr zu Erde. Die Blitzableitung, die ganz in der Nähe, wurde eigenthümlicher Weise nicht berührt. Aus Kleinzschachwitz bei Dresden wird geschrieben: Die ' Großstadt breitet ihre Arme immer mehr und mehr aus und zieht eine Ortschaft nach der anderen in ihren Bereich. Weite Strecken in der Umgebung Dresdens, welche vor 30 oder weniger Jahre» noch der Pflug des Landmanns bearbeitete, sind heute mit Häusern bestanden und nichts erinnert dort mehr an die einstige Thätig keit des Landmannes. Zu den Orten, welche ihren ländlichen Charakter immer mehr verlieren, gehört auch Kleinzschachwitz. Dort ist vor einigen Wochen die letzte Wirthschaft, welche sich noch mit Landbebauung und Viehzucht beschäftigte, firr einen respektablen Preis in Spekulantenhände übergegangen. Damit schwindet der letzte Landwirthschaftsbetrieb, — die letzte Kuh auS dem Orte. Auch dem Ort Zschieren scheint über kurz oder lang ein gleiches Schicksal bescheert zu seir. Dort sind nur noch drei Güter bezw. Wirtschaften in festen Händen, alles andere Land ist in Unter nehmerbesitz. . Als in Cölln der bei der Königlichen Wasserbauinspektion bedienstete Bauauffeher Eichhorn mit einem Bekannten die von der Chausseebrücke nach dem Elbdamm am Zschetzschschen Hause entlang führenden Stufen hinabgehen wollte, blieb er mit dem Stiefel an dem eisernen Geländer hängen und stürzte in Folge )essen kopfüber die Stufen hinab. Im Fallen ergriff er nach dem neben ihm gehenden Mann, so daß auch dieser zum Fallen gebracht wurde. Eichhorn schlug mit dem Kopfe auf den nittelsten Absatz der Steintreppe auf und blieb besinnungslos legen, aus einer Stirnwunde heftig blutend. Sein Begleiter am glücklicher Weise wieder auf die Beine und blieb unbeschädigt.' Die Verletzungen sind bedenklich. - Die Lage, in der sich unsere Landwirthschaft gegenwärtig be- indet, tritt jetzt in bezeichnender Weise bei Versteigerungen von andwirthschaftlichen Gütern zu Tage. So wurde am Donnerstag das über 45 kn große, mit 864 Steuereinheiten belegte Rittergut in Steinsdorf bei Plauen mit allem lebenden und todten Inventar für 60 000 M. zugeschlagen. Ein weiteres Gebot war berhaupt von den wenigen ErstehungSkustigen nicht abgegeben worden. Bei der schon einmal im Herbste deS Vorjahres anbe- aumten öffentlichen Versteigerung des Rittergutes war gar kei» Bieter erschienen. AS SOO ML 7S Pf. bewirkt, dagmen erfolgten 1718 Rück- -ahlungen im Betrage von 267 747 Mk. 14 Pf. — Eine benrerkenöwerthe Entscheidung hat das Amtsgericht Leipzig gefällt bezüglich eines Buchhalters, der bei einem Tapezier beschäftigt war und vom Gewerbegericht mit einer Klag« auf 180 Mark wegen kündigungsloser Entlastung abge wiesen war, da das Gewerbegericht sich als unzuständig erklärte. DaS Amtsgericht verwies die Klage an das Gewerbegericht zurück mit der Begründung, daß der Buchhalter zuweilen Handlungs gehilfe, zuweilen Gewerbegehilfe sei, je nachdem der Betrieb, in dem er seine Thätigkeit finde, ein Handelsbetrieb oder ein reiner Gewerbebetrieb sei. „Der Kläger aber ist Gehilfe im Gewerbe deS Beklagten, also Gewerbsgehilfe." Der Beklagte schloß dann vor dem Gewerbegerichte, daS die Klage nunmehr verhandelte, einen Vergleich. — Dem im Bureau deS LandeSkulturratheS zusammengestellten Bericht über den Saatenstand Im Königreiche Sachsen Mitte Mai 1SW entnehmen wir folgende allgemeine Ueber- sicht. Die Witterung in der Berichtszeit — 15. April bis 15. Mai — war im allgemeinen dieselbe wie in den vorausgegangenen vier Wochen, sie zeichnete sich durch fast tägliche Niederschläge, verbunden mit kalten Nord- oder Nordwestwinden, wenig vortheil- haft aus. Nur die zweite Maiwoche brachte einige regenfreie, schöne und warme Tage. In Folge besten ist das Wachsthum der Wintersaaten sehr zurückgehalten worden und vereinzelt der Stand des WinterroggenS, besonders im Erzgebirge und im Vogtland«, schlechter wie in voriger Berichtszeit, während der Minterweizen weniger gelitten zu haben scheint. Auch dem Raps . hat die naßkalte Witterung sehr geschadet, da dieselbe dessen Bläthenentwickelung sehr beeinträchtigte. Hatte man im April in Folge des nassen Wetters mit dem Bestellen der Saatfelder zugewartet, so konnte man im Mai dieselbe nicht mehr länger uufschieben und mußte sie zumeist unter recht ungünstigen Ver hältnissen ausführen. Auf den leichten Böden und im Flachland »pr man Mitte Mai mit sämmtlichen Sommersaaten fertig, zumeist auch mit dem Kartoffellegen: dagegen giebt es rm Erz- gebirge und im Vogtlande noch viel zu thun und werden hier sie Bestellungsarbeiten bis in den Juni sich hinziehen. Wenig tröstlich sehen die Kleefelder aus. Dem zum Theile durch Mäuse fraß im Herbste gelichteten und recht schlecht durch den Winter gekommenen Klee fehlte zur Wiederbestommg und zum Wachs- chume die Wärme; in Folge dessen ist an eine Grünfütterung mit wenigen Ausnahmen noch gar nicht zu denken. Auch die Miesen sind in Folge deS Wärmemangels in ihrer Entwickelung noch sehr zurück und ist für dieselben nunmehr warmes Wetter sehr nöthig, wenn eine Halbwegs ergiebige Heuernte erzielt werden Holl. Die B.aumblüthe hat durch die naßkalte Witterung eben falls sehr gelitten, hauptsächlich sind die Kirschenplantagen der Elbgegenden stark in Mitleidenschaft gezogen. — Die Bezirke der Albniederungen haben durch daS Hochwasser zu Anfang Mai schwer gelitten; der Schaden an den Saatfeldern kann noch nicht festgestellt werden. Mögen die kommenden Wochen die langersehnte beMndige und warme Witterung bringen und oie Schäden heilen, welche die bisherige ungünstige Witterung verursacht hat. ,— Vielseitig laut gewordenen Wünschen und ergangenen Aufforderungen entsprechend, soll in Dresden eme Bereinig««- -er Beterane« rettender Artillerie aus den Jahrgängen FiS 1870/71 stattfinden; eS ist hierzu der Tag des Truppen- einztzgeS in Dresden vor 25 Jahren, der 11. Juli, in Aussicht genommen worden. Um ein annäherndes Bild über den Umfang Her geplanten Vereinigung und diechiernach zu treffenden Maß- jvahmen zu gewinnen, ergeht an alle Kameraden der Jahrgänge 'bjs 1870/71 die Aufforderung, ihre Theilnahme an der geplanten ;Mstlichkett unter Angabe der genauen Adressen an das Comitö- .Mitglied, Eisenbahnsekretär Richard Müller, Dresden-Plauen, spätestens bis zum 15. Juni d. I. anzuzeigen. Nach erfolgter Feststellung der Theilnehmerliste wird jedem Einzelnen daS eigentliche Festprogramm übermittelt werden. Zum allgemeinen Anhalt über den geplanten Umfang der Festlichkeit zur Nachricht, dich für den 11. Juli Abends von 8 Uhr ab allgemeiner Kommers, für den 12. Juli als Haupttag gemeinschaftliche Tafel, Konzert rc., für den 13. Juli ein gemeinschaftlicher Ausflug in Aussicht ge nommen ist. — Der Bezirksverein Königreich Sachse« im - WirthschaftsbesitzerS Daniel Heinrich nieder. Die vier in dem angrenzenden Stalle stehenden Kühe des Besitzers waren vom Blitz getroffen und erschlagen worden. Der starke, Wolkenbruch» artige Regen schwemmte an verschiedenen Stellen in Seiffen Ackerland und damit auch mancherlei Saat weg. — In Eppendorf entzündete ein Blitzstrahl eine große, zum Seifertschen Gute ge hörige Strohfeime, die in kurzer Zeit niederbrannte. Mit Anfang Juni d. Js. wird die WirthschaftShauptver- waltung der königlich sächsischen Staatseisenbahnen in die neuen Expeditions- und Lagerräume übersiedeln, welche nach Verlegung der Staatsbahnwerkstätten von Dresden-Neustadt nach Dresden- Friedrichstadt am nordwestlichen Theile deS Schlesischen Bahnhofs in Dresden-N. für dieselbe eingerichtet worden sind. Die seither in Dresden-A., Dresden-N., Leipziger Bahnhof und Alt-Chemnitz befindlichen Abtheilungen der Wirthschastshauptverwaltung werden nun in den neuen Räumen vereinigt. — Eine umfängliche Haupt verhandlung beschäftigte am Sonnabend das Landgericht Dresden. Dieselbe wurde erst Abends 9 Uhr zu Ende geführt. Es handelte sich in dem vorliegenden Falle um jenen bekannten Exzeß, der während der Nacht zum 2. März dieses Jahres in Großenhain zwischen Civil- und Militärpersonen stattgefunden hat. Es ist hierbei von einer Civilperson mit einem scharf geladenen Revolver geschossen und ein Husar durch einen Stich in die Brust ver wundet worden. Der Polizei und Gendarmerie gelang es, die Betheiligten zu ermitteln und die Hauptthäter festzunehmen. Dieselben sind Fabrikarbeiter Jahn, Eisenformer Blochwitz, Zimmer mann Meide und Graveur Leonhardt, sämmtlich aus Großenhain; die Anklage lautet auf gemeinschaftliche Körperverletzung und betreffs Leonhardts auf unbefugtes Waffentragen. Es waren zehn Zeugen vorgeladen, als medizinischer Sachverständiger Ober tabsarzt vr. Rabenhorst aus Großenhain. Die Angeklagten waren zur Tanzmusik in Zschieschen. Daselbst befanden sich auch die Husaren Reichel und Jurk. Das Urtheil lautete für Jahn auf 8 Monate Gefängniß, für Blochwitz auf 4 Monate und für Bernhard Meide auf 3 Monate Gefängniß, sowie für Leonhardt auf 5 Wochen Haft. — Die am 2. April d. I. in Dresden ver storbene Frau Emilie Charlotte verw. Stohn geb. Wagner hat dem Fonds für entlassene Blinde in ihrem Testamente ein Legat von 3000 Mk. ausgesetzt. Die Feier des sechzigjährigen Jubiläums des Generalfeld marschalls Prinzen Georg als Chef des 106. Infanterieregiments in Leipzig ist, wie nunmehr fest bestimmt wurde, auf den 24. Juni verlegt worden. — Gegenwärtig erfolgt dieZusammen- tellung über den Besuch der Universität in diesem Sommer- emester zum Zwecke der Feststellung des Personalverzeichnisses, >as binnen Kurzem erscheint. Die Besuchsziffer ist in diesem Sommer gegen das vorjährige Sommersemester wiederum gestiegen. Die sächsische Baumwollspinnerei in Chemnitz beging in diesen Tagen das hundertjährige Bestehen der mechanischen Baum wollspinnerei ist Sachsen bezw. in Deutschland, daS sechzig- bezw. fünfzigjährige Bestehen desVereins sächsischer Baumwoll-Spinnerei- Besitzer und das zehnjährige Jubiläum des gemeinsamen Arbeitens der Bremer Baumwoll-Börse mit der deutschen Spinnerei. — Ein Naturheilkundiger in Chemnitz verlor kürzlich an einem Tage seine drei Kinder an Diphtheritis. Er hatte den gefährlichen Charakter der Krankheit sogleich erkannt und sowohl einen zweiten Naturheilkundigen als auch zwei Aerzte zur Hilfe hinzugezogen. Letztere hatten sofort erklärt, ein so schwerer Fall der Krankheit sei ihnen noch nicht vorgekonzmen und Hilfe sei unmöglich. — Am 13. November vorigen Jahres wurden zwei Pferde des Spediteurs Bemme dadurch getödtet, daß, wie noch erinnerlich sein wird, der elektrische Strom der Straßenbahn sie vermittelst eines gerissenen Telegraphendrahtes traf. Nachdem die gerichtliche Untersuchung klargelegt hatte, daß den Kutscher des fraglichen Geschirres hierbei keine Schuld trifft, wurden Bemme von der Straßenbahn in Gemeinschaft mit der Kaiser!. Postverwaltung der eingeklagte Werth der Pferde von 2000 Mk. und die bis dahin entstandenen gerichtlichen Kosten ersetzt, sowie eine weitere Summe von 700 Mark für den durch den Tod der Pferde entzogenen Gewinn guter Arb D Einen 5 IV. 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