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18« einmal verschobenen Jagdausflug im Oybiner Revier auf Auer- viel Frische und Natürlichkeit, so daß jede Schauspielerin von eat» ' sprechenden Anlagen eine dankbare Aufgabe findet. Frl. Rose« Kähne zu unternehmen. Nach der feierlichen Begrüßung unter- sprechenden Anlagen eine dankbare Aufgabe findet. Fr!. Rose« hielt sich seine Majestät längere Zeit mit den zu seinem Empfange darf alS eine ausgezeichnete Vertreterin der Rolle bezeichnet ' ' ' " ' r dem Bahnhofe werden; ein gemuthvoller echt wienerischer Zug ging durch ihre - ** In Meiningen ist der Schriftsteller Ewald V. Aedwth, der unter dem Namen „E. v. Wald-Zedwitz" schrieb, geftorbe«. ** Di« neue Schauspielbühne in Leipzig. Die Herren vvr. Harlan und Heine gehen bei ihrem Plane, betreffend eine „Leipziger Schauspielhaus-Gesellschaft mitbeschränkterHaftong", von der Voraussetzung aus, daß eine zweite wetteifernde Schau- spielbühne jedenfalls einen Gewinn für Leipzig bedeuten würde. Den Hauptbestand des Spielplanes sollen die Dramen vim Shakespeare,Pessing, Goethe, Schiller, Kleist, Grillparzer, Anzen gruber u. a., sowie die literarisch werthvollen Bühnendichtungen unserer Zeit bilden. Andererseits sollen die höchsten Ansorderunoer an moderne Schauspielkunst und an ein einheitlich geschulter Zusammenspiel gestellt werden, das im Stande sein soll, der nalität angcsteckt worden. Zur Hebung der Ziegenzucht hat das Direktorium des land- wirthschaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge eine Zuchtstation für - errichtet und bei anwesenden Herren und begab sich nach dem vor dem Bahnhofe haltenden Hofwagen. Jubelnd wurde Se. Maj. von der vor dem Bahnhof harrenden Menschenmenge begrüßt. Die Straßen, durch die der König auf dem Wege nach Oybin fuhr, prangten im Flaggenschmuck und überall wurden ihm bei der Durchfahrt stürmische Ovationen bereitet. Die Ankunft in Oybin erfolgte gegen 10 Uhr, wo der König im Hotel Engelmann Absteige quartier nahm. Gestern früh begab sich Se. Maj. auf die Aucr- hahnjagd, doch war der Jagdausflug in Folge der Ungunst der Witterung nicht vom Jagdglück begünstigt. Später besuchte Se. Maj. das Oybin-Museum und nahm auf dem Berg Oybin das Frühstück ein. Mittag um 12 Uhr traf der König von Oybin znrückkommend auf dem Bahnhof in Zittau wieder ein. Die Rückreise nach Dresden erfolgte 12 Uhr 15 Minuten mittels Sonderzuges. In Folge Lohnherabsetzung haben gestern die Setzer der Buch druckerei der „Tagespost" in Pirna die Arbeit eingestellt. In der königl. Porzellan-Manufaktur zu Meisten findet an den Werktagen vom 4. bis mit 20. Mai in der Zeit von Vor mittags 9 bis 12 Uhr und Nachmittags 2 bis 4 Uhr Auktion von Porzellanwaaren zweiter Wahl statt. Wie das „Tageblatt" in Grostenhain mittheilt, sind- die im Umlauf gesetzten Gerüchte über den Strafprozeß „von Schor- lemer" in Bezug auf ihre Zahlenangaben weit übertrieben. Die Mittheilung von einer Scheidungsklage der Freifrau von Schor- lcmer ist vollständig erlogen. Es entspricht der Wahrheit nur, daß in nicht allzuferner Zeit Hauptverhandlung wider vonSchor- lemer stattfinden dürfte. Ein eigenartiger Streik scheint in Wurz«« auszubrechen. Den dortigen Vereinen ist von Seiten der Saalbesitzer ein Be ¬ schluß übermittelt worden, dahin gehend, daß dieselben gesonnen sind, ihnen in Zukunft das Recht der eigenen Verwaltung der Garderobe zu versagen und die Uebernahme derselben selbst zu besorgen. Daraufhin haben 24 Vereine in einer gemeinschaftlichen Sitzung ihrer Vorsteher gegen das Verlangen der Saalinhaber Protest erhoben und erklärt, daß sie eventuell die Bereinsver- gnügungen bis auf Weiteres aussetzen würden. Ans Mülsen St. Micheln wird gemeldet, daß von den in Folge der Vergiftung erkrankten Personen der Wirthschafts- besitzcr Voitel und die auf Besuch anwesende Mutter der Frau Boitel inzwischen auch gestorben sind. Auch bezüglich der übrigen Personen befürchtet man, daß sie nicht mit dem Leben davon kommen. In eine kaum glaubliche Ausregung ist der Ort Ober- schmiedeber- versetzt worden durch einen bis jetzt unaufge klärten Geisterspuk. Erscheint da in einer Holzschleiferei Nachts um die 12. Stunde eine weiße Frau mit einer Ziege unter dem Arme. Die Erregung ob solcher sonderbaren Extravaganz der Geister ist bereits soweit gediehen, daß der Geschirrführer be treffenden Werkes krank daruiederliegt. — Der „Spuk" würde sich schon aufklärcn, wollte man demselben nur beherzt auf den Leib rücken. — Eine weiße Dame mit einer Ziege! Man sieht, auch die Geister sind von dem ün äs sisels-Sträen nach Origi- Ein sonderbares Bermächtniß ist vor wenigen Tage» der Armeikasse der Stadt Hainichen zugesallen. Ein dortiger Einwohner, der ein ziemlich schuldenfreies Häuschen, sonst aber kein Vermögen weiter besitzt, wurde schon seit mehreren Jahren auf ein Kapital von einigen Tausend Mark, von dem er nach An- gaoe der Steuerbehörde Renten beziehen sollte, abgeschätzt. Trotz ledesmaliger entsprechender Reklamation kehrte die Rente in der nächstjährigen Abschätzung immer wieder und sogar dann noch, als der betreffende Bürger vor dem Amtsgerichte die eidesstatt liche Erklärung abgegeben hatte, daß er kein anderes als das von ihm bei der Sclbsteinschätzung angegebene Einkommen besitze. Auch in diesem Frühlinge erschien, dem „Mädchen aus der Fremde" gleich, die rüthselhafte Rente wiederum. Um die Sache, die alljährlich neuen Verdruß und Zeitverlust verursachte, endlich zu einem wirklichen Abschluß zu bringen, hat nun kürzlich der oavon Betroffene dem Stadtrathe die Mittheilung zukommen kaffen, daß er das fragliche Kapital mit allen Renten der Armen kasse übergebe. Man ist nun gespannt, wo die Armenkasse jetzt dieses (eben nur in der-Phantasie irgend eines Mitgliedes der Steuerkommission existirende) Kapital hernehmen wird. Der von der Stadt Dresden errichtete gigantische 16 bis 20 w hohe und breite Ehrenpfortenbau wird mit Hochdruck seiner Fertig stellung entgegengesührt. Die Ehrenpforte soll bei der Begrüßung der Kaiserlichen Majestäten, welche in den ersten Maitagen Dresden offiziell besuchen werden, in Dienst treten. Dieselbe erhebt sich auf der Straßenkreuzung vor Ringstraße und Moritzstraße. Der höchst solid konstruirte Holzbau erhält Gypsverklcidung mit reichem ornamentalen Schmuck. Bekrönt wird die Scheitclfläche mit Kaiserkrone; die Seitenhöhen erhalten Stadt- oder Mauer kronen als Bekrönungen. Die Zeit drängt so sehr, daß selbst gestern am Sonntage gearbeitet werden mußte. Ter Bau kostet dem Vernehmen nach 8 bis 10 000 Mark. werden; ein gemüthvoller echt wienerischer Zug ging durch ihre Darstellung, so glaubhaft, daß der Unterschied zwischen Fertigkit und natürlicher Veranlagung der Künstlerin, vollständig verschwand. An dem Erfolg des Abends, aber nicht erst in zweiter Linie, hatte auch Herr Ferry berechtigten und zwar doppelten Antheil. Für die prächtige Jnszenesetzung des Stückes gebührt ihm eben so dankende Anerkennung wie für seine ausgezeichnete Lei-" stung als pedantische, immer das froheste Gelächter erweckende echt altösterreichische Bureaükratenfigur, Herr SetnuS hatte die einzige Rolle des Stückes zu vertreten, die nicht in de« lahmen dex gezierten Zeit von anno damals Äkeinpaßt. Dieser rivole schnodderige Neuhoff trägt den gesellschaftlichen Typus ä la tin äs> sisols, nicht aber den vom Anfang des Jahrhunderts Auch die übrigen Mitwirkenden, von denen noch FrLul. Werner als anmuthiges Hofrathstöchterlein Cilli, Herr Deubner als Bade- . kommissar und Herr Schybilski als General Suwatscheff besonders zu nennen sind, waren wacker auf dem Posten. Der Inhalt des Stückes sei absichtlich nicht verrathen, um den Besuchern eine «u- - genehnie Ueberraschung nicht vorwegzunehmen. - - ** Aus dem Stadttheaterbureau. Das gestern mit großem Beifall aufgenommene ueue Lustspiel: „Comteffe Guckerl" . vird morgen, Donnerstag und außerdem noch am Freitag wieder- olt. Weitere Aufführungen finden wegen des am Montag ievorsteheüden Saisonschlusses nicht mehr statt. " » ** In der heutigen „Deutschen Wacht" wird Franz Koppel- -. -Ilfeld als Plagiator gekennzeichnet. Der Dresdner - Jntendanzrath soll sich in seinem Roman „Der süße Fratz" des > - llagiats schuldig gemacht haben. Wie festgestellt worden ist, findet sich in der Einleitung dieses Romans eine merkwürdige Uebereinstimmung ganzer Seiten mit Stellen aus einer Stutne - des verstorbenen Ingenieur Max Maria v. Webers: „Eine, : Winternacht auf der Lokomotive". Die Uebereinstimmung einzelner - Stellen beider Werke ist nach den von der „D. W." gegebenen - Proben allerdings frappirend. Wir glauben jedoch, daß der «- ' - sächliche Zusammenhang dieser Gleichheit ganz anderswo, jeden- i älls aber nicht in einer einfachen Abschreiberei auS dem Wrber- schen Produkt zu suchen ist. Solches zu thun, wie anznnehmen, wäre denn doch sehr naiv: so raschlebig die Gegenwart ist, dürste der eine oder Andere sich doch entsinnen, daß Herr vo« Weber vor 15 Jahren seine „Winternacht äuf der Lokomotive" geschrieben hat. Die Sache liegt vielmehr so: Wir entsinnen uns auf das Genaueste, daß eine ganz ähnliche Schilderung, wie es die Webersche Lokomotivfahrt ist, in den 50 er Jahren, gerade als die ersten Eisenbahnlinien die deutschen Lande durchzogen, in. einein Familienjournal gestanden hat. AlS wir vor mehreren Jahren die Webersche Skizze lasen, fiel uns sofort ihre seltsame - Verwandtschaft mit jener alten Geschichte auf, nur daS Zellkolorit war natürlich ein wenig anders dabei zum Ausdruck gebracht. Ohne Zweifel hat auch Herr v. Weber die Erzählung jenes alten Familienjournals gekannt. Nach allen Dem ist vielmehr anzu nehmen, daß sowohl er wie Koppel-Ellfeld aus jener gemeinsamen alten Quelle, doch völlig unabhängig voneinander „schöpfte«", eine Thatsache freilich, die sich in der Geschichte der Literatur selbst bei berühmten Leuten wiederholt hat. Den Namen de! betreffenden Journals, das uns zugänglich ist, werden wir «och seststellen. . . ** Heinrich Vo« Treitschke ist gestern Morgen sanft entschlafen. Der Verlust, den die deutsche Geschichtswissen- schäft durch diesen Tod erlitten hat, wird in dem ganzen Vater-. , lande Weir über die Kreise der Gelehrten upd Universitäten hinaus schwer und tief empfunden werden. Seit Treitschkes Name zuerst im Jahre 1863 durch seine Rede bei dem allgemeinen deutschen Turnfest in Leipzig dem großen Publikum allgemein bekannt ist er als nationaler Politiker und Historiker von Freunden wie Gegnern durch die Mannhaftigkeit seines Charakters und die Bedeutung seines Talents als eine der hervorragendsten Erscheinungen der Gegenwart betrachtet und gewürdigt worden. Seine Ansichten wie seine Darstellung der deutschen Geschichte im neunzehnten Jahrhundert haben eben so aufrichtige Anerkennung und Be- wnnderung wie scharfen Tadel und Widerspruch gefunden. Alle aber fühlten, daß im Schreiben wie im Reden, von der Tribüne des Reichstags wie von dem Katheder des KollegiensaaleS, ein Mann zu uns sprach, der vom reinsten Patriotismus beseelt die Begeisterung, die er selber empfand, den Zuhörern und Lesern mitzutheilen wußte. Der deutsche Staat, die deutsche Kultur er schienen ihni als ein Ideal, das zu Vertheidigen und zu verherr lichen die wichtigste Aufgabe des Historikers wie des Politikers war. An einer umfassenderen Thätigkeit im Parlament, so lange er darin saß, hinderte ihn sein Gehörleiden, an dem er seit vielen - - Jahren krankte und das ihn schon im f Anfang der siebziger Jahre zum Gebrauch eines Gehörrohrs zwang. Als Professor der Berliner Universität dagegen übte er einen außerordentlichen Einfluß auf die studentische Jugend. Seine pathetische Behand lung der Geschichte, die so sehr von der kühlen Ruhe und Marmor glätte der Rankeschen Geschichtschreibung absticht, die lebendige 1 eigene Leidenschaft, die bewußt und unbewußt in seinen Vorträgen i und in seinem Werke überall durchbrach, übten den mächtigsten . Eindruck aus. In dieser Eigenheit seines Wesens beruhte der große Erfolg seines Werkes, das ihm in den Annalen der deutschen Geschichtswissenschaft einen der ersten Plätze für immer sichert Treitschke war am 15. September 1834 in Dresden geboren alS Sohn des 1867 verstorbenen sächsischen Generallieutenant von - Treitschke. Er studirte in Bonn, Leipzig, Tübingen und Heidel- :erg, habilitirte sich 1858 in Leipzig als Privatdozent dn Ge schichte und wurde 1863 als Professor an die Universität Frei-' bürg berufen. 1866 legte er dieses Amt wegen der Haltung " Badens in der deutschen Krisis nieder und ging nach Berlin, wo er die Leitung der „Preußischen Jahrbücher" übernahm, zu deren thätigsten Mitarbeitern er schon seit 1858 gehört hatte und die er bis. 1889 führte. Im Herbst 1866 als Ordinarius nach Kiel berufen, erhielt er bereits 1867 den durch Häussers Tod erledigten Lehrstuhl der Geschichte in Heidelberg, von wo er 1874 an die - Berliner Universität berufen wurde. Nach Rankes Tode wurde , Treitschke zum Historiographen des preußischen Königshauses ernannt. — Das Hammerstcinspiel ist die neueste Erfindung eines gewerbs mäßigen Spielers. Zu vier in Dresden zugereisten Handwcrks- burschen gesellte sich vergangenen Sonnabend in der Herberge zur Heimath ein Unbekannter und erbot sich, mit ihnen die Reise nach Halle zu machen. Auf dein Wege nach Halle fanden sich wie zufällig noch drei Unbekannte ein, die angeblich das gleiche Reiseziel hatten. Bei Freiroda lagerten sich die Reisenden und Einer schlug vor, einmal das famose Hammersteinspiel zu probiren. Dieses Spiel ist weiter nichts, als das bekannte Kümmelblättchen spiel, nur spielt hierbei der grüne Ober insofern eine besondere Rolle, als er Hammerstein genannt wird. Nun wird gerathen: „Wo ist Hammerstein ?" Die Handwerksburschen gingen auf den Leim und hatten im Handumdrehen nicht nur etwa 60 Mk. baares Geld, sondern auch ihre Taschenuhren an die Gauner verspielt. Kaum hatten die Spieler ihre Beute, verdufteten sie. — Den Konkurs angeineldct hat die „Dresdner Gerichtszeitung". — Be deutende Havarie erlitt vorgestern Vormittag der nach Riesa ab gegangene Personendampfer „Pirna" in der Nähe des König Albert-Hafens, indem ihm der mit einem Schleppzug stromauf fahrende Kettendampfer „Gustav Zeuner" mit voller Wucht in die Flanke fuhr. Die Kajütenwand der ersten Abtheilung an der Backbordseite wurde total zertrümmert und das Schiff konnte, da es bedeutend leckte, nur bis Cotta gebracht werden, wo die Um ladung der zahlreichen Güter und Paffagiere aus ein telephonisch herbeigerufenes Sonderschiff erfolgte. — Der Mörder Maiwald ist aus dem Hirschberger Gesängniß nach der Jrrenstation des Moabiter ZeÜengcsängnisses behufs Beobachtung des geistigen Zu standes detz Verbrechers transportirt werden. Iweißc schweizer Saanenzicaen in Borstendorf errichtet und bei Ganz im Stillen ist eine für das studentische Leben in LeipziglHerrn Hermann Rost daselbst untergebracht. Bei dem Genannten nicht uninteressante Erscheinung mit Beginn dieses Semesters inlsind zwei rassereine Saanenböcke eingestellt worden. das Leben getreten. Die Burschenschaft Drcsdensia ist die erste Nach dein Vorbilde des Oberlandes der Oberlausitz wird im dortige Couleur, welche nun im Besitze eines eigenen Heims ist.lGotteshause in Neukirch ein Ehrenschrein beschafft, in welchem Das Verdienst dieser Gründung gebührt den alten Herren, die die Ehrenzeichen der dortigen Kombattanten des deutsch-fran- für diesen Zweck eine Genossenschaft gebildet und die kleine Villa zösischen Krieges — gegen 150 — und deren Namenstafeln ' Mendelssohnstraße 9 erworben haben. — Eine „schöne Idee" niedergclegt werden, um der Nachwelt ein augenfälliges, bleibendes ' tauchte in Leipzig vor etwa zwei Jahren auf — Brauns DioramalAndcnken an Deutschlands große Zeit aufzubewahren. Für die „Das Leichenbegängniß Kaiser Wilhelms!." sollte ausgestellt! 50 schon Heimgegangenen Krieger, denen die Ehrenzeichen mit ins werden, und die Eintrittsgelder sollten zunächst zum Erwerbe des Grab gegeben wurden, sind Duplikate beschafft worden. < Bildes dienen, das nach seiner Bezahlung dem Fürsten Bismarck Ueber den Aufenthalt des Prinzen Friedrich August in Bad ' geschenkt und im Park von Friedrichsruh ausgestellt werden sollte. Elster wird mitgetheilt: Der Prinz folgte am Montag einer Aber die Sache kam anders, denn das patriotische, der Sache um-!Einladung zur Tafel bei Herrn Oberförster von Römer. Nach gehangene Mäntelchen war für die guten Leipziger zu durchsichtig! mittags beobachtete Se. Königl. Hoheit in Begleitung der Forst- — der erhoffte Massenbesuch blieb aus und am Dienstag kam Ibeamten das Einfallen des Auer- und Birkwildes am Brunnen- das Bild in Halle zur Versteigerung. — Ein furchtbares Geschick! berg. Das von der Königl. Badedircktion am Abend veranstaltete verfolgt einen Leipziger Lehrer — ein hoffnungsvoller Sohn des-I Konzert am früheren Schloßteich (jetzt Luisensee) war zahlreich selben, Student, erlag vor Kurzem in Reiboldsgrün einer Lungen-Ibesucht. Illumination und Feuerwerk gewährten einen prächtigen krankheit, dann folgte rasch eine erwachsene Tochter dem Bruder Anblick. Der Prinz unternahm mit mehreren Herren eineGondel- im Tode nach und jedenfalls aus Gram hierüber stürzte sich in fahrt und unterhielt sich nach derselben noch lange am Einsteige- der Nacht zum Montag seine Gattin aus ihrer im 3. Stockwerkelplatz mit Badekommissar von Seydewitz und einigen Umstehenden, belegenen Wohnung auf die Straße herab. Die Unglückliche warlUnter Vorantritt der sämmtlicheu Brunnenmädchen und im Bei sofort todt. —- Etwa 400 Klempner haben gestern die Arbeit sein aller Badcdiener, die mit Pechfackeln versehen waren, begab eingestellt, um günstigere Lohnbedingungen zu erreichen. — Der! sich Se. Königl. Hoheit darauf nach dem Hotel Reichsverweser. „Mater-Generalstreik" bei den Jnuungsmeisteru ist als völliglDienstag Morgen erfolgte gegen 3 Uhr der Aufbruch zur Auer- mißglückt zu erachten. In der Versammlung streikenderGehilfeulhahnjagd nach dem sogenannten Arnsgrüner Kirchsteig; es war hatten sich ungefähr 70 Personen eingesuuden. Daß unter solchen Idem Prinzen abermals vergönnt, einen außergewöhnlich starken Umständen von einem „Generalstreik" keine Rede sein kann, «Auerhahn im Gewicht von etwa 5 Kilo zu erlegen. Am Bor wurde auch von den Leitern der Bewegung anerkannt. «mittag unternahm der Prinz nicht, wie geplant, einen Ausflug Aus Asch an der sächsisch-böhmischen Grenze wird dem „Vogtl.Imit Geschirr nach dem Kapellenberg, sondern er fuhr mit dem Anz." in Plauen i. B. von zuverlässiger Seite folgende un-I11 Uhr 10 Min. vom Bahnhof abgehenden Personenzug nach Eger, glaubliche Geschichte berichtet: In Königsberg (Gcr.-Bez. Falkenau I in Böhmen) herrscht über eine, von einem entlassenen Arbeiter gemachte schauderhafte Enthüllung furchtbare Aufregung. Der! srllllsT, Thatbestand ist folgender: Am Sonnabend, dem 18. d. M., wurde! ** Sta-ttheater. So ist sie denn auch zu uns gekommen, in der Leimsiederei von Alois Läw in Königsberg ein Arbeiter,ldie „Comtesse Guckerl", die bereits anderwärts und überall, Namens Träger auS Golddorf, einer geforderten Lohnerhöhung Iwo sie seit der kurzen Zeit ihrer Existenz aufgetaucht ist, so groß- wegen aus dem Dienste entlassen. Ain Montag, den: 20. d. M., artige Erfolge zu verzeichnen gehabt hat. Warum sie Comteß erschien dieser Arbeiter im Rathhause zu Königsberg und legte! Guckerl heißt? Weil sie, nämlich die Gräfin Hermance von daselbst das Gerippe einer menschlichen Hand mit dem Vorder- Trachau, so Helle muntere Augen hat, mit denen sie aller Welt armknochen vor, die er unter den, in der genannten Leimsiederei Iso gerade ins Gesicht schaut und tief ins Herz blickt, wie gegen zur Verarbeitung gelangenden Knochen gefunden zu haben angab. I Ende des zweiten Aktes der Zuschauer erfährt. Das Schönthan- Träger gab auch zu Protokoll, daß dies nicht das erste Mal seßlKoppcl-Ellfeldschc Lustspiel wird auch in unserem Stadttheater daß er Meuschenknochen unter dem Rohmaterial gesunden habe, seine Zngkräftigkeit erweisen, namentlich da die Darstellung eine vielmehr sei cs vorgekommcn und zwar wiederholt, daß sogar höchst lobenswerthe, in jeder Hinsicht trefflich vorbereitete ist. Menschenschädel zur Verarbeitung gelangten. Wenn diese That-«Comteffe Gnckerl offenbart sich als ein glücklich angelegtes und fache allein eine große Aufregung unter der Bevölkerung hervor- gut durchgeführtes Zeit- und Sittenbild aus der Zeit, „da der rufen mußte, so ist es begreiflich, daß diese eine maßlose Steigerung Großvater die Großmutter nahm." Es spielt in jener stillen erfährt, wenn man erwägt, daß die Knochen, ob von Thier oder Periode nach den großen Weltkriegen, mit der uns noch Hunderte Mensch stammend, vor ihrer Zermalmung entfettet werden, und von sichtbaren und geheimen Fäden der Ueberlieferuna und das so gewonnene Fett zur Herstellung von — wir wollen gar Erinnerung verknüpfen. In der That darf eine Karlsbader nicht sagen wozu — verwendet wird. Man würde gewiß nichtlBadckomödic, in dem russische und deutsche Helden des Be- nur in den Kreisen der Bevölkerung, sondern auch behördlichcr-Isrciungskrieges auftreten und die Gestalt der alten Excellenz seits diese Angelegenheit als ein Märchen angesehen habe, hätte! Goethe unsichtbar aber doch einflußreich hinter den Cvuliffen nicht der die Anzeige erstattende Arbeiter gleichzeitig eine Menschen-Iwandelt, von vornherein auf Theilnahme zählen. Die Haupt hand vorgelegt. Die Hand wurde vom Bürgermeisteramte zu Wirkung und der Erfolg des Lustspieles ruht auf der lebens- Königsberg übernommen, verpackt und versiegelt und ist nebst vollen und anmuthigen Verkörperung der Hauptrolle der dem Protokoll der K. K. Behörde zum Zwecke weiterer Unter- weanerisch plauschenden Gräfin Hermance Trachau. Madame suchung übermittelt worden. Sans GZne, die Pariser Wäscherin und Marschallin hat Der König traf Montag Abend 8 Uhr 56 Minuten mittels Pathe gestanden bei dieser schalkhaften Wiener Comte Sonderzuges auf dem Bahnhof in Zittau ein, um den bereits I mit dem guten Herzen. Es ist Humor in der Figur und auch