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- I M ^'-'7 I * 1. Weilage zum Areiöeraer Anzeiger und Tageblatt. 159 Sonntag, den 12. IM. 1891. u, >t schmelj- t Kindern, a 12. Juli, ms statt. «lief unser eidrn, NnS Trau. KV. i nur hier- am Freitag rte Mult« h. 14 Seite«, ge Str. SS. befinden 94 »uderltch u. schwere» .Juli 18Sl. »Nene«. Nachmittag n Dahinge hr sondern Zamilie enbor«. w. Tische«' »g -^4 Uhr assenen. n LMauckisch dakteur: Georg taub); in Vtt' >erg. — Druck cnst Mauckisch Der Amerikaner. Roman vonAdolsTtrrckfuy s49 Fonletzung-j sNackdruck verbolcns Er setzte sich im Bett zurecht und erzählte so breit und ausführlich wie möglich, um doch erwas für den empfangenen Thater zu leisten, vie Geschichte seiner unglücklichen Fahrt mit allen denkbaren und uninteressanten Details. Falk halte sich zu ocm ErMlenoen an das Bett gesetzt, er hörte demselben, ohne ihn durch eine Frage zu unterbrechen, mit musterhafter Geduld zu, obgllich er nichts Neues erfuhr; als der Postillon zu End» iv> nickte er diesem freundlich zu. „Die Kerle haben Euch due m cgechiell, Steffen, es ist doch schade, das Ihr den Amcciknu-r n-chr siaerer erkannt habt, er würde dann seiner Etraie gew n nnm entgehen. Aber schwören könnt Ihr nicht daraus, iwi: der E ne wirklich der Amerikaner gewesen ist, nickt wahr?" „New, nein, nennst nicht! Es war nur so ein Gedanke von mir, üln >ch io im Dunkeln den schwarzen Kerl vor mir sah: Ist das mau »e- Amerikaner? Aber erkannt hab' ich ihn nicht uno wenn ick jepi darüber nachdenke, dann glaub ich gar nick, oost e es a w stn ist. Der Amerikaner sieht doch anders aus. oer Kerl stämmiger und breiter. Der Herr Richter menne zwa i> r Dunkelheit täusche sich das Äuge und er hat es d shaiv gar nicht in oas Protokoll ausgenommen, was ich iVm oaruo ' gesagt , ober ich kann mir nicht helfen, ich glaube es noch ousi, in st es der Amerikaner gewesen ist, wenn auch mein V , v"r Jobst, sagt, ich sei ein Esel, daß ich nicht glauveu meist , w"s ecke Welt sagt." „Das )«>- di , obst ' Meint Ihr den langen Jobst, den Knecht im -a neu Hann '. " „,>r» ! im! l>r maß -en Amerikaner doch kennen, da er schon ;-tm Jahic «n> -a nen Haute dient, und ich muß es deshalb schon giaat n, ?an s der Amerikaner gewesen ist, aber ich tanu ma uni.' idicn, beschwören kann ich es nicht, der. Kerl sah dock nm» -mv. Ler Sägemüller meint auch, ich solle mich mn bcm Sckwvren in Acht nehmen, die Herren vom Gericht e-annen einem armen Kerl gar zu leicht einen Meines an V > Na s Ich solle nur immer sagen, ich wisse Nickis Bcmnnm i n Halle nichts Genaues gesehen, dann löni" mir '/tu a m i ivas enhaben." „Lo>, Hai o-.l -.aa^muttcr gesagt? Hat er Euch hier im Hronteuham" b, inci ' ,4a wob >u ua! schon; das erstemal kam er mit dem Jobst und '> c^m achüg den Kops zurechtgesetzt, daß er auch einen Ae omh, gegen oen Ameritancr ausspreche. Die Beieen bitben int! 'nUu -g gezankt. Der Jobst ist dann brummend abgeaaum-u. De S.. inutler aber hat mir einen Thaler geichenl. und m, o > 'N, -mmal recht dringend gewarnt, etwas Bestimm ' gcg >-n montaner nuszusachen und vorgestern Hai er man mme > !, sackr, um mich nvch einmal zu warnen. Ee nwiuc- an. - „nr, hat er gesagt, und das Hal er be- w» len, o i e. ->ai a.-r als er ging, noch einen zweiten Thaler gesckn st. c c ,, ». irrste vv» einem Menschen, einen besseren gieb! es icho» a- i i. s ganzen Welt nicht." ,Krnv! Jh. " "'hen Andres'?" „Den ans Bay'.cn? Den Vetter vom Sägemüller? Freilich kenne irp oen." »Drost . in.mal nach. S'.efscn. Wenn Ihr hörtet, der rothe Andres iei :n jener >-acki in oer Nähe vom steinernen Kreuz gewesen, wo, e In' dann wohl aus den Verdacht kommen, der rothe Andres 'öo-. »er lano» »tert iei», den Ihr im Dunkeln einen Augenblick ruhen habt, ohne ihn zu erkennen ?" Mol ick mär' cs iwon," sagte der Postillon nachsinncnd. „Dem rothe» Anores wurde ich wichen Streich schon zutrauen, und die Geitau tonn e auch passen. Er ist ebenso groß, wie der wnge Jobst, und so lang war der Kerl auch; aber ich müßte lugen, wenn ich sagen wollle, ich hätte bis jetzt auch nur mit einem Gcdaub n an ihn gedacht. Aber wenn Sie sagen, daß er >n der Naci ! beim steinernen Kreuz gewesen ist, wird er es Wohl gewinn g->», nno dann ist der Ändere auch der Ameri kaner gewesen, den» die Beiden gehen ost zusammen." .Ihr gebt zu nun, Stessen. Ich habe nicht gesagt, der AndrrS sei in gurr Nacht beim steinernen Kreuz gewesen, ich weiß davon nichts Ich wollle nur wissen, ob Ihr einen Ver dacht gegen ihn halst,." „Nein, nein! Ich weiß von gar nichts. Ich habe gar leinen Verdachl!" Uno dabei blieb oer biedere Postillon, er hatte nichts gesehen, er wußte nichis, und er hütete sich, dem Rathe des Sägemullrrs folgend, irgend etwas Bestimmtes auszusagen. Falt «and es unnütz, ihn noch weiter zu fragen, er verließ ihn und wartete im Garten au? den Doktor Berg, der, während er selbst sich von oem Postillon erzählen ließ, den weiblichen Kranken des Hauses leinen ärztlichen Besuch machte. Während Fall in dem schattigen Garten umherwandcltc, dachte er über oas Gehötte nach. Er hatte nicht viel Neues erfahren, das Wenige aber war nur geeignet, das Dunkel, welches über dem Vostraub lag, noch zu vertiefen. Der lange Jobst halte offen feine lleberzeugung ausgesprochen, der Amerikaner, sein Brotherr, sei einer der Räuber gewesen; er hatte verlangt, sein Vetter, der Postillon, solle das aussagen. Unmöglich konnte er oies thun, wenn der Amerikaner sein Mitschuldiger war, dessen Entoeckung ihm unfehlbar verderblich sein mußte. Kurt hatte sich daher zweifellos getäuscht, wenn er glaubte, in dem Emen der beiden Männer, die er in der Nacht vom Fenster aus beobachtet halte, den langen Jobst zu erkennen. Wenn der Amerikaner schuldig war, war der lange Jobst jeden falls unschuldig. Aber der rothe Andres? Auch gegen dessen Schuld sprach Kurl's Beobachtung. Ter Mensch, den Kurt für den langen Jobst geholten hatte, war vom rothen Hause her gekommen, er hatte sein langes Ausbleiben damit entschul- tigt, daß die verdammten Fremden im Hause noch nicht ein geschlafen seien, er hatte aus dem Haufe den schweren Draht mitgebracht, der für die Uebertpannung der Chaussee bestimmt war. Der rothe Andres konnte dem Amerikaner unmöglich Nachricht über Das bringen, was in dessen eigenen Hause vor ging Der Amerikaner wußte selbst besser, als Jener, ob seine Gäste sich schon zur Ruhe begeben hatten. Nicht lange konnte Falk sich dem vergeblichen Grübeln über die Lösung des sich immer mehr verwickelnden Räthsels hin geben. Doktor Berg, der seine Krankenbesuche beendet hatte, holte ihn zur Fahrt nach den, „steinernen Kreuz" ab. Während er selbst ein so vortrefflicher, fch^ist, kann er lei, mmelfleisch 1' 0 bi» 2 r vtrnb er- lAmisthuug fol-i.> Sprechstunden der Redaktion: Vormittag von 9 Li» 11 Uhr. 1t 160 -Hü Nr. bis'200. Kalbflei bis 200 räuchert, 80 bi» 200 di» DrcH Preise in H stacken 3S, «rieslerauszug 43 46, lKderscdlitzcr Taselbrot 3l, L 79k. 1129, Nr. III27- sagte der Doktor, nachdem er das Messer genau betrachtet hatte. Er griff in die Tasche und holte ein Messer hervor, welches dem aus dem Grase ausgehobenen aus das Genaueste glich. „Vor sechs Wochen habe ich das Ding von einem Hau- sirer gekauft, er hatte noch ein ganz gleiches, und ich möchte schwören, es ist das, welches Sie gefunden haben." „Dann kommt es darauf an, zu erforschen, an wen der Hausirer das zweite Messer verkauft hat." „Wer das könnte! — Wo mag der Hausirer jetzt sein? Vielleicht ist er schon viele Meilen weit entfernt. Ich weiß seinen Namen nicht und würde ihn kaum wiedererkennen, wenn ich ihn sähe. Wie soll man ihn auffinden? Und wenn man ihn fände, würde es nutzlos sein — er wird sich schwerlich innern, an wen er gerate dieses Messer verkauft hat." der Fahrt fragte der Doktor nach dem Resultat der Unterredung Fall's mit dem Postillon. Falk berichtete getreulich. Da er >en Dokter zu seinem Verbündeten gemacht hatte, glaubte er ihm aus dem kargen Ergebniß seiner Forschung kein Geheimniß machen zu dürfen, wenn er ihm auch Kurt'S Beobachtungen, die Folgerungen, welche er auf dieselben baute, verschwieg. „Sie nennen das Resultat Ihrer Unterhaltung mit dem dummen Steffen dürftig," sagte Dr. Berg, „für mich ist es weit bedeutsamer, als ich erwartet hätte Mir beweist es, daß Sie Recht halten, daß mir den Sägcmüller nicht in das Ge- -eimniß Ihrer Nachforschungen einweihen dürfen. Da er von einer Freundschaft für den Amerikaner so sehr verblendet ist, Hß er sogar auf den Postillon durch Warnungen und Geld- zeschenle einzuwirken sucht, um diesen von belastenden Aus- ägen abzuhalten, würde er möglicherweise Ihnen bei Nachsor- chungen, welche dem Amerikaner gefährlich werden könnten, «her hinderlich als förderlich sein. Ich bin überzeugt, daß er in gutem Glauben handelt, denn seine Redlichkeit ist über jeden Zweifel erhaben. Wäre er nicht von der Unschuld seines Zreundes überzeugt, dann würde er nicht ein WM für diesen prechen; aber die Freundschaft macht ihnlUsujp,!*Gerade weil „ 6.10». 7.34ßs. 9.44* 1O.SS4s 1.3SN, 4.30, 5.54*, « 2 fs, 41.47. „ Roste«» 7.55, 12.17, 5^34. ».3, . Bienenmühle-Motdau r 7.35, 1.35, « 3. M Moldau nur Mittwochs und Sonnabends) AS« (nt: bis Bienenmühle). „ AaiuOberg-DjpvotdtSwol-e^Wzppkt> S5S 10.5 — 12.54, 2 54 5.34 (Tharandt umsteigen, ab TLar.ndt 1.57, 3.55, 5.35, ».45 oder 7.48). „ Halsbrücke, 7.48, 1.40, «.10, 9.38. , »rar,d.Langeuau<«roßhartma«n»»ork: 7 45, 1.45, 6.20, V.34 (umsteigen in Berthelsdorf). -t 1.» Lr-Sden, 6.9», 7.30s, 9.43*, 10.25f, 1.25-f, 4.25s 5.53*, 8.581-. 11.42, 12.49f. .. «pemntti! 5.4011. 8.52*,^ 10.1si, 12 50^, 2.50ss, 5.30, 7.1*. 8.55*, S.24s-d. . Roste», 7.29, 11.44, 5.1, S.26. . Bte«e»mühl«: 7.27, 12 5, 4.19, S.oO Mpsdorf-Ltppoldtävalber 10.25 1.25, 4.25, ab HainSberg 12.18, 1.59, in Tharandt umsteigen, (ab Tharandt 12.L5, 3.33 Nachm.) »58, 1L.49. „ Halsbrücke: 6.43, 9.57, 4.09, »,41. „ Brand-Lavgenau-Vtrotzhartmanosvorsr » Ls. 12.38, 5.08, 8,50 (umsteigen in Berthelsdorf) 1V. Juli. Amtlich sestgei n: Meh^ kg: Roggcnmeh! ehl: KaiscrauSzug 48—50, mehl 40—42. — Brot kg: . II 28, PlauenscheS Rr. I otfabrik: Nr. I 29. Rr. II Lt*nvesamt«nachiklchler» aus Kreider» vom 10. Juli 1891. ' Geburten: Den» Handarbeiter Krell eine Tochter: dem Tischler Walther ein Sohn; dem Grubcnkraiikenkasscnschreiber Scheller ein Sohn. Hierüber ein unehelicher Sohu und eine uneheliche Tochter. Sterbcsälle: Der pensionirte Hüttcnbauschrcibcr Christian Friedrich Seipt, 58 I. 2 M. 12 T alt; die Bcrgarbeitcrrwillwe Johanne Christiane Tischendorf vcrwittwet gewesene Kölbel, geborene Kluge, 79 I. 7 M. 24 T alt; dcs Maurer Schräpec Tochter Elsa Ludwig, 2 M IO T aii; des Handarbeiter Naumaun Sohn Max Georg, 9 M. 18 T. al»; des Handarbeiter Krell Tochter Josephine, 1 T alt; dcs Zigarrensabrikant Teublec Tochter Selma Gertrud, 2 M. 4 T alt; dcs Schachtrneisler Wiedemann Tochter Gertrud Ella, 7 MIO T alt. Berlin 10. Juli. Produktenbörse. Wester: tSeiMi :sko Mk. —, Juli 233,-, Juli-August 216,50, Oktober 211,75, fester. Roggen loko Mk. 213,—', ' Jult öl Juli-August 202.75, September-Oktober 197,75, matter. — Sp ato Mt —, 70er loko Mk. 49,—, Juli-August 47,75. Sepie Oktober 44,75, 50er loko Mk. —,—, matter Rühöl loko Mk. 59—,, Juli —September-Oktober 59,40, fest. - Haler lokr M. —,—, Juli 168.^, September-Oktober 146,25, ruhia^ Di« Fahrten von Abends 6 Uhr bis 5 Uhr 58 .Mrnruen frü, Ind durch fett gedruckte Ziffern angegeben. * bedeut 1 bedeutet Halten <u Mnldenhütt-n ^bedeutet Halt" ^Äielrichcr«, Dresden, lO. Juli Produktenpreisc l. An der Börse: Weizen, pro 1000 kx netto: Weitzweizen, Land-, 235 bis, 245, Brau weizen, 230 bis 235, russ. Weizen, rother 235 bis 240, do. wecßcr 235 bi« 240, oo. gelb und bunt 230 bis 235 Roggen: sächs. 200 bt» 210, russischer 210 bi« 217, preußischer 210 bis 215 Gerste: sächsische 150 bis 170, böhmische und mährische 168 bis 180. Futter gerste 150—165. (Feinste Waare über Notiz.) Hafer: sächs. 162—172. Mais pro 1000 kg netto: Cinquantinc 160 — 165, rumänischer, 147—150. Erbsen pro 1000 kg netto: weiße Kochw 170 -180, Futterw. 150—165, Bohnen 170 bi« 200. Wicken 130 bis 160. Buchweizen pr» 1000 kg netto: inländischer 170—180, russischer 170—180. Leinsaat pro 1000 kg netto: feinste, ganz besatzfreie 235—270, seine 230 - 245, mittlere 220 bis 235. Rüoöl pro 100 kg netto, mit Faß, raisin. 66 Rapskuchen pro 100 kg: lang» 13,—, rund« >2,50 Leinkuchen, einmal gepreßte 18,—, zweimal gepreßte 17,—. Malz, ohne Sack, 22—28. Weizenmehl pro 100 kg. netto, ohni S , Dresdner Marken, exki. der städt. Abg.: Kaiserauszug 39,50, Griesl - auszug 36,50, Semmelmehl 36,—, Bäckermundmehl 35,—, Gries « mundmch. 31,— . Poklmchl 26,50 Roggenmehl, ohne Sack, Dresd r Marken cxtl de, städt. Abg : Nr 0 34,50, Nr. 0/1 33,—, Nr 1 32,—, Nr 2 28—, Nr 3 26,—, Futtermehl 16,— Weizenkleie, ohne Sack, gr « >2,—, seine 12,—. Roggcnklcte, ohne Sack, 13,40. — Spiritus, » 10 000 I — Prvz. ohne Fatz, unverst , mit 50 M. Berbrau - sceue, : 69,50 G, mit 70 Mk Verbrauchssteuer 49,50 G. — il Aus den Markte: Hafer di 8,20 bis 9,20 Kartoffeln, ist neue 9.60 bis >0 60. Butter kx 2,20—2,70 Heu pro Zentner 3,20 -3,80 Stroh prc Schock 26 00 bis 27,00 London, 9. Juli. Silberbarren 46'/„ Kupfer, Chili- 54*/,, per 3 Monat 55'/„ best selcctcd 60 Lr Zinn, StraitS 92 Lr, per 3 Monat 92 Lr. 5 cngl. 95 Lr. 10 «. Blei, span. 12 Lr. 7 8. 6 ck, engl. 12 Lr 12 8. 6 ck. Zink, gewöhnliche Marken 23 Lr 15 s., bes 24 Lr., gewalztes schles. 25 Lr 15 ». — 10. Juli, Silberbarren 45'/.. Hamburg, 10. Juli. Gold in Barren pr. Kilogramm 2786 Br., 2782 Gb. Sitter in Barren pr. Kilogramm 135,— Br., 134,50 Gd. Geboren: Ein Knab«: Hrn. Regierungsrath Schmöger in ^B erlobt: Hr Malzmeister Arthur Bierig in Roßleben a. U. mit Frl. Ida Dübner in Sangerhausen. Vermählt: Hr. Pastor Otto Wildelau mit Frl. Hulda Trenkmann. Gestorben: Frau Johanne Erdmuthe, verm. Müller, geb. Schönberg in Leipzig. Hr. Privatmann Franz Lehmaon in Leipzig. Frau Mathilde Engelhardt, geb Schaller in Kleinzschachwitz. Hr. SHrg Albert Helbig, Pens. Eisenbahnassistent in Dresden. Frau Anna Marie Resch geb. Oeser in Dresden. Aahrpia« ssr Etse«vay«züae. Abfahrt nach Dresden t K.45 (beschleunigt, hält bis Dresden nicht.) 0>.55f (I—IV Kl.) 8.52*. IE 12.541-, 2.54s-, 5.34s-, 7 2*. K.56» K.; 4-f-. MnHesattdt (Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.! Sie können mit Bestimmtheit erwarte«, daß sich die Wirkung in kürzester Zeit cinstellt, wenn Sie gegen Stuhl» Verstopfung die Schweizer-Pillen von B. Brandt (Schutzmarke rothe« Kreuz) nehmen. Dieselben verursachen keinerlei Beschwerden. Für 60 Psg. und 1 Mark in den meisten Apotheken zu haben. ieileikch 1» 160—200, Schinken Speck, ge» , Schweineschmalz 130 bi« 200, Rindschmalz - Geflügel, Stück. Gänse 400 bis 750, Eulen 450, Hühner 150 bis 300, junge Hühner 90 bi« 200, Tauben 40 bis 75. — Wiidpret: Rebrücken, Stück 700 bi« 1600, Rehkeule, Stück 450 bis 900, Hirschwild, kg 80 bi» 340. — Fischel«: Hecht 120 bis 200, Aal 3l.O bis 360, Matjesheringe Stück 10 Ä« 25, «ollheringe Stück 4 bi« 12. — Frische« Obst: Kirschen, 5 I 70 bis 160, Aprikosen (Mandel) 30 bis 90, Stachelbeeren, I. 30 bis 35. Johannisbeeren, I. 30 bis 35, Erdbeeren, l. 20 bi» 50 Wald» Erdbeeren 60 bis 80, Himbeeien, I. 30 bis 45, Heidelbeeren 10 bi« I4. — Eier, verbürgt frische, hiesige, Stück 6 bi« 8, frische, hiesige, Mandel 70 bis 90, fremde, Mandel 60—70. — Kartoffeln, 50 kg 450 bis 500, 5 I. 43—50, neue hesige, 5 I. 70, — Malta-Kartoffeln (kg) 32 bi« 34. — Sauerkraut: kg 20 bi« 30 . gar nicht aus den Gedanken kommen, daß sein Freund schstlMs fein könne. Sein felsenfestes Vertrauen zu dem Freundehn ihn, hindert ihn aber unparteiisch zu sein. Wie komM-, tr übrigens dazu, mit dem Jobst gemeinsckvMich einen Besu^jui Krankenhaus zu machen ? Dies deutetHiI^ri« Vertraulichkeit mit einem gewöhnlichen Knecht, und znH,.mit,dem Knecht seines Freundes hin, die ich nicht verstehe. Doch da sind wir zur Stelle! Hier hat der Postraub statigesundcn!" Der Doktor sprang von dem leichten Wagen, er spannte sein Pferd aus und schlang die Zügel um einen der Chauffeebäume; er zeigte Falk die Spuren, die gerade an der Rinde dieses Baumes der an demselben befestigte quer über die Chaussee gespannte Draht zurückgelaffen hatte; dann führte er Falk einige Schrille zurück zu der Stelle, auf welcher der von den Räubern niedergeschlagene Postillon gelegen hatte, — die dunkeln Blut spuren waren aus dem Kies noch sichtbar, der Regen hatte sie nicht ganz wegzuschwemmen vermocht. Wieder einige Schritte weiter, da, wo die mit üppigem hohen Gras bewachsene Böschung der Chaussee sanft zu dem trocknen Chausieegraben abfiel, blieb der Dollar abermals stehen. — „Hier haben die verdammten Kerle sich ganz gemächlich im Grase niedergelassen, um die Postsachen zu durchsuchen," sagte er. — „Hier theils aus der Chaussee selbst, theils im Grase der Böschung, theils im Graben, Haden wir die von den Kerlen durchgesehenen und weggeworfenen Briefe gefunden und auf gelesen. Wo die Kerle gesessen haben, können Sie noch an dem niedergedrückten Gruse sehen, es hat sich noch nicht vollständig wiedergegebcn; obgleich acht Tage seit dem Postraube verstrichen sind. — Wenn Sie nach einer Spur der Räuber suchen wollen, muß es hier geschehen ; aber Sie werden nichts finden. Die Gendarmen, die sich doch wohl besser aus das Suchen verstehen werden als Sie, haben die ganze Gegend vergeblich durchstöbert." „Der Versuch muß trotzdem gemacht werden!" erwiderte Falk und er begann die Ausführung desselben sofort, indem er niederkniete und da, wo das noch niederliegende Gras die frühere Lagerstätte der Räuber verrieth, mit peinlicher Sorg falt das dichiverwachsene Gras auseinanderbog. Es war eine langweilige, mühsame, zeitraubende Arbeit, der Dr. Berg kopfschüttelnd, Falt'S unermüdliche Geduld bewundernd, zuschauie. „Sie bemühen sich vergeblich," sagte er nach Verlauf etwa einer Viertelstunde, in demselben Augenblick aber richtete Fall sich auf, und die Hand erhebend, rief er frohlockend: „Etwas habe ich bereits gesunden! Schauen Sie her, Doktor! Ein Taschenmesser! ES lag hier lies in's Gras ver senkt unmittelbar an dem Lagerplatze des einen der Kerle. Es muß diesem entweder aus der Tasche gefallen sein oder er hat cS, als er es einsteckcn wollle, daneben gesteckt. Es ist zu sammengeklappt. Schauen Sie es an, das Eisen ist wo Rost bedeckt, aber nicht mit altem, tief eingefressenem, sondern mit frischem Rost, wie ihn wohl ein Messer zeigt, welches vielleicht acht Tage lang dem Einflüsse von Regen und Thau ausge setzt war." „Donnerwetter! Das ist allerdings ein Fund!" rief jetzt auch der Doktor, durch den Erfolg des langweiligen Suchens erregt. — Er nahm Falt das Messer aus der Hand und be trachtete cs nengicrig. Es war ein hübsches starkes Messer von eigenthümlicher Form mit einer Hornschale, einer einzigen großen, etwas gekrümmten Klinge und einem stark gewundenen Pfropfenzieher. „Sonderbar! Ich habe den Zwillingsbruder in der Tasche!"