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Ur urvi. 693 Mk. vom Schul- und 807 Mk. vom Kirchendicnst und 72 Mk. für den Unterricht in der Fortbildungssckule. Be werbungsgesuche sind bis zum 2. Juli an den Kgl. Bezirls- schulinspeltor Eger in Oschatz einzureichen. — St. Majestät ver Kaiser verlieh dem sächsischen Obersten z. D. von Kretschmar zu Essen a. d. Ruhr, bisher Oberst - Lieutenant » la suits des 2. königlich sächsischen Feld- Artillerie - Regiments Nr. 28 und Lehrer an der vereinigten Artillerie - und Ingenieur-Schule in Berlin, den königlichen Kronen-Orden 3. Klasse. — Se. Majestät ver König verlieh dem Major v. Wedderlop, Flügeladjutant des Großherzogs von Oldenburg, das Offizierkreuz des Albrechtsordens, und dem Auditeur Justiz- raih Lohe vom Gouvernement Metz das Ritterkreuz 1. Klasse desselben Ordens. -m- Dresden, 21. Juni. Aus der Radfahrer-Rennbahn im benachbarten Gruna sand heute Nachmittag bei sehr günstigem Wetter von 4 bis Halo 8 Uhr das Sommer-Wett- sahren des Radwetlfahr-Berbandes Dresden, verbunden mit dem Kampf um die Hochradmeisterschaft des Königreich? Sachsen der allgemeinen Radfahrer-Union statt. Es waren zu den an gesetzten >»9 Nennen 69 Nennungen aus Berlin, Breslau, Halle, Mannheim, Leipzig, Radeberg, Lößnitz erfolgt und waren außer den üblichen Ehrenzeichen an Geldeswerth 1245 M zu erringen. Der interessante Kampf um die Meisterschaft brachte unter 5 auf die Bahn tretenden Radlern in 14 Min. 26,4 Sek. (7500 m Bahn— 22'^ Runde) dem Berliner Fahrer O. Brambor den Sieg. Zweiter wurde in 14 Min. 27 Sek. der Dresdner Fahrer C. Kimmel, der sich außerdem den Führungspreis von 50 Ak. bei 11 Führungen errang. Der Dritte wurde E. Schröder-Dresden in 14 Min. 27,2 Sek. Der Meisterfahrer erhielt einen Lorbeerkranz, eine goldene Ehrenmedaille im Werthe von 100 M. und einen Weithpreis von 150 M. Ter Zweite Silbermedaille und 75 M., der Dritte Bronzemedaille und 50 M. Es wurden außerdem gefahren ein Preis-Korso, bei welchem der hiesige Radfahrerver. Germania, der B.-K. Wanderer-Dresden und der Radfahrer- Verein Wanderlust die ausgesetzten Fahrprämien von 80, 50 und 25 M. erhielten; ein Erstfahren mit Entscheidungsfahren, ein Niederrad-Hauptfahrcn (5000 m); ein Dreiradsahren (4000 m); ein Zweirad-Vorgabefahren (3000 m) und ein Doppcl-Dreiradfahren mit Vorgabe (2000 m). Von be sonderem Interesse war das Auftreten des Kunstfahrers P. Erbrecht aus Bernburg und der Duett-Kunstfahrer Grabe und Schuler aus Dessau. Zu Fall kamen 6 Fahrer, glück licherweise ohne ernste Beschädigung. Dev Verlauf der Rennen war ein wohlgelungeüer. — Die neue Jakobitirche schreitet immer mehr der Vollendung entgegen. Die bereits sür die neue Kirche einge- gangenen Kunstverglasungs-Entwürse und Probeselder werden am 23., 24. und 25. d. M. von Vormittags 10 bis Nachmit tags 2 Uhr im Saale von „Stadt Dresden" öffentlich ausge stellt sein. — Das AlterthumS-Museum im Kaufhause, eine höchst reichhaltige und in vieler Beziehung werlhvolle und bedeutsame Sammlung vaterländischer Altcrthümer, um deren Aufsuchung und Erhaltung sich der hier seit 1860 bestehende Alterthumsverein große Verdienste erwarb, ist während des ganzen Jahres nur den Mitglieder» des Vereins unentgeltlich eröffnet, wogegen andere Besucher ein kleines Eintrittsgeld zu zahlen haben. Am Johannistage ist Jedermann Vormittags von 11—12 und Nachmittags von 2—4 Uhr der freie Eintritt gestattet, doch werden Kinder nur unter Führung Erwachsener zugclassen. — Der Brnderbund in Freiberg veranstaltet zum Besten der von ihm verfolgten Wohlthätigkeitszwecke bei seinem am 5. und 6. Juli d.J. stattfindenden Som mersest eine Lotterie, für welche Gewinngegenstände erbeten werden, zu deren An nahme sich mehrere im Anzeigetheil d. Nummer bezeichnete Herren bereit erklärten. — Der Sommer hat mit dem gestrigen Eintritt der Sonne in bas Zeichen des Krebses begonnen. Damit erfolgte zugleich der längste Tag (16 Stunden 34 Minuten) und die kürzeste Nacht (7 Stunden 26 Minuten). Hoffentlich nimm nun auch das Wetter Sommerlaune an und besinnt sich darnu daß wir am Ausgang des Rosen - und Heumonats Juni stehen — Turnerische Gäste. Der Turnverein zu Wilsdrus der in stattlicher Anzahl gestern über Grumbach, Herzogswald und Halsbrücke in Freiberg eintraf, wuide bei seiner fröhlichen Turnsahrt durch eine freundliche Witterung begünstigt. Das zuführen, ablehnen werde. Schließlich wurde, unter Ablehnung der weiiergehenden Anträge der Ausschußantrag einstimmig angenommen. — Einweisung des Herr» Superintendent Hässelbarth. Wenn man gar wohl reden kann von einer Kirchengeschichte FreibergS, so hatte für sie der gestrige vierte Trinitatissonntag einschneidende und bleibende Bedeutung. An die Kette alter, zum Theil berühmter Namen schloß sich ein neues Glied, der Name Hösselbarth. An die Stelle derer, die von den Tagen der Reformation an das Schwert protestanti schen Geistes u, d evangelischen Glaubens geschwungen, trat ein neuer Kämpfer, der frühere Tomdiakonus, bisherige Johannis. Pfarrer — Hüsselbarth. Im feierlichen Gottesdienst vor festlich bewegten großen Schaaren ward er gestern eingewicsen in daS Amt des Dompfarrers und Superintendenten von Frei berg — in ein Amt, das gerade in unseren Tagen eine hervor ragende Bedeutung hat, das seinem Träger die.Pflege der idealsten Interessen zur Aufgabe macht, das ihn ein großer Gcisterkampf unserer Zeit in die vorderste Reihe stellt, das ihm die Verantwortung auserlegt für den Geist eines großen Theiles des Volkes. Als einen Johannesdienst schilderte Herr Ober- konsistorialrath v. Ackermann aus Dresden auf Grund von Joh. 3, 27—30 und mit Beziehung auf den nahen Johannistag in seiner gediegenen Einweisungsrede dieses Amt: Von Gott sei es gegeben, zu Christus solle es führen. Der Lebenslauf des designirten Superintendenten war vorher schon verlesen worden, Herr Bürgermeister vr. Böhme hatte unter warmen Glückwünschen die Vokation überreicht — Herr Sup. Hässel- barth erklärte sich nun mit „Ja" und Handschlag bereit, das ihm übertragene Amt zu übernehmen und im Sinne unsrer evang.-luther. Landeskirche zu führen und Herr Oberkonsistorial- rath v. Ackermann bestätigte ihn in seinem Amt unter Gebet, Handauslegung und Segen. Der neue Herr Superintendent intonirte hieraus am Altar das „Ehre sei Gott in der Höhe", verlas das Sonntagsevangelium und hielt dann nach Kirchen musik und Gemeindegesang seine Antrittspredigt über 2. Kor. 12, 9. 10. Sie selbst wurde zum brünstigen Gebet: „Herr, laß mir an Deiner Gnade genügen und Deine Kraft sei in mir Schwachen mächtig — gieb 1) daß ich immer fester mich ver lasse auf Deine Gnade, 2) daß ich immer freudiger zeuge von Deiner Gnade, 3) daß ich selig sei und bleibe in Deiner Gnade. Die Predigt war ein herrliches Zeugniß aus dem Innenleben des Predigers, der Ausdruck eines bescheidenen, edlen Sinnes, eines liebenswürdigen Charakters, eines festen und begeisterten Glaubens, der Lobpreis der Wunderwege, die Gott den Prediger geführt, das verheißungsvolle Programm für ein gesegnetes Wirken, ein ergreifender Nekrolog auch sür den Vor gänger im Amte, für den vor fast acht Monaten Heimgegangenen Superintendent v. Richler, dessen Gedächtniß überhaupt die ganze Feier beherrschte. Mit dem Segen, den Herr Super intendent Hässclbarth zum ersten Mal der Gemeinde spendete, schloß die schöne Feier. Gott lasse aus sie viel Segen folgen. Reichenbach 13,7, in Zwickau 14,7, in Crimmitschau 15,4, in Dresden 18,4, in Bautzen 18,9, in Leipzig 19,5 und in Zittau 32,6 Prozent der Gesammtsterblichkeit. Nur in Dresden, Chemnitz, Freiberg, Meerane und Meißen sind diese Zahlen niedriger als im gleichen Monate des Vorjahres, in den anderen Städten überall höher. Aus akute Krankheiten >er Alhmungsorgane entfallen in Reichenbach 3,9 Proz., in Kauen 6,2, in Chemnitz 5,7, in Crimmitschau 7,7, in Dresden 8,7, in Zwickau 10,1, in Glauchau 10,6, in Leipzig 12,7, in Freiberg 16,4, in Meißen 21,4 und in Bautzen 27,0 Proz. der Gesammtsterblichkeit. Eines gewaltsamen Todes starben in Dresden 19, in Leipzig 16, in Chemnitz 9, u Zwickau 5, in Reichenbach und Crimmitschau je 2 Per- onen, in Freiberg, Glauchau, Meißen und Werdau je eine Zerson. Die Säuglingssterblichkeit war in Dresden, Leipzig, Heißen, Reichenbach und Zwickau höher als im selben Monat des Vorjahres, in den meisten anderen Städten dagegen niedriger. Unter hundert Gestorbenen waren Kinder im ersten Lebensjahre in Bautzen 24, in Dresden, Freiberg und Zittau je 26, in Meißen 29, in Leipzig 32, in Glauchau 36, in Plauen 37, in Meerane 43, in Chemnitz und Zwickau je 44, in Crimmitschau 52, in Werdau 61 und in Reichenbach 63. Vergleichen wir schließlich die Zahl der Geburten mit der Zahl der Todesfälle, so finden wir überall starken Ucberschutz der Geburten. Auf hundert Todesfälle kommen an Geburten in Glauchau 118, in Meerane und Zittau je 126, in Zwickau 134, in Reichenbach 135, in Freiberg 148, in Dresden 160, in Chemnitz 161, in Bautzen 170, in Crimmitschau und Plauen 181, in Werdau 185, in Meißen 193 und in Leipzig 260 Geburten. — I» besetzen: Am 1. Oktober d.J. die Kirchschulstelle zu Liptitz bei Wermsdorf. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen, außer freier Wohnung, Feld- und Gartengenuß, 8 srenyause«, 22. Juni. Heute früh verstarb im Alter von 65 Jahren nach vierwöchigem schweren Leiden ein lang jähriger treuer Beamter der Herrschaft von Schönberg-Purschen» stein, Herr Rentverwalter und Friedensrichter Ferdinand Friedrich Herklotz. Was er für gemeinnützige Bestrebungen gethan — es sei hier nur des Frauen- und Kinderrettungsvereins gedacht — namentlich aber, was er durch Rath und That zum Wohle der hiesigen Kirchen- und Schulgemeinde seit einer langen Reihe von Jahren gethan, wird ihm hier unvergessen bleiben. Auf die Gesuche der städtischen Vertretung in Rotzwet«, wie aus der dortigen Bürgerschaft an Se. Majestät den König Albert um Verlängerung der Frist sür die Verlegung der dortigen Garnison aus Roßwein, sowie an Se. König!. Hoheit, Generalseldmarschall Prinz Georg, als Kommandeur des Königl. Sächsischen Armeekorps, um höchstdeffelben Befürwortung obiger Gesuche, ist bei dem Stadirath zu Roßwein der Bescheid ein» gegangen, daß cs bei der bisherigen Bestimmung sein Bewenden haben müsse, wonach die Roßweiner Garnison am 1. April 1892 nach Riesa übersiedelt. In der Stacht zum 20. d. M. ist das dem Wirthschaftsbesitzer Wilhelm Heinrich in Heidelberg bei Seiffen gehörige unbe wohnte Wohnhaus mit Scheune abgebrannt. Es dürfte Brand stiftung vorliegen. Die 16. ordentliche Generalversammlung des Konservativen Landesvereins im Königreich Sachsen findet Sonnabend den 27. Juni im oberen Saale des Belvedere auf der Brühl'schen Terrasse zu Dresden statt — Bei den im Herbst d. I. be vorstehenden Ersatzwahlen zum Landtage wird von national liberaler Seite im ersten städtischen Wahlbezirk Dresden-Ältst, ein eigener Kandidat aufgestellt werden. Wie der Deutsche Reichsvcrein zu Dresden veröffentlicht, hat sich vr. meä. Ritter zur Uebernahme der Kandidatur bereit erklärt. — In Helbigs Weißem Saale zu Dresden wurde gestern und heute der 3. deutsche Philatelistentag unter Vorsitz des internationalen Philatelisten- Vereins zu Dresden abgehaltcn. — Der gestern früh 5 Uhr 45 Minuten von Dresden-Ältst., früh 6 Uhr von Dresden-Neust. nach Leipzig abgelaffene Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen beförderte gegen 800 Personen. Ein ebenfalls zu ermäßigten Fahrpreisen verkehrender Sonderzug sür die Beamten und Ar beiter derEisenbahnwerkstätten zu Dresden und deren Angehörige, welcher früh kurz nach 5 Uhr von Dresden-Neustadt (Schles. Bahnhof) nach Zschopau abging, wurde von ungefähr 1200 Personen benutzt. — In der Person des 16jährigen Lauf- burschens Karl Otto Görne wurde in Dresden ein gefährlicher Brandstifter er,- ittelt. Derselbe ist geständig, die am 4., 7. und 8. Februar d. I. Bergstraße Nr. 66 und am 28. April und Mitte Mai d. I. Maternistraße 7 entstandenen Schaden feuer verursacht zu haben. Wegen der zuerst gedachten drei Brände sind seiner Zeit der Fuhrwerksbesitzer Richter und der Schulknabe Brombeiger in Untersuchung und in Haft genommen, später aber wieder außer Verfolgung gesetzt worden, während bezüglich der letzten beiden Schadenfeuer schon damals Görne in Frage kam. Derselbe hat, über den Beweggrund der von ihm verübten Verbrechen befragt, angegeben, es sei ihm mit unter die Idee zur Brandstiftung in den Kopf gekommen und habe er dieselbe lediglich aus Langeweile vorgenommen. Der anr Sonnabend Abend in der neunten Stunde in Leipzig niedergegangene Gewitterregen war minutenlang so stark, daß man an einen Wolkenbruch glauben konnte. Das Rcgenwasser drang vielfach in die Keller ein und richtete aus den Feldern, sowie in vielen Gärten der Stadt Leipzig und der Vororte mancherlei Schaden an. — Weil sie einen kleinen Mieihstheil nicht bezahlen konnte und deshalb mit ihrer Wohnungsvermietherin in Differenzen gerathen war, stürzte sich, am Sonnabend früh eine 15jährige, in Plagwitz in der Brau straße wohnhafte Fabrikarbeiterin aus Breslau aus dem Fenster ihrer im vierten Stockwerk gelegenen Wohnung auf die Straße hinunter, woselbst sie zerschmettert liegen blieb. — Der auch hier in Freiberg wohlbekannte und beliebte Dichter und Komponist Heinrich Pfeil verläßt Ende dieses MonatS Leipzig, um in Glauchau in einen neuen Wirkungskreis ein zutreten. Verschiedenen Wünschen nachkommend, wird der Leipziger Sängerkreis Montag, den 29. d. M., im großen Saale der Zentralhalle einen Abschiedskommers veranstalten. — Am 4. und 5. Juli hält die Naturforschende Gesellschaft zw Leipzig ihre diesjährige Wanderversammlung in Borna ab. Am Sonnabend wurde ein in Chemnitz wohnhafter Kaufmann wegen bedeutender Unterschlagungen festgenommen und der Justizbehörde zugeführt. Vor etwa 3 Wochen wurde zur Nachtzeit das neurestaurirte Haus eines Kaufmanns in der Rädelstraße in Plauen i.B. längs des Sockels mit schwarzem Lack bepinselt. Jeder, der den Frevel sah, war über denselben aufgebracht. Die Polizei ermittelte den Thäte: in der Person einer den sog. besseren Ständen angehörenden jungen Dame. Ueber Crimmitschau und Umgegend entlud sich am Sonnabend Abend ein wolkenbrucharliger Regen, der den schreck lichen Tag vom 20. Mai 1889 lebhaft ins Gedächtniß zurück- ries und zu allerlei Vorsichtsmaßregeln Anlaß gab. Die Pleiße stieg rasch um 2 Meter; nach 8 Uhr beruhigte sich das Unwetter aber wieder. Sonnabend Vormittag 9 Uhr ist das Hauptgerüst beim Bau des Gerichtsgebäudes in Großschönau bei Zittau zu sammengestürzt, wodurch ein Maurer schwer und fünf leicht verletzt wurden. In Adorf wurden am Sonnabend wiederum von Grenz- . anssehern in der Nähe von Tiesenbrunn drei Stück aus Böhmen . eingeschwärzie Ochsen beschlagnahmt und an die Grenzkontrole : Adorf abgeliefert. Die im Einverständniß mit der Königl. Gencraldirektion : der sächsischen Staatseisenbnhnen in Altenberg begründete > „Eisenbahnschule" eröffnet ihren ersten Kursus Michaelis 1891. : Gut beanlagteSchüler im Alter von 14 bis 23Jahren werden i in zwei- bez. einjährigem Kursus für den Eisenbahndienst sicher . und gewissenhaft vorbereitet und soll dann Schülern dieser - Anstalt mit guten Entlassungszeugnissen die Aufnahmeprüfung > von der Eisenbahnverwaltung erlassen werden. Ueber alles , Nähere geben die Schulverwaltung und das Bürgermeisteramt > zu Altenberg Auskunft. > Die Ortskrankenkasse IV in Wurzen beschloß vor einiger - Zeit, daß auch der dort praktizirende Vertreter der Naturhcil- i künde, Goldammer, als Kassenarzt zugelasscn werden sollte. : Die Wurzener Aerzte erklärten darauf in einem gemeinsamen - Schreiben an den Vorstand, daß sie, falls der Beschluß nicht > zurückgenommen werden sollte, nicht mehr in der Lage wären, den Kassenmitgliedern ärztliche Hilfe zu gewähren. Eine außer- gemeinsame Mittagsmahl nahm derselbe hier in dem bekanntlich trefflich bewirthfchasteten Brauhofsalon ein. — Die Gewinnliste der vom 13. bis 15. Juni d. I. stattgefundenen ersten Ziehung der Weimar-Lotterie liegt sür die Betheiligten in der Expedition d. Bl. zur Einsicht aus. — Eisenbahnwagen sür Kranke. Mit Rücksicht darauf, daß jetzt viele Leidende in anderen Orten Genesung suchen, sei darauf aufmerksam gemacht, daß die sächsische Staats bahn zum Transport von Kranken zwei besondere Wagen besitzt. Der eine ist ein Salonwagen und enthält einen Krankenraum mit bequemer Lagerstätte und Lehnstühlen, einen Saal II. Klasse, sowie Abort und Waschvorrichtung; der andere ist ein Wagen IV. Klasse, ausgerüstet mit einer hängenden Tragbahre, Stühlen, Abort und Waschvorrichtung. Bei Benutzung des Salon krankenwagens, welcher außer der Lagerstätte für den Kranke noch 9 Sitzplätze bietet, sind 12 einfache Fahrkarten I. Klas der betreffenden Zugsgattung (bei Schnellzügen als Schnellzugskarten, bei Personenzügen gewöhnliche ein ¬ fache Fahrkarten) zu lösen, wofür sämmtliche Plätze besetzt werden können. Der Wagen IV. Klasse wird gegen 4 einfache Fahrkarten I. Klaffe innerhalb des Bereichs der sächsischen Staatsbahnen, gegen 6 einfache Fahrkarten I. Klaffe bei direkter Abfertigung nach fremden Bahnen, abgegeben nnd werden hierfür außer dem Kranken noch zwei Begleiter besörder Weitere in demselben Wagen mitreisende Personen haben eine Fahrkarte III. Klasse zu lösen. In dem Wagen IV. Klas können olle zur Bequemlichkeit und Nothdurft des Erkrankte »nährend der Beförderung nöthigen Gegenstände, welche jedoch von den Reisenden selbst beigestellt werden müssen, ohne weitere Gebührenenirichtung Platz finden. Außer vorstehenden Ge bühren werden noch sür etwaige Lecrbefördernng der Wagen Freiberger ««-eiger imd Tageblatt. Seite 4 auf Strecken, welche bei der Reise nicht berührt werden, 14 Pf. wo Kilometer und Wagen erhoben. Die beiden Krankenwagen tehen in Dresden, die Bestellung derselben kann aber bei der- enigen Station erfolgen, von wo der Transport beginnen soll. — In einem neuerlichen Bescheide hat sich das Reichs versicherungsamt vorbehaltlich seiner instanziellen Entscheidung dahin geäußert, daß bei Ermittelung des für die Bersicherungs- »flicht der Betriebsbeamten bei der JnvalidttätS- U»V Altersversicherung maßgebenden regelmäßigen Jahres- rbeitsverdienstes neben den Naturalbezügen auch Tantiemen in Betracht kommen, welche der Betriebsbeamte eine Reihe von ahren hindurch in einer gewissen gleichmäßigen Höhe bezogen at oder auf die er, von nicht Vorauszufehenden besonderen »fällen abgesehen, mit Bestimmtheit rechnen kann. Es ist eser Bescheid deshalb für die Betriebsbeamten wichtig, weil die letzteren nur insoweit der Bersicherungspflicht unterliegen, als ihr Jahresarbeitsverdienst 2000 Mk. nicht übersteigt. — Die Sterblichkeit in den sächsischen Städte« mit mehr als 15000 Einwohnern war im Monat April etwas höher als im Vormonate. Die Hälfte der Städte weist höhere Sterblichkeit auf als der Monat März. Im Monat April d. I. tarben auf 1800 Einwohner und ein Jahr berechnet in Leipzig 16,2, in Meißen 18,5, in Bautzen 20,4, in Plauen 20,5, in Dresden 20,8, in Zittau 21,5, in Reichenbach 28,0, in reiberg 25,1, in Chemnitz 28,3, in Werdau 28,5, in wickau 29,2, in Crimmitschau 31,2, in Glauchau 33,6 und n Meerane ebenfalls 33,6 Proz. Von der Gesammtsterblich keit entfielen auf Diphtherie und Kroup in Zwickau 0,9 Prozent, in Meerane 1,6, in Leipzig 1,8, in Chemnitz 2,7, in Dresden 3,3, in Meißen 3,6, in Plauen 3,7, in Bautzen 5,4 und in Zreiberg 6,5 Prozent. Diese Zahlen ergeben einen höheren jrozentsatz als im gleichen Monate des Vorjahres in den Städten Bautzen, Chemnitz, Freiberg, Meißen und Plauen. Die übrigen Städte zeigen eine Abnahme hinsichtlich dieser Todesursachen. Auf Lungenschwindsucht kommen in Werdau 7,7 Prozent, in Freiberg 8,2, in Plauen 8,6 in Meerane 9,5, in Chemnitz 10,5, in Meißen 10,7, in Glauchau 12,1, in