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142 1SS1. Ticustag, Sc« 23. Juni Oktober 46 80, 50er loko Mk. Abfahrt »nkunst von Dit Fahrten von Abend» 6 Uhr bi» b Uhr 59 Minuten fr0h find durch fettgedruckte Ziffern angegeben. * bedeutet Äbnellzxg s bedeutet Halten inMuldenhütten, fff bedeutet Halten iuSleir schirm« zu sagen, er aber hatte auf ihre Bitte nur die höhnische Ant wort, sie möge sich mit ihrer Frage doch an den Vater wenden, 5.53*, «E. 11.42 1L.491. «hemnihr 8.4l>ff, <8.52*,, 10.1^-, 12 SO -f, 2.50sf, S.30, 7.1", «55*. » 24i-f. Voff««r 7.29, 11.44, 5.1, « 26. «itnevmühltr 7.27, 12 5 4.19, ».SO. matter Rüböl toko Mk. 59 SO, Elsa ging zu ihrer Mutter. Sie fand diese allein; der Gerichlsboie hatte das Haus schon verlassen, er halte sich ge weigert, das ibm angebotene Frühstück anzunehmen; nur ein Schnäpschen haue er getrunken, dann war er wieder nach Waldhausen zurückgewankert. „Wo ist der Vater?" Elsa richtete den Auftrag aus, den ihr der Vater ertheilt hatte, mit tiefer Seelenangst schaute sie dabei die Mutier an; sie fürchtete, daß diese, wie sie selbst, von einer namenlosen Angst ergriffen werden würde, zu ihrem Staunen aber blieb die Mutter merkwürdig ruhig. „Ich ahnte, daß diese Vorladung kommen müsse," sagte sie ernst, aber durchaus nicht erregt. „Jedes neue Verbrechen, welches in dieser unseligen Gegend begangen wird, erweckt ja naturgemäß den schändlichen Ver dacht gegen den Vater immer aufs Neue. Der Vater hat mir erzählt, daß Herr v. Dyssem Dich eingeweiht hat in di« nichtswürdigen Klatschereien, welche in Waldhausen über ihn umgehen. Mit Dir kann ich daher rückhaltlos sprechen, unserer kleinen Susanna aber wollen wi. ihre fröhliche Up- besangenheil nichl rauben; sie darf nichts von dem Verdacht wissen, der auf dem Valer ruht." „Du kennst ihn, Mutier?" „Seit Jahren schon. Vor mir hat der Vater nie ein Ge- heimniß gehabt." „Und Du kannst so ruhig sein?" „J>. Ich kenne den Valer, seine Energie, seinen Scharf sinn. Ich weiß, daß er die neue Anklage so siegreich zurück- ichlagen wird, wie die früherer. Sic werden nickt wagen, ihm die Freiheit zu nehmen, und wagen sie wiUlich, dann werden sie ihn nach wenigen Tagen entlassen müssen. Ich besorge nichts. Mögen die Thoren in Wackhausen lästern und klatschen, so viel sie wollen, ihre Verleumdungen verachte ich, wie sie der Valer verachtet." Die Ruhe ter Mutier eischien Elsa fast unnatürlich. Sie halte sich in Gedanken darauf vorbereitet, der Mutter, wie der Vater es wünschte, ec.uu'higend, tröstend zur Seile zu stehen, jetzt aber HL e die Mutter ihr selbst Muth und Trost ge währen tünr.en. Sie bcgr.ff diese Ruhe nicht, und als ihr nun nar die Mutier ohne alle Erregung von dem Postraube erzähl'?, was sie von dem Valer schon gestern erfahren hatte, sähl'e sie ein geheime^ Grauen. Sie konnte es nicht begreifen, day die sonst so leicht erregbare kranke Frau mit aller Ruhe davon sprechen konnte, daß aus dem Vater der Verdacht ruhe, er habe thcilgenommen an einem gemeinen Straßenraube. Auf des Vaters Energie, aus seinen Scharfsinn vertraute die Mutter, nicht auf seine Unschuld! Sie werden es nicht wagen, ihn zu verhasien! Bei dieser Ueberzeugung beruhigte sie sich; Elsa aber'fühlte sich noch tiefer, qualvoller erregt, als vor der Unterredung mit der Mutter. In peinigender Angst vergingen ihr die vielen Stunden, welche verflossen, ehe der Vater von Waldhausen zurückkehrle. Er kam zurück, sic hatten es nicht gewagt, ihn zu ver haften! Mit bitterem Spotte und tiefer Verachtung sprach er sich gegen die Mutter aus über die Strohköpfe beim Gericht, welche die Schuldigen nicht zu finden wüßten. lgonleyung lol >.> „ Halövrücke, 7.46, 1.40, V.'O, 9 38. „ Vrand-Lanreuau-Srcrßharemannsdorfr 7.4» 1.4S, S.20, S.34 (umsteigen in Berthelsdorf). Dresden t 6.9», 7.3»f, 9 43", 10.2bf, 1.2bs, 4.251° Juni —September-Oktober S9.30, fester. — Hafer toki Mk. —,—, Juni 167,2b, September-Oktober 148 25, fester. London, 20. Juni Silberbarren 45'/,. Amtliche MtUheilungen au» dem Land-ericht«de»t> t Kreider» re. Konkursverfahren' König! Amtsgericht Nossen. Gastbossbesitzcrin Friederike wrw Bach, seither in Petersberg, jetzt in Pomßcn. KonkurS-röffnun-: 18 Juni 1891, NachmiUagS8 Uhr Anmelde frist 10 Jul, d I ZwangSverslrlgerurig König! Amtsgericht Sahda: Dicdcm Sviel- waarenversettiger Karl Heinrich Schür und besten Ehefrau Chri stiane Friederike Schür geb. Beyer in Dculschkatdarinenberg ge hörigen Grundstücke, Haus mit Drchwerk und Feldgrundstück. Versteigerung 4. Juli, Borm. 10 Uhr. chamilten-Rachrichte* Metoren: Ein Knabe: H:n I)r msä. Kell in Plauen i. B. Hrn Fabrikduektor E. Steglich in Dresden, hrn. Robert Mißach in Dr -den. — Ein Mädchen : Hrn BuLdruckereibesitzer Gearg Seidel in Waldheim. Hin. Uhrmacher Georg Fehrmann in Dresden Hin. Bürgers ullchrer Fwnz Gramer m Dresden Verlobt: Hr. 1)r pb il E. Milberg in D-eSden m t Frl. Christiane So berg in Drammen Ronvegen Berm 8 hll: Hr Ol o Esche mit Frl. Anna Dönitz Rittergut Niednrabeuslein i. S. Hr Alfred Pappel, Ches de» vizcköniglichen Lobo awrium» in Kairo mit FU. Josephine Deutz Gebärden Fran Emilie Loh, geb. Trö tzsch in Hohenstein. Hr August Julius Schocne in Dresden Frau Christiane Wilhelmine Jank, geb. Lieschke in Slrcdlen D erden Hr Schuhmachermeister Friedrich Maximilian Heinz' in Dresden Hr. Klempnermcister Karl Wilhelm Julius Böhme in D red ». BSrsen-Nachrichte» Chemnitzer Marktpreise vom 20. Juni 1891. Weiien. rust. Sorten, weih und bunt 12 Mk. 2b Pf. bi» 13 Mk 30 1 , Weizen sackt. gelb u weih 12 Mk. 20 Pf. bis 12 Mk. 40 Pf., orcuhischer - nagen 10 Mk 60 Pf. bis >1 Mk. 15 Pf., sächsischer Roggen 10 Mk. 50 Pf bis 10 Mk. 7s Pi, russischer und >ü klfcher Roggen IO Mk. 85 Ps. bi« 1l Mk.20Ps, Braugerste8 Mk 50 P, bis 9 Mk. 50 Pp, Futtergerste 8 Mk. 25 Ps. bis 8 Mk 7b Ps., sächsischer Hafer 8 Mk 15 PI. bis 8 Mk. 10 Pi., preußischer Hafer — Mk. — Pf bi» - Mk. — Ps, Kocherbsen 9 Mk. SO Ps. bi» 10 Mk. 50 Ps., Mahl- und Fuliererbsen 8 Mk. 75 Ps. bi» 9 Mk. — Ps., Heu 3 Mk. 30 Pf. bis 3 Mk. 60 Ps, Stroh 3 Mk. 20 Ps. bi» 3 Mk. 40 Ps., Kartoffeln 3 Mk. 80 Ps. bi« 4 Mk 20 Ps. pro 50 Kilo. Butter pro l Kilo 2 Mk — Pi b s 2 Mk. 50 P'. Leipzig. 20. Juni Produktenbörse. Wetter: —. Wcizcr, l oko Mari 235—242, fremder Mark 240— 250, behoup'.ct. Rogger, loko Mk. - , rr. 2i4—217, fest Sviritn» loko Mk. —, 50er loko Mk 70,50, 70er loko Mk. 56,75. Rüböl loko Mark 60,—, ruhig. Haser loko —. Vrinn 20. Juni. Produktenbörse. Wetter: Bedeckt, o-ircn loko Mk. —, Juni 233,75, Juni-Juli 233,75 September- Oktober 210,—, fest Roggen loko Mk. 214,—, Juni 214,50, Ium-Inti 2(8,50, Seplcmver-Oliober 191,50, scstcr. — Spiritu« a>o m? —, 70er lo o Mk. 50—, Juni-Juli 48,75 Seplcmber- Mpsdorf-Dippoldiswaldet 10.25 1.25, 4.25 ab HainSberg 12.18, 1 59, in Tharandt umsteigen, (ab Tharandt 12.35, 3.33 Nachm.) »5-, 1S.49. Hawdrüa» r 6.43, 9.57, 4.09, 8,41. »rand-Langenau-Großharlmannsdorft »L« 12.38, 5.08, 8,50 (umsteiqen in Berthelsdorf) im Wilde beschäftigt gewesen, dann aber war er nach dem ! rothen Hause zurückgelehit in so vortrefflicher Laune, daß Su sänne ihrer Schwester zuflüsterie, den Vater müsse ein ganz ' besonderes Glück getroffen haben! Er, der sonst immer ernst, ja ost recht finster ernst wir, scherzte beim Millagslijch mit seiner kleinen Susanne, er neckte sie mit dem interessanten Doktor Falk; auch von Elsa ließ er sich erzählen von ihrer Begegnung mit dem Herrn von Dyssem in Berlin. Es machte ihm offenbar das größte Vergnügen, daß er durch seine ein gehenden Fragen die Tochter in nicht geringe Verlegenheit brachte und eine brennende Rothe auf ihre Wange zauberte. Aber diese glückliche Stimmung hatte keine lange Dauer, schon am folgenden Tage verschwand sie, als der lange Jobst, der mit dem Einspänner nach Waldhausen geschickt worden war, um einige Einlaufe zu machen, zucückkehne und eine lange geheime Unterredung mit seinem Herrn hatte. Nach dieser Unterredung war der Valer wie umgewandelt. Kein Scherzwort kam mehr über seine Lipprn, ja während des Mittagbrodcs überhaupt lein Wart. Er war zerstreut, irgend eine wichtige Angelegenheit musste ihn beschäftigen, denn auf die einfachsten Fragen gab er verkehrte Antworten. Die Speisen rührte er kaum an und als ihn die Frau besorgt fragte, ob er sich unwohl fühle, wie? er sie so rauh zurück, daß auch die Töchter ihn nicht mehr anzuredcu wagten. Am Nachmittag machte er einen Besuch beim Sägemüller Schmitz, aber seine St mmüng wurde durch denselben nicht ge bessert, er schaute im Gegentheil noch ft istcrer und jcigenvollcr um sich als zuvor, cr war noch woll'a^cr und rauher gegen die Semigen. Am Abend weigerte cr sich z»m erste,rmale feit langer Zeit, der Frau und den Töchtc.n vo zulcsen. Er nahm ein Buch; ober Elsa, tue ih.i sorgenvoll ausmerksam beobacht'!?, bemerkte wohl, daß er garnich las, sondern sich nur dcn Schein deS Lesens gebe» wollic; er v absäumte cS, d'c Blätter um zuwenden, die cr längst hätte durch gelesen haben mästen. Noch trüber und verbitterter wurde die Stimmung des Vaters, als er eine Vorladung zum Erscheinen vor dem Ge richt in Waldhausen erhielt. Ec saß gerade mit der ganzen Familie am Frühstückstisch, als der Gcrichisbote das Schreiben brachte. Er wurde sehr bleich, als er es las, dann aber über flog jäh eine dunkle Röthe seine gebräunten Wangen, cr be trachtete den Gerichtsbolen mit zornsunkelndem Avgc, dann warf er das Schreiben verackul'ch von sich und bitter ausiacherd fragte cr: „Als was laden Sie mich vor? Als Angeklagten oder als Zeugen? Es steht nichts davon in dem Lumpenpapier." Als der Gerichtsboie ihm höflich erklärte, er wisse nichts von dem Inhalt des Schreibens und habe nur um die Bescheinigung, daß es richtig abgeliesert sei, zu bitten, wurde cr etwas ruhiger. „Natürlich, Sie sind nur dos willenlose Werkzeug," sagte er. „Es wäre eine Thorheit, Sie die Nichtswürdigkeit Derer ent gelten zu lasten, die mich zum Opfer ihrer Dummheit machen wollen. Sie wüsten sehr früh am Morgen von Waldhausen ausgebrochen sein, die Herren vom Gericht scheinen es eilig mit meiner Vernehmung zu haben, die ihnen schwerlich Freude machen wird. Gleichviel, Sie müssen müde sein von dem an strengenden Weg. Ruhen Sie sich aus, frühstücken Sie und bringen Sie dann ihre Bescheinigung zurück, die ich Ihnen gleich unterschreibe. Ich werde Ihnen aus dem Fuße nach Waldhausen folgen, vielleicht bin ich noch früher dort a'SSir" Er stand auf, unterschrieb die Bescheinigung und verließ dann das Zimmer. Draußen im Hof sprach er kurze Zeit mit dem langen Jobst, Elsa beobachtete ihn dabei von fern. Was er sprach, konnte sie nicht hören, wohl aber sah sic an seinen Bewegungen, an dem Zucken seiner Gesichtszüge, daß er sich in großer Aufregung befand. Auch der lange Jobst zeigte während der kuizen Unterredung ein sehr ernstes, ja finsteres Gesicht; plötzlich erblickte cr bei einem zufälligen Auf schauen Elsa, die an dem geöffneten Fenster der Küche stand. Mit einem höhnischen Grinsen wendete er sich zu seinem Herrn und sprach zu diesem einige heimliche Worte. Sofort wendete der Vater sich um und Elch einen finsteren Blick zuwcrscnd, rief er ihr mit lauter zorniger Stimme zu: „Willst Du etwa horchen?" Im näcksten Augenblick aber >chon besann er sich, nickte Elsa freundlich zu und zu ihr an das Küchenfcnsler tretend, reichte er ihr von draußen die Hand. „Geh hinein zur Mutter," sagte er müd srenndlick. „Ich kann sie nicht mehr sehen, ehe ich nach Waldhausen fayre. Ich muß zuvor noch einen kurzen Besuch bei Schmitz machen; da von aber sage ihr nichts, so lange der GeUchtsbote hier im Hause ist. Und nun leb wohl, mein Kind. Wenn ich viel leicht heute nicht von Waldhausen zurücklehrcn sollte, dann be ruhige die Mutter. Sie hat nicht Ursache, sick um mich zu ängstigen. Sage ihr das, beruhige und tröste sic." „Ich verstehe Dich nicht, Vater!" entgegne-Elsa in namen loser Angst. „Weshalb willst Du nicht zurückkehren? Was ist geschehen?" „Nichts, was Dich ängstigen und erschrecken könnte. Ich werde zurückkehrcn, wenn auch vielleicht erst nach einigen Tagen. Frage nicht weiter, Kind. Du wirst früh genug erfahren, was sich doch nicht länger verschweigen läßt; aber nicht jetzt, ich habe nicht die Zeit zu langen Auseinandersetzungen." Er drückte ihr noch einmal die Hand, dann kehrte er zu Jobst zurück, sprach zu diesem noch einige Worte und verließ hierauf den Hof durch die kleine Seitenthür, die nach dem Wege zur Sägemühle führte. -Was war geschehen? Welches neue Unheil bedrohte den Vater? War wieder gegen ihn ein nichtswürdiger Verdacht verbreitet worden, der seine Ladung vor das Gericht nöthig machte? In ihrer Herzensangst wendete sich Elsa zu Jobst, obgleich sie gegen diesen stets eine unüberwindliche Abneigung gefühlt hatte. Der heimtückische grobe Knecht, der bei ihrem Vater in so großer Gunst stand, war ihr im Grunde der Seele zuwider, aber in diesem Augenblick konnte sie nur an ihn sich wenden, nur von ihm erfahren, welche Gefahr den Vater be drohe. Mit rührenden, flehenden Worten bat sie ihn, es ihr der werde ihr schon sagen, was sie wissen solle. Er, Jobst, sei keine Plat^c^chdkrznd in diesem Augenblick habe er gar keine Kckt tif>schwa(ütn, er'müsse das Pferd einfpannen, um dann mit seist'Eft^pinner unten auf der Straße den Herrn zur Fahrt nach Waldhausen'zu erwarten. Höhnisch lachend fügte er hinzu: Fräulein Els, möge sich die Zett nicht lang werden lassen, bis der Herr Valer zurückkehre. Hahrplan »er «ife«dahn»»k<. nack Dresseur 5.45 (beschleunigt, hält bi» Dnsdcn nich'.) K5',f (l—IV I<U 8.53», 10.5s. 12.544, 2.54s, 5.34s, »2 8 56' ».14s. . «y- muttz r 6.10', 7.34 fs, 9.44' 10.29s s 1.29ss, 4 .30. 5.54», ».Äs, 1147. „ Stoffe'.,» 7.55, 12 17, 5.3«, L3 . Klienerr 7 !5, 1.35, 8.3, (bi» Mo'dnu nur Nttnwcchs und Sonnabend») »34, (nur bi» Bicnenw ü 'lei. „ »pokdriv'alde-Kipsvsrfr 8 55 10.5 — 12.54, 2 54 5 34 (Loarandt umsteigen, ab Tkm ndt 1 57, 3.55, 5.35, 8.45 oder 7.48). Der Amerikaner. Roman von Adolf Streckfuss ' (32 Fortsetzung^ ''' " ' "'' ^Nachdruck verboten.) - So heiter, io. reckst .vomHerren..vcsMgttHkteck und Sujaitty ihrcn-Vaier NKch gar^.M gMcn, WieanjeckeM Tch«, an welchem,die beiden F«cniScn5paS,-r^Laus verlassen hatten. Er'War am Vormittag-mit dem 4twgm Hobst tnehrersStttnden art, daß man ihn beobachten ließ. Eine Haussuchung, die bei ihm vorgenommen wurde, förderte u.S. auch das Portemonnaie und den UrlaubSpaß, die. ihm angeblich geraubt worden waren, zu Tage. Der Einjährig-Freiwillige gestand in Folge dessen ein, daß er den Raulanfall fingirt habe, um sein verspätetes Eintreffen bei der Kompagie zu entschuldigen. Diese Thorheit kommt ihm theuer zu stehen, denn er rst jetzt nicht nur zu einem Jahr Festungshaft, sondern auch zum Verlust der Einjährigen» Schnüre veruriheilt worden. » Der älteste Eolvat ver deutschen Urmee, der von zwei Kaisern ausgezeichnete Schlüssclmajor des Posener Kernwerks, der Feldwebel Werner in Posen hat am Sonn abend mit seinem 91. Lebensjahre zugleich seine irdische Lauf bahn beendet. » NiederlSndisch« EisenbaftnverhSltniffr. Durch die Aufmerksamkeit des Lokomotivführers des ersten Zuges, der am 19. d. M von Heerenveen nach Zwolle fuhr, ist ein große- Unglück verhütet worden, das ein Seitenstück zu dem schreck lichen Ereignisse in der Schweiz gebildet haben würde. Der Lokomotivführer sah noch zu rechter Zeit, daß dir Brücke über den Tjonger-Kanal bei Ondeschool offen war, und es gelang ihm den Zug zum Stehen zu bringen. Es zeigte sich, daß der hochbejahrte Brückenwächter schlief und die Brücke hatte offen stehen lassen, weil er in der letzten Zeit häufig 15 Mal deS Nachts aufstehen mußte, um Schiffe durch die Brücke zu lassen. Der Wächter soll, wie das niederländische Blatt „Tyd" meldet, der Eisenbahngesellschaft schon früher mitgetheilt haben, daß bei einem so regen Schiffsahrtsverkehr der Dienst auf der Brücke von eincm einzelnen Manne nicht versehen werden könne. Kunst, Wissenschaft, Literatur. " Wochenplan vcr Königlichen Hofthealer In Dresden. Altstadt: Dienstag: Melusine. — Mittwoch: Lorle. — Donnerstag: Das goldene Kreuz. Sizilianische Baucrnehre. (Anfang ^/,7 Uhr.) — Freitag: Geschloffen. — Sonnabend: Der Freischütz. — Sonntag: Lorle.— Neu stadl: Gesckloffcn *" Im Hostheater zu Dresden Altstadt findet am Sonntag, den 28. Juni, die letzte Vorstellung vor den Ferien statt. — Die Königliche Generaldirekiian hat den seit 1876 in Dresden thätigen Balletmeister Robert Köller auf weitere fünf Jahre verpflichtet. Ferner ist liuzlich der Vertrag mit der Hofovernsängerin Marie Wittich aus eine Reihe von Jahren verlängert worden. " Der Dresdner Lehrer Gcft'tt-wciein unter Leitung des Professors O. Wermann veranslattct Freitag, den 26. Juni, Abends 7 Uhr im Wiener Garten in Dresden-Nenstadt einen Liederabend, der in Rücksicht auf den bevorstehenden 100jährigen Geburtstag Theodor Körners den Ctzaralter einer Körner-Feier erl^tt-m soll. Zur Mi tvirknng ist die Kapelle les Schützen- rcgimcnts Nr. 108 unter Leitung des Stabshornisten Keil > gewonnen. " Das diesjährige Händel-Fcst im Krhstallpalast zu Sydcnham bei London wurde am 19..Jun' mit der üblichen großen öffentlichen Generalprobe des riesigen Händel Orchesters cingeleilet. Das große Mittelschiff des Palastes gewährte einen glänzenden Anblick, halten sick doch gegen 20 000 Personen eingesundcn, um den Musilstücken zn lauschen, die unter der bewährten Leitung von August Manns von einem 3500 Stimmen zählenden Chor, einem Orchester von 500 Personen und her vorragenden Solokräften musterhaft aufgcführt wurde. Die Vorführungen umfaßten Abschnitte aus den Oratorien Messias, Israel in Egypten, Samson, Deborah, Salomon, Josua, Jephta, Belsazar, AciS und Galatea, das Orgelkonzert in 1-ckur, vaS Kloria Mrl und andere kleinere Sachen. Besonders wirkungs voll waren die Chorgesänge. Vermischtes. * Ein erfunvener Uaubanfaü. Ein Einjährig- Freiwilliger des Torgauer Pionier-Bataillons sollte nach seiner Angabe in einem nahen Gehölz überfallen und beraubt wor den sein. Im Laufe der angestellten Untersuchung, die keinen Anhaltspunkt in Bezug auf die Personen der Räuber ergab, häuften sich die Verdachtsmomente gegen den Einjährigen der-