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4V Areiderger «meige»Dmeblatt« Seite S. I8VU Die Bersteigerungsbedingungen sind aus den Anschlägen am Amtsbrett, in der Zenker- schen Restauration und im Gasthof zur Friedenseiche in Zethau ersichtlich. SayVa, am 23. Februar 1891. Da» Mntgliche Amtsgericht. Dr.-L. »er IS. »Lr» 1«V1, vormittag» 1« «h-, als Lermt» vertünvung ve» vertheilungöplan» »»beraumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhültnisset kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Vra«», am 8. Januar 1891. «»«tgliche» «mtsgrricht. V« O»«»« Freiwillige Versteigerung. Auf Antrag der Erben sollen die zum Nachlasse des Tischler- und Hausbesitzers Heinrich Adam Bell»««» in Zethau gehörigen Grundstücke, als: 1. das HaasgruaVstiick, Fol. 204 des Grund- und Hypoidekenbuches für ->«tyau. Nr. 162 des B.-C. Nr. 339 des Flurbuchs, mit 3,4 Ar ,18 Quadmtruiheni Fläche, 50,22 Steuereinheiten und 5220 Marl Brandkasse belaltei mil 1,25 Mark Erbzins an die Gemeinde Zethau und 1,20 Mark Rente an die Königliche Land- rrntrnbank, ferner 2. das Felvgrunvstüek, Fol. 305 für Zethau, Nr. 79üe des Flurbuchs, mil 3 Hektar 32,1 Ar (6 Acker) Fläche und 58,50 Steuereinheiten, belastet mit 1,24 Mark Reuten- beitrag in dos Grundstück Fol. 201 für Zethau, iusgrsammt ortSgerichilich auf «40« «ark — Pf. ohne Ernte und Inventar geschäht, Sonnadenv, de« 14 «Sr, 1SS1, vormittag» 11 Uhr, an Ort u«d Stelle im vachlatzgrunvstück Nr. 162 des B.-C. durch die unterzeichnete Behörde öffentlich versteigert werden, weiter soll auch im Falle des Zuschlags der Grundstücke Moatag, de» 1«. «Sr» 18V1, vormittag» S Uhr, das zum Nachlasse gehörige lebende und todle Inventar, sowie verschiedenes Tischlerhandwerks- zeug durch die Orlsgerichte zu Zethau zur Auktion gelangen Auktion. Mittwoch den 4. MLr» diese» Jahre», Nachmittags S Uhr kommen im amtsgerichtlichen Auktionslokale hier, mehrere Kinderhandlörbchen, Spielkästen, Spielsachen in Packeten und Kisten und Löthkolben, sowie 3 Ladentische und 6 Regale gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Freiberg, am 28. Februar 1891. Aktuar SvUmlckit. G.-B. Bekanntmachung. Bei den fiskalischen Kalkmerken zu Hermsdorf und Zaunhau» ist wieder frischgebrannter Bau- und Düngekalk vorräthig, was hierdurch bekannt gemacht wird. Königliche» Forftrentamt Frauenstein am 26 Februar 1891 Bekanntmachung. Die Verwaltung der Gemeinde-Krankenversicherung sowie der Jnvaliditäts- und Alters versicherung in Zug gehl vom 1. März d. I. an Herrn Gasthofsbesitzer Karl Gottlte» Stiehl über und sind alle damit verbundenen Geschäfte bei demselben zu bewirken. Zug, den 25. Februar 1891. Der Gemeinderath. HVvlxolck. Die Woche. Kanz Deutschland stand während der verflossenen Woche unter dem Zeichen der politischen Ansprache, die der Kaiser auf demFcstmahl des brandenburgischenProvinziallandtagcs gehalten. Es ist schwer, den Eindruck der Kaiserredc in wenigen Sähen zu fixiren. Zwei Aeußerungen Kaiser Wilhelms waren cs namentlich, die den Ausgangspunkt für die Erörterungen in der Presse der verschiedenen Parteien bildeten: die charakte ristische Auffassung seines Herrscheramtes als eines ihm vom Himmel verliehenen, das er demnach im Auftrage eines Höheren zu verwalten habe, mit der daran geknüpften Aufforderung, ihm »durch Dick und Dünn auf allen Wegen zu folgen", und das freimütyige Bekenntniß, daß er recht wohl sehe, wie seine Ziele verkannt würden, wie der Geist des Ungehorsams durch das Land schleiche, um die Gemüther des Volkes zu verwirren, uno wie ein Ozean von Papier und Druckerschwärze ausgewendct werde, um die Wege zu verschleiern, die klar zu Tage lägen für Jedermann, der ihn, den Kaiser, und seine Grundsätze kenne. Im Allgemeinen ist zu konstatiren, das; die Blätter sich, hauptsächlich wohl aus Scheu vor der Hereinziehung des kaiserlichen Namens, bei ihren Erörterungen eine große Re serve aufgelegt haben. Dies gilt besonders bezüglich derAeuße- rung Kaiser Wilhelms über seinen Herrscherbcrus und die von ihm daran geknüpften Folgerungen. Die konservativen Blätter haben dieses Thema möglichst unberührt gelaffen, und auch die radikalen Blätter haben diesen Punkt größtentheils mit Stillschweigen übergangen, beide Partcirichtungen natürlich aus ganzvcrschiedenen Beweggründen, die sich aus den entgegengesetzten Ansichten über die Stellung des Monarchen im politischen Leben von selbst ergeben. Mit großer Vorsicht behandelt die „Münch. Allgem. Ztg." dieses Thema, indem sie schreibt: „Im deutschen StaatSleben hat der König niemals aufgehört, der selbstthätige Herrscher zu sein. Das Schattenbild eines Monarchen, wie es der abstrakten Theorie des KonstitutionalismuS entspricht, ist uns nie zur Wahrheit geworden Aber andererseits ist doch darüber kein Zweifel gewesen, daß in den vielgestaltigen Kämpfen der modernen Welt die Majestät des Thrones eines deckenden Schildes bedarf, damit sie in der tosenden Brandung des Tage? nicht Schaden nehme. Diesem Zwecke dient die Ministerver- verantwortlichkeit. Möglich, daß die Weisheit dieser Einrich tung ueucrding» für etwas altmodisch gilt; die meisten der älteren Politiker aber werden nicht ohne ernste Bedenken zu- sehcu, wie sie mehr und mehr verlassen, ja in ihr Gegenihcil verkehrt wird." Schärfer urtheilt die die nationallibcrale „Köln. Zeitung". Der jugendkrästige Monarch — sagt sie — fühle sich auf seinen Bahnen als der Vollstrecker eines höheren Willens, dem nur der Ungehorsam, die Frucht des Unglaubens, sich in den Weg stellen könne. Die „Kölnische Zeitung" will sich bei Erledigung der irdischen Angelegenheiten jedoch mil ihrem irdischen, rein menschlichen Erlenntnißvermögen behelfen, mag auch der einzelnen selbstherrischen oder genialen Natur die goitgesendetc Eingebung, der Prvmctheusfunke eines überirdischen Lichtes eine noch so beglückende subjektive Gewißheit sein. Vertrauen dürse der angestammte Führer heischen kraft seines kaiserlichen Herrschrrberuss, Vertrauen dürfe er von den denkenden Bürgern erwarten, falls er deutlich erkennen laste, wohin die Reise geht. Zu blindem Gehorsam und blindem Vertrauen verpflichte sich nur, , wer sich auS Berechnung oder auS religiösem Fanatismus ent-! schließe, ein Stück seiner Menschenwürde preiszugeben, um in den Jesuitenrock zu schlüpfen. DemVerlangen nachVertrauen stehe als billige Forderung der Ruf noch Licht und Klarheit gegenüber. Bunt durcheinander gehen in der Presse der verschiedenen Parteien die Ansichten über diejenige Stelle, gegen welche die Krone den Vorwurf der Verkennung, thcils auch der Entstellung seiner guten Absichten richtete. Die Mehrzahl der Blätter der Kartell- Parteien schweigt sich auch hierüber aus, doch in diesem Schweigen liegt wohl das indirekte Bekenntniß, daß der Kaiser aucb die Blätter derjenigen Parteien in den Vorwurf mit eingeschlvssen Haden mag, die ihm die radikale Presse als „Frondeure" denunzirt hatte. Die konservative „Korrespondenz" allerdings, mit ihrdie sreikonservative „Post" und die nationalliberale „Börsen- zritung", glaubt, daß der Vorwurf ausschließlich gegen die Sozialdemokratie gerichtet sei. Dieser Auslegung schließt sich auch der bekannte freisinnige parlamentarische Korrespondent der „Brest. Zeit.", Ur. Alex. Meyer, an, während die demo kratische „Franks. Zeit." diese Deutung als eine solche „lächer lichster Art", welche aus „seiger List" hcrvorgehe, bezeichnet uno in dieser Ansicht mit den sämmtlichcn Organen des Frei sinnes übereinstimmt, welche den Satz aus Friedrichsruhe, aus die Kartellparteicn, auf dir Großindustriellen, aus die Agrarier und Gott weiß was noch beziehen. Sollte es nicht auch ein wenig Geltung auf die Presse des Freisinnes selbst haben, welche es gegenwärtig als ihre Hauptausgabe betrachtet, durch Erfindung,Verbreitung undAusbcutung angeblicher Aeußerungen »es Kaisers einen Mythus um die Person des Monarchen zu bilden? Im Hinblick auf dieses neue System der radikalen Agitation nimmt die „Köln. Zeit." wiederholt Veranlassung, die Bitte zu stellen, daß sümmtlichc Gerüchte über Aeußerungen des Kaisers alsbald im „Reichs-Anzeiger" demcntirt werden. „Kann sich die Regierung," schreibt das Blatt, „dazu nicht ent schließen, so übernimmt sie auch eine gewisse Mitschuld dafür, daß die Zahl der falschen Vorstellungen, die sich in der Be völkerung festsetzen, sich von Tag zu Tag mehrt." Wieder hat der Reichstag in der verflossenen Woche fünf Sitzungen auf die zweite Lesung des Arbeiterschutzgesetzes verwendet. Noch immer steht er am Rande der Beschluß unfähigkeit und die Verhandlungen schleppen sich langsam und ermüdend hin. „Nur dem guten Willen der sozialdemokra tischen Opposition ist es zu danken," schreibt ein Berliner Blatt, „daß nicht öfter die Verhandlungen abgebrochen werden müssen. Wir sind überzeugt, daß in dem englischen Parlamente die irische Opposition z. B- von der gefährlichen Waffe der An zweiflung der Beschlußfähigkeit in einer ähnlichen Lage weit öfter Gebrauch gemacht haben würde, als daS die deutschen Sozialdemokraten thun. Aber die Gefahr der Verschleppung der Verhandlungen besteht und das sollte die einzelnen Parteien, welche doch den ernsthaften Wunsch hegen, das Arbeiterschutz gesetz möglichst bald zu erledigen, bestimmen, zahlreicher aus dem Plane zu erscheinen. Allerdings thun die Beralhnngen im preußischen Abgeordnetenhause den Verhandlungen des Reichstages großen Abbruch, man hätte hier sicherlich ein besseres Einvernehmen zwischen Abgeordnetenhaus und Reichstag finden können." Auf die Einzelheiten der Verhandlungen und Be schlüsse über die Art der Lohnzahlung, das sogenannte Truck system, Lohnabzüge, die Behandlung der Arbeiter der Haus industrie, die Fortbildungsschulen rc. kann an dieser Stelle nicht näher eingegangcn werden. Wir behalten uns vielmehr eine Zusammenstellung der gefaßten Beschlüsse für später vor. Sehr lebhaft betheiligten sich die sozialdemokratischen Abgeord neten an der Debatte; sie nahmen wiederholt die Gelegenheit wahr, sich als Vertreter der persönlichen Freiheit aufzuspielen. Eine Illustration dieser „Freiheit, die sic mcinen", gaben sie außcrkalb dcs Parlaments. In einer öffentlichen Volksver sammlung wurde nämlich über den geistig bedeutendsten Führer der deutschen Sozialdemokratie, den Abgeordneten Liebknechts zu Gericht gesessen, weil derselbe — die Feder sträubt sich, es niederzuschreibcn — das abscheuliche Verbrechen begangen hatte, ein Konzert in der Berliner „Philharmonie" zu besuchen. Diests Etablissement dient säst ausschließlich künstlerischen Zwecken. Da es seine Räume nicht für sozialdemokratische Versammlungen hcrgeben wollte — überhaupt für keine poli tischen Zwecke! — wurde es „boykottirt". Herr Liebknecht hatte sich aus diesem lächerlichen Verbote nichts gemacht und wurde nun deshalb vor den Ruhterstubl des souveränen Volkes zitirt. Es hätte nicht viel gefehlt, so wäre Herr Liebknecht iclbst ein Opfer des von ihm in die Welt gesetzten geflügelten Wortes „vom Hinaussiiegen aus der Partei" geworden. Aber er hat sich löblich unterworfen, als die Versammlung gegen seinen Antrag beschloß, den Boykott aufrecht zu erhallen. Wie er freilich in seinem Innern über diesen Fall denken mag? Die deutsch-böhmische Partei Oesterreichs ist kurz vor den Wahlen mit einem Ausruf an die Wähler herangetreten, der Zeugniß ablegt von der Versöhnlichkeit der Partei. Den Mittelpunkt des Wahlaufrufes bildet der Hinweis aus den böhmischen Ausgleich, aus dessen Abschluß der Beginn der neuen Wandlung der öffentlichen Dinge zurückgeführt wird. Der Wahlaufruf betont mit großem Nachdruck, daß die Deutschen Böhmens unverbrüchlich an der getroffenen Abmachung sest- halten, wenn auch der Widerstand der Czechen die Ausführung deS Ausgleiches in wesentlichen Theilen unter das Zeichen der Frage gestellt hat. Die neue Wendung bezeichnet der Wahl aufruf als einen Erfolg der Zähigkeit uud Ausdauer der Deutschen im Kampfe und der Einigkeit im politischen Handeln, und zu dieser Einigkeit, welche die volle Summe der Kratt und Bedeutung des deutschen Stammes in Böhmen in sich birgt, rufen die Führer die deutschen Wähler angesichts der bevorstehenden Wahlen wieder auf. „Mag es uns" — so kennzeichnet der Wahlaufruf die Lage — „auch gegönnt sein, in vertrauensvollerer Stimmung, als wir es vor sechs Jahren vermochten, in die kommenden Reichsrathswahlen einzutreten, so ist die Zeit noch keineswegs angethan, Waffen und Rüstung abzulegen." Diese Auffassung der Lage bekundet ein wohl erwägendes, aus's Saufliche gerichtete Urtheil. Es wäre nur zu wünschen, daß diese Austastung Gemeingut der ganzen Partei würde. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben! An eine Besprechung des sich anscheinend bessernden Verhältnisses zwischen Deutschland und Frankreich im DonnerstagSblait tnüpsten wir die Bemerkung: „Es wäre jedoch voreilig schon jetzt weit gehende Hoffnungen auf eine politische Annäherung zwischen den beiden Nationen zu nähren." Nur allzuschnell Huben die Ereignisse die Berechtigung dieser Warnung ergeben. Heule sind wir weiter denn je von einer Annäherung an Frankreich entfernt, und die deutsche Politik ist um eine Niederlage und um eine Erfahrung reicher! Es ist merkwürdig, wie die Ströniungen der sogenannten öffentlichen Meinung entstehe» und vergehen. Vor einer Woche noch schien es entschied», daß ein großer, wenn nicht der größte Theil der namhafteste» Künstler Frankreichs an der Berliner Jubiläumsausstellung Theil nehmen würde. Eine Liste von etwa fünfzig Malern und einigen Bildhauern wurde veröffentlicht, eine Jury kon- stiluine sich, deren Zusammensetzung die besten Hoffnungen be rechtigte. Die Presse verhielt sich bis auf einige Ausnahmen wohlwollend oder neutral; chauvinistische Organe, wie die France, erklärten selber, daß der Zug der Pariser Künstler nach Berlin patriotisch und korrekt sei. Die Kaiserin Friedrich wurde mit Respekt begrüß». Es schien, als wäre eine allge meine Beruhigung der Gemüther eingetrelcn, welche das Zu sammenwirken der Künstler der beiden Nationen begünstigte und nach der Bereitwilligkeit der Franzosen, an der Sozial- konserenz und dem Aerzte-Kongreffe Theil zu nehmen, mchtt Erstaunliches mehr haben konnte. Tas schöne Einvernehmen dauerte etwa 48 Stunden. Tann gesellten sich etliche Blätter, die neutral geblieben waren, den wenigen Schreiern zu, deren Stimme anfangs fast unbeachtet verhallt war. Zum Jour und zur Cocarde traten die Autorite, dann der Malin, daun der Rappel; die Lanterne, der Voltaire, die France, wechselten du Meinung, die Hauptweitersahne, das Petit Journal, schlug uni. Alsbald wurden auch die Künstler stutzig, die ihre Betheiligmy an der Ausstellung zugesagt oder wenigstens ihre Namen unter den Zusagenden widerspruchslos gelesen hatten. Einer muh dem Andern strich vor dem „patriotischen" Lärm dieser Heu presse die Flagge und trat zurück, und das Ende vom Liede ist, daß kein einziger angesehener sranzösifchcr Künstler die Berliner Ausstellung beschicken wird und in Deutschland Alles auf- athmet, daß die Mutter des Kaisers den Pariser Boden verlassen hat, ohne pöbelhaften Beleidigungen ausgeschl worden zu sein. Der Besuch der Kaiserin Friedrich hat also nicht den Erfolg gehabt, den man im Interesse deS Friedens, der Annäherung zweier gebildeter Völker wünschen mußte. Einem späteren Zeitpunkte mag eS Vorbehalten bleiben, z>u erörtern, ob die Kaiserin gut berathen war, al» ge sich entschloß, die Pariser Reise zu unternehmen: »vährend ihres Pariser Aufenthaltes wenigsten- scheint sie keinen gute» Berather zur Seite gehabt zu haben, denn der Umschwung i« der Stimmung der Pariser Bevölkerung ist zum Theil aus un zweckmäßige Maßnahme der deutschen Botschaft zurückzuführen. Man meldet darüber aus Paris vom Donnerstag der „Voss.Ztg.': „Die Stimmung ist vollständig umgeschlagcn. Die ganze Presse ist von einem Anfall hitzigen Fiebers heimgcsucht, das sich unverkennbar auch der Bevölkerung mitzutheilen beginnt. In dcn Chauvinistenblättern werden Worte wie „Heraus forderung" , „absichtliche Reizung des französischen Volkes' u. s. w. ausgesprochen, und selbst die gemäßigten Zeitungen rathen mit unverhohlener Angst der Kaiserin Friedrich, ihm Aufenthalt in Paris abzukürzen. Die Schuld an diesem Um schwung trügt der Zwischenfall mit dem Kranze für Regnault, sein Beamter hatte aus Uebereifer einen Kranz von dem Denkmal dcs 1870 gefallenen Malers entfernt, „damit die Kaiserin durck diesen Anblick nicht verletzt würde", und Herr Döroulöde halte dies chauvinistisch ausgebeutet) aber auch ei« Anzahl Handlungen, bei denen die französische Reizbarkeit nicht genügend in Rechnung gezogen wurde. So hat der Be stich der Kaiserin in Versailles viel Staub aufgewirbclt. Gras Munster hat sich durch die Art, wie er die Berichterstatter be handelte, die Presse zur Feindin gemacht u. s. w. iEr h«i sich verbeten, das; die französischen Journalisten die Kaiserin beobachteten rc.) Von einer Beschickung der Berliner Aus stellung ist nicht länger die Rede. Die Frauen mischen sch leidenschaftlich in die Erörterung. Die Wittme Meissonier't, die Wittwe de Neuville'S schreiben den Blättern, daß ihr Gatte niemals nach Berlin gegangen wäre. Benjamin Constant trat vom Ausstcllungsausschuffe zurück. Selbst Detaillc schrieb dem „Pet. Journ." folgenden Brief: „Meine Kameraden und ich glaubten vaterländisch zn handeln; ich ersehe aus den be wegten und rührenden Kundgebungen, die mir täglich zugehen, daß wir uns geirrt haben. Ich erkläre also durch Ihre Ver mittelung, all' den Wackeren, die an mir zweifeln konnten, daß ich daraus verzichte, in Berlin auszustellen; heute kann ich nur in meinem eigenen Namen sprechen; ich bin aber gewiß das; meine Kameraden derselben Meinung sind." ES scheint, daß man den Botschafter Herbctte zum Sündenbcck mache» wird. Wenigstens fordert man allseitig seine Abberufung, und einige Blätter kleiden ihren Wunsch bereits in die Nachricht, daß Herbctte durch Baron Courcel oder Jules Simon erseht ! werden soll." —Daß das Gerede von einer absichtlichen Heraus- rorderung ebenso unsinnig ist, wie die sortwäyrende Be hauptung der Derouläde und Genoffen, daß der Besuch der 4V -aiserin Fried, Äser« Wilhel .Mudersetzung. pH die Presse, ^ndeutschenBc seiner Wcise Deutschland vi, sehen schein». M den Leuten HM. Weiter ichaster mit de «ne längere v ständigt hätte, d Ah Frankreich MMUNg wi iviechcn.diplom «orwege, Schweden und! norwegischen U Er diese Gl' völligen Polin Kl gemeinsam, vesen, und in derselbe immer uchte die schw indem sie Nom AngelegenhcNe, Mitgliedern zu unter dem Ä lehrend bis i lalhsabthciluno legenheilen Hinz sollte aber nact Norweger natii solchen Emrick daß Norwegen es nach Außen drückte, „unior Der König Hal heit beantragt, jener nur dai Munsters des norwegische D aber die Meh reinen Linken lagcsordnung Folge war dc: Versuche crsol Führer der R> Kabiner zu bi Durch Nn schon lange zn der Kammer ' Demission de« raschend, als > des Robinets Tkupschtina ei zahl der bist radikales sein, das vorhergeh' muß man zur Präsident, Nil Partei, bisher von Belgrad, bury als cntst scheinlich doch fähig zu werd welcher sicher Qesierreich-Un Das deu zehnjährigen des Königlich tung statt. In der „S der Qualität httzung der ausging, lieg zu ereifern, zeitigen, von besonders deu werden, daß einer politisch pflegte, sich d und Schreier völlig Widers fest, und kein decken können, sobald der g nehmbar mac internationale liegt eine Kla Vortheil bezei den Augen al Quelle jener verschiedensten schon so ostK anläßlich der den Kaiser ui nicht das Reck und seine erb zu beleidigen. Empfindung ' Kaiser sich sc darf erwarten ausreichende ' Frankreichs E Ordnung ruf Menschlichen ' nicht vert-eie: erhöbe, durcb fort niedergesi