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Manische Teuerung auSgelöst, eS wird stärker der Ruf erhoben: Zurück aufs Land, auf die Farm! Das wäre auch für Deutschland gar keine üble Parole! Aus dem Muldentale. Waldenburg, 2 November. Se. Durchlaucht _ . der Fürst hat sich heute früh zu einem mehrtägigem Aufenthalt nach Szelejewo in der Provinz Posen, der Besitzung Sr. Durch» laucht des Prinzen Heinrich von Schönburg-Droyßig, begeben. *— Zu einer erbaulichen Feierstunde wurde das am Abend des Reformation-festes von der „Gesangsabteilung des WestsSchfischen BlindenvereinS' in der hiesigen Stadt» kirche veranstaltete Konzert. Sieben Damen und sieben Herren sangen — von Herzen kommend und darum zu Herze» gehend — unter der anerkennvngSwerten Leitung des Herrn MusiklehrerS Lau aus Crimmitschau. Der Chor brachte zum Vortrag eine der wundervollen Choralbcarbeitungen von Bach, Friedr. Richters klangschöne Motette mit Sopransolo „Siehe, um Trost', Volkmar SchurigS stimmungsvolles „Sei getreu' und ließ das Konzert mit der Hymne für Chor, Sopransolo und Orgel von Mendelssohn, in dem die kleine Vereinigung auch eine erfreuliche Kraft und Fülle entwickelte, festlich ausklingen. Die Chöre waren, von wenigen Aus nahmen abgesehen, rein intoniert, und zeichneten sich durch sorgfältige Abtönung bewnderS aus. Tin strafferer Konso nantismus und eine bestimmtere Einstellung des Aufsatz- rohreS bei Bildung der Vokale würde den Darbietungen in Zukunft zum Vorteil gereichen. Neben dem Chore hatten Fräulein Casimir auS Leipzig und die Herren Organist Richler und Seminaroberlehrer Meinhold ihr musikalisches Können in den Dienst der Wohltätigkeit gestellt. Fräulein Casimir entwickelte mit ihrem in allen Lagen klangvollen Mezzosopran eine schätzbare stimmliche Energie und bot mit Bachs „Mein gläubiges Herze, frohlocke', Ferd. Hummels „Halleluja' und in den Solopartien erfreuende und erbauende Gaben religiöser Musik. Die Orgelvorträge der Herren Richler und Mein hold brachten dem Programm wirkungsvolle Abwechslung. Herr Organist Richter spielte mit großer technischer Fertigkeit ^Ilexro molto auS der 6. Orgelsonate von Mendelssohn. Herr Oberlehrer Meinhold eröffnete das Konzert mit einem Fest-Hymnus von Piutti und spielte noch ein ^.ckttzio des geistvollen französischen Orgelmcisters Guilmant. Klarheit der thematischen Durcharbeitung und geschmackvolle Registrie rung verhalfen beiden Werken zu eindrucksvoller Wirkung. Beide Herren bewährten sich außerdem als Begleiter der Solis und deS letzten Chorsatzes. Herrn Oberlehrer Mein- hold sei besonders dafür gedankt, daß er nicht in letzter Stunde seine Zusage zurückzog. Obwohl der Besuch ein ver hältmsmäßig guter war, wäre der Veranstaltung um des guten Zweckes und um der religiöse G fühle auslösenden Darbietungen willen eine größere Zahl von Zuhörern zu gönnen gewesen. *— Viele Eisenbahnreisende sind der Meinung, daß sie eigenmächtig in einer höheren Wagenklafse Platz nehmen dürfen, wenn sie diejenige, auf die ihre Fahrkarte lautet, besetzt finden. Diese Auffassung ist irrig. Sofern den Reisen den nicht ausdrücklich Plätze in der höheren Wagenklafse zeit- weilig angewiesen worden sind, bedarf es zu deren Benutzung unbedingt der Vorherigen Verständigung des Zugbegleitperso nals. Um den Reisenden unliebsame Weiterungen und Bean siandungen zu ersparen, hat die Königliche Gencraldircktion der Sächsischen Staatseisenbahnen hierauf neuerdings durch besondere Anschläge an Fahrkartenschaltern, Bahnsteigen usw, aufmerksam gemacht, die folgenden Inhalt haben: „Zur Beachtung! Die eigenmächtige Benutzung einer höheren Wagenklafse, als der auf der Fahrkarte angegebenen, ver- Pflichtet nach Z 16 (2) der Eiscnbahnvcrkchrsordnung zur Nachzahlung deS doppelten Fahrpreises der ohne gültige Fahrkarte zurückgelegten Strecke, mindestens aber von 6 Mk Dieser Betrag ist auch zu zahle», wenn sich der Zug noch lucht in Bewegung gesetzt hat.' , *— Herr Stadtmufikdirektor Strehle gab gestern Abend 1M Saale des Schönburger Hofes sein erstes Abonnement» Sinfoniekonzert, das sich eines guten Besuches zu erfreuen ^°p°lle war durch auswärtige Kräfte verstärkt, uls L-olist war Hxn Wladyslaw Potcmski aus Dresden gewonnen worden, der Oper „Die Walküre" von Wagner Siegmunds Liebeslied und mehrere Lieder am Klavier vorlrug. Wir kommen auf das Konzert zurück. Im zweiten Konzert wird die Sinsg^ n (v-äur) und im dritten die Sinfonie III (Eroica) Beethoven dargcboten werden. Meoerwtera. Nach dem Jahresbericht des Landesvereins des Evangelischen Bundes unser Zweigverein unter allen Vereinen dieses Bundes de« größten Rückgang an Mitgliedern gehabt. 8°st der vierte Teil der persönlichen Mitglieder schied aus. G elchwohl kann er noch mit manchen Vereinen unseres Herzogtums sich meßen. Kleine Ortsgruppen wie d,e zu Tegkwitz und Dobitschen übertreffen ihn zwar in ihren Leistungen, aber große Orte wie Klosterlausnitz, Uhlstädt und Orlamunde stehen in l°der Beziehung hinter ihm zurück. Im Vercinkiahr 1910 betrugen di- Beiträge 55 Mk. Hoffentlich gibt der Famili-nabend, welch« nächsten Sonntag im Gasthof hier abgehalten wird, Anlaß, die Arbeit des Evangelischen Bundes fördern zu helfen. __ Der Bezirk Glauchau des kgl. sächs. Mililärvereinsbundes hielt am Resormationsfest im Theaterlokal in Glauchau seine Herbstversammlung ab. Die ausscheidenden Vorstands- und Ausschußmitglieder wurden wiedergewählt. Beschlossen wurde, für 50jährige Mitgliedschaft seitens des Bezirkes eine Aus zeichnung zu schaffen. . — In Zwickau ist die Gründung einer Automobil- omnibus-Fernfahrtgesellschast geplant, die einen AMomobil- Verkehr zwischen den Städten Crimmitschau, Meerane, Glauchau und Zwickau einzurichten beabsichtigt. Eine größere Zahl Gemeinden hat sich bereits zustimmend geäußert. — Die städtischen Kollegien in Zwickau bewilligten 23,000 Mk. zur Anschaffung einer dritten Wafserhebmafchine im Wasserwerk Wiesrnburg und beschlossen die Einführung der Verhältniswahl bei den Beisitzerwahlen für das Gewcrbe- gericht Zwickau. — Ein altes Ehepaar in Lunzenau, die 84 Jahre alte Frau Sophie Müller und ihr 86 Jahre alter Ehemann Friedrich Müller, starb innerhalb zwei Tagen. Während erstere am 29. Oktober daS Zeitliche segnete, folgte der Mann seiner Ehefrau am folgenden Tage in den Lod nach. Beide werden gemeinschaftlich beerdigt. Aas dem Gaehsealande. — Der Vorstand deS Verbandes der Evangelischen Arbeitervereine im Königreich Sachsen hält am 19. Novem ber in Dresden eine Sitzung ab, in welcher u. a. auch über den Zusammenschluß der nationalen Arbeiterbewegung Be schluß gefaßt werden soll. — Der Streik in der Schokoladenindustrie in Dresden ist beendet und am 1. d. die Arbeit überall wieder auf» genommen worden. Die Arbeitgeber haben Lohnzugeständ- niffe gemacht und sich auch mit der Verkürzung der Arbeits zeit einverstanden erklärt. — Am Montag Abend wurde in Leipzig unter der Führung des Rektors Professor Lamprecht eine Versammlung der nichtinkoiporierten Smdenten abgehalten und das Statut für ein erstes deutsches Studentenparlament von etwa zwei tausend nichtinkorporierten Studenten gegen eine kleine Minorität angenommen. — Die Stadtverordneten in Leipzig bewilligten 1,115,000 Mark für die Errichtung eines großen Bades im Norden der Stadt. Aus Stadtmitteln wird das Bad einen jähr lichen Zuschuß von 50,000 bis 80,000 Mk. erfordern. Von anderer Seite ward beantragt, nur 5O,OYO Mk. für die Er richtung eines einfachen Schwimmbades zu bewilligen. — In der Versammlung des Chemnitzer Vereins für Luftfahrt am 30. Okt. ist einstimmig angenommen worden, daß die für 11. und 12. d. geplanten Flugveranstaltungen in Chemnitz in dem vom Vorstand vorgeschlagcnen Rahmen stattfinden sollen. Da nach Ansicht der Sachverständigen leider diese Flugveranstaltuugen nicht, wie geplant, auf dem Sportplatz in Altendorf stattfinden können, so sollen sie wie der, wie im Mai, auf dem Exerzierplatz abgehalten werden. — Kaufmann Stadtrat Gustav Wagner in Meerane hat bei seinem Ausscheiden aus der Firma Hermann Hofmann, deren Mitinhaber er eine lange Reihe von Jahren gewesen ist, der Stadtgemcinde Meerane 50,000 Mk. mit der Be- stimmung übereignet, daß die Zinsen dieses Kapitals zu wohltätigen, gemeinnützigen und verschönernden Zwecken nach Beschluß deS Ratskollegiums verwendet werden sollen. Stadtrat und Stadtverordnete sagen jetzt dem Stifter öffent lichen Dank. — Das Stadtberordnetenkollegium in Crimmitschau trat einem Ratsbeschluffe bei, laut welchem die sofortige Her stellung der Höllgrabenanlagen, eines einfachen Naturparks, zum Preise von reichlich 28,000 Mk. der Firma L. Spät in Berlin übertragen werden soll. Zur Deckung deS Auf wandes stehen aus den von Bürgern und vom Berschönerungs- verein gestifteten Mitteln etwa 13,000 Mk. zur Verfügung, so daß zu Lasten der Stadlkasse noch 15,000 Mk. verbleiben. — Zu den angeblichen Fälschungen eines vor zwei Jahren verstorbenen Kassierers deS KreditvercinS in Hohenstein-E. wird jetzt gemeldet, daß -S sich vermutlich nur um Ver- stellung in den Büchern handelt. Die Untersuchung ist noch im Gange. — Das Friedrich Krause-Stift in Planen, das von der „Plauener Jugendfürsorge' errichtete Heim für Fürsorge zöglinge, ist am Sonntag Vormittag feierlich eingeweiht wor den. Das zwischen den Stadtteilen Reusa und Klcinsriesen gelegene schmucke Gebäude ist aus den Erträgnissen des Plauener Margcritentages errichtet worden. Die von Ge- sangsdarbietungen umrahmte Weihcrede hielt Schuldirektor Delitzsch. — Voraussichtlich im Mai nächsten JahreS wird in Wald heim der Allgemeine Sächsische Fleischertag abgehalten wer- den. Die Beratungen werden jedenfalls zwei Tage in An spruch nehmen. Man erwartet gegen 600 Fleischermeister auS unserem sächsischen Vaterlande. — Bei der Verteilung des Kassenüberschusses des Rabatt» sparvereins in Waldheim in Höhe von 7000 Mk. wurden u. a. 1000 Mk. für das Volks bad, 400 Mk. für Milch usw. für Kinder unbemittelter Eltern und 1000 Mk. Stamm kapital für einen Fonds, dessen Zinsen zur Unterstützung der Kinder unbemittelter Eltern teilweise verwendet werden sollen, bestimmt. — In der Kunstmühle des Kommerzienrats Bretschneider in Wolfsgrün find umfangreiche Getreide- und Futtermittel- diebstähle aufgedeckt worden. Eine Anzahl dort beschäftigter Arbeiter haben schon seit längerer Zeit fortgesetzt Säcke mit Geireide, Kleie, Mehl und Futtermitteln entwendet, mit den Fabrikgcschirren mit abfahren lassen und zu Geschäftsleuten der Umgegend gebracht, die sie ihnen zu billigen Preisen abgekauft haben. Fünf der Beteiligten, nämlich die Arbeiter Hänel, Eberle, Punk, Hüthel und Oelsner, sind bereits hinter Schloß und Riegel gebrvcht worden. Voraussichtlich werden sich auch die Abnehmer der gestohlenen Sachen wegen Hehlerei verantworten müssen. — Beim Reinigen des Schornsteines fand man in Leub nitz am Sonntag in einem Hause eine in Leinwand ringe» nähte Kindesleiche. Es wurde bereits eine Frauensperson ermiltelt und verhaftet, die in dringendem Verdacht steht, das Kind, daS nach Aussage beS GerichtSarzteS lebend geboren ist, getötet und beiseite geschafft zu haben. — Am Pfarrhause in Hainichen wurde eine marmorne Gedenktafel angebracht, die in goldenen Lettern die Inschrift trägt: „An dieser Stelle wurde am 4. Juli 1715 der Dichter Christian Fürcktegott Gellert geboren als Sohn des damaligen Pfarrers Christian Gellert." — Infolge Ausgleitens kam in der Klostcrstraßr in Ka menz der Branddirektor und Hauptmann der Feuerwehr, Schmiedemeister Ernst Techritz, so unglücklich zu Fall, daß er sich an einer Hausecke einen Schädelbruch zuzog und bald darauf verstarb. Techritz, welcher ein Alter von 50 Jahren erreicht hat, erfreute sich großer Beliebtheit. — Tödlich verunglückt ist am Mittwoch Nachnittag in Bautzen auf dem Gütwbahnhofe der Mitte der 40er Jahre stehende Altwarenhändler Neumann aus dem benachbarten Ort Seidau Ihm ist beim Verladen eines eisernen Kessels ein Teil auf den Kopf gefallen, so daß der Tod des ManneS sofort eingetreten ist, da der Kopf vollständig zerquetscht war. — Die Stadt Jöhstadt hat gemeinsam mit de» Gemein den Bärenstein, Weipert und Pleil i. B. eine Petition an den bevorstehenden Landtag um Errichtung einer Eisenbahn von Jöhstadt nach Weipert Vorbereitei. — Starker Schneefall wurde am Montag aus Reitzev» Hai« und Jöhstadt gemeldet. Vermischtes. Allerlei. In Seifersdorf bei Sorau zerstörte ein Groß- feuer die Lachmannsche Tuchfabrik. Der Schaden beträgt über 300,000 Mk. — Die Auer-Gasglühlicht-Gesellschaft bringt für dieses Geschäftsjahr eine Dividende von 50 Prozent zur Verteilung. DaS ist eine der höchsten Dividen den, die in der deutschen Industrie zur Verteilung gelangen. Allerdings hat die Auergesellschaft schon einmal bis zu 100 Prozent Dividende verteilt. — Einen neuen Geschützpanzer, auS einer Aluminium- und Stahlmischung hergestellt, daher besonders leicht bei großer Härte, hat ein deutscher Ingenieur in London erfunden und ihn der englischen Admiralität zur Verfügung gestellt. (Ein sonderbarer Patriot ist der Herr jedenfalls!) — Die schwere Einsturzkatastrophe in Nogent in Frankreich, wobei elf Arbeiter getötet und eine Anzahl verletzt wurden, hat unter den französischen Bau arbeitern große Erregung hervorgerufen, weil es heißt, die Katastrophe sei durch leichtsinnige Baustchcrung hervorgerufe« worden. Unter den verletzten Arbeitern befinden sich auch deutsche Monteure. Mehrere Arbeiter ertranken im Keller des Jndustriegebäudes, in den das Wasser der Seine durch schadhafte Rohrleitungen gedrungen war. — In Boston, der berühmten amerikanischen Universitätsstadt, hat sich ein Geistlicher gegen die Anklage zu verteidigen, seine Braut er mordet zu haben, um eine reiche Kaufmannstochter heiraten zu können. — Ein Streik der Autodroschken-Chauffeure ist in London ausgebrochen. Der Verkehr des großen Publi kums erleidet aber dadurch keine große Störung. — Die Schwiegertochter des früheren Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Fairbank, wurde während einer Eisen bahnfahrt ihrer sämtlichen Juwelen beraubt. — Bei einem im Marinehospital zu Schotley in England eingelieferten Seemann ist Lungenpest festgestellt worden. Weitere Fälle sind noch nicht vorgelommcn. Telegramme. Berlin, 2. November. Der geschäftsführende Ausschuß deS internationalen Sozialistenbureaus in Brüssel erläßt einen Aufruf gegen das Vorgehen der Italiener in Tripolis und gegen den Krieg im allgemeinen, und fordert die Sozial demokraten auf, in allen wichtigen Städten Europas zum Zeichen des Protestes Versammlungen anzuberaumen. Berlin, 2. Noember. Heute Morgen fand im Hofe des Gefängnisses zu Plötzensee die Enthauptung des 26 Jahre alten Arbeiters Albert Hartmann durch den Scharfrichter Göbler aus Magdeburg statt. Hartmann ermordete und beraubte am 29. Januar d. I. die ArbeiterLfrau Pauline Gorgolcwski in der Nähe des Dorfes Stolp. Wie«, 2. November. Der italienische Botschafter bezeich nete die von Konstantinopel auS verbreiteten Nachrichten über türkische Siege als vollständig unrichtig Die Italiener sind bisher in allen Kämpfen zu Wasser und zu Lande sieg reich geblieben und haben alle Angriffe zurückgewiesen und den Türken Geschütze und Fahnen weggenommen. Da jeder direkte telegraphische Verkehr zwischen Tripolis und Konstan tinopel gestört ist, können Nachrichten aus Tripolis nur auf sehr großem Umwege und mit großer Verspätung nach Kon stantinopel gelangen. Paris, 2. November. Der B-Pulverskandal zieht immer weitere Kreise. So heißt es nunmehr, daß der Untersuchungs ausschuß sich auch mit der Verantwortlichkeit höherer Staats beamter beschäftigt. Man will wissen, daß auch der Name des früheren Unterstaatssekretärs für den Krieg, Cheron, ge nannt wird, und daß der Ausschuß auch gegen andere Beamte energische Maßregeln ergreifen werde. Paris, 2. November. Der Paffazieroampfer .Liberia' von Dahomey nach Marseille unterwegs, gab infolge starke« Nebels in der Nähe von Las Palmas Notsignale. Er stieß infolge des Nebels und des Mangels an Scheinwerfern mit dem zur Hilfe herbeieilenden Passiagierdampfer „Diolibah" so heftig zusammen, daß dieser nach wenigen Minuten samt Besatzuuz von 21 Mann und mit drei Paffagieren sank. Die „Liberia" gilt nach den letzten Meldungen ebenfalls alS verloren, doch heißt es, daß die Besatzung und die Offiziere gerettet worden sind. Paris, 2. November. „Petit Parisien" meldet, daß die Unterzeichnung deS deutsch-französischen Marokkovertrages