Volltext Seite (XML)
Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite 2 N 74 1887. 74 (Nachdruck verboten ) SS. Fortsetzung. den beiden auS weißen Weihrauch, am Fußende Um Ehre und Glück Roman von W- Höffer. dust erfüllte den Raum, zwei Geistliche beteten der Gerüstes. Ganz schwarz gekleidet ging JuliSka zwischen Männern, sie trug m der Hand ein Bouquet uommenwerde».— DerAnLgleichauLschuß des öftere. Herrenhauses 1 hat de« Petroleumzoll von zwei Guldm noch dem Beschluß deS Abgeordnetenhauses angenommen, nachdem DunajewSli mitgetheilt hatte, daß auch Ungarn diesen Zoll annehmr. Man hofft nun, daß die Zollnovelle zum I. Juni Gesetzeskraft er langen wird. Wie auS Bern mitgetheilt wird, hat der schweizerische LundeSrath dir Volksabstimmung darüber, ob der Bund daS Alkoholmonopol erhalten soll, auf den 1b. Mai angesetzt Rach den neuesten Meldungen auS Rom unterhandelt der italienische Ministerpräsident Dkpretis mit den Oppositions führern CriSpi und Zanardelli über ihren Eintritt in das neu zu bildend« Kabinet. DaS Letztere würde bis zur Abwickelung der afrikanischen Angelegenheiten einen CoalitionS - Charakter haben. Der bisherige Minister des Auswärtigen, Graf Robilant, scheint auS dem Amte zu scheiden. Der „Popolo Romans macht daS bezeichnende Geständniß, daß dir afrikanischen Er- eigniffe, für welche dir Verantwortlichkeit theilweise auf die Regierung falle, daS Ansehen der letzteren tief erschütterten In dem gestern in Paris stattgefundenen Ministerrothe » achte der französische Finanzminister Dauphin «rschöpkende Mittheilungen über seine Verhandlungen mit dem Budget - «uSschuß der Kammern über die ErgänzungSkredite. Man be schloß gegen den sofortigen Beginn der betreffenden Berathung in der Kammer keinen Einspruch zu erheben. Die Kommer wählte den Opportunisten Spuller zum zweitm Vizepräsidenten mit 223 Stimmen; Andrieux erhielt nur 209 Stimmen. Am Schluß der Sitzung verlas Guyot einen von der Budget- kommisfilm genehmigten Bericht, welcher die Ergänzungskredite ablehnt. Di« nächste Berathung wurde aus heute festgesetzt. — In parlamentarischen Kreisen hält man die Bewilligung der ministeriellen Forderung für wenig wahrscheinlich, obgleich der Ministerpräsident Goblet entschieden für dieselbe eintreten und die Vertrauensfrage stellen wird. Den Radikalen ist eine SabinetSkrifiS augenblicklich am meisten unerwünscht, da die selbe ihre Vertreter im Kabinet zu beseitigen droht. Daher gibt sich Clemenceau alle Mühe, namentlich feines Freundes Boulanger wegen Goblet zu unterstützen; er soll jedoch nicht recht an den Erfolg dieser Bemühungen glauben und der An ficht sein, daß der Augenblick, wo er mit seiner Person ver antwortlich in die Lücke treten müsse, nicht mehr fern sei. Daraus erklärt cs sich, daß Clemenceau in der letzten Zeit mit den Diplomaten Fühlung gesucht und daß er den Festen der deutschen, russischen und italienischen Botschaften und der spanischen Gesandtschaft beigrwohnt hat. Ob nicht in letzter Stund« doch wi«d«r ein AuSweg gefunden wird, läßt sich bei den französischen Parteiverhältniffen keineswegs unbedingt verneinen. — Rach einem Telegramm des Gouverneurs von Cochinchma ist die m di« Provinz Thuyen gesandte französische Truppen- kolonnr nach Saigun zurückgekehrt, nachdem die Ruhe in der Provinz wird«rh«rgrstrllt ist. Mem Anscheine nach hat die in den letzten Tagen in Th»a«ie« entdeckte Verschwörung einen recht bedenklichen Charakter. Dieselbe bildete am Montag in der Deputirten- kawmrr d«n Gegenstand einer längeren Verhandlung. Der Minister d«S Innern erklärte dabei, daS Anstisten von Ver schwörungen sei in Spanien leider ein chronische- Uebel: dir Regierung könne indeß der Kammer die Versicherung geben, daß fi« die Pläne und Vorbereitungen der Verschwörer kenne gehörender Parteigruppen gaben die Zusicherung ab, daß die Regierung zur Vertheidigung der Ordnung jederzeit auf dir unbedingte Unterstützung aller Parteien rechnen könne. DaS Kabinet Sagasta ist dennoch nicht auf Rofen gebettet. Die Rrntensteuersrage in der Kammer und die Abstimmung über di« von der Regierung beantragte Verpachtung der Tabakregie im Srnale bringen drin Kabinete schwere Verlegenheiten. Die Kammermajorität der Regierung läuft Gefahr, auS den Fugen zu gehen, wenn Sagasta nicht eine entschiedene Haltung mi- nimmmt. Die Generale im Senate, welche in der Tabaksrage mit der Minorität gegen die Regierung gestimmt, haben ihre Entlastung eingereicht, welche der Ministrrrath annahm. Dem englische« Uutrrhause theilte der Staatssekretär Balfour den Inhalt der irischen Straffcchtsnovelle mit. Die- selb« ermächtigt die richterlichen Behörden, Zeugen zu ver nehmen, selbst wenn kein Angeklagter vorhanden ist; für ge wisse Fälle werden die Geschworenengerichte ganz obgeschafft; es werden Gerichte für summarische Jurisdiktionen eingrführt, welche auf höchstens 8 Monaten Zuchthaus für Verschwörungen, Boykotten rc. erkennen können. Die Preßfreiheit bleibt unbe rührt, weil das Gesetz hoffentlich die Presse von der Theil- nahme an Verbrechen abhalten wird. Die Vorlage bestimmt ferner, daß wenn es wünschrnswerth erscheint, die Verlegung eines Prozesses nach einem andern Orte, unter Umständen auch nach England erfolgen kann, und schreibt letzteres sogar für gewisse Fälle vor. Dieselbe erfolgt jedoch nicht bei poli tischen Verbrechen, wie Hochverrath, sondern ist nur bei Mord, Mordversuch und gewaltsamem Eindringen in Wohnungen an wendbar. Die Bill soll nur in Disstrikten zur Anwendung gelangen, für die sie vom Vizekönig proklamirt wurde. Ver wirft eines der Parlamentshäuser die Proklamirung für einen Bezirk, so ist sie nichtig. Die Dauer des Gesetzes ist nicht beschränkt. Die irische StrasrechtSnovelle bestimmt ferner, daß der Vizekönig ermächtigt wird, gewisse Handlungen für unge setzlich zu erklären und Verbindungen, die er für ungesetzlich hält, öffentlich als solche zu bezeichnen. Für diese BÄ sind bekanntlich dir Stimmen sowohl der liberalen Unionisten unter Lord Hartington al- auch der radikalen unter Chamberlain gesichert. Man rechnet für das Kabinet dabei auf eine Mehr heit von 80 Stimmen. — Mehrere Gerichtsdiener wollten am Sonntag in Dublin, von einer beträchtlichen Polizeimacht unterstützt, den gegen den Prister Ryan erlassenen Haftbefehl vollstrecken. Ryan hatte sich bekanntlich, ebenso wie der Priester Keller geweigert, in einem Prozeß Zeugniß abzulegen. Ryan, welcher sich in einem Dorfe der Grafschaft Limerick aushielt, entkam jedoch den GerichtSdienern und begab sich nach Dublin, um sich selbst dem Gericht zu stellen. Gestern erschien er vor dem Gerichtshof, verweigerte aber sein Zeugniß und wurde darauf in einem von berittener Polizei eSkortirtcn Wagen nach dem Gefängniß in Kilmainham gebracht. Der Lordmayor, der Erzbischof Croke und derAbgeordnete o'Brien begleiteten Ryan bis ins Gefängniß. AuS der russische« HauptstadCwird das Eintreffen des von Moskau dorthin gereiste« panslavistischen Geheimraths Katkow gemeldet. Es wird sich also jetzt bald ergeben müssen, ob er als Sieger oder als Besiegter aus seinem Kamps gegen zeichen trügen, so steht die russische Politik trotz aller Ver sicherungen über di« Fortdauer ihrer reservirten Haltung vor einer wichtigen Entscheidung und wird man den in der nächst« Zeit an der Newa auftauchenden Symptomen eine besondere Deutliches Freiberg, den 30 März. — Bei Ihren kgl. Majestäten fand gestern Nachmittag eine größere Hostasel statt, zu welcher Einladungen ergangen waren an den Direktor des königl. Polytechnikums, Geh. Rath l)r. Zeuner, an den Stadtkommandanten, Generalmajor Frhr. ü Byrn, an den Direktor der Artilleriewerkstätten und Depots, Generalmajor Hammer, an den Kommandeur des Kadetten korps, Generalmajor v. Bülow, an den Präsidenten de» Landes Medizinal kollegium, I)r. Reinhard, an die Senatspräß- denten beim Oberlandesgericht, Werner und Mettler, an den Oberbürgermeister der Residenz, Or. Stübel rc. — Ihre kaiserl. königl. Hoheit die Erzherzogin Maria Jasepha ist, wie aus Klagenfurt berichtet wird, an demselben Tage an Rötheln erkrankt, an welchem dies bei Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde nach deren Rückkehr von der Jubiläumsfeier des Kaisers in Berlin der Fall war. Ihre kaiserl. königl. Hoheit befindet sich bereits auf dem Wege der vollständigen Genesung. — Der Stadtrath, Abtheilung für Sparkaflensachen, bringt zur öffentlichen Kenntniß, daß daS unter Nr. 88 942 sür den C. C. des Korps .Franconia-, Freiberg, ausgestellte Quittungsbuch als verloren angezeigt wordm ist. Der etwaige Inhaber dieses Buches wird oufgefordert, wenn er Ansprüche an dasselbe zu haben glaubt, sich damit bei Verlust verleiden bis ' «th zu melde — Das Y Mannschaften ib die hiesige -Wie getheilt kontrolirt die Marine und ! pisUgasse Nr. «je, Feld- unt f-rankenträge' .Bäcker) Sani knwärter, Un rinärperlonal, schmiede) sonf smmacher-Gel macher, Sattl - Auf t findenden auhl fiehen: Rath zu den Kost« -kademiestraß Hanptschleuß« Paße, der schleußt, schli! ha» Rtgulatii .An der Bah Kernerplatz — Der zur Kenntniß Bergmaterial Arvuroerwal groschenkaffe de» nächsten schusseS zur - In t maliger JÜx Hohtil'den H gesandt, wor den auswärt bürg. Se. Jägern sür welchir Höch semen verbü bürg, Majoi — Du Lersammlur verttetende machte dara der Rechne werde. Hu Len Frei! Der Vomo Ligen Kaiser geborcn. T Lurch aus a und geschah Würdigung (Ml und Anfänge hii Hamburg u ersten Male dürft an ei tragende hn Möller s Ritte des Vater Mick seinem driti Wilsdruff, Andreas H der nachmi erblickte 1! Welt. Die giöle und, erfolgreiche, Pegaucr L Pegauer C estrig den l hieraus so seiner Antr unterhalten Er besuchte verstlät un Aber sein Hauslehrer gleitet desse Von Janus aus ihn. '. er verläßt »ach Leip, Baccalaure theolog. K Mosdor lebt er gli dem dama sür seinen Telehrsam Schule zu achter De Erwählte Auch nach hospredigr (1626) z> damit w wirklich L 1628 drc Schüler" « sich s-l Liest For Silberverzicrungcn reich geschmückte» Katafalk, dessen Mitte den Sarg ihres ermordeten Gatt«» trug. Leiser Bedeutung zusprechen können. Dabei wird man auch die Stellung Rußlands zur Türkei nicht auS den Aug«u verlier« dürfen. Die Note, welche Herr v. Nelidow an die Pforte wegen der rückständigen Kriegs-Entschädigung richtete, wirst ein charakteristisches Licht aus die Beziehungen Rußland» zur Pforte; denn die Sprach«, die Herr v. Nelidow in dies« Rote führt, >st kaum noch di«, deren sich eine Macht im nor malen Verkehr mit einer anderen Macht bedient. Von der rumänischen Hauptstadt au» wird der AuSbruch neuer Unruhen in Bulgarien gemeldet. In Salarasch, da» gegenüber von Silistria gelegen ist, hat man festige» Gewehr- feuer vernommen, und spricht deshalb von eurer neuen Em pörung der Besatzung von Silistria. Die „Ngence Hava»" behauptet dagegen, die in Bukarest verbreiteten Gerüchte, daß aus verschiedenen Punkten in Bulgarien Unruhen auSgcbroch« wären, seien ebenso unbegründet wie die weiteren Mitthcrlung« von stattgehabten Verhaftungen. Nur der gewesene Komman dant von Widdin, der vor einigen Tagen wegen seiner Be ziehungen zu Benderew abgesetzt und nach Sofia befchied« worden war, dort aber an einem öffentlichen Orte Drohung« gegen die Regentschaft ausgestoßen hatte, wurde deshalb vrr- haftet und sieht der Verurtheilung eutgegm. Bon gut unterrichteter Seite wird aus Sofia ferner mitgetheilt, daß der bulgarischen Regierung von einer Ansammlung aus rührerischer Banden in Reni bisher Nicht» gemeldet worden sei. Rosen, daS sie aus die Brust deSToden legte, sie knieete auch am Kopfende deS SargeS zum Gebet auf dem Teppich, aber kein Blick traf das stille bleiche Antlitz zwischen dm Blumen, kein Kuß gab vor'm Scheiden die letzten Grüße deS Lebens dem Entschlafenen hinab in daS stille kühle Bette, dessen Ruhe für allen Kampf und allen Widerstreit der Erde entschädigt. Die junge Frau wagte es nicht, sie athmete schwer mit ge schlossenen Augen, und als Matthias die Hand auSstreckte, um sie zum Abschied aus die kalte Stirn seine» Bruders zu legen, da ergriff sie hastig seinen Arm. „Laß das, — die Wunden Ermordeter bluten zuweilen. Laß eS doch!" Das war kaum hörbar geflüstert, aber in dem Klange lag die quälende Angst. „Führe mich hinaus, Matthias, — der Weihrauch, — ich sterbe." Ihr blonder Kopf sank schwer zurück, sie war ohnmächtig. Der Lieutenant mußte sie tragen. Noch rin Tag verging, dann sollte die Beerdigung statt finden ; Besuch auf Besuch füllte das Haus, auch Offiziere der städtifchen Garnison ließen sich mrldm und ganz Fremde kä mm, um diesem großen Unglück gcgmüber dem schwergeprüften Vater ihre Theilnahme zu bekunden. DaS Bedauern, di« tiefste Entrüstung warm allgemein. Die meisten dieser Ankömmlinge aber ließm sich nur dem Gutsherrn meldm, ohne seinem jüngeren Sohne ihren Besuch abzustattm. Das schien begreiflich, soweit es dir Nachbarn und die älteren Herren aus der Stadt betraf, aber als auch einige Regimentskameraden dagewesm waren, ohne nach ihm zu fragen, da fing Matthias doch an, die Sache seltsam zu finden. „Lieutenant Guntram war hier, Papa? Da» ist wohl unmöglich!" „Keineswegs. Er und Paul vonEppmgkn; hmte morgen auch Sablfeld." Matthias fuhr aus, als habe ihn ein Schuß getroffen. „Eppivgm? — Paul Eppingen, Papa?" „Ja" „Und rr sragte nicht nach mir?" Der Graf hob langsam dm Kopf, bi» rr voll in seines Sohne» blaffe» Gesicht sah. „Findest Du das wirklich sonder bar, Matthias?" Eine beklemmende, wenn auch ungewisse Ahnung von et was Schrecklichem packt« das Bewußtsein deS jungen Mannes. „WaS bedeutet da», Papa?" rief rr beinahe ungestüm. „Sprich Der Richter schloß das Protokoll, e» schien, alS habe er genug gehört und gesehen. KrafftS Leiche wurde unten im Salon aufgebahrt und daS Atelier versiegelt, jeder einzelne Dimer, jede» Hausmädchen besonders vernommen. Erst nach Stunden entfernte sich die Kommission, um dm Thatort selbst zu untersuchen und dort die amtlichen Erhebung«» fortzusetzm. JuliSka blieb während diese» ganzen TagrS in ihrem Zim mer, auch die von allen Seiten herbei eilenden Freunde de» HauseS empfing sie nicht, und als am Abmd der Tischler kam, um dm Sarg zu bringet!, da stürzte die Französin voll Schreck in da» Wohnzimmer und bat um Beistand, — ihre Dame lag in dm heftigsten Krämpfen. Der Gutsherr schickte zum Arzt, alt- aber das Bewußt sein der Kranken zurückgekehrt war, versuchte rr eS, sie auf- zurichtrn. „Ueberwindcn Sie sich, den Todten zu sehen, liebe Juli»!«", sagte er seufzend. „Ich weiß sehr wohl, WaS Sie fühlen müssen, aber auch das Leben fordert seine Rechte, zwingt unS weiter zu kämpfen. Kommm Sir, wir wollen miteinander gehen." JuliSka schauderte. „Nein, — ich kann keinen Sarg sehen Verlangen Sie es nicht, Papa, — der Anblick de» SargrS ist mir unerträglich!" Gras Maximilian schwieg, aber später war eS Matthias, der beim ersten Wiedersehen die gleiche Bitte aussprach. „Du mußt noch einmal Hinabgehm, liebe JuliSka, — wir beide zu- lammm. Möchtest Du dmn dm Armen im Tode so schwer verletzen? Ueberhaupt wäre ein solches Fernbleiben im höch sten Maße anstößig, die Dienerschaft würde sich Bemerkung« erlauben." JuliSka biß die weißen Zähne zusammen. „Man ant wortet mit der Reitpeitsche", grollte sie. „In Ungarn wruigstmS." „Aber hier nicht, Julie. Komm, ich bitte Dich." Sie sah ihn an. „Dir zu Lieb« müßte ich es thun, Matthias?" Er schüttelte den Kopf, fein hübsches Gesicht übrrzog sich unt plötzlicher Röthe. „Du bist e»Dir und — ihm schuldig, JuliSka." Etwa« wie plötzlich auflodernder Haß milchte sich in den Blick, der ihn traf, Haß und leidenschaftliche Qual zugleich, — aber sie gab nach. „Komm, wir wollen Hingehm." „Bitte, nimm Papa» Arm, liebe JuliSka, da» ist passender." Sir that «», ihr Gesicht war weiß wie Schnee, ihr ganzer Körper zitterte. Langsam führte der Gutsherr durch dm ringSverhüllten, aber do« Kerzen hell beleuchteten Salo» die bebende junge Frau zu dem, mit Blumen und deutlich! AuS welchem Grunde sollte mich Paul Epping« deSavouiren?" Der Graf schüttelte den Kopf. „Frage mich nicht," ver setzte er. „So viel wenigstens bist Du Deinem Vater schuldig." Matthias trat ihm näher, sein Gesicht zuckte, er versuchte mehrere Male umsonst mit lauter Stimme zu spreche». „Papa", preßte er endlich hervor, „ich bin kein Knabe wehr, das bedenke. Wir stehen einander als Männer gegenüber and ich fordere Rechenschaft. Gieb sie mir, oder ich müßte mein« Vater für einen Berläumder halten!" „Um möglicherweise auch ihn auS dem Hinterhalt« zu «r- schießen, nicht wahr?" Matthias taumelte fast. „Allmächtiger Gott, man hält mich für den Mörder meines Bruders! — Und Du, Du konntest das glauben, Vater?" Der Gutsherr zuckle die Achseln. „Du magst ja schwer gekränkt worden sein, vielleicht im Augenblick versucht über Deine Kräfte." Der Lieutenant stützte sich schwer auf die Tischplatte. „Du verurtheilst mich also, Papa, Du kannst eS über Dich gewin nen, Deinen Sohn für einen Meuchelmörder zu halten? — DaS vergebe Dir Gott!" Graf Maximilian blieb die Antwort schuldig. Er sah in» Leere und vielleicht schlug sein Herz schneller, als sonst wohl. War das, was er selbst gethan hatte, auch gegen seinen Bru der, so viel geringer als ein Schuß aus dem Hinterhalt, eine mitleidige Kugel, die schnell und gnädig tödten, anstatt da» Opfer vorher in Verzweiflung zu stürzen und eS langsam, Zoll um Zoll, zu morden? Matthias legte ihm die Hand auf die Schulter. „Da» trennt uns, Vater — wenn die Beerdigung vorüber ist, v«r- laffe ich Dem Haus und Du hast keinen Sohn mehr. Ich will Dich nicht kennen, ich will nie wieder ein Wort von Deinen Lippen hören, bevor Du kommst, um mir die furcht bare, ungeheure Beleidigung abzubitten! — Ich will les» Wort hören und follte für einen von uns der Tod dm Faden zerschneiden, ehe ich gerechtfertigt dastehe. Das ist mein Abschied, mag zwischen uns die Gerechtigkeit GotteS ent scheiden." Er verließ hastig daS Zimmer, um ohne alle Vorbereitung, ohne Zeitverlust seine Schwägerin aufzusuchen. Diese gold glänzenden Prunkgemächer hatte er nie betreten, nie das Heim, in dem JuliSka lebte, durch den Augenschein kennen gelernt; — heute schwanden alle Rücksicht«, alle sogenannten Vor schriften der Etikette, er zerriß sie wie Spinnengewebe, sogar an die Thür hatte er nicht geklopft, sondern stand plötzlich mitten im Zimmer, so blaß, so aufgeregt, daß die junge Fr« einen Schreckmsschrei ausstieß. (Fscttetp zt.) uns hinreichende Mittel besitze, die Ordnung aufrecht zu er- den „RegierungSanzeigrr", beziehentlich gegen den deutschsreuud- halten, welche sicherlich nicht ernstlich gestört werden dürste, j l.chen Minister von Giers, hervorgehl. Wenn nicht all« Am Canova» del Castillo und die Führer anderer zur Opposition z " " '' " " - -