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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 31.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188703317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18870331
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18870331
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-31
-
Monat
1887-03
-
Jahr
1887
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 31.03.1887
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ceuud- e Au- Brr- >g vor ächst« ondere ch die riier« Pforte wirst ds zur dieser n vor» iSbruch ch, do» iewehr» n Em- pava»" Ir, daß brocha Ilunga >mman- icr Be- schieda chung« lb ver- on gut lt, daß g aus. Meldet Mrz. ch mittag rgange» ch. Rath r Frhr. Depot-, sadcttm- t« de» itSpräsi- an den Maria emselbe» r königl. von der t. Ihre 8ege der fensachen, 68 942 ,»gestellte t. Der wenn er n Verlust Epping« ht," ver« n Vater versuchte sprech«. be mehr, über und te mein« Ite zu er- man hält Du, Du ja schwer acht über latte. „Du ch gewin- ilten? — er sah ml mst wohl, nnm Bru chalt, eine nstatt daS langsam, er. „DaS r ist, ver- aehr. Ich Wort von die furcht- will les» Tod dm rs ist mein wttes ent« Übereilung, )iese galt» das Hei«, en gelernt, anten Vor« ,cbe, sogar d plötzlich junge Fr« I» 74 »ästlben bis spättsteoS den 30. Juni d. I. bei dem Stadt- „th zu melden. — DaS BezirkS'Kommando Freiberg giebt den Mannschasten deS Beurlaubtmstandcs bekannt, daß vom 1. April ch die hiesige erste Bezirks-Kompagnie in die 1. und 3. Kom- xagnie getheilt wird. Die erstere (vorläufig Restaurant Union) Wikolirt die Mannschaften der Garde, Infanterie, Jäger, Marine und Invaliden sämmtlicher Waffen; die zweite (Berg- stistlgasse Nr. 14, I) koutrolirt die Mannschaften der Kaval- a», Feld- und Fußartillerir, Pioniere, Eisenbahntruppcn, Train. (Krankenträger, sämmtliche Fußtruppen, Militär-Müller und .Bäcker) Sanitätspersonal, (Unterärzte, Lazaretbgehilf«, Kran- tznwärter, llnterapotheker, Pharmazeut«, und Geistliche) Bete- rmLrperlonal, (Roß- und Unterärzte, Fahnen- und Bescblag- schmirde) sonstige Mannschaften (Zahlmeister-Aspiranten- Büch senmacher-Gehilfen, Oekonomie-Handwerler — Schneider, Schuh macher, Sattler und Arbeitssoldaten) und Ersatzreserve 1 Kl. — Auf der Tagesordnung der apr Donnerstag statt- stabenden außerordentlichen Stadtverordneten-Sitzung stehen: RalhSbeschlüsse über die Beiträge der Stadtgemeinde zu den Kosten der Hauptschleuße und der Pflasterung der jlladrm.rstraße, der Fußwegherstellungen, sowie zu den der Hauptschleuße und Pflasterungen der Kesselgasse, der Burg- straße, der Fußwegherstellung und den Kosten der Haupt- Muße, schließlich der Bericht der VersassungSdeputation über da» Regulativ und den Bebauungsplan für den Stadttheil ,Uu der Bahn", Annabcrger-, Schiller-, innere Bahnhofstraße, Wernerplatz und -Straße, äußere Bahnhofsstraße u. s. w. — Der Revier-Ausschuß zu Freiberg bringt znr Kenntniß der Betheiligten, daß die Jahresberichte über die Lergmaterialien-Niederlage, die Revier-Brettschneidemühle, die KevierverwaltungSlasse, die Bergmagazinkasse, die Gnaden- groschenkasse und die Bergstiftskasse auf das Jahr 1886 in dm nächsten vier Wochen in der Expedition des RevierauS- schusses zur Einsichtnahme bereit liegen. — In der am Sonntag stattgefundenen Versammlung ehe maliger Jäger wurde unter Anderem auch eine Depesche an Sr. Hohen'den Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg in Altenburg ab- gesand:, woraus solgende Antwort einging, welche namentlich dm auswärtigen Kameraden von Interesse sein wird: „Olden burg. Se. Hoheit der Herzog beauftragt mich, den ehemaligen Jägern sür den dnrch Euer Wohlgeboren übermittelten Gruß, velchir höchst demselben hierher nachgesendet wurde, höchst semcn verbindlichsten Dank auszudrücken, von der Schulen burg, Major." — Die gestern Abend im Debus'schen Saale abgehaltene Versammlung deS Gewrrbevereins eröffnete der stell vertretende Vorsteher, Herr Maler Breitfeld. Derselbe «achte daraus aufmerksam, daß nach dem Osterfeste wegen der Rechimngsablcgung noch eine Versammlung statlfinden werde. Hieraus hielt Herr vr. Kade eine» Vortrag über dm Freiberger Chronisten Andreas Möller. Der Vortrag knüpfte an den hohen Geburtstag unseres wür digen Kaisers an: denn auch an einem 22. März war Möller geboren. Dieser bedeutende Mann, der durch 40 Jahre hin durch aus allen Gebieten unserer Stadt genützt, sür sie gedacht uud geschaffen, habe sonderbarer Weise noch keine eingehende Würdigung gesundeu und selbst die Versuche in neuerer Zeit (1801 und 1870 im Freib. Anzeiger) kämen nicht über die Anfänge hinaus. Erst feit die Bibliotheken von Halle, Dresden, Hamburg und unsere hiesigen Archive vom Vortragenden zum ersten Male auf diesen Mann hin genaustcnS durchstöbert feien, duffe an euie Biographie geschritten werden, die der Vor tragende hiermit versucht haben wolle. — Das Geschlecht der Möller geht nach Freiberg zurück und läßt sich bis in die Mitte des 1b. Jahrhunderts hierselbst versolgen. Der Stamm vater Michael Möller war in Freiberg ansässig. Dank seinem dritten Sohn Petrus kam die Haupt-Linie 1475 nach WilSorusf, wo die Familie verblieb. 1560 wurde daselbst Andreas M., der Vater unseres Geschichtsschreibers, geboren, der nachmalig Archidiakonus in Pegau wurde. Und hier erblickte 1598 unser Andreas Möller das Licht dir Welt. Die Erziehung war eine äußerst sorgfältige und reli giöse und, da der Sohn große Anlagen vcrrieth, auch eine so erfolgreiche, daß der Knabe nach glücklicher Absolvirung der Pegauer Stadtschule Mit 13 Jahren nach Schulpforte als Pegauer Stipendiat geschickt werden konnte. Hier blieb ec, eisrig den klassischen Sprachen obliegend, 4 Jahre und wurde hieraus so tüchtig entlassen, daß Leipziger Professor« sich bei seiner Antrittsvijite mit ihm lateinisch und griechisch fließend unterhalten konnten; denn nach Leipzig stand nun sein Wunsch Er dlsuchte auch, kümmerlich sich nährend, 1 Jahr die Uni» vtrsität und trerbt Philosophie neben Theologie und Medizin. Aber sein Geldbeutel war zu schwach. Somit nimmt er eine Hauslehrerftelle der einem Frankfurter Kaufmann an und be gleitet dessen Sohn nach Heidelberg. Die Pfälzische Bibliothek, von Janus Grutcrus ihm gezeigt, macht einen tiefen Eindruck aus ihn. Doch die Ca v nische Lehre sagt ihm nicht zu und er verläßt die ulmu in aber nach einem halben Jahr, um nach Leipzig zurückzulehren. Hier erlangte er (1618) des Baccalaureat, (1620) auch die Doktorwürde und gedenkt nun theolog. Kollegien zu halten. Da ruft ihn ein Herr von Mosdork bei Nossen auf sein Gut Obereula und dort lebt er glücklich 1'/? Jahre. Hier wird er weggekapert von dem damaligen Superintendent Gensreff in Freiberg, der ihn sür seinen Sohn als Instruktor wünscht. Bald wird Möller's Gelehrsamkeit vekannt, er erhält (1624) das Trrtiat an der Schule zugleich mit den Lasten d«S Koureltorats, und — als achter Deutscher — denkt er nunmehr anS Heirathen. Die Erwählte war Salome Köhler, Tochter des Schichtmeisters Auch nach Dresden dr gt sein Ruf. Der berühmte Ober- hosprediger I)r. Maltas Hoö von Hoöaegg ernennt ihn (1626) zum ?ootu biuesursus, zum gekrönten Dichter und damit war Möller s Ruhm gesichert. 1627 erhielt er nun wirklich das Konreltorat und führt in der Würde als solcher 1628 drei höchst interessante Theaterstücke durch die „Herren Schüler" deS Gymnasiums aus. Inzwischen aber beschäftigt « sich schon eingehend mit der Geschichte unserer Bergstadt z diese Forschungen führen ihn auch zu der Schulbibliothek. Er endet sie gröblich verwahrlost. Die Stadt ertmut in ihm >en Förderer der Wissenschaften und den geeigneten Bücher wart und 1630 wird er zum ordentlichen B bliothekarius ernannt. — Hiermit brach der Vortragende den Lcbensabriß Möllrrs auS Zeitrückfichten ab. Die erste große Hälfte eines mhaitreichen Wirkens! Wie Möller sich als Bibliothekar be währt, wie er dann seine Schultüchtigleit aufgcgeben und die Medizin hervorgesucht habe; wie neben diesem praktischen Beruf die Chronik entstand« sei — all' das müsse, so meinte der Herr Vortragende, einem andern Abend Vorbehalten bleiben. Das Gegebene möge zur Erinnerung an dies« hohen Geist dienen, besten Wohnhaus auch jetzt glücklich von ihm entdeckt und hoffentlich bald mit einer schönen deutlich lesbaren Tafel geschmückt sei. Daß auch der Gewerbeverein sich dabei bethriligt habe, hob der Vortragende zum Schluffe dankbar hervor. Das mit frischen, lebendigen Farben entrollte Lebensbild des bedeutend« Gelehrten und Chronisten Möller fesselte in so angenehmer Weise, daß die Hörerschaft ihren Dank durch die lebhaftesten Beifallsbez-ugungen zu erkennen gab. Herr Breic- feld dankte hieraus dem Bortragend« mit herzlichen Worten und trat den Vorsitz on dm inmittrlst erschienenen, Beruis- gefchasten wegen bi» dahin behindert gewesenen Vorsteher, Herrn Schuldirektor Richter ab. Nach einer Pause machte der Vorsteher verschiedene Mittheckungen aus eingegangenen, der Bibliothek einverleibt« Gewerbe- und Jndustriezcitung«, wies besonders auf eine Darstellung des Handwerkerlebens aus der urdeulschen Stadt Kronstadl hin, verlas einen inte ressanten Artikel über Kork und seine Eigenschaften mit beson derem Bezug auf dessen technische Berwerthung und schloß die Versammlung mit der Bitte, der heute im Kaufhaussaalt statt- gesund«« feierlichen Entlastung der Fortbildungsschüler zahl- reich beiwohnen zu wollen. — Im Nebenzimmer der Au!a der hiesigen Handels schule, in welcher letzterer morg« die öffentlichen Prüfungen stattfinden, sind zahlreiche geometrische, sowie auch Freihand Zeichnung« ausgestellt, welche von der sorgsam« Leitung dieses UnterrichtszwcigeS zeugen und ohne Zweckel für die hiesigen Gewerbtreibeud« von hohem Interesse sein werden. Der Besuch dieser Ausstellung dec Zeichnungen, Handschrisl«, Hefte u. s. w. der Handelsschule und der damit ver bunden« Gewerbe-Fortbildungsschule ist um so lohnender, als man dadurch die Ueberzeugung gewinnt, wie scharf dieser Unterricht den Bedürfnissen des praktischen Lebens angepaßt ist. Die unter Anleitung dcs Her« Ober lehrer Schreyer sehr sauber gefertigten geometrischen Zeichnungen umfassen geradlinige Figuren, Kurven und Kreis bögen, Ellipsen und Parabeln, die Theilung von Kreis« und Strecken, Projektion«, Nietverbindungen u s. w. Das Frei- handzeichnen wird von Herrn Rudolph geleitet und sind die theilweise nach Holzmodcll« gearbeiteten Zeichnung«, besonders aber die nach GypLmodellen gearbeiteten Ornamente bemerkens- werth. Das gewerbliche Zeichnen schließt sich eng an die einzelnen Berufszweige an. Währmd die Drechsler Orna mentzeichnungen lieferten, schuf« die Klempnerlehrlinge Zeich nungen von Blitzableitern und Briefkästen, die Gärtnec solche von Warmhäusern, Trppichbeet« und größer« Gartenan- lagcn, die Zimmercr und Maurer solch: von Villenanlag«, Bahnhofsoorhall« und Dachkonstruktionen, die Maschinenbauer solche von Främen zu Dampfmaschinen, Pleuelköpf«, Excen tern, Fördermaschinen mit Bobinen. Unleugbar praktisch er scheint es, daß die Schuhmacher richtige Leisten in den ver schiedensten Lagen, die Schlosser prachtvolle, theilweise sehr komplizirte Schlösser abzeichneten. Den Tischlern war Ge legenheit gebot«, nach dem Durchschnitt eines geschmackvollen Schrankes, nach einzelne hübsche Täfelungen und Tischkonstruk- lionen zu arbeiten Die Gelegenheit zu diesem letzten Zweig des Anschauungsunierrichls verdankt die Anstalt Herrn Piano- iortesabrikan!« Tanneberger, welcher in uneigennützigster Weife seine Arbeiter Walthcc und Franke die erforderlich« Mo delle schaffen ließ und dazu das Material gratis licsertc. Möge der Handelsschule und der gewerblichen Fortbildungs schule daS wohlwollende Jutereste aller hiesigen Geiverb- lr.ibend« sich immer mehr zuwenv«! — Zu der öffentlichen Entlassungsfeier, welche Freitag Vormittag 9 Uhr in der Turnhalle der Knabenbürger- schule stattfindct, werden alle Freunde dieser Schulanstalt eingelad«. — In gleicher Weise erfolgte eine Einladung zu der Freitag früh zehn Uhr im Prüsungssaale der hiesigen Mädchen-Bürgerschule ftatlfindenden EnllassungS- i clichkeit. - Bon heute ab ist zu dem bereits zwischen Freiberg and Dresden bestehend« Geuke'schen Expreß-Paket- Berke hr auch die Strecke Freiberg-Leipzig hinzn- gekommen. Die Annahmestelle in Freiberg ist bekanntlich bei Herrn Julius Müller, äußere Bahnhofstraße 11. — Ein DienstvermittelungS-Agent aus der Gegend von Chemnitz hatte gestern Nachmittag mit dem Bahnzuge von Limbach ab zwei gänzlich mittellose Dienstmädchen aus Ober schlesien bis nach Freiberg geschickt und ihn« gesagt, sie sollten auf dem hiesigen Bahnhose ihn erwart«, indem er mit dem nächsten Zuge Nachkommen und für ihr Unterkommen sorgen werde. Der Agent kam jedoch nicht und saßen nun die armen Mädchen nach Abfahrt aller Züge Nachts in der 11. Stunde noch immer wartend in der Bahnhofshalle. Da sie gänzlich ohne Geldmittel waren, erbarmte sich ihrer der diensthabende Schutzmann, und nahm sie mit zur Unterbrin gung in die Mägdeherberge Die Vermiethung solcher schle sischer Dienstmädchen nach Sachsen herein findet in der Neu zeit in großer Anzahl statt. — Der Osterumzug ist bereits im vollen Gange; täglich hat man Gelegenheit zu beobachten, welch' reges Leben da durch auf allen Straßen und Plätzen herrscht. Gerade diese Ostern haben wir ganz bedcutmdc Umzüge von größer« Ge schäften, Handwerkein und Beamten zu verzeichn«. Aber das jetzige Wetter paßt durchaus nicht in die Umzugstage; es er schwert den Transport ungemein und erhöht die Kosten ganz bedeudent. Mühsam bewegt sich der schwankende Möbelwagen unter Ausbietung aller Kräfte dem neuen Heim zu, welches bei gutem trockenen Wetter weit leichter zu erreichen wäre. Vor All« leid« die Bauhandwerker; mit sehnsuchtsvollen Blick« schau« sie gen Himmel und erwart« schöne» Wetter. Die Arbeiten auf den Neubauten mußt« eingestellt werden. Viele Familienväter kommen dadurch um ihren Verbimst. Der Landmann möchte auch gern sein Feld bestellen, die Zeit ist da; auch er wird ungeduldig. Sämmtliche Geschäfte, welche mit Frühjahrs-Artikel handeln, haben keinen Umsatz. So ver ursacht das Wetter eine allgemeine Stockung, welche tief in» Leben emgreift. Wolle Gott, daß rs bald ander» werd« möchte uud daß das längst ersehnte FrühjahrSwetter endlich einen Einzug hielte! — Während im nördlichsten Theile unsere» engeren Va terlandes von den Herren Oekonomrn schon am vergangenen Montag mit dem Aussäen vor Hafer begann« wurde, liegt an der südlichsten Grenze seit gestern wieder so eine Menge Schnee und Eis, das stellenweise abermals zur Hacke uud Schaufel gegriffen werd« mußte, um einen ungehinderten Verkehr aufrecht zu erhalten. Aus der Lommatzsch-Riesaer Gegend gestern nach BimrnmUhle-Moldau verkehrende Reisende waren ganz erstaunt, auf dieser Bahnlinie noch solche Schnee« schichten vorzufinden. In Moldau Nachts aus Böhm« hrrau» eiiigeglwgeiie Güterwagen sür Sachsen, mußten früh erst auS- geschaufelt werden, um sie sür den Freiberger Zug erlange» zu können. Natürlich kann bei derartig« rauhen FrühjahrS- wkttrr in dieser Gegend nur erst nach Wochen an dm Be ginn der Feldarbeit gedacht werden. Hoffentlich kann daS Versäumte ohne Schaden nachgeholt werden. — Mit Genehmigung deS Ministeriums dr» Inne« soll vom 1. April d. I. ab die auS den Orten Ober- mit Klein» und Niederpretzschendorf gebildete Gesammtgrmeinde zu einer Landgemeinde unter dem Namen Pretzschendorf vereinigt werden. — In Folge, daß neuerdings gegm ein« zur Urbung «.berufen« Ersatzreservistkn erster Klaffe während der UebungS- zeit eine demselben von einem Zivilgericht zuerkannte Gefäug- nißstrafe vollstreckt worden ist, hat die» dem königl. Ministerium der Justiz Anlaß zu emer Verordnung, brtr. die Sistirung der Untersuchungen und der Strafvollstreckung gegen übungS- pflichtige Ersatzreservisten, welche zu Uebung« rinberusrn wer den, an die ihm unterstehrnden Gerichte uud Staatsanwalt schaften des Inhalts gegeben, daß übungspflichtigr Ersatzrrservistrn nach Artikel 1, 8 3, Nr. 8 des Gesetzes vom 6. Mai 1880, betr. Ergänzungen und Aenderung« deS Reichs-Militär-Ge sches vom 2. Mai 1874 in Bezug auf Befolgung des Einbe rufungsbefehls , sowie als Angehörige des aktiv« HeereS während einer Uebung den für Reservisten und Wehrleute geltenden Vorschriften unterstehen. Auf übungspflichtige Er- satzreiervift« Hot hiernach sür die Dauer der militärischen Dienstleistung die Bestimmung in 8 13 der Militär-Strafge- richtSordnung vom 4. November 1867, welche lautet: „Gegen Person« deS Beurlaubtenstandes, welche zum Kriege, zu einer außerordentlichen Zusammenziehung der Truppen, oder zur größer« Uebung einberusen werden, müssen di« bei d« Zivil- gerichtm einznleitenden oder bcreits eingtleitet« Untersuchung«, sowie die Strafvollstreckung sür die Dauer dieser militärischen Dienstleistung dcs Einberufenen in den Fäll« suspendirt bleiben, wo nicht die Verhaftung entweder bereits erfolgt ist, oder bei der Untersuchung gesetzlich eintrcten muß" ebenso Anwendung zu finden, wie auf Personen des Beurlaubtenstandes. — Mit dem 10. April beginnt im Königreiche Sachs« die Schonzeit für die sogenannten Sommerlaichfische, und cs dauert dieselbe bis mit dem 9. Juni. Während dieser Zeit dürfen diese Fische in fließenden Gewässern nicht gefangen und überhaupt weder feilgrboten, noch verkauft, noch zum Zwecke dcs Verkaufes versmdet werd«. Diese Fische find: Stör, Zander (Sandart), Rapfen (Raapfrn, Rapf, Schied), Blei (Brachsen, Brasse), Ma,fisch (Alse), Finke, Aland (Rerf- ling), Barbe, Döbel, Schleie, Acsche (Asch), Karausche, Roth- fcder, Barsch, Ro! Hauge (Plötze), Schmerl, Weißfisch und und Zehrte. — Von den gewöhnlichen Süßwasser-Speisefischen dürfen daher während dieser Zeit auf dem Markt« lediglich erscheinen: Lachs, Lachssorelle (d. h. eigentlich Landsee- oder Meerforelle), Bachforelle, Karpfen, Hecht, Aalraupe und Aal. Es wird den städtischen und staatlichen Aufsichlsorganen leicht werden, während der Schonzeit die Marktpolizei zu üb«, da dieselben von dem sächsischen Fischerrivereine mit einer Schrift versehen wurden, in welcher sämmtliche in Frage kom menden Fische abgebildet sind. Der genannte Fischerelverein .st überdies in der Lage, Aussichtsbeamte, welche sich um di« Bestrafung von Fischereifrevlern verdient gemacht hab«, durch Gratifikationen auszuzeichnrn, sofern dieselben einen darauf ge richteten Antrag mit kurzer Angabe des Thatbestandes und der Höhe der zuerkannten Strafe durch ihre Vorgesetzte Dienst behörde an das Vereinsbureau in Dresden, Karolastraß« 11d, gelangen lassen. - Nach der vom statischen Bureau des königl. sächsischen Ministeriums des Innern zusammengestellt« Uebersicht über die beiden Sparkaff« im Königreich Sachsen im Monat Januar 1887 erfolgt« Ein- und Rückzahlungen wurden in 200 Kaff« auf 204 446 Post« 16 619 614 M. ein- und auf 114 539 Posten 12 209 397 M. zurückgezahlt; der Bestand dieser Kaffen am Schluß des Monats belief sich auf 8 303 573 M. Die genannten Posten veriheilen sich auf die einzelnen Kreis hauptmannschaften wie folgt: Drisden 66117 Einzahlungen mit 5 168 159 M. uud 32 747 Rückzahlung« mit 3 535 805 Mark, Kassenbestand 2 480578 Mark, Leipzig 65 030 Ein zahlungen mit 5 035 775 Mart und 43118 Rückzahlungen mit 4 179 136 Mk, Kass.stand 2 786 301 Mk, Zwickau 55 66n E »zaplungen m.t 4 893 986 M. und 28163 Rück- zahlung« mit 3 505 922 M., Kassenbcstand 2 487095 M., Bautz« 17 631 Einzahlung« mit 1521 694 M. und 10 511 Rückzahlungen mit 988 224 M, Kassenbcstand 549 599 M. Gegen den Monat Januar dcs Vorjahres wurden 1 646 363 Mark mehr ein- und 1 256 620 Mark mehr zurückgezaatt — Erledigt: die dritte ständige Lehrerstelle an der Schule zu Kolmnitz. Kollaror: die oberste Schulbehörde. Einkommen, neben freier Wohnung, 840 Mark. Gesuche sind bis zum 10. April an den königl. Bezirksschulinspcktor Lohse in Freiberg einzureichen.
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