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er gaffe. sse 5 FL 74 ! WPAKrS« I Donnerst«, »« 3t. «Sri A zweimonatlich 1M. SOW.undein«om>Mch7SPs. ß Um die Lieferung vollständiger Exemplare ohne Mehrkosten bewirken zn können, ersuchen wir um gefällige Die Expedition. rechtzeitige Erneuerung des Abonnements »> ratz«. aß« 15. Lu der am weitestgehende« Anträge Ackermann »nd Biehl z» ser-Bundes ist, ob er gegen ! gleich mit deren Berkündignng als Gesetz sich einstellen wtr- Sofia Abneigung empfindet, j den. Nicht ganz ablehnend scheint sich die „Nordd. Allg. Ztg." märe im höchsten Grade gleichgiltig, wenn man nicht denken Haus l?. Lannen, so- lils. SNA, r. ihle. L Psd. Zsd. 60 dem von der NeichSpartei ausgegangenen Antrag gegenüber z» Verhalten, der sich tn der Hauptsache auf den Boden stellt, u. Back- nd G«r> , Laden, Auch wird chnell und BedmNichcs. Der Kaiser brachte am Montag die Zeit von Vormittags 11*/« bis Abends 7 Uhr außerhalb de- BetteS zu und hat in der Nacht zum Dienstag gut geschlafen. Gestern Mittag 1 Uhr nahm der Kaiser den Bortrag v. Al- bedyll'S entgegen und trat beim Vorbeimarsch der Wache ans Fenster. An dem Diner nahmen der Großhrrzog und di« Großher zogin von Bade» theil. — Der deutsche Reichstag hat bereits seineOsterferien angetretm »nd wird sich erst »ach einer dreiwöchent lichen Pause wieder in Berlin zusammmftndm. In den Reichs« ämter» wird inzwischen emsig fortgearbeitet. Dem vernehme« »ach sollen de» heute im Reichsschatzamt« zusammentr«te»d« 10 Sachverständigen behufs Vorbereitung der Zuckersttu «Novelle die Fragen vorgelegt werden, ob bei Beibehaltung der jetzige» Ausfuhrvergütung eine Erhöhung der Rübensteuer eintret« oder ob bei Beibehaltung der jetzigen Steuer die Au-fuhrve» gütuug herabgesetzt werden oder ob ein« Kombination RS jetzigen Systems mit einer Verbrauchssteuer (Vorschlag Som bart) eintreten soll. — lieber die von dm Konservativen, d« Reichspartei und dem Zentrum gestellten Anträge, welche die Writerentwickeluug d«S JmnmgSwesenS bezwecken und auf et« Veränderung des 8 100« der Gewerbrordn«g hina»Sla»s«, spricht sich die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung' dahio «S, daß jme AutrSge, so wohlgemeint sie sein möchten, jedenfalls die Folge gehabt hätten, dir Aufmerksamkeit der ImumgSkreis« von dm nach dem Gesetz von 1881 Bestehende» ab» »nd auf die neuen Forderung«» hinzuleuken, mid dürfte damit Manche- ge stört sein, was sonst der korporative Geist hätte wirken tömirn. DaS offiziöse Blatt, dessen Standpunkt in der JnnungSfrage man unbedenklich al- den der ReichSregiermig ausehen darf, wrist aus da» Nachtheilige der zünftlertschen Anregungen hin, tö- ktimpst besonder- die Forderung deS Befähigungsnachweises und warnt vor der Annahme, daß die etwaigen günstig« Folg« ekt. Tagesschau Freiberg, den 30 Mäi^. In dem Befinden deS deutschen Kaisers ist «ine so wesentliche Besserung emgetreten, daß der hohe Herr bereits am Montag Vormittag 11 Uhr wieder ausstehc« konnte. Die Untcrleibsschmerzen haben ganz nachgelassen; dagegm ist die Entzündung des linken Auges, welche wahrscheinlich durch Zug lust entstanden, noch andauernd. Die Oeffnung des Auges ist nur nach vorheriger Anfeuchtung mit Wasser möglich. Nach dem Ausspruch der Aerzte hat aber diese Entzündung nichts Lap, much, fit v, den Befähigungsnachweis auS im öffentlichen Interesse liege»- den Grimden zu verlangen. Darnach wären eS vornehmlich die Baugewerbe, bei denen eine technische Prüfung vor ein« Behörde, nicht vor der betreffenden Jmmng abgelegt werd« soll. — DaS preußische Abgeordnetenhaus beschäf tigte sich gestern mit Wahlprüfungen und sodann mit mehrer« Petitionen ohne allgemeine- Interesse. Die nächste Sitz«,- findet heute statt; auf der Tagesordnung steht da« Schul- lcistungsgesetz. Die konservative Fraktion deS preußisch« Abgeordnetenhauses beschloß die Reform der direkten Steuer» m Preußen zu beantragen, wobei namentlich auch eine gerech tere Veranlagung der Klaffen-, Einkommen- »nd Gewerbesteuer, sowie eine Erhöhung der Kapitalrentensteuer inS Auge gefaßt «erden soll. — In der gestern tn Berlin stattgehabt« Sitzung deS deutschen Landwirthschaftsraths begrüßte der Minister LuciuS die Versammelten im Namm der preußisch« Regierung. Der auf der Landwirthschaft lastende Druck sei »och nicht gewichen und das Ende der Krisis noch nicht ab sehbar. Dieser Krisis ein Ende zu bereiten, sei die stetige Sorg« der verbündet« Regierung«. Unter der gemeinsam« Arbeit der Regierung und der Landwirthschaft werde auch wieder ein Prosperiren deS Grundbesitzes zu ermöglich« sei». Der Kaiser von Oesterreich gewährte gestern de« früheren russischen Militärattache General KaulbarS, d«r sich in den nächsten Tagen von Wien nach Petersburg begiebt» eine AbschiedSaudienz. Heute wird sich dem österreichisch« Monarchen eine Deputation deS preußischen Kaiser Franz- Garde-Grenadter-Regimmts Nr. 2 in ihrer neuen Ausrüstung vorstellen. DaS rumänische Königspaar, das bereits Dienstag Vormittag in Wien eintraf, ist dort am Bahnhöfe vom Kais« von Oesterreich, von der rumänischen Gesandtschaft und de« Delegirten für die Verhandlung« über den rumänisch-öster reichischen Handelsvertrag empfangen worden. Rach Besich tigung der Ehrenkompagnie begaben sich die rumänische» Majestäten nach der Wiener Hofburg. — In Pest stellte die bakteriologische Untersuchung des Professor Scheuthauer daS Wiederauflreten der asiatischen Lholera fest. — Nach einer Meldung der „Presse" find die Verhandlungen zwischen dem ungarischen Finanzminister und der Rothschildgruppe wegen Deckung des Defizits des ungarischen Budgets so wett vorgeschritten, daß ein Abschluß unmittelbar bevorsteht. Di« Abmachungen dürsten den gesummten Bedarf betreff«; wie verlautet, sollen aber vorläu. z nur 2 -lli, n fest über ¬ müßte, daß er nur ausspricht, was man in den leitend« Kreisen Rußlands denkt, wenn nicht die Verhältnisse dazu angethan wären, seinen Wunsch nach einem russisch-fran zösischen Bündniß erfüllbar erscheinen zu lassen. Gerade, weil der Zar die Geschicke Rußlands selbst leitet und über keinen jener energischen Staatsmänner ver fügt, wie sie selbst unter dem thatkräftigen und selbstwilligen Kaiser Nikolaus I vorhanden waren und durch geschickte Leitung der Geschäfte der russischen Diplomatie hohes An sehen verschafften, gerade deshalb ist die Politik Rußlands jetzt eine so schwankende, von momentanen Eindrücken ab hängende und jeder Berechnung spottende. Der gründ lich verfahrenen bulgarischen Angelegenheit ist man an leitender Stelle in Rußland offenbar überdrüssig und wird man deshalb keinen Weltbrand entzünden. Em Bündniß mit dec französischen Republik! stößt auf mannigfache Be denken und dennoch fühlt man sich in Rußland feit der Lösung der Abmachungen von Sklerniewicze und durch das Bündniß zwischen Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien isoiirt und auf Frankreich angewiesen. Der Versuch, Englands Stellung in Mittelasien zu unterwühlen, ist an der Vertragstreue des Emirs von Afghanistan völlig ge scheitert. Es ist unter solchen Umständen nicht undenkbar, daß Katkow nur ausspricht, was der Zar und die leitenden Kreise in Petersburg empfinden mrd daß die letzteren sich weit weniger über den moskowitischen Eiferer belustigen, als Üner ihre offizielle Vertretung, die man zur Wahrung des Anscheines der Friedensliebe Rußlands zunächst fort bestehen läßt, die sich aber von Zeit zu Zeit zur Ermunte rung der deutschfeindlichen Bevölkerung Rußlands einen Fußtritt Katkows gefallen lassen muß. Immerhin könnte dieser gefährliche Mummenschanz einmal ein sehr ernstes Ende nehmen. Man hat die sonderbare Langmuth der russischen Re gierung Katkow gegenüber auch damit entschuldigt, daß Katkow an der Spitze einer mächtigen Partei stehe, welche man schonen müsse. Windthorst wage es ja auch als Führer einer starken Partei, seinen Willen dem Kaiser und dem Papste gegenüber zu behaupten. Diese Ausflucht wird man in Berlin nicht gelten lassen. Wohl stehen Katkow sehr einflußreiche hohe Militär- und Zivilbeamt«, be- sonders aber orthodoxe Geistliche zur Seite, aber sein ganzer Einfluß besteht doch nur darin, daß man ihn für einen Liebling des Zaren hält. Er kann sich nicht wie Windthorst auf eine in schweren Kämpfen zusammen- geschweißte Partei und auf eine wohlgeschulte Presse stützen; er kann nicht die Redefreiheit im Parlament, die Preßfreiheit und das Versammlungsrtcht benutzen, um eine nach Millionen zählende Bevölkerung für seine Zwecke zu bearbeiten. Er verfügt nur über ein einziges Blatt, dessen ferneres Erscheinen die Behörd« jeden Augenblick ver hindern können; er ist "durch fein unduldsames bissiges Wesen, durch manchen Angriff gegen ehrenwerthe Ruffen Vielen verhaßt und nur deshalb Wortführer der Panslavisten, weil diese keinen Anderen fänden, der wie er in Folge der Gönnerschaft des Zaren so Manches ungestraft sagen kann. Seine Aeußerungen würden wenigstens von deutscher Seite gar nicht beachtet werden, wenn er, wie Dtroulede in Frankreich an der Spitze der Patriotenliga, in Rußland nur die panslavistische Clique verträte. Ob Katkow gegen die Fortsetzung des Drei-Kaiser-Bundes ist, ob den deutschen Vertreter in l "" vorher dagewesen ist; er behauptete öffentlich, daß die deutschfreundlichen und friedlich klingenden ministeriellen kommuniquss im russischen „Regierungsanzeiger" nur den Ausdruck der persönlichen Meinung der Minister, nicht aber denjenigen der eigentlichen Regierung darstellen, welche bei der autokratischen Staatsform durch den Zaren selbst ver treten wird. Wollte auch der Leiter der auswärtigen An gelegenheiten Rußlands, der Minister von Giers, sich diese beleidigende Aeußerung gefallen lassen, wollte er auch ruhig ertragen, daß der russischen Bevölkerung die Achtung vor seinen Handlungen und Aeußerungen so systematisch be nommen wird, so wäre doch Europa kaum mehr in der Lage, länger mit einem Minister zu verhandeln, dem eine Art Nebenregierung die Autorität und die Verantwortlich keit, ohne welche ein diplomatischer Verkehr undenkbar ist, in so entschiedener Weise abspricht. Die Auslassung des ministeriellen Organs „Herold", welche den eitlen und hoch- mlithigen Journalisten Katkow als eine Person hinstellt, die man nicht zu beachten brauche, scheint nur darauf be rechnet, unliebsame Beschwerden auswärtiger Regierungen fem zu halten, wird die letzteren aber kaum zufrieden stellen. Katkow hat nicht nur den Minister von Giers wegen seiner deutschfreundlichen Gesinnung schnöde angegriffen, sondern auch das Verhalten des deutschen Vertreters m Sofia bei d«r Hinrichtung der aufständischen Offiziere in Rustschuk «Her gehässigen Kritik unterzogen, welche sehr geeignet ist, sein« Landsleute noch mehr als bisher gegen Deutschland zu erbittern. In einem Lande, wo Preßfreiheit herrscht, ließe sich der betreffenden Regierung für die Ausschreitung eines Privatmannes kein berechtigter Vorwurf machen. Anders liegt die Sache in Rußland; ein Wort des Zaren kann die Feder zerbrechen, welche dem Gehennrath Katkow als Leiter der von der Universität gepachteten „Moskauer Zeitung" eine gewisse Macht verleiht. Dieses Wort blieb bisher ungesprochen; die Meldung der „Times", daß Katkow für die Hetzartikel der „Moskauer Zeitung" eine Verwarnung erhalten, blieb unbestätigt. Während die strenge russische Zensur den in Rußland erscheinenden Blättern jede Neuße- rung über das vereitelte Attentat gegen den Zaren streng verbietet, bleibt es Katkow unbenommen, durch Begeiferung der auswärtigen Beziehungen Rußlands den Frieden und das Ansehen seines Vaterlandes ernstlich zu gefährden. Wenn die dem Minister von Giers nahestehenden russi schen Blätter behaupten, daß Katkows Anschauungen sich längst nicht mehr des Beifalls des Zaren erfreuen und von der entschiederr friedlich gesinnten vornehmen Welt in Peters- bürg verlacht werden, so stehen dieser Behauptung sehr ernste Thatsachen gegenüber. Katkow erklärte schriftlich und mündlich: „Der Drei-Kaiser-Bund ist todt und wird nicht wieder erstehen; der Zar will die Selbständigkeit Rußlands unter allen Umständen wahren." Bis jetzt ist die Erneuerung eines festen Einverständnisses zwischen Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Rußland nicht erzielt worden; demnach sagte Katkow damit nichts, was bis jetzt durch Handlungen der russischen Regierung widerlegt worden wäre. Auf die schändliche Behauptung Katkows, der mit dem Schutze der russischen Unterthanen in Bul garien betraute deutsche Vertreter von Thielemann habe absichtlich jeden diplomatischen Schritt verzögert, um der bulgarischen Regierung Zeit zur Erschießung der von russischer Seite reklamirten aufständischen Offiziere zu lassen, folgte nur ein matter Verweis des „Regierungsanzeigers*. Die noch abscheulichere Insinuation Katkows, der Peters burger Mordanschlag sei auf Machinationen Bismarks zurückzuführen, dessen Politik doch von dem Zwischenfall Nutzen ziehe, blieb ganz unbeachtet. Eine offizielle tadelnde Kundgebung, die schonend genug für den moskowitischen Heißsporn ausficl, beantwortete dieser, indem er Herrn von Giers das Recht absprach, im Namen des Zaren zu spre chen und sein Verhalten als ein Verbrechen gegen Ruß land erklärte. Wer spricht aber nun im Namen des Zaren, d« offizielle Vertreter der russischen Regierung, Herr von Giers, oder der Führer der Panslavisten, Geheimrath D«r Wortführer Rüglands. Das Auftreten des bekannten Panslavistenführers Katkow sicht aus die frühere Waffenbrüderschaft Rußland gegen- war stets ein selbstbewußtes und der Ton in dem von ihm; über zunächst fünf eine gerade Zahl sein läßt, wird er redigirten Moskauer Blatt immer ein so kühner, als ob s dennoch auf diese Frage eine Antwort in Petersburg er- sür oiese Zeitung keine Zensur vorhanden sei. Neuerdings, bitten und früher oder später zu erlangen wissen. hat aber Katkow etwas gewagt, was in Rußland kaum Man hat die sonderbare Langmuth der russischen Re- BergerM^ und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Freiberg Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg Ad Aad«SS»8- " " ——r ' Inserate »erden bis Bormittag 11 Ubr angenom- »»»»»«» ; mm und beträgt der Preis für die aespaltme Zeil« S FHFH oder deren Raum 1b Pf. W »