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ihre Gönnerin könne sich von ihrer Würde dadurch etwas, vergeben, dem Prinzeßlein energisch den Mund zuhielten. Die schöne Singstunde aber erlitt gar bald eine jähe Unterbrechung, denn schon schaute das bärtige Gesicht eines fürstlichen Jägers zum Fenster des niedrigen Schulstübchens hinein, der aus geschickt war, den kleinen Wildling zu suchen, und ihn eher in Feld und Wald, als hier an der Pflegestätte dörflicher In telligenz vermuthct hatte. Schon in dieser Zeit fällt ein scharfer Reif auf die sonnigen Tage der Kindheit Carmen Sylva's. Ihre Lieben wurden von Krankheit und langem Siechthum heimgesucht. Sie sah sie leiden und litt mit ihnen, so tief und schwer, wie nur ein gemülhreiches, früh gereiftes Kinberherz mit zu empfinden, mit zu leiden und mit zu tragen vermag. Als Prinzessin Elisabeth sieben Jahre zählte ward der Familie noch ein Söhnchen geschenkt. In die große Freude aber, die über die Geburt des kleinen Prinzen am Hofe herrschte, mischte sich ein herber Tropfen der Trauer und Besorgniß. Das Brüderchen mußte operirt werden, die Mutter aber lag darauf schwer darnieder; erst nach fünf Jahren gelang es der Kunst geschickter Aerzte in Bonn und Paris, die Fürstin voll ständig zu heilen. Das Brüderchen blieb ein zartes, welkes Blümchen, gehegt und gehätschelt von der leidenden Mutter unddem „Sonnenscheinchen", das dem kleinen elenden Bruder seine ganze Liebe, sein ganzes Herz mit all seinen Träumen und kindlichen Ideen an das Krankenbett trug. O, wie viele der wehmuthseligen Stunden hat Carmen Sylva am Schmerzens lager des bleichen, zarten und doch so Willensstärken Bruders zugebracht, der genau wußte, daß sein Leben dem Leben eines Fallers glich, daß sein leidvoller Erdentraum nur von kurzer Dauer sein mußte, und dennoch eifrigst bestrebt war, die kurze Spanne Zeit voll auszunutzen und seinen regen Geist durch einen Schatz von Kenntnissen zu bereichern, die ihm die Qualen auf Stunden vergeben machten und in trüben Tagen Stab und Stütze wurden. Nach den in schwüler Kranken stube verbrachten Stunden stürmte die junge Prinzessin am liebsten hinaus in den Wald und die Felder, um Erholung und Erquickung zu suchen, ost nicht allein, sondern in Be gleitung eines geliebten Lehrers, der ihrem grübelnden Geiste ein tieseres Verständniß für die Wunderwelt der Natur er schloß. Ihrem phantastischen Wesen entsprang die große Bor liebe für Märchen, an denen sie sich nicht satt hören konnte, wenn ihre Lehrerin, Fräulein Lavater, Abends erzählte. Von srühester Jugend an hegte sie eine große Vorliebe für Poesien, ober nur an kernigen und gedankenreichen Dichtungen fand ihr Feuer- und Sturmgeist Gefallen, sentimental angehauchte Verse waren ihr stets zuwider. Die Elastizität und Stärke ihres Gedächtnisses ist geradezu erstaunlich; was sie gelesen und ge lernt, bleibt ihr unverlierbares Eigenthum. Der gelehrte Vater, dem sich das hochbegabte Kind mit großer Innigkeit anschloß, leitete in sorgsamster Weise das Studium seines Lieblings. Ihm verdankt sie auch die Einführung in die philosophischen Systeme, besonders ihre Bekannlschast mit den Schriften Hegels und Kants. Auf der philosophischen Anschauung dieser Männer basirt eines ihrer bedeutendsten Werke: „Jehova" (Verlag von W. Friedrich, Leipzig) das in düsterer Gluth, mit dem wilden Feuer der Leidenschaft, und erschütternden Gewalt die unbe grenzten, titanenhaften Qualen der nach Wahrheit und Offen barung suchenden und mit nagenden Zweifeln ringenden Menschenseele schildert. In der geistigen Kost ward sie aus mancherlei Rücksichten sehr kurz gehalten, Romane zu lesen ward ihr erst im neunzehnten Lebensjahre erlaubt, aber das war ihrer rastlosen Geistesthätigkeit kein Hinderniß. Sie ersann selber kleine Geschichten, schrieb kleine Poesien und versuchte sich, kaum vierzehn Jahre alt, an einem dramatischen Stoff. Mehrere fremde Sprachen erlernte sie mit großer Leichtigkeit und konversirte darin bald sicher. Musikalische Studien trieb sie lange Zeit mit großer Leidenschaft, und das deutsche Volks lied ist wohl selten so ost und innig aus Mädchenmund erklungen, als auf den Waldwegen bei Schloß Neuwied und Monrepos. Während der Vater den Geist des Kindes zu bilden bestrebt war, gab sich die Mutter der Pflege des Herzens und Gemüthslebens der kleinen Prinzessin hin. Wie manche Thräne hat die kleine zarte Hand des Kindes getrocknet, wie so manchen bitteren Hunger gestillt, wie so manche nagende Sorge beschwichtigt, wenn es an der Seite der Mutter als segnendes Englein in die Hütten der Armen und Elenden wanderte. Das Wesen der hohen Frau ist von einer unbe grenzten Gutherzigkeit, sie kann Niemand leiden sehen. Schon als Kind hat sie öfters all' ihr werthvolles Spielzeug und ihre Kleider verschenkt. Einst war ihr von der Mutter ein Stück schön karrirten Wollstoffs beschert worden. Die Gabe erweckte bei ihr einen großen Jubel. „Ei", rief sie fröhlich, „nun kann ich alle meine Kleider verschenken!" Die Mutter aber bedeutete ihr, dies zu unterlassen und lieber den Stof für ihre mildthätigen Zwecke zu verwenden, in welcher Absich derselbe ihr auch gegeben worden war. Und wer niag wohl glückseliger gewesen sein, die von Dank erfüllten Armen, oder das gabenspendende Prinzeßlein'? . . . Vermischtes. * Gelegentlich der Illumination am Tage des Königs-Jubiläums hat es in Berlin auch an humoristischen Transparenten nicht gefehlt. Einen originellen Vers hatte der Bäckermeister Gothmann in der Schönhauser Allee angebracht. Er lautete: „Ich knetete für Dich den Teig Vor 25 Jahren schon, Derweilen Du das Deutsche Reich Geschaffen sammt dem Kaiserthron. Und wahrlich, Du hast brav geknetet, Mein Fürst, für den sein Volk heut' betet." Der biedere Meister hatte nämlich vor 25 Jahren für den Prinz -Regenten gebacken. * Ueber den Schiffbruch des Hamburger Dampfers „Feronia" wird ans Hamburg gemeldet: Der Hamburger Dampfer „Feronia", 1570 Tonnen, ging am 11. Januar von Hamburg nach China und hatte in der Nacht nach seiner Abfahrt einen fürchterlichen Sturm auszu halten. Das Schiff wurde leck, die hochgehende See zerschlug Alles und löschte die Feuer aus. Das Ruder brach und der Dampfer sank gestern Morgen, 24 Meilen von Ter-Schelling entfernt. Nur ein Boot konnte ins Wasser gelassen werden, m welches 14 Mann flüchteten, die 6 Stunden in der Nord- ee umhertrieben und end! h vom Dampfer Berlin ausge nommen und in Bremen gelandet wurden. 21 Personen, darunter der Kapitän, sink rtrunken. * Explosion. Der „Rheinisch-westfälischen Zeitung" zusolge sand am 13. d. D auf der Zeche Neu-Iserlohn bei Essen eine Explosion schlag uder Wetter statt, wobei 4 Berg leute getödtet, 1 schwer und 2 leicht verwundet wurden. * AusTrier wird die Auffin düng derStatue eines sitzenden Jupiter von ungewöhnlicher Größe ge meldet. Sie soll in einer wenige Fuß unter der Erdoberfläche liegenden rohen Mauer verbaut gewesen sein. Die Statue besteht aus feinem gelblichen Metzer Kalk und ähnelt wie alle rheinischen sitzenden Jüpitergestalten im Allgemeinen dem Zerospi'schen Zeus. — Auch ein reicher Münzfund ist unweit irier gemacht worden; am Eingang eines Schieferstollens fand man in einem zerdrückten Kupferkesfelchen 443 römische Münzen, die dem Zeitabschnitt von 250—3K0 angehören. Die meisten davon sind in Trier geprägt. * Mord auf der Eisenbahn. Der Präfekt des Eure-Departements ist am Abend des 14. Januar in der Nähe der Maisons Laffite im Eisenbahnwagen ermordet worden. Die Mörder sind noch nicht ermittelt. Raub scheint das Motiv des Verbrechens zu fein. * Ein Brautpaar auf der Flucht getödtet- In Lentini (Katanien) hat sich kürzlich nachfolgender tragischer Fall zugetragen. Ein Liebespaar sollte sich trennen, da die iltern des Mädchens ihre Zustimmung zur Heirath zurück gezogen hatten. Das Paar wollte jedoch von einer Trennung nichts wissen, und als kein Mittel mehr half, entführte der Bräutigam die Braut; sie setzten sich auf einen Maulesel und begaben sich auf die Flucht. Doch war die Sache den Eltern verrathen worden und der Bruder des Mädchens jagte den Flüchtigen zu Pferd und mit geladenem Revolver nach. Er holte sie bald ein und schoß auf das Paar; Beide stürzten getroffen zu Boden; der Mann gab sofort feixen Geist auf und das Mädchen war fo schwer verwundet, daß man an ihrem Auskommen zweifelt. Der Mörder floh und man konnte bis jetzt seiner nicht habhaft werden. * Ein Kamps zwischen einem Bauern und einer Schneegans gehört gewiß zu den Seltenheitcn. Als der Ackerer Franz Keiflin in Bartenheim am Ncujahrs- tage früh Morgens in den Stall ging, um zu füttern, hörte er von dem nebenan liegenden Garten ein Geschnatter und glaubte, eine gewöhnliche Hausgans sei entlaufen. Er sah nach und entdeckte richtig ein wie eine Gans aussehendes Thier, das bei seiner Annäherung auf ihn losflatterte und ihn zum Rückzug in die Scheune zwang. Hier stellte sich jedoch der Bauer mit einem Stock zur Gegenwehr und trieb nach längerem Kampf seine erbitterte Gegnerin in einen Winkel, wo sich dieselbe nach geschloffenem Waffenstillstand von ihren Kampfesmühen wieder erholte, während ihr Be- icger seinen Geschäften nachging. Als er nach einiger Zeit wieder nach der Gans sah, gewahrte er dieselbe hoch oben auf dem Gebälk sitzen, von wo er sie, immer noch im Glauben, er habe es mit einer zahmen Gans zu thun, auf die Straße trieb. Hier schwang sich die Schneegans, denn eine solche war es in der That, plötzlich in die Lüste. 'LeLsKrRpWche Depeschen. Berlin, 15. Januar. Au« zuverlässiger Quelle verlautet, daß der neuliche Vortrag, welchen der Kultusminister v. Goßler beim Kaiser hatte, sich aus eine kirchenpolitische Vorlage bezog, die demnächst dem preußischen Landtage zugehen dürste. Konstantinopel, 15. Januar. Gabda« Effendi überbringt dem Fürsten Alexander den Ent wurf eines Uebereinkommens, wonach der Sultan der Personalunion zustimmt, wenn sich Alexander ver pflichtet, die bulgarische Armee der Türkei zur Ver fügung zu stellen, falls Serbien oder Griechenland die Türkei angreist. England soll verlangen, baß euch die Türkei abrüste. Madrid, 15. Januar. Rascon soll zum Ge sandten in Rom, Mazo zum Gesandten in London, RanceS zum Gesandten in Washington und CreSpo zum Gesandten in Konstantinopel ernannt werde«. Es steht also ein vollständiger Personenwechsel in der Vertretung Spaniens im AuSlande in Aussicht. Zremdenliste vom 15. Januar. Ackermann, Kfm., Halle, Goldner Stern. Arand, Kfm., Apolda, Hotel R. Hirsch. Baumgarten, Kfm., Eschwege, Goldne Pforte. Basinski, Gutsbesitzer, Langekordorf, Stadt Chemnitz. Busch, Kfm , Dresden, Kronprinz. Crayen, Privatier, Leipzig, Hotel de Saxe. Cordes, Kfm., Bielefeld, Hotel de Saxe. Dietze, Händler, Adolfsgrün, Stadt Chemnitz. Dorn, Kfm., Merse burg, Hotel de Saxe. Dickel, Kfm., Leipzig, Hotel de Saxe. Eger, Kfm, Dresden, Stadt Cdemnitz. Entrich, Modistin, Brcskan, Kronprinz. Eckan, Berlin, Hotel R. Hirsch. Feigen- spahn, Kfm., Leipzig, Hotel de Saxe. Friederici, "r. >r„ Leipzig, Hotel de Saxe. Friedlein, Kfm, Leipzig, Hotel de Saxe. Fuchs, Gärtner, Naundorf, Deutsches Haus, von Feilitzsch, Landes ältester, Pfaffendorf, Hotel R. Hirsch. Frisch, Kfm,, Würzburg, Hotel R. Hirsch. Falkner, Kfm., Breslau, Hotel R. Hirsch. Gröschel, Händler, Adolfsgrün, Stadt Chemnitz. Graupner, Kfm., Dresden, Goldner Stern. Gabriel, Hotelier, Greiz, Hotel de Saxe. Grämer, Kfm., Leipzig, Hotel de Saxe. Giesecke, Kfm., Dresden, Deutsches Haus. Garlick. Kfm., Prag, Deutsches Haus. Gebhardt, Kommissionsrath, Leipzig, Hotel R- Hirsch. Handmann, Kfm., Cölln b- Meißen, Kronprinz. Herold, Kfm., Hof, Goldner Stern. Hahn, Kfm., Hamburg, Goldner Stern. Hoffmann, Kfm., Dresden, Hotel de Saxe. Jonas, Kfm., Berlin, Hotel R. Hirsch. Jackwitz, Kfm., Leipzig, Hotel R. hixsch. Jungmann, Kfm-, Dresden, Hotel R. Hirsch. Keller, Leipzig, Kronprinz. Kaden, Kfm., Berlin, Kronprinz. Kühnel, Viehhändler, Streckenwalde, Preuß. Hof Krüger, Kfm., Berlin, Hotel R. Hirsch. Kühnel, Kfm., Berlin, Hotel R. Hirsch. Kretzer, Kfm., Leipzig, Hotel R. Hirsch. Katischer, Kfm., Berlin, Hotel R. Hirsch, von König, Legationsrath, Noschkowitz- Hotel R. Hirsch. Lippisch, Kfm, Zittan, Hotel de Saxe. Müller, Kfm., Leipzig, Kronprinz. Markus, Kim., Leipzig, Hotel de Saxe. Mumby, Kfm., Gera, Hotel de Saxe. Mossce, Kfm., Berlin, ! Hotel de Saxe. Martin, Kfm., Leipzig, Hotel de Saxe. Neu barth, Kfm., Dresden, Kronprinz. Nußbaum, Kfm., Mühlhausen, Hotel de Saxe. Noffkc, Kfm. Berlin, Hotel de Saxe. Nitsche, «fm. Leipzig, Hotel R. Hirsch. Penig, Kfm, Breslau, Kron prinz. Pajali, Kfm-, Homburg, Kronprinz. Psffko, Kfm , Wal denburg, Hotel R. Hirsch. Rosenkranz, Viehhändler, Strecken walde, Preuß. Hof. Rosenfeld, Direktor. Berlin. Hotel de Saxe. Schmidt, Kfm., Halle. Kronprinz. Schwerdter, Reisender, nebst Frau, Bremen, Kronprinz, v. Schönberg, Domherr, nebst Diener, Biberstein, Hotel de Saxe. Schiller, Kfm., Hohen stein, Deutsches Haus. Schritt, Kfm-, Leipzig, Deutsches Haus. Tolkersdorf, Besitzer, Berlin, Goldner Adler. Volkmann, Rechtsanwalt, Leipzig, Hotel de Saxe. Wieruszowky, Fabrikant, Görlitz, Hotel de Saxe. Kirchliche Nachrichten. vom. II. p. Lpipluwias. Predigt-Text: Röm. 12, 1-6 Dom: früh 9 Uhr, Superintendent vr. Richter. — Beichte und Kommunion nach dem Vormittagsgottesdienst, derselbe. Ut. Petri: früh 9 Uhr, Landdiakonus Widemann aus Plauen i. V- — Beichte und Kommunion nach dem Vor- mittagsgottesdienst, Vikar Schink. Nachmittag 5 Uhr, Predigt, Pastor Walter. Wochenamt zu St. Petri: Vikar Schink. St. Nikolair früh 9 Uhr, Pastor vr. Friedrich. — Beichte und Kommunion nach dem Vormittagsgottesdienst, derselbe. St. Jakobi: früh 9 Uhr, Pastor Rosenkranz. — Beichte und Kommunion früh 8 Uhr, derselbe. — Vormittag 11 Uhr, Kindergottesdicnst. St. Johanni-: früh 9 Uhr, Lauck. Hensel. Kathol. Hirche: Sonntag, 17. Januar, früh 9 Uhr, Predigt, dann heil. Messe. Nachmittag 2 Uhr Segenandacht. Stanvesamtsnachrichten von Freiberg vom 14. und 15. Januar 1886. Geburten: Dem Schuhmachermeister Zill eine Tochter; dem Gängsteiger Richter eine Tochter; dem Schuhmacher Fröhlich eine Tochter; dem Staatseisenbahnpacker Mittelbach eine Tochter; dem Postsekretär Hillmann ein Sohn; dem Bahn arbeiter Lorenz ein Sohn. Hierüber ein unehel. Sohn und zwei unehel. Töchter. Aufgebote: Der Hutmacher Moritz Emil Enzmann und Therese Alma Hengst hier; der Cigarrenarbeiter Wilhelm Maximilian Teumer hier und die Fabrikarbeiterin Anna The rese Walther in Zug; der Staatseisenbahndiatist Karl August Paul Irmscher hier und die Wirthschafterin Aurelie Theresie Zschocke in Eppendorf. Sterbefälle: Des Hüttenarbeiter Richter Sohn, Ernst Emil, 15 I. 26 T. alt; der frühere Schuhmacher und vor malige Steuerbote 'Johann Karl Gottlob Krieg, 76 I. 11 M- l2 T. alt; des Hotelhausmeister Müller Ehefrau, Johanne Christiane geb. Köhler, 64 I. 5 M. 22 T. alt: des Hütten arbeiter Pause Sohn, Albert Max, 4 M. 3 T- alt- Aamiliennachrichten. Geboren: Ein Knabe: Hrn. Arno Schade auf Ritter gut Wedlitz. — Ein Mädchen: Hrn- Otto Stünzner in Ve /inählt: Hr. Apotheker Karl Müller mit Frl. Meta Offenhauer in Lucka (A.-Ältenburg). Hr. Eduard Alttier mit Frl. Louise Dresler in Dresden. Gestorben: Hr. August Friedrich Richter, Landeskultur- rentenbanksekretär a. D. in Dresden. Frau verehel. Landschafts maler Gebhardt geb. Lange in Dresden. Frl. Elisabeth Freiin von und zu Mannsbach in Forsthaus Trünzig. Fr. Eleonore Bartk in Dresden. Börsen-RLchrichten. .Dresden, 14. Januar. Zu dem heutigen im hiesigen Zentralschlachtviehhofe stattgefundenen M a r k t für Klein vieh waren Käufer nur in mittelstarker Anzahl erschienen und der Viehauftrieb bezifferte sich auf 1 Rind, 35 Hammel, 361 Schweine (incl. 75 Ueberständer) und 525 Kälber. Für Rinder und Hammel zeigte sich wenig Bedarf. Das Verkaufsgeschäst bei Schweinen nahm — unter Beibehaltung der am letztver flossenen Hauptmarkte gezahlten Preise — einen befriedigenden Verlauf. Kälber hingegen waren nur schwach gefragt und der Verkauf gestaltete sich, ohne daß eine Aenderung der Preise ein trat, schleppend. Schlacht- und Viehhof Chemnitz, 14.Jan. Auftrieb: 48 Rinder, 239 Landschweine, 322 ungarische Schweine, 230 Kälber, 158 Hammel. — Der heutige Kleinviehmarkt verlief in allen Viehgattungen sehr langsam. Rinder 1. Qualität ver kaufte man bei einem kanm nennenswerthen Umsätze um 1 bis 2 M. billiger, wie am letzten Montagsmarkte. — Die Preise sür Landschweine blieben unverändert, wogegen für ungarische Schweine die in letzter Zeit gezahlten Preise wegen äußerst flauen Geschäfts nicht durchgehends erzielt werden konnten. — In den Kälber- und Hammelpreisen ist keinerlei Aendernna zu verzeichnen. — Preise: Rinder: 1. Qualität 57 bis 60 Mk., 2. Qualität 46 bis 50 Mark für 100 Pfund Fleischgewicht. - Schweine: Landschweine 1. Qualität 55—57 Mk., 2. Qualität 50—52 M. und ungarische Schweine 44 bis 45 Mk. für 100 Pfund lebend Gewicht bei 40 Pfund Tara per Stück. — Kälber: 100 Pfund lebend Gewicht 30—33 Mk. — Hammel: 100 Pfund lebend Gewicht 30-32 Mk. Leipzig, 14. Januar. Produktenbörse. Weizen loko Mk. 151—160, fremder 160—180, still. Roggen loko M. 140—142. matt. Spiritus loko M. 38,50, besser. Nüböl loko Mk. 44,50, ruhig. Leinöl Mk. 51. Berlin, 14. Januar. Produktenbörse. Wetter: Frost. Weizen loko M. 143-163, Avril-Mai 152,50, Mai-Juni 155,00, Juni-Juli 157,50, - gek., still. Roggen loko 129, April-Ma, 132,75, Mai-Juni 133,50, Juni-Juli 134,25, - gek., still. Spiritus loko 38,10, Jan.-Febr. 38,10, April-Mai 39,25, Juni- Juli 40,50, gek. weichend. Rüböl loko 43,70, April-Mai 43,20, Mai-Juni 43,60, — gek., fest. Hafer loko —, April-Mai 131,50, Mai-Juni 1:13,00, matt. Hamburg, 13. Januar. Getreidemarkt. Weizen loko ruhig, holsteinischer loko 150—154. Roggen loko rnhig, mecklen burgischer loko 132—142, russischer loko ruhig, 100—106. Hafer und Gerste still. Rüböl matt, loko 44. Spiritus still, pr. Januar 28'/., Br., vr. Jan.-Februar 28'/- Br., pr. April-Mai 28'/, Br., pr- Juni-Juli 29'/« Br. Kaffee ruhig, Umsatz 3500 Sack. Petroleum fest, Standard White loko 7,35 Br., 7,30 Gd„ pr. Januar 7,20 Go., pr. August-Dezember 7,40 Gd. — Wetter: Schneeluft. Uahrpla« Ser MferrSr»h«;üge. Abfahrt nach Dresden: 5 (nur Montags u. Donnerstags), 6.12s S.SV», 10.9s, 12.51s, 2.47s, 5.33, 8.55» 9.3gs ,. ., Mrs-nuch: 8», 7.35ss, lo.sass, 1.35ss, 4.30. 5.29* 9.1sck, Ltt-Sg. ., „ Nsffewr 7.55, 12.10, 5.34, 9.3. „ „ S'eAeKMÜHie: 8.5, 1.40, 5.40, Y34 „ HatnSbrrg-DiPpolbiStvalde'KipSSors k S.12, 12.51, 5.33. Änkmft von DreSdrv:: fä.5S»j. 7.31s, ro.22, 1.31, 4.24s, 5.28», 8.57s, M2», ir,44 (nur Sonntag» und MtMschH, „ Themnttzr ^.8s>, f8.58»l, lO.kcks. '.2.494s, 5.3S, S-24ss. „ „ NoffeA: 7.2S, 11.44, 5.1, 9.2S. „ „ MereeerrmilÄr t 7 32, 11.57, 4.13, 8.37. „ „ KipSdvrs-DtYpoldiSwalde: 10.22, 4.24, 8.57 Die Fahrten von Abends S Uhr 1 Min. bis 5 Uhr 59 Min. früh smd durch fettgedruckte Ziffern angegeben. * bedeutet Eil- und i Kl^^' Halten in Muldenhütten, ss bedeutet Halte«