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nicht. — Eine Million Lungenschwindsüchtiger giebt es zur Zeit in Deutschland. So erklärt Geheim- ralh Prof. v. Leyden in einem zu Berlin gehaltenen Vortrage. Allerdings sind die Personen mitgezählt, bei denen die Krankheit erst beginnt. In den letzten 10 Jahren ist die Sterblichkeit unter den Schwind süchtigen durch die Verbesserung des Heilverfahrens u. s. w. um 20 vom Hundert zurückgegangen. — Im Concurs Otto in Dortmund sind nach der „Nationalztg." 110 Mill. Mk. angemeldet, 18,2 von der Leipziger Bank und 78,6 Mill. M. von der Kasseler Treber- trocknungsgesellschast. Letztere Forderung wie alle Scha- dcnersatzforderungen werden bestritten. — Welche Schätze noch aus dem Gebirge südlich der Ruhr der Erschließung Hamen, davon legt eine Eingabe der Aemter Sprock hövel, Haßlinghausen und Volmarstein an das preußische Eisenbahnministerium Zeugniß ab, in der diese Aemter um eine Eisenbahnverbindung bitten. Es wird darin nachgcwiesen, daß in diesem Gebiet nicht weniger als 21 Millionen Kubikmeter oder 840 Millionen Ccntner Sandstein und 580 Millionen Ccntucr Kohlen abge lagertsind. — Mit 100 Reisenden an Bord verschollen ist der amerikanische Dampfer „Alerte", der vor einiger Zeit die Philippinen verließ. Mehrere Schiffe sind auf der Suche nach ihm. — Bei Markt-Redwitz in Bayern stießen ein Personen- und ein G.üterzug zu sammen. 2 Personen sind verletzt, beide Locomotiven zertrümmert. — In Folge starker Schneefälle sind in Madrid die Verbindungen vielfach unterbrochen. Ter Wärmemesser sank in ganz Spanien, selbst in Valencia, auf 7 Grad unter Null. Tie Kälte ist um so empfindlicher, als sie plötzlich eingetreten ist. Seit 60 Jahren ist Aehnliches nicht beobachtet worden. — Wegen der Pest fälle in Häfen am Schwarzen Meer verhängte die Ge sundheitspolizei in Bremerhaven die Sperre über Herkünste aus diesen Häfen. — In Mainz wurde der der Sohn einer hochangesehenen Familie verhaftet, weil er von einem in Brüssel festgenommcnen Einbrecher be schuldigt worden war, an einem Einbrüche betheiligt ge- weseu zu sein. Ter Beschuldigte konnte nach der Frkf. Ztg. sein Alibi sofort nachweisen; gleichwohl blieb er im Gesängniß, auch wurde bei den Eltern Haussuchung gehalten. Als sich darauf seine völlige Unschuld heraus gestellt hatte, wurde er nachts 12 Uhr entlassen und ihm bedeutet, daß er nicht verhaftet, sondern in Ge wahrsam gewesen sei. Der Vater hat sich beim hessischen Justizminister beschwert. Telegramme. Berlin, 28. November. Der «estrige parlamentarische Abenv beim Reichskanzler Grafe« Bülow war sehr zahlreich besucht. Tas preußische Siaatsmivisterinm War vollzählig erschienen; zahlreiche Vertreter hatten anch die Reichsämter gesandt; unter den Abgeord neten überwogen die Mitglieder deS CentrumS und der «ationalliberaleu Partei. Ferner waren an wesend der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses Frhr. v. Manteuffel und der Landtagsabg. Frhr. v. Zedlitz Neukirch, sowie viele hohe Militärs, an ihrer Spitze der Chef des Militärcabinets, Gras Hülsen Häseler. Der Reichskanzler führte eine längere Unterhaltung mit dem Grafen Ballestrem, den Abgg. Virchow und Professor Haffe. Die Ge Mahliu des Reichskanzlers verweilte etwa bis 1V'/- Uhr unter ihren Gäste«. Berlin, 28. November. Die socialdemokratrfche ReichStagsfrection hat gestern Abend in einer Sitzung zum ZolUarifgesetz Stellung genommen. Der Bor fitzende, Abg. Singer, konnte, wie der „Vorwärts" meldet, ohne Tiscusfion fefisteüen, vast die Fraktion den Tarifentwurf in alle« seinen Theile« ablehnt und ihre ganze Kraft einsetze« wird, damit diese Vorlage nikmals Gesetz wird. Für die erste Lesung des Gesetzentwurfes bestimmte sie Fraktion Bibel, Molkenbnhr und Singer als Redner; ferner wurde btschloffe«, für Neberweisnng der gesammte« Vor lage an «i«e Commission ciuzutretc«. Berlin, 28. November. Wie das „Berl. Tagebl.ee anS politisch sehr gut informirten ttreistn erfährt, haben sich die Ausschüsse des Bundesrathes in di« fern Jahre, wie «och in keine«« früheren, sehr be müht, durch heftige Abstriche von den Forderungen der einzelnen Ressorts daS Reichsdeficit yerabzu- mindern. Ma« darf daher hoffe«, daß der Fehl betrag aus etwa 60 Millionen heruntergedrückt wer den kau«; aber auch diese Summe will man nicht in ihrem ganzen Umfange durch Matrieularbeiträge ausbringen, vielmehr wird ktwa die Halste jener 60 Millionen durw Anleihen gedeckt werde«. Insterburg, 28. November. Das Verfahren gegen Lentnaut Rasmussen, den zweiten Gegner deS Leut nants Blaskowitz, Wege« Herausforderung zum Zweikampf ist eingestellt worden, do er sich mit Blaskowitz «ach dessen Verwundung auf dem Kampf platz selbst versöhnt hat. Paris, 28. November. Professor Hervel, den das Sckwurgericht von der Anklage der Beleidigung der Armee srcisprach, wurde vom Tiseiplinargerichtshof in Dijon auf 18 Monate suspeudirt und auf zwei Fünftel seines Gehaltes gesetzt. Nizza, 28. November. Hier eirculirt das Gerücht, das Zarenpaar werde im Frühjahr nach Corsica kommen uns die Villa Patona Vizziavone bewohne«. Rom, 28. November. Blättermeldungen zufolge ist i« Palermo vom deutschen Cousul die Billa Amato auf 4 Monate gemiethet worden zum Aufenthalt für die dcutfche Kaiserin. Belgrad, 28. November. Die in englischen und srenzösischk« Blättern verbreiteten Gerüchte, daß König Alexander sich von Draga scheide« zu lassen bcabfichtigc, werdcn im Konak als unbegründet be zeichnet. Weiter wird versichert, daß der in de« nächsten Tagen hier eintreffenve russische Gesandte die Einladung an das KöuigSpaar mitbringen wird, nach Petersburg zu kommen. Bilgrad, 27. November In dcr gestrigen Senats sitzung beantragte Scnator Pawlowicz bei der Ver Handlung des Wahlgesetzes, auch den Frauen das Stimmrecht zu crtheileu. Nach lebhafter Debatte wurde dcr Antrag mit 10 Stimmen Mehrheit ab gelehnt; für die Wahlberechtigung der Frauen stimmten auch dcr Metropolitan mit seiucn Bischöfen. London, 28 November. E>« Kenner der Verhältnisse erklärte in ciuer Unterredung über die von Kitchener errichteten Blockhäuser folgendes; Der Oberbefchls- habcr müsse, uw das besetzte Land wirksam zu schütze«, 30,000 kleine Forts errichten, und va er sür jedes Blockhaus 20 Mau«; Besatzung vorge sehen habt, so erfordere dieses Shstem 600,000 Mau«, die England niemals ohne Zuflucht zur all gemeine« Wehrpflicht anfzubringe« vermöge. Kit chener wisse das auch sehr wohl, und deshalb habe er auch Kaffer« und Hottentotte« niit der Verthcidi gurg dieser Blockhäuser betraut. Loudon, 28. November. Die Anarchisten Louoovs planen für Freitag eir-e Kundgebung für die Buren. London, 28 November. Aus Durban werden jetzt Einzelheiten über den Kamps bei Heilbronn ge meldet. Danach ist das ll. Bataillon von Kitcheners Scharfschütze« nur mit knapper Mühe oer Gefangen schaft entgangen. Oberst Welson hatte zwei Schwad ronen eutsandt, um einen „kühnen" Angriff aus die Buren zu mache«, die sich inzwischen angeblich zurückzogcu und plötzlich die Engländer von drei Seiten beschossen. Die Engländer mußten sich nach kurzem Kampf zurückzieyen. Stuf Seiten der Eng »ändcr ficl der commandireudt Offizier und 6 Mann, zwci weitere Offiziere wurden schwer verwundet. Unter den Opfern befindet sich Leutnant Prinz Radziwill, der eine« Schuß durch den Mage« u«d einen durch die Ha«d erhalten hatte. London, 28. November. Nach einer Meldung aus Pretoria traf eine Patrouille Pilchers das Kom mando Joubert i« der Näh« von BoeSmauSberg im Orarj-sreiflaat und «ahm de« Commandar-te« mit zwei Korriets «nd 12 Buren gefargr«. Ein« andere Patiouille überraschte ei« Burenlager bei ParyS und machte 4 Gefangene. General Hamiltou nahm die Verfolgung der Bure« auf, wobei ihm 5 Bure« i« die Hände fiele«. Major Damant stieß in der Nähe vor, Frankfort aus den Burencomman- dautcn Roos, wobei ei« Bur getödet und 15 ge- sange« genommen wurden. Darlington, 28. November. Lord LanSdowue hielt hier gestern in einer Versammlung eine Rede und führte aus, der Krieg habe niemals di, Beziehunge« Englands zum Auslande bedroht; und sollte der Kampf auch noch Monate oder selbst Jahre laug dauern, so werdc de« Bure« doch «icht ein Atom vo« Uuabhängigkeit zugesta«den werde«. Der Minister beschäftigte sich da«« mit de« auswärtige« Bczichungen und mußte dabei zugeben, daß di« England gegenüber vom Ausland bewiesene« Feind seligkeiten (?) während der letzten Jahre das Vor gehen der englischen Söldner in Südafrika bedeutend erschwert und gehemmt habe. Newyork, 28. November. Die columbische« Auf ständischen habe« die Brücke bei Barbacoa wieder erobert. Colon, 28. November. In einem gestern stattge- habtev Scharmützel bei Bonavitta mutzten die Re- gierungötruppen unter Zurücklassung von 6000 Patronen flüchte«. Chemnitz, 28. November. Die sächsischen und thüringischen Spinnereien Wersen bei anhaltender schlechter Geschäftslage eine allgemeine Revuctio« des Betriebs, voraussichtlich bis zu 20 Procent, vornehme«. Konstantinopel, 28. Novcmber. Aus Sassum, dem Schauplatz der letzten Unruhen, werden ncuerdiugs wieder solche gemeldet. Eine Anzahl Armenier halte« sich in einer Kirche verschanzt, und werden jetzt von türkischen Soldaten belagert. Markt- und Börsenberichte. GiaaAas, 27. November. 1 BiertelHestoliter Karufftin 2 Mk. 2) Pf. bis 2 M. 40 Pf. I Psd «Mier 1 M. 20 Pf. bis 1 M. 3' Pf. Eier 2 Stück 12 Pf. bis 16 Pf. Stadt- Mischer.- > Pfd. Rindfleisch Pf. 50 bis 70 Pf , 1 Psd. Schweine- fleisch 00 Pf. bis 80 Pf., 1 Psd. SchSpsenfleifch 65 Pf bis 70 Ps., 1 Pfd Kalbfleisch 65 Ps bis 70 Pi., i Psd. Ziegen fleisch 00 Pf. bis 00 Ps. Landflcischer: l Psd. Rindfleich 00 Ps bis 00 Pf., 1 Psd Schweinefleisch 00 Pf. bis 00. bis Psd. Schöpsenfleisch 00 Ps. bis 00 Pf., l Pss. Kalbfleich 00 Pf- bis 00 Pf., 1 Pfd. Ziegenfleisch 00 Ps. bis 00 Ps. l Pfd. Roßfleisch 00 Pf. bis 25 Ps Altenburg, 27. November. 1000 Kilogramm Weizen: 158 bis 163 Mk. Roggen 138-142 Mk. Brau-Gerste: 138 -150 Mk Futter-Gerste: 120 — 135 Mk. Haser: 135—156 Mark. Chemnitz, 27. November. Notirungen der Produkten-Börse. Weizen, fremder 173 179 Mk., sächsischer 167—170 Mk. Roggen, hiesiger 143 — 148 Mk., niederländisch-sächs. u. Preuß. 149—152 Mk.. fremder 144-148 Mk., Gerste, Brauwaare, fremde 160-190 Mk, Brauwaare, sächsische 150—155 Mk. Mahl- und Futterwaare 130-140 Mk., Hafer, 146-156 Mk. neuer 134—144 Mk, neuer, verregnet 0:0—l 00 Mk. Mai«, grobkörnig 138—142 Mk., mittel 138—142 Mk., Cinquantin 136—140 Mk., Erbsen, Kochwaare 190—220 Mk, Mahl- und Futterwaare 165 175 Mk Roggenkleie 98-99 Mk., Weizenkleie, grob 93—97 Mk. Raps 100 OLO. Alles per 1000 Kilo netto. Obige Preise verstehen sich für Quantitäten von 10,000 Ko an. Mehl: Kaiser-Auszug Mk. 30.00. Weizenmehl 00 Mk. 25.50 bis 26.50, do. 0 Mk. 24.00 bis 25.00, Roggenmehl 0 Mk. 23.00 bis 23 25, do I Mk. 21.00 bis 21.25 pro 100 KZ: netto. Leipzig, 27. November. 20 Franc-Stücke per 1 S. OO,O0G. Oesterr. Bank- und Staatsnoten per 100 Kr. ö. W 85,30G. russische Bank- und Staatsnoten per 100 Rubel 216.25G. Kirchenvorstandswahl. Als durchaus bewährt werden die ausscheidenden Herren König!. Musikdirector Reichardt, Buchbindermeister Hobusch zur Wiederwahl empfohlen. An Stelle des ebenfalls ausscheidenden Herrn Commerzienrath Hermstedt, welcher leider seine Wiederwahl abgelehnt hat, wird Herr Fabrikbesitzer Alfred Leonhardt in Vorschlag gebracht. verkaufe und vertausche. Milchvieh-Berkans im Gasthof „3 Lilien" Penig. Ich zeige hierdurch ergebenst an, daß ich in diesem Jahre mit meinem letzten großen Transport Kühen und Kalbe», ganz hochtragend und viele mit Kälbern, Sonnabend früh, den 30. November, eintreffe und selbige zu einem soliden Preise Hochachtend Viehhändler aus Mühlau. Heute Donnerstag: llm 8gIonW!sk. Sonnabend kleine Preise: Karl Stülpner. Sonntag: Der Ratten fänger. Abends: Hasemanns Töchter. Wenter in Menöcrg, Ker Hot. Freitag, den 29. November: IWmnn als KMer. Erstklassige Neuheit. Großer Erfolg. Montag in Langenchursdorf: Im Ml88SlI Kö88'l. Das Neueste in vrsvLttsu. Leone ÜuzvskU billizzte Welzel V. verw. Herold. Zieaenfelle kauft, wie bekannt, zum höchsten Preis Bernhard Brumm. Brenn-Spiritus, fl Liter 30 Pf., bei Max Roth, Adler-Troguerie. Dm! M-Kchutver, D«! anerkannt bestes Putzmittel für alle Metalle. Zu haben bei Oscar Kirchhof. >8kbniHtk Nikitin, u. s. w. kauft und verkauft I. Hermann Hahn. WiPmin NMMrg. Heute Abend (anstatt Sonnabend) Bals lotage. Vs9 Uhr Probe im Saale, c W^Der Vorstand. Dank. Für die vielfachen Beweise der Liebe und Theilnahme beim Tode und Begräb nisse unseres lieben Gatten und Vaters, des Schloßwächtcrs Hermann Ackermann sagen wir hierdurch Allen unseren herz lichsten Dank. Besonders aber danken wir der Schwester Bertha für die treue Pflege des Verewigten, sowie den ge ehrten Fürstlichen Beamten für die zahl reiche Begleitung zur Ruhestätte. Waldenburg, Limbach, Zwickau und Glauchau, den 28. November 1901. Die trauernden Hinterlassenen. Familiennachrichte«. Verlobt: Hr. Kaufmann Julius Schuricht in Berlin mit Frl. Thekla Uhlich in Chemnitz. — Hr. RechtSanwalt Or. für. Karl Reyer in Leisnig mit Frl. Rosa Ziegler in Neudörfchen. — Hr. Eduard Feustel mit Frl. Rosa Baum gärtel in Langenfeld i. V. . Gestorben: Hr. Geh. .Regierungsrath Heinrich William Dirksen m Dresden. — Frl. Marie Lincke in Dippoldiswalde. — Frau Auguste Emilie verw- Heydrich geb. Schreiter in Krögis. — Frau Corona Roscher geb. Eisenbeiß in Dresden-N. — Hr. Pastor sm. Benno Theobald Crustus in Dresden. - Hr. vr. weck. Hugo Sarfert in Zwickau-Pölbitz. BerantwortUch für Redattion, Druck und Berlar L. «Lauer In Waldeubur«. Hier,« ei«« B«ilag«.