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2062 PAPIER-ZEITUNG Nr. 67/1919 Verband*der Aussteller der^Leipziger Großmesse Der Verband der Aussteller der Leipziger Großmesse, Sitz Altona a. E., teilt mit, daß die Herbstversammlung am Montag, den 1. September 1919, abends 8 Uhr, im kaufmänni schen Vereinhause zu Leipzig, Schulstr. 5, stattfinden wird. Tagesordnung: Eröffnung durch den Vorsitzenden Bericht des Geschäftsführers. Die Mietesteigerungen seitens der Meßpaläste. Die Errichtung eines neuen Verbandsmeßpalastes. Trennung der neuen Geschäftszweige auf der Messe. Wohnungsteuerung in Leipzig und deren Abstellung. Zentralstelle für Interessenten der Leipziger Mustermesse. Die Aussichten der Meßaussteller nach Friedensschluß (Referat und Aussprache). Die neuen Aussteller-Ausweise und -Abzeichen. Verschiedenes. Eine zahlreiche Beteiligung aller Aussteller an der Sitzung ist wünschenswert, Die Nürnberger Firmen des Schreibmaschinenfaches kamen am 7. August zusammen, um über die notwendig gewordene Fach organisation zu beraten. Nach reger Aussprache wurde beschlossen, dem Bayerischen Büromaschinen-Händler-Verband München bei zutreten und für Nürnberg eine Ortsgruppe zu bilden. Vorerst gehören der Ortsgruppe Nürnberg nur solche Firmen an, die eine deutsche Schreibmaschine als Alleinvertreter verkaufen. Die Leitung des Nürnberger Vereins setzt sich zusammen aus: Herrn Ludwig Gutmann, i. Fa. S. Gutmann, als Vorsitzenden, Herrn Konrad Kurz, i. Fa. Ludw. Carl Beck, als Stellvertreter, Herrn Ernst Scheffler, i. Fa. Fortschritt Nürnberg, Schriftfübrer, Herrn Georg Bartsch, i. Fa. Georg Bartsch. Stellvertreter. In die Tarifkommission wurde ferner berufen: Herr Fleiß, Geschäftsführer der Adlerwerke, Filiale Nürnberg. Die Aufgabe der Nürnberger Organisation wird sein, zunächst rein örtlich das zu erreichen, was zur Gesundung des Schreibmasehi- nenfaches unbedingt notwendig ist. Im Verbände des Bayerischen Büromaschinen-Händler-Verbandes will man weiter gesteckte Ziele erringen helfen. Hoffentlich folgen dem Beispiele die Fach- koliegen im übrigen Bayern, damit recht bald eine lückenlose Ver einigung in unserm engeren Vaterlande und damit auch im Reiche erzielt wird, —er, Treffbörse an der Leipziger Herbstmustermesse. Am Sonntag, den 31. August, dem Eröffnungstage der Leipziger Herbstmuster messe, und am Montag, den 1. September, findet für die Meß ausstellerund Einkäufer in der Leipziger Handelsbörse wieder eine sogenannte Treffbörse statt. Der Wert dieser Einrichtung besteht darin, daß der Einkäufer hier die Inhaber und Leiter der Unter nehmungen seines Geschäftszweiges antrifft und Gelegenheit zu gemeinschaftlicher Aussprache hat, zu der während des eigentlichen Meßverkehrs nicht immer Zeit bleibt. Für alle auf der Messe ver tretenen Warengruppen sind besondere Treffstellen eingerichtet und durch das Meßamt zu erfahren. Die Leipziger Meßausstellung von F. Soennecken in Bonn be findet sich im Meßhause Stentzlershof in den Zimmern 171 bis 175. Außer den in bewährten Formen hergestellten Rundschriftfedern, Eilfedern und Schreibfedern kommen Briefordner im Ausheb- und Hebelsystem, Schnellhefter, Locherund sonstiger Registratur- und Bürobedarf, insbesondere Kopiermaschinen, Kartenregister und Dauerkontenbücher, ferner Schreibwaren aller Art zu rSchau. Berliner Papiermesse 23. und 24. August 1919 Wie bereits mitgeteilt, findet die diesjährige, von den Orts gruppen Groß-Berlins des Reichsbundes Deutscher Papier- und Schreibwarenhändler veranstaltete Einkaufsmesse am 23. und 24. August 1919 in den Gesamträumen des Berliner Klubhauses Ohmstr. 2 statt. Die Berliner Papiermesse ist eine Einrichtung, welche der nunmehr in den Reichsbund aufgegangene Berliner Zentralverband der Papier- und Schreibwarenhändler Deutschlands ins Leben gerufen hat. Er hat damit einen Gedanken verwirklicht, der viele Kollegen seit langen Jahren beschäftigt bat, und der wie keiner geeignet ist, den klarsten Beweis für die Wichtigkeit des engen Zusammenschlusses der Standesk oll egen zu erbringen. Unter den Kollegen Groß-Berlins, soweit sie sich jedenfalls den bestehenden Organisationen angeschlossen haben, befindet sich wohl keiner, derauf die ihm durch die Berliner Pa piermesse gebotene reichhaltige, alle Zweige unseres Faches umfassende Warenschau verzichten möchte. Sie haben erkannt, daß sie nur dann mit einer günstigen Entwicklung ihres Geschäfts rechnen können, wenn sie sich über alle einschlägigen Artikel unseres Faches, insbesondere über Neu erscheinungen sowie über Güte und Preisunterschiede der einzelnen Warengattungen umfassend unterrichten. Vor Einführung der Papiermessen war ihnen dies nur in ganz unvollkommenem Maße möglich. Da die Reisenden nur verhältnismäßig kleine Kol lektionen vorlegen können, war man darauf angewiesen, die Muster zimmer der einzelnen Firmen zu besichtigen, was bei der Vielseitig keit unserer Faches mit großen Zeitverlusten verknüpft war. Viele Kollegen haben denn auch auf diese Besuche wegen Mangels an Zeit verzichten müssen. Ein großer Teil dagegen hat sich darauf be schränkt, ausschließlich den Musterkoffer des Reisenden als Quelle des Einkaufs und der Branchekenntnisse zu benutzen. Daß ein solches Geschäftsprinzip im höchsten Maße nachteilig wirken und wenn auch nicht immer einen Rückgang, so doch einen Stillstand in der Entwickelung des Geschäfts im Gefolge haben muß, braucht eigentlich kaum gesagt zu werden. Wer die Straßenzüge Groß- Berlins durchwandert, wird feststellen, daß trotz einer seit einigen Jahren sich bemerkbar machenden Besserung die Zahl der großen oder größeren Detailgeschäfte unseres Faches immer noch verhält nismäßig gering, dagegen die der ganz kleinen Geschäfte außer ordentlich groß ist. Würde jeder Kollege nach den Grundsätzen handeln, wie sie sich nach dem Vorgesagten für einen tüchtigen Geschäftsmann ergeben, so würde sich dieser Zustand bald ändern Darum kann denjenigen Kollegen, die nie aus ihren vier Wänden herauskommen undsich meist in Unkenntnis der wirklichen Ursachen über schlechten Geschäftsgang beklagen, der regelmäßige Besuch der alljährlich im Frühjahr und Herbst stattfindenden Groß- Berliner Papiermessen nicht eindringlich genug empfohlen werden: Die überaus starke, von Jahr zu Jahr steigende Beteiligung der Fabrikanten und Großfirmen zeigt, daß auch diese Kreise den Wert der Berliner Papiermesse erkannt haben. Sie haben die Ueberzeugung erlangt, daß es ihnen nur durch die Teilnahme an der Papiermesse ermöglicht wird, ihre Waren einem so großen Kreise von Abnehmern in übersichtlicher Weise vorzuführen und daß es auf diesem Wege am leichtesten möglich ist, den Kunden kreis zu erweitern. Obwohl die Nennungsliste noch nicht abgeschlossen ist, so ergibt die Zahl der bis heute vorliegenden Anmeldungen schon jetzt, daß die diesmalige Papiermesse an Reichhaltigkeit alles übertreffen wird, was die früheren Messen geboten haben. Aus der schier un erschöpflichen Zahl der zur Ausstellung gelangenden Sachen seien nur die folgenden hervorgeh oben: Luxus- un d Feinpapiere in Ka s- setten, Packungen und Mappen, Tisch - und Mundtücher, Tisch- läufer, Krepp- und Seidenpapiere, Lichtschirme, Mal- und Zeichen artikel, Tinten, Klebstoffe; Siegellacke, Farbkästen, Vervielfälti gungsapparate, sowie alle nur erdenklichen Bürobedarfsartikel, Bleistifte, Crayons usw., Radiergummi, Schulartikel, Bilder- und Postkartenrahmen, Ansichts-, Kunst- und Glückwunschkarten Kunstblätter, Poesie-undPostkartenalben,Zensuren-und Ordnungs mappen, Petschafte, Gummistempel, Büromöbel, Papierwäsche, Dauerwäsche, Musikinstrumente, Fröbelmodellier kästen, Spiel waren usw. Die Messe wird jedenfalls sämtliche Artikel zeigen, welche in einem modernen Papiergeschäft vorhanden sein müssen. Der Besuch der Messe ist auch den auswärtigen Kollegen, von denen ja schon viele zu den ständigen Messebesuch ein gehören, angelegentlich st zu empfehlen. Da viele dieser Kollegen voraussicht lich den Sonntag zum Besuch der Messe benutzen werden, ist den Kollegen Groß-Berlins anzuraten, zur Vermeidung allzugroßen Andrangs die Messe möglichst am Sonnabend zu besuchen. Diejenigen Kollegen, welche es noch immer nicht über sich gewinnen konnten, den Wert einer gut geleiteten Standesvertretung zu erkennen, werden ferner Gelegenheit haben, sich auf der Papier messe über Zwecke und Ziele unseres Reichsbundes, seine Einrich tungen und Erfolge zu orientieren. Der Landesverband Brandenburg des Reichsbundes deutscher Papier-und Schreibwarerhändlerunter- hält auf der Messe ein besonderesBüround wird jedem Kollegen mit allen gewünschten Aufklärungen dienen, auch Beitrittserklärungen für die einzelnen Ortsgruppen Groß-Berlins entgegen nehmen. In der heütigen Zeit politischer Verworrenheit und wirtschaftlichen Tiefstandes sollte es keinen einzigen Kollegen mehr geben, der sich von der Zugehörigkeit zu seiner Standesorganisation ausschließt. Gegenüber den gera deunserem Stande zur zeit drohenden Gefahren, es sei nur an das Schulbüchermonopol der Gemeinden und die Angestelltenfrage erinnert, kann mir der engste Zusammenschluß, die willige und opferfreudige Mitarbeit aller Kollegen zum Erfolge führen! A. D. Probenschau Kopierbücher aus starkfädigem Gewebe (Nessel?) zeigten sich bei der Erprobung bestens verwendbar; sie saugten sich nicht so voll Wasser wie die filzigen Baumwolltücher, die ja seit dem Krieg nicht mehr aufzutreiben sind, geben aber doch genügend Feuchtig keit ab, um gut lesbare Kopien auch von Maschinenschrift zu be kommen. So darf man auf das Erzeugnis empfehlend hinweisen, zumal der Preis nicht zu teuer gestellt ist. Lieferant des Erzeugnisses ist die Firma Walter Schey in Breslau 13, Goethestr. 49. Der Sicherheits-Goldfüllfederhalter „Reflex“, hergestellt von der Simplo Füllfederhalter-Gesellschaft verspricht durch seine eigenartige Ausführung ein volkstümlicher Halter zu weiden. Die Firma Otto Menzel & Co. in Nürnberg hat das Weltmonopol des „Reflex“ erworben; sie stellt in Stentzier's Hof Erdgeschoß (Ein gang Lichthof, Stand 47 —52) aus, wo sie auch mit ihren eigenen Ruf genießenden Erzeugnissen, mit modernen Korbwaren für den Bürobedarf und Schreibwaren gut vertreten sein wird.