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Reichsbund Deutscher Papier- und Schreibwaren- Händler Sitz Frankfurt a. M: Die vielen Veröffentlichungen betreffend die Meldepflicht bei der Kriegswirtschaftsstelle für das Deutsche Zeitungsgewerbe haben auch eine Menge Zuschriften aus unseren Mitgliederkreisen an die Geschäftsstelle zur Folge gehabt, so daß es uns nicht möglich ist, dieselben einzeln zu beantworten. Wir haben schon vor Monaten namens des Hauptausschusses an die zuständigen Stellen eine Eingabe gerichtet, mit welcher wir beantragten, die allerdings lästige Meldepflicht aufzuheben. Auf diese Eingabe ist es mit in erster Linie zurückzuführen, wenn die frühere monatliche Meldepflicht in eine vierteljährliche umgewandelt wurde. Sofort nach Bekanntwerden dieser Entschei dung haben wir unseren früheren Antrag auf Aufhebung der Melde pflicht wiederholt und infolge der Aussprache in den Zeitungen nochmals auf die dringend notwendige Klärung der Sachlage hin gewiesen. Wie uns von amtlicher Stelle mitgeteilt wird, soll unser Antrag in einer noch im Laufe d Mts. stattfindenden Sitzung besprochen werden, und empfehlen wir unseren Mitgliedern, zunächst diese Entscheidung, welche wir alsbald bekanntgeben, abzuwarten. Reichsbund Deutscher Papier- und Schreibwaren-Händler Max Keilfr Wilhelm Link Vorsitzender (Geschäftsführer ♦ * * Die für den 18. Juli einberufere Gürdurgsteninnlurg des Landesverbandes Hessen-Nassau war rur schwach beu cht. Dieser bedauerliche Umstand war auf die erheblichen Verkel sstörurgen zurückzuführen, unter welchen wir in mer noch leiden Irsbesondere mußte die Tatsache festgestellt weiden, daß zabheicbe Mitglieder noch nicht eine einzige Nummer des Papierbändlers enhalter batten und demzufolge ohne Kenntnis der Tagerordrur g für die Giündurgs- Versammlung waren. Dieser Umstand batte dann auch zur Folge, daß die endgültige Abgrer zurg des Landesverbardes einer späteren Entschließung voi behalten weiden mußte. Die Versammlung wurde kuz rach 5 Uhr von dem Bundes vorsitzenden Herrn Max Keller eröffnet, welcher die anwesenden Mitglieder begrüßte und insbesondere den eischiereren Vertretenn von Cassel, Gießen, Mainz und Wiesbaden für ihr Ei scheinen dankte. In seinen weiteren Ausführungen legte Herr Keller die Günde dar. die es dem Vorstande’ wünschenswert erscheinen lassen, die Provinz Hessen-Nassau und das frühere Großherzogit m Hessen in einen Landesverband zu vereinigen. Zum Schlüsse bat Herr Keller um Mit teilung der Ansichten, besonders der erschienenen auswärtigen Teilnehmer. Als erster Redner sprach der Vorsitzende der Ortsguppe Gießen. Herr Noll, welcher bedauerte, daß dieEinladüngen erst so spät einge troffenseien, sodaß die einzelnen Ortsgruppen nicht voi li er eingehend zu der Tagesordnungahätten Stellung nehmen können. Redner per sönlich ist für die Vereinigung von Hessen und Hessen-Nassau, da die Hauptsache sei, daß die Vereinigung auch gut und sachgemäß geleitet werde. Herr Müller, Vorsitzender der Ortsgruppe Cassel, machte darauf aufmerksam, daß der Zusammenschluß von Hessen und Hessen- Nassau beispielsweise auch im Buchdruckerverein durcbgefübit sei, dessen Kreis sich bekanntlich auf einen ähnlichen Beziik ausdehnt. Herr Keller gab zur Kenntnis, daß die Ortsgruppe Eschwege sieh zu diesem Punkte schriftlich geäußert habe und ersucht den Geschäftsführer den angegebenen Brief dieser Ortsguppe zur Ver lesung zu bringen. Der Brief der Ortsgruppe wild verlesen. Die Ortsguppe spricht sich für die Gründung eines Verbandes nur für die Provinz Hessen- Nassau mit Anschluß des früheren Fürstentums Waldeck aus. Herr Keller bemerkte zu diesem Brief, daß die Kollegen von Eschwege, welche etwas abseits liegen, die Sache hierdurch von einem anderen ■Standpunkte betrachten. In Frankfurt sähe man in der Vereinigung von Hessen undHessen-Nassau keinerlei Schwierigkeit. Bei Befolgung der Anregung aus Eschwege käme der Süden der Provinz Hessen- Nassau, wie z. B. Wiesbaden zu kurz Redner weist darauf hin, daß Gießen undMai bürg sehr viele gemeinsame Interessen haben, und vielleicht noch mehr sei dies der Fall mit Offenbach und Frankfurt a. M. die geschäftlich zusammengehören, trotzdem in beiden Fällen der eine Platz zu Hessen und der andere zu Hessen-Nassau gehört. Man dürfe hierbei nicht kleinlich sein und müsse immer das große gemeinsame Ziel vor Augen haben. Von Darmstadt sei noch ein Brief des hessischen Papiervereins eingegargen, der sich ebenfalls für den Zusammenschluß von Hessen und Hessen-Nassau unter dem Namen Hessen — Hessen-Nassau ausspricht. Nach einer weiteren ausführlichen Aussprache, an welcher sich die Herren Lautz, Darmstadt, Becker, Frankfurt, Baizar, Frankfurt, Noll, Gießen. Müller, Cassel, Geis, Frankfurt und der Vorsitzende Herr Keller zum Tei) wiederholt beteiligen, gelangte schließlich ein Vermittlungsvorschlag des Geschäftsführers Henn Link zur ein stimmigen Annahme, nach welchem der Landesverband Hessen- Nassau heute gegiündet, die Abgrenzung desselben aber späteren Vereinbarungen Vorbehalten winde. Im Anschluß hieran wurde der vorbereitete Satzungsentwurf durch den Geschäftsführer verlesen und mit wenigen Aenderungen in der nachstehenden Form argenommen. Herbstmustermesse in Leipzig Anmeldung von Ausstellern. Soweit sich die zur bevorstehenden Herbstmesse ausstellenden Firmen noch nicht für das Amtliche Leipziger Meß-Adreßbuch angemeldet haben, werden sie gebeten, umgehend den maßgebenden Vordruck vom Meßamt für die Muster messen in Leipzig, Markt 4, zu verlangen, damit sie noch im Nachtrag zu dem Adreßbuch veröffentlicht werden können. Russisches Meßadreßbuch Das Meßamt hat ein Meßadreßbuch in russischer Sprache herausgegeben. Neben seiner Eigenschaft als Führer durch die Mustermesse wird es als Werbemittel bei der Neu anbahnung der Handelsbeziehungen mit Rußland wertvolle Dienste leisten. Es kostet 4 M. Meßwohnungen. Durch den Wohnungsnachweis des Meßamts können Wohnungen (und private) für die Dauer der Anwesenheit in Leipzig bestellt weiden. Bestimmungen über die Beteiligung am Reklamezug mit Plakat trägern traf das Meßamt, das auch mit der Durchführung des Um zuges der Plakatträger betraut wurde. Das Meßamt wird die bisher von der Stadt erhobene Anmeldegebühr von 1 M. für den Träger einzieh eh. Ohne Erlaubnis des Meßamts dürfen Träger den Re klamezug nicht benutzen; außerhalb desselben zu gehen, ist unzu lässig. Das Meßamt stellt geeignete Plakatträger für den Unizug, so daß die Ausstellerfirmen, die von dieser Reklame Gebrauch machen wollen, der Mühe enthoben sind, sie sich selbst zu suchen. Es genügt, wenn sie das Meßamt beauftragen, ihnen die gewünschte Anzahl Träger für den Umzug zu beschaffen. Für die Träger, sowie deren Ueberwachung berechnet das Meß amt pro Mann und Tag 16,50 M. Die Träger werden für die ganze Dauer der Meßwoche, also von Sonntag früh 7 Uhr bis Sonnabend mittag 12 Uhr gestellt. Für einzelne Tage können keine Träger ge stellt undauch nicht zugelassen werden. Werden die Träger vom Aus steller selbst gestellt, so sind für Kontrolle undUeberwachung auf den Mann und den Tag 4,50 M. zu zahlen. Das Meßamt hat auch die Beschaffung der Schilder, der Träger- Ausstattung usw. in die Hand genommen. Es hat sich dazu die Mit wirkung berufener Werbekünstler und geeigneter Werkstätten für Schilder, Attrappen usw. gesichert, die eine wiiksameund geschmack volle Ausstattung der Träger-Reklame verbürgen. Die Entwurfs- und Modellmesse, welche in Verbindung mit der diesjährigen Frühjahrs-Mustermesse erstmalig als Versuch statt fand, soll weiter ausgebaut werden; zur Herbstmesse wird sie im Festsaal und auf der Diele des Neuen Rathauses abgehalten werden Die auszustellenden Gegenstände unterliegen der Beurteilung durch eine zentrale Jury in Leipzig. Künftig erfolgt cie Prüfung durch örtliche Aufnahmeausschüsse in den einzelnen Kunstzentren Deutsch lands. Künstler des Werkbundes haben sich bisher bereit erklärt, als Juroren tätig zu sein. Auszustellende Entwürfe müssen spätestens am 16. August beim Meßamt in Leipzig eingehen. Freigabe von Heeresbeständen an Papier- und Schreibwaren. Von dem Reichsverwertungsamt, Landesstelle Sachsen, werden nächstens aus Dresdner Heereslagern größere Bestände an Papier waren, Schreibgegenständen. Packpapier, Farbbändern, Schreib- und Lichtpauspapieren usw. abgegeben. Die Bestände sollen der gesamten Papier verarbeitenden Industrie sowie dem Papierwaren- handel der sächsischen Kreishauptmannschaften Dresden, Leipzig und Bautzen zugänglich gemacht werden. Die Kreishauptmann schaften Chemnitz und Zwickau werden später in entsprechender Weise aus anderen Heereslagern beliefert. Zu diesem Zwecke soll in Dresden eine Ausstellung von Mustern der abzugebenden Waren veranstaltet werden, wobei Bestellungen aus den Kreisen des ein schlägigen Handels, Gewerbes und der Industrie angenommen werden. Nach Maßgabe der vorhandenen Bestände und der auf- gegebenen Bestände wird dann die Verteilung stattfinden. H.