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Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft Sektion III Leipzig, Eichendorffstr. 39 in Gemäßheit des § 27 der Satzung der Papierverarbeitungs- Berufsgenossenschaft beehren wir uns, unsere Mitglieder zur Teil nahme an der Dienstag, den 12. August 1919, vormittags II Uhr, im Sachsenzimmer des Deutschen Buchgewerbehauses in Leipzig. Dolz- straße I I, stattfindenden diesjährigen Sektionsversammlung hierdurch ergebenst einzuladen. Tagesordnung: I. Vortrag des Geschäftsberichts für das Jahr 1918 2. Prüfung und Abnahme der Jahresrechnung für 1918 3. Feststellung des Haushaltplans für 1929 4 Wahl eines Ausschusses von 3 Mitgliedern und 3 Ersatz männern zur Prüfung der Jahresrechnung für 1919 5. Etwaige Anträge 6. Verschiedenes l.eipzig, den 16. Juli 1919 Papierverarbeitungs- Berufsgenossenscha/t Sektion III Leipzig Der Vorstand: Carl Reichel. Vorsitzender * * * Sektion VIII, Nürnberg Wir beehren uns hierdurch, die Mitglieder unserer Sektion zu der am Montag, den 11. August 1919, vormittags 10 Uhr, im Saalbau des Industrie- und Kulturvereins in Nürnberg. Zimmer Nr. 2, im II Stock stattfindenden Sektionsversammlung ergebenst einzuladen. Tagesordnung: I Verwaltungsbericht, Prüfung und Abnahme der Jahres rechnung für das Jahr 1918 2 Feststellung des Voranschlages für dieVerwaltungskosten der Sektion für das Jahr 1920 3 Wahl der Prüfungskommission 4 . Bestimmung der öffentlichen Blätter, durch welche die Be- ■ kanntmachungen des Sektionsvorstandes erfolgen sollen ö 'Anträge von Mitgliedern und Allgemeines Nürnberg, den 12. Juli 191 > Papierverarbeitungs- Berufsgenossenschaft Sektion V111 Der Vorstand; Eugen Mayer. Vorsitzender Vereinigung für die Zollfragen der Papier ver arbeitenden Industrie und des Papierhandels Berlin W 9, den 16. Juli 1919 Linkstr. 22. Der Vorstand hat sich durch schriftliche Abstimmung dafür entschieden, die diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung im Herbst abzuhalten, da dann voraussichtlich die handelspolitischen Fragen sich besser übersehen lassen, als in gegenwärtiger Zeit, wo die Lage völlig ungeklärt ist Hans Kraemer, Vorsitzender E. Hager. Syndikus Papierindustrie-Verein, E. V. Berlin W 9. den 16 Juli 1919 Linkstr. 22. Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung ist durch Be schluß des Vorstandes auf den Herbst verlegt worden, da die gegen wärtige ungeklärte wirtschaftspolitische Lage sowie die schwierigen Reiseverhältnisse es nicht zweckmäßig erscheinen lassen, die Haupt versammlung jetzt einzu berufen. Max Krause, Vorsitzender E. Hager, Syndikus Eine englische Sammlung deutscher Kataloge. Das „Board of Trade" hat dem ,,Departement of Overseas Trade“ über 950 deutsche Kataloge übermittelt, um den englischen Fabrikanten Gelegenheit zu geben, sieh mit der geschickten deutschen Reklame vertraut zu machen. 60 Millionen Mark Erwerbslosenunterstützung für das Jahr 1919 entfallen auf die Stadt Leipzig (einschließlich 1 054 852 M. Ver waltungskosten). Die Hälfte der riesigen Summe belastet das Reich, 20 Millionen hat der sächsische Freistaat und 10 Millionen die Stadt Leipzig zu tragen. Die Ausgaben für die Erwerbslosenfürsorge können nur durch allgemeine Steuern wieder hereingebracht werden, da im Gegensatz zu den übrigen Zweigen der deutschen Sozialversicherung weder von den Arbeitgebern noch von den Arbeitnehmern Beiträge für die Erwerbslosenunterstützung geleistet werden. S. Papier für die Reklame Von Siegmund Ferenczi Während des Krieges hat die Reklame fast völlig geruht, und auch in der Zeit des Waffenstillstandes hat sich hierin nichts geändert. Nur die minderwertigen oder noch unbekannten Ersatzstoffe haben sich der Reklame in größerem Maße bedient, denn wer gute Ware hatte, brauchte sie nicht anzubieten, man kam ihm ins Haus. Nun, wo der Friede geschlossen, und die Blockade aufgehoben ist,und wenn es wieder Kohlen genug gibt und die Eisenbahn Güter und Menschen halbwegs flott verfrachtet, wenn die Arbeiter nicht mehr für politische Zwecke streiken, erst dann können wieder Güter in solcher Menge hergestellt werden, daß cs für den Unternehmer lohnt, Reklame großen Stils zu machen. Aber auch diese Zeit wird kommen, und da wird sich mancher Werbefachmann die Frage vorlegen: wird da nicht die im Kriege so viel besprochene Papiernot noch in solchem Maße bestehen, daß das Papier, dieser unersetzliche Träger der Reklame, nicht in der nötigen Menge und Güte oder nur zu unerträglich hohem Preise zu haben sein wird? Um die Grundlagen für die Beantwortung dieser Frage zu gewinnen, erscheint es nötig zu prüfen, inwieweit der Krieg und die Revolution die Bedingungen für die Herstellung der für die Reklame wichtigsten .Papiersorten verändert hat. Die meistbenutzte und ergiebigste, wohl auch die bequemste Art der Reklame ist das Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften. In den letzten Kriegsjahren wurde das Zeitungspapier so knapp, daß sein Verbrauch behördlich geregelt werden mußte, damit auch die kleineren und kapitalschwachen Zeitungsverleger zu ihrem Recht kämen. Die Zeitungsverleger erwirkten auch durch den Hinweis auf ihre politische Bedeutung, daß sie das Papier von den Fabriken zu einem mäßigen Preis erhielten, und das Reich sowie die Bundesstaaten zahlten einen Zuschuß zum Papierpreis, erst bar an die Verleger, dann durch Verschaffung billigen Papierholzes für die Zeitungspapier fabriken und Bevorzugung dieser Fabriken bei der Lieferung von Kohlen und bei der Beförderung ihrer Waren. Trotzdem litten die meisten Zeitungen während des Krieges unter Papiermangel, weil ein zu großer Teil des Papierstoffes für unmittelbare Kriegszwecke (zu Sprengstoff und zu Säcken sowie zu Geweben verschiedenster Art aus Papiergarn) verarbeitet wurde. Daß auch heute noch Papier mangelbesteht, rührt in der Hauptsache daher, daß sehr viele Fabriken infolge von Kohlenmangel still stehen. Kommt die Arbeit in Deutsch - land wieder in geregelten Gang — und erst dann wirdauch die Reklame kräftig in Erscheinung treten so wird es auch an Papier für die Zeitungsanzeigen nicht fehlen, da die Rohstoffe des Zeitungspapiers, in erster Linie das Holz und die daraus bereiteten Halbstoffe in hin reichender Menge im Inlande gewonnen werden können. Die Papier fabriken werden sich gern der Herstellung von Zeitungspapier zu- wenden, wenn der Höchstpreis dafür aufgeh oben wird, sie also daran ebenso reichlich verdienen können wie an den anderen Sorten. Die Zeitschriften waren in ihrem Papierbezug weniger einge schränkt als die Zeitungen, ihnen wird jetzt schon etwas mehr Papier zugeteilt, und es steht in Aussicht, daß ihnen bald völlige Freiheit im Papierverbrauch zuteil wird. Der Papierverbrauch der Zeitschriften ist ja unbedeutend im Vergleich zu dem der Tagespresse. Uebrige ns dürfte kaum eine Zeitschrift An zeigen auf träge infolge von Papier mangel abgelehnt oder wesentlich hinausgeschoben haben. Für Kataloge und Preislisten, die zu dem wichtigsten Rüstzeug der Kundenwerbung gehören, wird vielfach ähnliches Papier verwen det wie für Zeitschriften. Dieses Papier wird wohl seinen auf das Sechs- bis Siebenfache des Friedenspreises gestiegenen Preis solange behalten, als die Kohlenknappheit dauert, aber die noch zum '1 eil bestehenden Beschränkungen des Verbrauchs werden bald fallen und nur die ungern ein hohen Druckpreise werden der ausgedehnten Ver wendung von Katalogen bei denjenigen im Wege stehen, die die Preise ihrer Waren nicht leicht den Unkosten entsprechend erhöhen können. Das Chromo-und Kunstdruckpapier, das zu fein ausgestatteten, klischeereichen oder in Steindruck hergestellten Werbedrucksachen genommen wird, ist zurzeit seh wer zu erhalten und sehr teuer, weil es an Kasein fehlt, das als Bindemittel für die Streichschicht des Papiers dient, und weil der Tierleim, der an Stelle des Kaseins treten kann, sehr hoch im Preise steht. Beide Stoffe dürften bei Wiederkehr des freien Handels verfügbar und damit auch das gestrichene Papier, ebenso der Chromokarton für Plakate, für Reklamezweckefrei weiden. Nun noch einige Worte über das Papier der geschäftlichen Briefe. Schon nach einjährige)' Dauer des Krieges waren die in Deutschland lagernden Vorräte an amerikanischem Harz erschöpft, und seitdem sind die Papiere immer schwächer geleimt worden. Das aus dem ein heimischen Kiefern- und Fichtenwald gewonnene Harz genügte bei weitem nicht, und es gelang nicht, mit Hilfe von Ersatzstoffen das Papier völlig tintenfest zu machen. Solange wir aus Amerika nicht regelmäßige Schiffsladungen von Harz erhalten, müssen wir mit