Volltext Seite (XML)
PAPIER-ZEITUNG 1361 Nr- 36 in länglicher Form in allen Größen; sehr beliebt sind die mit cyklamerotem oder frühlingsgrünem Skytogen über zogenen. Dieser Ueberzug weist hochgeprägte Blumen muster auf. In den Deckel ist ein großer goldener Katzen kopf en face eingeprägt. Kleinere Schachteln für Katzen zungen, mit zartgeblümten, mattrosa Seitenwänden und goldenen Kanten, zeigen am Deckel in Farbendruck auf schwarzem Grund drei buntfarbige, tanzende, aufrecht stehende Kätzchen. Ebenso modern sind Miniaturschachteln in runder oder ovaler Form, mit glänzendem mit Goldgitter bedecktem Buntpapier in den Modefarben beklebt; den Deckel schmückt ein Farbdruckbildchen, spielende oder gratulierende Kinder mit Blumenstrauß darstellend, die Kanten sind goldig gerändert. Große Schachteln von rechteckiger Form mit abheb barem Deckel, der den unteren Teil ganz zudeckt, sind mit leinenartigem Gobelinpapier glatt bespannt, das alt französische Schäferspiele zeigt, andere Schachteln dieser Art sind mit mattgrauem Leinenpapier überzogen, welches in buntem Farbendruck Wettrennszenen oder Landschafts bilder zeigt. Wirkungsvoll sind hochrote, längliche, mit Moirepapier gedeckte Schachteln, in deren Deckel im oberen Teil ein reckteckiges Bild in Farbendruck eingelegt ist, z. B. ein Frauenkopf im Rokokostil; eine breite Gold borte rändert das Bild wie ein Rahmen ein. Sehr hübsch sind große, runde Schachteln mit weißem Atlaspapier, in deren Deckel ein Kranz roter Kirschen mit grünem Laub in Relief geprägt ist. In der Mitte ist ein kleiner Tennis- Schläger und kleine rote Tennisbälle oder ein Rucksack mit Lodenhut und Gebirgsstock aufgelegt. Andere runde Schachteln sind mit weißem Moir bezogen, an der Seite ist ein viereckiges Bildchen, eine Wiener Sehenswürdigkeit — Schönbrunn, der Stefansturm, das Opernhaus usw. — in Schwarzdruck eingelassen und mit einem Neurot und Gold durchwebten Börtchen umrahmt, darunter steht in Gold druck in den Moire geprägt »Gruß aus Wien«, und unter der Schrift ist in den Farben des Börtchcns eine Moos rosenknospe in Relief aus Metallpapier aufgelegt; die andere Seite ist mit einem gleichen Halbkranz größerer Moos röschen verziert. Der Karton ist mit neuroten Atlasbändern kreuzweise gebunden, die Kokarden der Bänder liegen an den Seiten des Deckels; in das Band ist in Golddruck der Name der Firma graviert, und das Band ist mittels Druck knopfs geschlossen. Sehr hübsch sind auch achteckige, zartfarbige Schachteln für Dessertbäckerei, deren Papier am Deckel ein geprägtes Kirschenornament zeigt, dessen Früchte an der Kante goldig gerändert sind. Ueber den abhebbaren Deckel zieht sich kreuzweise ein bandartiger weißer Streifen, in dem der Name der Firma und des Inhalts in einer aus Blümchen gebildeten Schrift zu lesen ist; der Streifen ist an beiden Seiten goldgerändert. H. Hn. Hufdruck der Huftragsnummer Die rasche Erledigung der eingehenden Aufträge wird sehr gefördert, und Fehler werden leichter vermieden, wenn in Papierwarenfabriken und Druckereien bei allen Liefe rungen die Auftragsnummer aufgedruckt wird. Schickt z. B. ein Kunde, der viel kauft, eine Tüte ein und schreibt, daß er wieder eine bestimmte Menge laut beifolgendem Muster zu erhalten wünsche, so hat man garnicht erst nötig, eine große Anzahl früherer Aufträge nachzuschlagen, um den alten Preis zu ermitteln, sondern man sieht nur nach der auf dem Muster befindlichen Auftragsnummer, dann weiß man im Handumdrehen, wann und zu welchem Preis der Geschäftsfreund die Ware bezogen hat. Oft ist auch der Besteller zu bequem, dazu selbst nachzusehen, wieviel er von der betreffenden Sorte seinerzeit bezog, es ist viel leicht sehr lange her, und die Ware ist in der Rechnung nicht deutlich genug bezeichnet. Durch die Auftrags nummer ist das alles schnell klargestellt. Viele Papierwaren fabrikanten arbeiten in großem Umfang mit Wiedrver- käufern, da bewährt sich das Aufdrucken der Nummern be sonders, denn es ist außerordentlich zeitraubend, die vielen hundert kleinen Bestellungen eines Wiederverkäufers nach zuschlagen, ehe man den gesuchten alten Auftrag findet. In allen Fällen, wo der Kunde etwas zu bemängeln hat, er weist sich der Aufdruck der Nummern auch nützlich, denn dadurch kann man feststellen, ob die Ware wirklich aus der letzten Lieferung stammt und nicht von anderer Seite be zogen ist; Irrtümer in dieser Hinsicht kommen aber, wenn auch selten, vor. Man kann auch die Matrizen mit dieser Nummer versehen, was bei allen Nachbestellungen dem Stereotypeur langes Suchen erspart. Mancher Besteller verbietet zwar das Anbringen der Druckfirma, gegen die Auftragsnummer kann er aber nichts einwenden. Man gehe mit den Zahlen nicht über 10000, setze lieber nötigenfalls eine römische Zahl vor, also I. 1—10000, II 1—10000 usw. B. Sikkativ als Trockenmittel der Druckfarben Nachdruck verboten Das einzige Mittel, Druckfarben rasch trocknend zu machen, ist Sikkativ. Jedoch darf dazu nicht gewöhnliches Sikkativ benutzt werden, wie man es in Drogerien oder Farbwarengeschäften verkauft, denn solches enthält Be standteile, die am Tageslicht nachdunkeln. Werden daher helle Ton- oder Kraftfarben mit solchem Sikkativ vermischt, und kommen die Abdrucke in das helle Tageslicht, dann bräunen oder vergilben die Farben in einigen Stunden. Man kann die Bräunung auch beobachten, wenn man die Sikkativflasche dem Sonnenlicht aussetzt. Als Zusatz zu Farben eignen sich dagegen die so genannten Trockenfirnisse oder Drucksikkative, welche von den Druckereifachgeschäften oder Farbenfabriken er hältlich sind, denn diese besitzen keinerlei lichtempfind liche oder den hellen Farben schädliche Stoffe, sodaß man sie in bescheidenem Maße unbesorgt den empfindlichsten Farben beimischen kann. Allzu ausgiebige Verwendung auch des besteh Sikkativs ist nämlich vom Uebel. Beim Bronzedruck jedoch soll Sikkativ stets gebraucht werden, weil er hier den Zweck hat, die Bronzierfarben fester an das Papier (Glanzpapier) und die Bronzen fester an die Farben zu binden. Dasselbe gilt aus derselben Ursache für Schwarz- oder sonstigen Druck auf Hochglanzpapier. Außer dem flüssigen Drucksikkativ oder Trockenfirnis gibt es sogenanntes Sikkativpulver, welches ich dem flüssigen Sikkativ vorziehe, denn man kann damit die Menge des Zusatzes genauer bemessen. Durchschnittlich verwendet man von der Flüssigkeit wie vom Pulver 2 g auf 100 g Farbe, doch soll man nie mehr als 3 g ge brauchen, sonst hat man beim Druck die größten Schwierig keiten. Die Farben erhalten speckigen Glanz und bleiben klebrig, besonders wenn mehrere sikkativhaltige Farben aufeinander gedruckt werden, oder wenn auf leimfestes Papier gedruckt wird. M. i. D. Schreib- oder Druckfehler? Sie sagen in Ihrem 813. Schiedspruch, Nr. 34 S. 1280: »Wenn auch die Druckerei verpflichtet ist, etwaige Fehler der Recht schreibung auszumerzen . . .«. Wir haben nun entgegen einer Vorlage, auf welcher stand »Ziehgarren«, natürlich Zigarren ge druckt und sind nach Abnahmeverweigerung in beiden Instanzen mit unserer Klage abgewiesen worden, weil beide Gerichte aus führten, daß der Beklagte das Recht habe, seine Drucksachen nach seinem Belieben bedrucken zu lassen. Papierwaren-Fabrik Das gerichtliche Urteil mag Billigung finden, wenn aus den Umständen des Falles deutlich genug hervorging, daß der Besteller mit der falschen Schreibweise einen Witz machen wollte. Auf alle Fälle empfiehlt sich in solchen Fällen Rückfrage. Frachtbriefstempel Zu Nrn. 30 bis 35 Ich würde es für sehr richtig halten, wenn die Kgl. Eisen bahndirektionen für ihren Bereich die Bestimmung träfen, daß nur Frachtbriefe angenommen werden, welche den Stempel einer Königlichen Eisenbahndirektion tragen. Der Steuerzahler sollte fordern, daß die Einnahmequelle aus dem Frachtbrief stempel der Staatsbähn zukomme. S. Ersatz für Benzin In Nr. 32 Seite 1200 muß es in Zeile 5 heißen anstatt sein Schmelzpunkt liegt bei 76° C. sein Siedepunkt liegt bei 76 “■ C. Nachzutragen ist, daß man Tetrachlorkohlenstoff vor Ver flüchtigung schützen kann, indem man in den Behälter von Zeit zu Zeit etwas Wasser nachgießt, welches oben schwimmt und sich bei Gebrauch leicht trennen läßt. Der Marktpreis von Tetrachlorkohlenstoff beträgt bei kleineren Bezügen, etwa 5 bis 10 kg, zurzeit fürs Kilo 70 Pf. Fabrikant