Nr. 27 PAPIER-ZEITUNG 995 Papierfabrik Grand Falls auf Neufundland Englische und amerikanische Fachblätter bringen aus führliche Beschreibungen der Papierfabrik der New Found- land Development Co. in Grand Falls (s. Nr. n S. 374 und Nr. 24 S. 892). Besonders die anläßlich der Jahresversamm lung des Vereins amerikanischer Papier-Fabrikanten heraus gegebenen umfangreichen Festnummern der New Yorker Fachblätter »Pape Trade Journal« und »Paper Mill« bringen darüber viele Abbildungen. Wir verdanken dem Londoner Fachblatt »Paper Trade Review« das nachstehend ab gedruckte perspektivische Bild der Anlage. Ein 882 Fuß langer Damm staut das Wasser des Exploits- Flusses um 15 bis 20 Fuß, und vom Boden des Staubeckens führen 2 Stahlrohrleitungenvon 15 Fuß Durchmesser gund hat quadratische Grundfläche von 30 Fuß Seitenlänge. Sein Stahlgerüst trägt oben einen Wasserbehälter von 150000 Gallonen Inhalt. In der Holzschleiferei sind 18 Schleifer in Betrieb; die Steine sind 36 Zoll breit und verschleifen 32 Zoll langes Holz. 6 weitere Schleifer von gleicher Größe können noch aufgestellt werden. Zurzeit werden täglich 175 englische Tonnen trockenen Stoffs in 24 Stunden hergestellt. 4 Tur binen zu 2000 PS betreiben 6 Schleifsteine. Zwei 12 zöllige Worthington-Turbinenpumpen befördern den in Wasser aufgeschlemmten Schliff nach einem 250 000 Gallonen fassenden Behälter, von wo das Gemisch den Reinigern zu fließt. Zur Reinigung sind vorhanden: 14 Zentrifugal- Sortierer, geliefert von Kvaerner Brug, Kristiania, und 8 Packer-Sortierer von den Sandy Hill Iron and Brass 2200 Fuß Länge nach der Fabrik. Dieses Druckwasser be treibt 4 Turbinen von je 2000 PS für die Holzschleifer und 2 Turbinen von je 2500 PS zum Entwickeln elektrischer Kraft. Eine weitere Turbine soll eingebaut werden, die nach Bedarf Holz schleift oder elektrische Kraft erregt. Alle Turbinen sowie deren Regler stammen von Amme, Giesecke & Konegen in Braunschweig, die elektrischen An lagen teils von Brown, Boveri & Co., Baden i. Schweiz, teils von der Westinghouse Co. in Pittsburg. Die Holzputzerei ist mit 2 Kreissägen, 2 Hackmaschinen mit Scheiben von 84 Zoll Durchmesser, 3 Spanrasplern und 1 Spansortierer ausgestattet. Von den Schälmaschinen wird das Holz nach der Sulfitstoffabrik, der Holzschleiferei oder dem Lagerplatz befördert. (Vom geschält lagernden Holz erhofft man besseren Stoff als von dem nach bis her üblichem Verfahren ungeschält auf dem Holzplatz lagernden.) Die Sulfitstoffabrik enthält zwei mit Ziegel und Zement ausgemauerte Kocher von 15 Fuß .Durchmesser und 52 Fuß Länge. Der Ausblaseraum befindet sich im 1. Stock, ist 72 Fuß lang und 48 Fuß breit und enthält 2 Abteilungen. Das Schwefellager ist groß genug, um eine ganze Schiffs ladung Schwefel aufzunehmen. Der 160 Fuß hohe Säureturm Works. Zur Entwässerung des Stoffs dienen 16 84zöllige Naßmaschinen und 8 hydraulische Stoffpressen, die den Stoff auf 60 v. H. Trockengehalt auspressen. Nur der Ueberschuß der Holzschleiferei wird gepreßt, im Winter auf bewahrt und bei offener Schiffahrt (15. Mai bis 25. Dezember) nach England gesandt. Zum Reinigen des Sulfitstoffs dienen 4 Zentrifugal- Sortierer von der Baker & Shevlin Co. in Saratoga Springs und 12 Packer-Knotenfänger aus Sandy Hill, von wo auch die 84zölligen Entwässerungsmaschinen für den Sulfitstoff stammen. Der Ueberschuß des Sulfitstoffs wird entweder in Blättern von den Naßmaschinen abgenommen und hydraulisch gepreßt, oder er läuft über die 124zöllige Papiermaschine und wird in trockenen Rollen verladen. Der Holländersaal ist 80X144 Fuß groß und 2 Stock werke hoch. Hier befinden sich auch Pappenmaschinen ohne Filz (wie sie in Dr. Hans Hofmann’s Reisebriefen aus Amerika Seite 19 beschrieben sind), die den Schliff und den Sulfitstoff, die unmittelbar zu Papier verarbeitet werden sollen, in Form von Schabstoff entwässern. Fünf Holländer von E. D. Jones & Sons Co. in Pittsfield, 67X60 Fuß groß, und drei von derselben Firma gebaute Jordan-Mühlen bereiten hier den Ganzstoff.