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Nr. 36 PAPIER-ZEITUNG 1351 Unterschneidungen der Schlitze 15 nach beiden Seiten an geordnet, und sowohl die Mahlmesser 13 als auch die Keile 14 sind mit entsprechenden Schultern 16 und 17 ver sehen. Nachdem die Mahlmesser lose eingesetzt sind, werden die Keile der Tafel 4 mitgeteilten Ergebniszahlen dürfen keineswegs als besonders hoch betrachtet werden, was aus einigen An gaben — die in der zuständigen Literatur sonst äußerst sparsam vorkommen — hervorgeht. So berichtet Schneider (Papier-Zeitung 1909, 846), daß ohne Wiedergewinnungs anordnungen im Ablaufwasser verloren gehen bei An fertigung von z. B. Umschlag- und Tütenpapier von 75 bis 120 g/qm Stärke in runder Zahl 20 v. H. und bei ähnlichem Papier von 150—200 g/qm 10—15 v. H. der Fasern und 50 v. H. der F üllstoffe. 4. Wiederverwendung des Siebwassers Könnte man das abrinnende Wasser immer wieder der Fabrikation zuführen, so würde jeglicher Faserverlust ver mieden. Es entstehen jedoch besonders in der Sulfit zellstoffabrikation bei annähernd voll durchgeführtem Kreis lauf des Abwassers bedeutende Ungelegenheiten. Das Ab wasser wird nämlich immer reicher teils an harzartigen Stoffen, welche die Maschen der Siebe bald verkleben Länge der Mantelschlitze Tafel 4 nach eingetrieben. Zu dem Zweck verjüngen sich sowohl die Keile als die Wassermenge Fasergehalt Faserverlust Schlitze der Länge nach. In Bild 2 ist nur der Keil mit Papierfabriken cbm auf die Tonne Papiers Gramme in Prozenten des Anmerkungen einer Schulter versehen, während das Mahlmesser in cbm angefertigten Papiers auf beiden Seiten eben ist. Der Keil wird in der Längsrichtung eingetrieben. G Maschine 1 330 342 11,3 Zeitungspap. aus 21, Schliff u. ’/, Sulfitstoff In Bild 3 ist nur das Mahl H Maschine 1 . . . . 30° 494 14,8 do. messer mit einer Schulter 21 versehen, während der Keil H Maschine 2 280 132 3,7') Sulfitstoffpapier glatt ist. Letzterer wird K Maschine 1 290 222 6,4 do. hier von oben eingetrieben. K Maschine 4 290 7° 2,0 Lumpenpapier Bild 4 entspricht Bild 1, nur ist hier der Walzen- Mantel 2 weniger stark L Aus gemeins. Ablauf von 5- M — 108 3.3’) Feinpapier gehalten, und es sind noch Holzbalken 20 zwischen die M Maschine 3 250 384 9,6') Zeitungspapier Messer 13 getrieben worden. *) Teilweiser Kreislauf des Abwassers. Faserverluste in den Abwässern von Papierstoff und Papierfabriken Von Tor Carlson in Stockholm (Aus »Kemi och Bergsvetenskap, Teknisk Tidskrift«) Schluß zu Nr. 35, S. 1312 3. Papiererzeugung Die Fasermenge, welche sich im Siebwasser der Papier maschinen befindet, wechselt in sehr weiten Grenzen haupt sächlich je nach der Zusammensetzung des auf die Maschine kommenden Papierstoffes. Aber während in Zellstoffabriken das abrinnende Verdünnungswasser in der Regel einen ge wissen Prozentsatz der Kochlauge enthält, und in Holz schleifereien diesem ein unbedeutender Teil der in Wasser lösbaren Bestandteile des Holzes zugeführt wird, nimmt das Ablaufwasser von Papierfabriken einen großen Teil der für die Fabrikation wertvollen Stoffe auf, wie Chinaclay, Leim- und Farbteile usw. Hier soll jedoch nur der wertvollste Verlustgegenstand, die Papierstoffaser, betrachtet werden. Wie aus dem oben Mitgeteilten hervorgeht, ist der Faserverlust unter sonst gleichen Verhältnissen am größten bei Herstellung von Papieren, die in der Hauptsache Holz schliff enthalten, geringer bei Papieren, die vorwiegend Sulfit- und Sulfatstoff enthalten, und am kleinsten bei Papieren aus Lumpenfasern. Dies wird durch die in Tafel 4 zusammengestellten Werte bekräftigt. Während der Stoff in der Bütte einen Fasergehalt von 1:20 hat, enthält er in der Regel beim Auflaufen auf das Sieb 1!a—1 v. H. Fasern. Auf die Tonne aufgerollten Papier (mit 5—6 v. H. Feuchtig keit) laufen somit — außer dem Spritz wasser—100—350 cbm Verdünnungswasser ab. Die vierte Kolumne gibt den Faser-Verlust in Prozenten vom Gewicht des angefertigten Papiers an. Die wirklichen Verlustprozente, d. h. in Beziehung auf die Fasergewichts menge im Papier, werden viel größer entsprechend der Menge der Füllstoffe, des Wassers usw. im Papier. Die in würden, teils mit andern emulgierten Unreinheiten, welche oft, besonders bei Herstellung von ungebleichtem Stoff, sehr ärgerlich sein können. Man muß deshalb in Sulfitstoff fabriken möglichst viel frisches Wasser anwenden. Teil weiser Kreislauf findet zwar zuweilen statt, z. B. indem man das Siebwasser zur Verdünnung des Stoffes vor dem Sandfang verwendet. Im allgemeinen dürfte auch der Kreislauf von einem Viertel der gesamten Abwassermenge der Güte des Stoffes nicht schaden, und schon dadurch wird die Menge des anderweit zu bearbeitenden Ablaufwassers in erwünschtem Grade vermindert. Die wiederverwendete Wassermenge hängt eben davon ab, wie rein das Fabrikations wasser ist, und wie rein und bleichfähig der Stoff sein muß. Das Siebwasser der Holzschleifereien ist ziemlich harz haltig. Bei dem ergiebigeren Warmschleifen kommt viel weniger Wasser auf den Stein, deshalb muß der Stoff vor der Sortierung stark verdünnt werden und läßt sich gründ licherer Kreislauf des Wassers durchführen. Durch Anordnung eines Behälters innerhalb des Zylindersiebes, der dieses weder berührt noch fest mit ihm vereinigt ist, und der das zuerst durch das Sieb gehende Wasser, welches zurückgepumpt werden soll, aufnimmt, kann der Kreislauf vorteilhaft auf ein Drittel des gesamten Wasserverbrauchs eingeschränkt werden. Die Papierfabriken . können mit größtem Vorteil und Gewinn das Siebwasser in die Holländer und Stoffbütten zurückführen. Dies geschieht auch in größerem oder ge ringerem Grad in den meisten modernen Anlagen, auch in vielen Fabriken Schwedens. Außer Fasern, Füllstoffen usw. wird hierdurch auch an Leim, Säuren usw. gespart, ebenso wird das Wasser, welches wieder gebraucht wird, ge reinigt. Sinnreiche Anordnungen für selbsttätig sich regelnde Verteilung des Abwassers auf Holländer, Stoff bütten, Knotenfänger, zur gleichmäßigen Stoffverdünnung behufs Verhinderung von Gewichtsschwankungen im Papier werden oft angetroffen. Eine solche Anordnung nach franz. Patent Nr. 364720 ist in Bild 9 schematisch dargestellt.