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396 PAPIER-ZEITUNG Nr. ii italienischen Bibel-Handschrift aus dem 14. Jahrhundert (s. Bild 5) ist wieder gotische Bruchschrift angewandt, die gotische Schrift war eben über alle Länder Europas verbreitet. Die Bilderseiten dieses Buches sind kleine Kunst- tragende machte außerdem auf die ausgestellten Einzel blätter an mittelalterlichen Handschriften aus der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums, der auch die vorgezeigten Bücher entnommen waren, aufmerksam und forderte zum Besuch der gegenwärtigen schönen Miniaturen - Aus ¬ stellung des Kgl. Kupfer- stichkabinets auf. DieEinbände der früheren Handschriften entsprechen in ihrer Kostbarkeit dem oft unersetzlichen Wert des Inhalts. Wir können uns heute kaum eine Vorstellung von den Kosten und dem Fleiß machen, der auf den Einband wertvoller frühmittelalterlicher Hand schriften verwendet wurde. An Stelle der heutigen Pappdeckel sind damals durchweg Holzplatten ver wendet, die dann mit goldenen oder silbernen Platten belegt wurden. Die byzantinischen, die karo lingischen und romanischen Einbände sind Wunder werke an Pracht und Kostbarkeit und an kunstvoller Arbeit. Nicht genug damit, daß Platten aus Edelmetall die Buchdeckel vei kleideten, brachte man kleine Orna mente in Zellenschmelz darauf an und setzte kost- Bild 6. Textseite aus dem Gebetbuch Bild 7. Herzog Jean de Beny’s werke der Miniaturmalerei. Fürstliche Bücherfreunde in verhältnismäßig großer Zahl wandten große Summen an die verschwenderische Ausstattung ihrer Breviere, livres d'heu- res oder Gebetbücher und ermöglichten dadurch, daß große Künstler sich mit dem Ausmalen dieser Bücher beschäftigten. Besonders die französischen Könige und die Herzöge von Burgund und Orleans waren eifrige Förderer der Manu skriptmalerei. Dank dieser Förderung konnten sich ver schiedene Stile in der Ausschmückung der Bücher heraus bilden. Die größte Blüte erlebte diese edle Kunst im XIV. und XV. Jahrhundert in Frankreich und den Niederlanden. Die Lichtbilder zeigten Seiten aus den livres d’heures des Herzogs Jean de Berry (Bild 6), aus der niederländischen Schule, des Etienne Chevalier mit Malereien von Jean Fouquet und aus dem berühmten Brevier des Kardinals Grimani, dessen Original in Venedig aufbewahrt wird (Bild 7). Dies Werk wird gegenwärtig in einer Nachbildung auf dem Wege des Farbenlichtdrucks reproduziert, und die bereits fertigen Teile sind in der Bibliothek des Kgl. Kunstgewerbemuseums zu sehen. Die Erfindung des Buchdrucks konnte diese edle Liebhaberei noch lange Zeit nicht vernichten; in der ersten Zeit bis tief ins 16. Jahrhundert hinein bestanden beide nebeneinander; und die gedruckten Bücher kommen uns oft im Vergleich mit den geschriebenen und ausgemalten Werken, die mit so viel Kunst und großen Kosten ausge stattet wurden, einfach, ja ärmlich vor. Die Pracht dieser Bücher wurde an mehreren im Vor tragssaal ausgestellten Pergamenthandscbriften gezeigt. Ein großes Missale, aus Herford datiert, vom Jahre 1486, mit Noten und Initialen und einem großen Kanonbild der westfälischen Schule war das größte der ausgestellten Bücher. Eine andere prächtige niederdeutsche Pergament handschrift enthält eine Niederschrift der Benediktiner- Regel; sie wurde gegen Ende des XV. Jahrhunderts ge schrieben. Zwei kleine lateinische Breviere, das eine fran zösischer Herkunft, das andere niederdeutsch, zeigen die gute Mittelware dieser Art Handschriften; eine französische Pergamenthandschrift des Miroir du salut humain in den Niederlanden etwa im Jahre 1470 entstanden, ist mit mannig fachen Malereien in Deckfarben ausgestattet. Der Vor Textseite des Breviarium Grimani bare Gemmen und Perlen schnüre als Verzierungen auf. Auch aus Elfenbein geschnittene Deckplatten mit als Relief eingegrabenen, gewöhnlich geistlichen Bildern sind auf solchen Einbänden verwendet. 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