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WWMWW Dl, viertrÜLM M. 1^0. tter die ri. -rrr tz I --- Feuilleton. Bon t«s- te* Ivitz aus chtt r«. :cker au» ert. e - hen rm. gMfmM«»» W»iiih<itzsst«ll«> i Di» «rnotdische om« ial» Uhr kath -err noch Vmt »iak. und die iak. mU «io S»ß«r»1» Werden. >«r- k hl«, au« vr. ei« und r^ten: düUMlSA-ÄalbPß, i Unter «ngesemdtzr Ah. von meiner liebenswürdigen Gattin, sagte der Baron lächelnd und steckte den Brief ruhig in die Lasche. Jetzt verlor die Fürstin den letzten Rest ruhiger Besinnung. Der Elende! rief sie mit wuthzitternden Lippen. Nun gut, bann soll er etwa- Anderes zu lesen bekommen! fuhr sie zvrnglühend fort und ihre Augen funkelten. Ich werde mit Gewalt die schmählichen Bande zerreißen, die mich an diesen sauberen Herrn Baron fesseln! — Sie sprang auf und stürzte in höchster Aufregung durch daS Zimmer. Alle- klare Denken war aaS ihrem Gehirn entwichen, durch ihre Brust tobten nur di« Dämonen deS Hasses und der Rache. Daß er einen Brief von ihr nicht einmal deS LesrnS würdigte, empörte ihren Stolz auf daS Höchste und brachte in ihr all' den Groll zum Ueberschäumen, den sie gegen ihren Mann jetzt empfand. Wollen Excellenza nicht d:n Thee trinken, eh' er kalt wird? fragte Enrichetta in ihrer freundlichen, unter würfigen Weise, die mit großer Aufmerksamkeit den WuthauSbruch b obachtrt hatte. Der Herr Baron. Novelle von Ludwig Habichs. (t0 Fortsetzung.) daß die Kodifikation der in Rede stehenden Materie für jetzt unterbleibt. Da- preußische Abgeordnetenhaus hat den Antrag Minnigerobe auf dauernden Steuerlast mit 243 gegen 106 Stimmen (unter letzteren die der Nationattiberalen nachdenklich, plötzlich griff sie erschrocken an ihre Brust/ stieß einen leisen Schrei aut und mit dem AuSruf: Ich sterbe! sank sie-zu Boden. Aufmerksam betrachtete Enrichetta die letzten Zuckungen der bereits mit dem Lode ringenden Frau. In ihrem scharfen, klugen Gesicht zeigte sich auch nicht daS leiseste Zeichen von Aufregung über daS plötzliche schreckliche Ereigniß, im Gegentheil, schien sie eS er wartet zu haben. Ohne sich zu besinnen, machte sie sich mit dem Glase zu schaffen, reinigt« et mit einer Serviette sorgsam und goß dann ein paar Tropfen Wasser nach. Sie that daS alles so ruhig und mechanisch, alS ob diet zu ihren täglichen Berrichtungrn gehör,. Jetzt streckt« sich der mächtige, volle Körper der Fürstin noch einmal auS — ein leises Röcheln und sie hatte aufgrhört zu athmen DaS Kammermädchen beugte sich über sie hinweg und warf einen prüfenden Blick auf dir bleichen Züge der Fürstin. Srcellenza, wa- ist Ihnen? schrie sie in daS Ohr» ihrer Herrin und als sie keine Antwort erhielt, richtete sie sich in die Höhe und murmelte leis«: Sie ist todt. Jetzt schien doch etwas wie ein Schauder über ihre« Körper zu rieseln, aber sie wußte sich rasch zu beherr» sehen und wollte schon auS dem Zimmer eilen, da kehrte sie auf der Schwelle roch einmal um. Da hätte ich bald etwas vergessen, sprach sie vor sich hin und klopfte sich vor die Snra. Sie H elt den Brief so ängstlich vor mir verborgen, dahinter steckt rin Geheimniß, daS muß ich wissen, vielleicht ist eS mir von größtem Nutzen und rasch entschlossen, trat sie an ltea chte los. der yer' erl- und Freikonservativen) am 30. Januar angenommen, nachdem Lag- zuvor vom Kivanzminister M Finanzlage deS Staate- alS eine günstige bezeichnet worden war Der Abg. Rickert bemerkte im Lanfe dee Diskussion, der fragliche Erlaß sei eine einfache; aber nothwendige Konsequenz der durch die neue Wirth* schaftSpolitik erfolgten Einführung von 130 Millionen neuer Steuern. Uebrigen- stebe der Erlaß einer ge sunde» und organischen Steuerreform nicht im Wea«, son dern helfe dieselbe anbahnen. Besonderen Eindruck machte jene Stelle der Rede, welche die trüben Folgen der herrschenden Wirthschaftspolitik für die armen Klaffen schilderte. Die Bermählung-feierlichkeiten deS Prinzen Wilhelm von Preußen und der Prinzessin Viktoria von Schles wig Holstein, welch letztere am 1. Februar London ver läßt und sich nach Berlin begabt, werden mit groß«» Eifer vorbereitet. Bor Allem find eS die Kriegervereine, die sich anschicken, daS prinzliche Paar bei ihrer Ankunft in der ReichShouptstadt entsprechend zu empfangen. Nach) authentischen Meldungen haben sich aber nicht nur eine große Anzahl von zum deutschen Kriegerbunde gehörigen Ber- einen au» den Provinzen Hannover, Oßmeußm, Elsaß» Lothringen, Schlesien, Westfalen u. s. w. zur Lheil- nahme anmelden lassen, sondern eS werden wahrscheinliche auch auf Einladung die bedeutenden Mitttäroereine Sachsens zum Empfange deS fürstlichen Brautpaare- in Berlin eintreffen. Der vielfach laut geworden« Gedanke, die Provin; Schleswig Holstein möge de« jungen Fürstenpaare, sofern daS angänglich, daS dem Staate gehörende, so romantisch belegene Schloß Augustenburg, das Stammschloß der Augustenburgischen Familie, alS Hochzeitsgabe barbringen, wird von der schleswigholsteinschen Provinzialpreffe warm befürwortet. Da die Darbringung dieses Gtschenks seitens der Pro vinz mit Rücksicht auf die ganzen polililchen Ereignisse, die sich in den letzten 30 Jahren dort abgespielt habe«, ein sehr sinniges sein würde, so dürften bezüglich der käuflichen Erwerbung des Schlosses seitens des KiSkuSt Schwierigkeiten nicht gewacht werden, zumal der Staat daS betreffend« Gebäude nur sehr schlecht verwe.thm kann. Ebenso wie in Holland, fängt man auch bei uns an, gegen die Annektion des Lransraalgebietes Stellung zu nehmen. In Stuttgart haben die Mitglieder der, dortigen afrikanischen Gesellschaft, welch« zum Theil selbst in jenen von holländischen Bauern bewohnten Nein, bringe mir eine Flasche Selterwasser, befahl die Fürstin, die wohl selber da- Bedürfniß fühlen mochte, ihr kochendes, überhitztes Blut ein wenig abzukühlen. Möchten Ercellenza denn nicht einen Tropfen Wein dazu mischen? Ich fürchte da- Wasser allein könnte Excellenza schaden, sagte Snrichrtta und blickte voll Be sorgniß auf ihre Herrin, die zustimmend nur mit dem Kopfe nickte. DaS Kammermädchen blieb ungewöhnlich- lange au- und die Fürstin hatte ihren ertheilten Befehl beinahe vergessen, als eS endlich mit dem silbernen Lheebrett zurückkam, auf welchem sich ein halb voll«- großes Wein glas und eine Flasche Selters befand. Enrichetta entschuldigte ihr langes Ausbleiben damit, daß ihr ter Diener nicht sogleich den rechten Wein ge bracht, Srcellenza brauchen heut etwas Stärkendes und so ließ ich mir von dem besten Wein geben, den wir nur im Keller haben. Ich hoffe, rr wird Srcellenza gute Dienste thun, und sie blickte dabei voll zärtlicher Lheilnahme auf ihre Herrin. Die Fürstin war heute nicht in der Stimmung, sich wie sonst für solch' treue Ergebenheit erkenntlich zu zeigen. Oeffne rasch! sagte sie mit rauher Stimme, denn mir ist's alS müsse ich verbrennen. DaS Kammermädchen folgte dem Geheiß und ließ einen Theil des Selterwasser in da- Weinglas brauten. Die Fürstin griff sogleich nach dem Glase und trank seinen Inhalt in einem Zuge aus. Der Wein hat einen schlechten Geschmack, sagte si« sich schüttelnd. ES ist unser echter Odristi, der Diener hat eS ausdrücklich versichert, entgegnete Enrichetta. I-acrimno Otuisti, . . . wiederholte die Fürstin Abonnements - Einladung. BxsteyiMen aus die „Sächsische Dorszeituyg" fhr dir HpWle Februar und Mqrz mhmeu aLe kaiserliche Haftanstalten mH Poster-editionen gegen Vorausbezahlung von 1 Mart entgegen. Verlags Expedition- NN. jor- >reo et« Uhr to. > b-",, Sprich ganz ruhig, drängte ihre Herrin, diesem Menschen kann mich nichts mehr beleidigen. In ihrer Aufregung ließ sie sich zu einer Aeußerung Hinreißen, die sie im nächsten Augenblick doch schon be- reüte. MMM WeLtjch-u. Deutsches Reich. Die Eröffnung deS preußischen Bolk-wirthschaft-raths durch denFürsten BiSmarckzieht mit Recht die Aufmerksamkeit der Politiker in erhöhetem Grade auf sich. „Wie bei andern Einrichtungen, so Hobler Reich-» kanzler i» seiner Ansprache hervor, handelt e» sich auch hier zunächst darum, den richtigen Weg zum Vorgehen erst zu suchen; nicht in dem «Anne, daß die neuge schaffene Institution etwa wieder aufgegeben werben könnte, sondern um zu ermitteln, welche Aenderungen und Zusätze sich im Laufe der Zeit auf dem Grunde praktischer Erfahrung al- nothwendig oder nützlich er weisen werden. Schon heute darf in einer erheblichen Beziehung die Bildung deS VolkSwirthschaftSrathrS als abgeschlossen nicht angesehen werden. Die Gemein schaftlichkeit deS deutschen WirthschaftSgebieteS und der deutschen Wirthschaft-interessen, sowie die Bestimmung der Reichsverfassung, wonach die wirthschafeliche Gesetz gebung brr Hauptsache nach dem Reiche zusteht, führen von selbst dochin, die Errichtung auch eines Volk-winh- schaftsratheS für daS deutsche Reich in« Auge zu fassen. Es würde dies von vornherein geschehen sein, wenn , nicht zur Erreichung dieses Zieles eine längere Borbe- > reitung nöthig gewesen wäre, für welch« die Zeit bis zur nächsten Reichstagssitzung nicht auSgereicht hätte. D«r preußische Volks wirthschaftSrath wird sich sicherlich nicht in partikularistischer Weise ausbilden; di« Ein richtung desselben erscheint vielmehr als der kürzeste Weg, um zur Herstellung eimr entsprechenden Reichs institution zu gelangen." WaS den Inhalt der BiSmarck- sehen Rede im Allgemeinen anlangt, so stellt sich die selbe insofern auf d«n Boden der Lhatsachen, alS sie einmal den Rückgang der Landwirthschaft und Gewerbe konstatirt und sodann die allmälige Rückkehr regelmäßiger Verhältnisse bezeugt. Diel« Gegenüberstellung ist ganz grtignet, die leidenschaftlich bestrittene Frage auszuwerfen, wir an dem Rückgänge und wer an der bemerkbar werdenden B«fferung die Schuld trage. Die Kormu- lirung eine-' Au-sprucheS darüber wird jedoch von dem Bvlkswirthschaftsrath nicht erwartet, dessen 3«- sammensetzuog di« Grundanschauung der Regierung. nach Art brr Berufung widerspiegelt. Die Ankunft der Mitglieder deS Volk-wirthschaftSrath- gelegent lich der ersten Sitzung bot bei d«r Verschiedenheit ihrer Stände eine eigenthümliche Physiognomie. Der schlicht« Arbriter, Ammerpo'.ier, Schriftsetzer, Eisen» formet, kam in einer gewissen Erregung seine- Wege» daher und promenirte, ehe er in da- Portal de- Reichs tagsgebäude- trat» mehrere Male an demselben vorbei, wobei man eS ihm wohl ansah, daß er sich etwa» unsicher fühle, während nicht ohne Seldstbewußtsein der kleine Fabrikant, Tischlermeister oder Schuhmachermeister auftrat, der aus seinem Kreise, au- seinem Regierungs bezirke der Einzige ist, der zu den Sitzungen de- BolkS- wirihschaftsrath- von Sr. Majestät dem Kaiser nach Berlin berufen wurde. Kurzum, daS Bild, welche- sich- vor dem ReichStagSgebäude dln Blicken de- Passan ten am 27. diese- Monat- darbot, war in vieler Be ziehung höchst interessant und lehrreich. DaS Präsidium des Volk-wirtbschafsrath-, das in einzelne Sektionen getheilt ist, führt der Staatssekretär v. Bötticher. Bei der vorläufigen Besprechung deS Unfallveestcherungs- gesetzeS find übrigens bereit- erhebliche Meinungsver schiedenheiten zu konstatiren; denn während die Herren Baare und Mewissen für dasselbe plädUten, wird von anderer Seite auf die große Last hingewirsen, welche das Gesetz dem Staate auf«rl«ge. Namentlich aber werben di« Bestimmungen über die Regreßpflicht der Arbeiter gegenüber der Rekch-versich«rungkansta1t bemängelt. Herr Kalle meinte, zur Aufbringung der Beiträge könnten nur die Arbeitgeber herangezogin werden, da die Arbeiter, von denen nah« an 800,OM in privaten Anstalten versichert seien, sich schwierig zeigen dürften. Die Materie ist jedenfalls so heikler Natur, daß wir an der Realisirung deS an sich so großen Gedanken- vorläufig noch zu zweifeln unS erlauben. Die gehegten Erwartungen bezüglich der dem- nächstigen Inangriffnahme deS StrafvollzugSgesetzeS wer den dem Vornehmen nach nicht in Erfüllung gehen. Die Vorarbeiten zur Regelung dieser Motive waren zwar bereits so weit ged ehen, daß die Einbringung der Vorlagen und deren weitere verfassungsmäßige Behand lung noch in der laufenden BundeSrathssession sich hätte ermöglichen lassen, indessen sind nachträglich Bedenken gegen die bestimmenden Grundzüge deS Entwurfs, so weit von einem solchen bereits die Rede sein konnte, geäußert worden. Namentlich richteten sich die Ein wände gegen daS Pr'nüp der Einzelhaft, welches nach den Erfahrungen und Ergebnissen der Gefängniß-Ver waltungen innerhalb und außerhalb Deutschlands von der Praxis sowohl wie von der wissenschaftlichen Theorie al- daS relativ beste angesehen wird. Unter solchen Umständen kann es als ein Gewinn betrachtet werden. ächsische NoHÄmz <Lm unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die tgl. AmtShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des k^. Amtsgerichts Dresden, sowie für.die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. " . - 5 - . . ) s.' Lr Daube L So in-Dresden, Leip W H m Dienstag, den 1. Ieöruar 1881. rang. Die Zeitung erscheint " Mwstai,— Dv««er»s§ Svonabeu»