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wie eine im Norden unter dem Kürsten Obelen-ki in Petersburg, der lediglich konstitutionelle Tendenzen und humane Ideen vertrat. Versuche der Bereinigung, welche Pestel unternahm, blieben ohne Erfolg, denn Pesteln soll nach der RuhmeSkrone eine- Napoleon ge- dürstet haben, während Obelen-ki und dessen Genossen sich mit der Bürgerzier eine- Washington begnügten. Ebensowenig gelang die wiederholte Anknüpfung PestelS mit den auch in Polen fortbestehenden Vereinen, dagegen kam eine Verschmelzung mit dem „Verbände der ver» einigten Slaven" zu Stande. Die Verschworenen beider Gesellschaften benutzten zum Lo-schlagrn den Tod Alexander- (1825) und die Proklamation seine- jüngeren Bruder- Nikolaus zum Kaiser, indem sich der Nord bund für den angeblich übergangen«», in Wirklichkeit aber resignirenden älteren Bruder Konstantin erklärte und den Fürsten Lrubetzkoi zum Diktator wählte. Man bearbeitete die Soldaten und befahl ihnen, die „Konstitution" hochleben zu lassen, was die guten Leute nicht ander» zu deuten wußten, al- dies sei die „Frau Konstantin-". Ebenso versuchten rS die Führer deS SüdbundeS mit der Republik; aber die Soldaten fragten sie: wer denn Kaiser werden solle? und fielen ab, als man ihnen erklärte, man brauche keinen Kaiser mehr. Die blutige Unterdrückung beider Aufstände und die Hin richtung ihrer Führer durch den Strang ließ nicht lange auf sich warten. Zu derselben Zeit, wo in Rußland diese Ver schwörungen ein jähe- und schreckliches Ende fanden, bildete sich auf der apenninischen Halbinsel im Süden Europas da- „junge Italien" unter der Leitung deS genialen Republikaner- Mazzini. Geheimnißvolle Sm'ffarien bereisten ununterbrochen die verschiedenen Landstriche, um daS Volk zum Aufstande aufzuwiegeln, von dem man Italien- Einheit und Freiheit erwartete. Mitglieder deS „jungen Italien-" wurden aber nicht nur geborene Jialiener, sondern auch Angehörige jeder andern Nationalität, sobald sie sich al- Demokraten und Re publikaner au-weisen konnten. Dem jungen Italien gehörte beispielsweise eine Zeit lang auch Loui- Bonaparte, der nachmalige Kaiser der Franzosen Napoleon III., al- Mitglied an. Italien- Einheit wurde allerdings erst ein Menschenalter später durch andere Faktoren, die mit jenen revublikanischeu und socialistischen Schwärmern Nichts gemein hatten, erreicht. DaS „junge Italien" verschwand dann in den vierziger und fünf ziger Jahren allgemach von den politischen Schauplätzen der apenninischen Halbinsel. Gleichfalls kommunistischen und socialistischen Prin zipien huldigten in Deutschland und der Schweiz eine Anzahl Geheimbünde, welche nach der Julirevo lution über die genannten Länder sich auSbreiteten und al- ihr Oberhaupt den ehemaligen Schneider Wilhelm Weitling betrachteten. Weitling predigte die vollendete Gütergemeinschaft, die freie Liebe und dle — Abschaffung de- Geldes. AuS Deutschland ausgewiesen, begab er sich nach der Schweiz, die ihn nach England tranS- portiren ließ, von wo er wiederum nach Amerika flüchtete. So konfus seine Ideen sein mochten, so war er doch ein geschickter Agitator und Organisator. Besonder- unter den Fabrikarbeitern und Handwerksgesellen Süd deutschlands besaß der revolutionäre Schneider einen großen Anhang. Nach den mißglückten Straßenputschen in Frankfurt a. M, Kassel und WormS traten seine Jünger indessen nicht wieder an die Oeffentlichkeit. In Frankreich, wo die Nachbeter der Kommunisten Fourierer Enfantin und Bazard, sowie die Socialisten, Blanqui und BarbiS geheime Zirkel gebildet hatten, machten «ine Anzahl gerichtlicher Proceffe (1838 — 1840) diesem Unwesen sehr bald ein Ende. 1848 spielte bereits daS politische Geheimbundwesen in Europa nur eine ganz unbedeutende und klägliche Rolle, denn die russischen nihilistischen Verschwörungen datiren erst aus den sechziger Jahren. Geheimbündische Auswüchse im neunzehnten Jahr hundert, die von socialistischen und politischen Zwecken absahen, hat namentlich daS wunder- und pompsüchtige Land der Panker- jenseits deS OceanS erzeugt. In erster Linie sind diesbezüglich die Vereine der „Oää ksiloM»" (seltsame Gesellen) zu erwähnen, so genannt nach ihren komischen Eerimonien. 1821 errichteten sie in Maryland die erste Großloge. Die Mitglieder tragen «ährend der OrdenSsitzungen abwechselnd grüne, rothe und blaue Gewänder und müssen jede Ansprache mit Gelächter beginnen. Wie bei den Freimaurern dienen Zeichen, Wort und Griff, sowie halbjährlich er neuerte Paßwörter zur Erkennung der Brüder. Dle Zwecke der sonderbaren Genossen bestehen im Besuch der Armen, Kranken, Wittwen und Waisen und in Beerdigung der Tobten, für welche wohlthätige Hand- lungen sie in der Union jährlich über anderthalb Mil lion Dollars verauSgeben — wa- Alles recht schön ist, aber ohne Maskerade auch möglich wäre. Außerdem zeichnen sich die Bundesmitglieder durch festes Zusam- menhalten, treue Freundschaft und Beistand im Glück und Unglück au-, so daß bei ihnen Ernst und Posse sich die Hand reichen. Ein weiterer Geheimbund in Nord amerika, der ausschließlich sich au- deutschen Mitgliedern rekrutirt, ist der „Orden der Rothmänner", welcher seine Symbolik den wilden Indianern entlehnte, in deren Kostüm die „Brüder" ersche nen. Die Logen heißen „Stämme", die Großloge „Große RathSversammlung", die Grade: der tapfere, der Krieger- und der HäuptlingS- grad. Die Logen verfügen über beträchtliche Geld mittel, große Bibliotheken, Gesang-schulen und verschie dene gemeinnützige und zweckmäßige Einrichtungen. Amerika zählt übrigens noch eine Menge derartiger Geheimbünde ohne Bedeutung für weitere Kreise. Alle diese Erscheinungen zeigen, daß das Geheimbundwesen in der Gegenwart, wenn auch nicht unter der geistigen Aristokratie, so doch immerhin in vielen Ständen stet- noch großen Anhang findet. Nachrichten aus Dresden und der Provinz. — Entgegen der in mehreren Dresdner Blättern ge brachten Nachricht bezüglich des augenblicklichen Standes der Krankheit des Prinzen Albert, berichtet daS ,.Dr. Journ." unter dem 30. Jan., daß der Zustand Sr. königl. Hoheit unverändert ist. Eine Besserung sei noch nicht eingelreten; der Prinz liege fortwährend zu Bett und wäre der Appetit mangelhaft. — Der dem BundeSrathe zur Berathung vorliegende, gleichzeitig auch dem in Preußen eben zusammengetretenen VolkSwirthschaftsrathe mitgetheilte Gesetzentwurf über Un fallversicherung ist von dem Ministerium des Innern auch den sächsischen Handels- und Gewerbekammern, sowie dem Landeskulturrathe zur baldthunlichrn Begutachtung zuge, I fertigt worden. — Der am Sonnabend im königl. Hoftheater zu Neu stadt-Dresden abgehaltene SubskriptionSball war über aus zahlreich besucht und muß in jeder Hinsicht als glänzend bezeichnet werden. Um 10 Uhr erschienen Se. Majestät der König und Ihre königliche Hoheiten Prinz und Prinzessin Georg mit der Prinzessin Mathilde; dieselben sahen ein Stündchen dem frohen glücklichen Treiben der Menge zu und unterhielten sich auch hier und da in der leutseligsten Weise mit den Festtheilnehmern. Kurz nach 11 Uhr erfolgte die Abfahrt der hohen Herrschaften und um 2 Uhr kündigte daS Zeichen deS MusikchoreS den Schluß des prächtigen Festes an. — Aus dem Vereinsleben. „Ein interessanter Punkt der alexandrinischen Küste", so betitelte sich das Thema, welches Herr I>. Schindler Freitag Abend im „Verein für Erdkunde" in fesselnder Weise behandelte. Während eines mehrjährigen Aufenthalte- in Aegypten hatte der Herr Vortragende eingehende Studien am Hafen von Alexandrien, besonders in mineralogischer Hinsicht gemacht. So theilte ! er auS dem reichen Schatze seiner diesbezüglichen Erfahrungen > mit, daß heutzutage noch daS Meer an jener Küste ununter brochen edle Mineralien, Smaragden, Granaten in allen möglichen Formen, theils in bearbeiteten Gegenständen, theils als Rohmaterial ans Land spült. Diese kostbaren Funde stammen noch auS der Zeit der Ptolemäer, denn damals standen an jenen Fundorten zahlreiche Paläste, die inS Meer gesunken, nunmehr ihre werthvollen Schätze durch die Fluthwellen nach und nach wieder herauSgeben müssen. Aber auch wen» man in da- Land hinein wandert, stößt man auf zahlreiche Antiquitäten. Zwischen dem heutigen Alexandrien und der von Europäern bewohnten Villenstadt Ramleh lag dle eigentlich« alte Stadt Alexanders d«S Troßen, an die allerdings in der Gegenwart nur noch «in wette- öde-, durch aus unbebautes Schuttfeld mit zahlreichen Trümmern schöner Skulpturen erinnert. Dort lagern noch heute Blöcke und Monumente au- partschem und aaxischem Marmor, Stücke. de< schönsten Alabaster-, kleine Kunstgegenständr von Metall, Münzen und Andere- mehr. Der Vortrag wurde mit große». Beifall ausgenommen. — Da- Köntg-Johann-Denkmal war, der Hauptgegenstand der Lage-ordnung, mit der sich die am 28. Januar stattgefundene Monat-versammlung de- Bezirk«- verein- der Pirnaische« Vorstadt und Johann- stad t befaßt«. Nach «in«m di«s« Frage berührenden Vor trage de- Herrn Direktor Heger wurde einstimmig beschlossen, die Initiative zur Konstituirung von KomitsS zu ergreifen, welch« SammelsteUen behufs Errichtung eine- solchen Monu ment- zu schaffen hätten. — An demselben Abende entwarf im Protestantenverein Herr Pastor Or. Peter ein an schauliche- Bild über „Luther- Familienleben". E« war ein mustergiltige- Familienleben, welche- der große Reformator im Gebäude de- ehemaligen Kloster- in Wittenberg führte. Ebenso musterhaft wie zwischen Mann und Frau gestaltet« sich da» Verhältniß zwischen Eltern und Kindern, dle mit Au-nahme von Luther- kurz vor seinem eigenen Tode Hingeschiedenen Tochter Magdalena die geachtetsten Stellungen im Leben einnahmen. Von echter Humanität durchdrungen war endlich auch de- deutschen Reformator- Verhalten zu seiner Diener schaft; mit seinem Hausknechte Wolf wollte er zusammen drechseln lernen, um fall- der böse Feind ihn einmal, wie Hiob heimsuchen sollte, sich ehrenvoll durch die Welt schlagen zu können. Für seine Schriften und Werke, die von der Mitwelt förmlich verschlungen wurden, nahm Luther kein Honorar, sonst würde er bei der Wirthschaftlichkeit und An spruchslosigkeit seiner Gattin bedeutende Reichthümer haben sammeln können. Besonders interessant waren die Citat«, welche der Herr Vortragende auS Luthers eigenen Schriften über die Heiligkeit und sociale Wichtigkeit der Ehr gab und womit er seinen gemüthvollen und mit rauschendem Beifall aufgenommenen Vortrag schloß. — Laut Mittheilungen de- königl. sächs. statistischen BüreauS gestaltete sich daS Verhältniß der 1870—79 erfolgten Aufnahmen in den sächsischen Unterthanenverband und der Entlassungen au- demselben wie folgt: E- wurden in diesem Zeiträume ausgenommen 5074 selbstständige Familienhäupter mit 9567 Familiengllrdern, also in Summa 14,641 Personen. Entlassen wurden dagegen in gleichem Zeiträume 1178 selbst ständige Familienhäupter mit 1222 Familiengliedern, sonach in Summa 2400 Personen. Hieraus ergiebt sich, daß die Zahl der in dem Zeiträume von 1870—1879 in den sächsischen Unterthanenverband auf ihr Ansuchen aufgenommenen Per sonen die Zahl der auS demselben Entlassenen um 12,241 übersteigt. — Aus Anlaß seine- 81. Geburtstages hat der durch seinen WohlthätigkeitSsinn wohlbekannte Herr Johann Meyer hirr zur Förderung der Zwecke des AlbertvereinS 5000 Mark, zum Besten der Diakonissenanstalt 2500 Mark, sowie dem Dresdner Bürgerhospital 10,000 Mark hochherzig gespendet. — Die am Freitag zum 1. Mal gegebene Berg sch« Posse: „Eine Wiener Köchin" hatte di« Räume de- Re- sidenztheaterS am Sonntag Abend beinahe vollständig gefüllt. Ist nun auch da- Stück — von dem unmotivirte» Litel ganz abgesehen — keine tadellose Arbeit de- genannten Verfassers, so weiß es doch vortrefflich zu unterhalten, vorau gesetzt, daß die Hauptpattien überall so gut gespielt werde», wie am Residenztheater, namentlich, wenn die nicht leichte Roll« des jovialen, ehrenhaften Pfarrer« immer einen so gediegenen Vertreter wie Herrn Direktor Karl findet. Da- Stück wird auch heute Abend wiederholt, während morgen Nachmittag zu halben Preisen „Der Schlagring" zur Aufführung kommt. Am Freitag geht dem Vernehmen nach zum Benefiz de- Herr» Regisseur Will, Suppö- „Leichte Kavallerie" in Scene. — AuS dem GerichtSsaale. Ein zwar noch sehr jugendlicher, aber auch sehr gefährlicher Schwindler nimmt in der Person deS erst 22-jährigen ehemaligen Privatexpedlentea Karl Lange auS Neukirch auf der Anklagebank Platz. Der- — In Braunschweig sind in der Nacht zum 26. Jan. 3 kleine Mädchen infolge einer Fahrlässigkeit beim Etn- helzen eines Zimmers im Rauch erstickt aufgefunden worden. — Wie die „N. F. Pr." mitthellt, ist die Meldung au< Brünn (steh« Nr. 11 d. Bl.), daß der nach Ver übung erheblicher Defraudationen flüchtig gewordene Bürger meister Severa aus Kowalowitz an der sächsischen Grmze aufgegriffen worden sei, unrichtig. Severa wurde bis jetzt noch nicht verhaftet. — In Jüterbogk find in der Nacht zum Sonntag drei als Oekonomiehanbwerker eingestellte Artilleristen in ihrem Quartiere durch KohlenoxydgaS, welches durch da- vorzeitige Schließen der Ofenklappe in da- Zimmer getreten war, erstickt. — In Bern hat am^27. Jan. Nachmittag- 2 Uhr 20 Min. ein sehr starke- Erdbeben stattgefunden; eine An zahl Häuser erhielten Risse, auf den höheren Thürmen schlugen die Glocken an und sollen im Ganzen circa 100 Schornsteine eingestürzt sein. Mehrere Häuser mußten unter sucht und gestützt werden. " Am Abend 6 Uhr und am 28. früh 3 Uhr erfolgten erneute schwächere Erdstöße; auch in Basel wurde zu gleicher Zeit ein Erdstoß verspürt. — In Marctnelle (Belgien) wollte rin Gruben arbeiter, Vater von sech- Kinder», sich kürzlich mit seinen zwei ältesten Knaben auf dle Arbeit begeben und in einer Blechbüchse die Dynamit-Pattonen zu sich stecken, die rr in dem Kohlenbergwerke zum Sprengen brauchte. Da daS Dynamit etwa- feucht geworden, hielt er die Blechbüchse ein wenig an« Feuer. Plötzlich explodirt, dieselbe, riß ihn und die zwei Knaben in Stücke und verwundete die anderen vier Kinder, die sich mit in der Stube befanden, so schwer, daß an ihrem Auskommen gezweifelt wird. — Kapo-Sile im venetlanischen Bezirke San Dona. Am 23. Jan. Vormittag begab sich der Kaplan von Musile mit den .Sterbesakramenten zu einem Kranken jenseits de- Flusses Sile. Mehr als 80 Personen begleiteten gewohntermaßen den Priester und bestiegen die Fähre, um den Sile zu übersetzen. In der Mitte de- Flusse- ange- kommen, versank plötzlich die Fähre mit allen darauf befindlichen Personen. Ein paar Barken eilten zwar den Verunglückten schleunigst zu Hilfe, aber e- kamen dennoch 32 Personen um- Leden. 22 Frauen, und Männerleichen wurden auS dem. Wasser gezogen und 10 Personen werden noch vermißt. 5 der Ertrunkenen hatten sich mit Kraft der Verzweiflung an einander geklammert. Unter den Geretteten befindet sich der Priester mit dem Viatikum. Der Fährknecht wurde ver haftet, weil man seiner Nachlässigkeit da- Unglück zu- schreidt. — Pari-. (Dreiundachtzig Jahre im Jrrenhause.) Vorige Woche starb im Alter von 103 Jahren ein Irr sinniger namen- Jubissier, bekannt unter dem Namen „der Mann von Gla-", der im Jahre 1797 nach Bicetre ge bracht worden war, da- er nie mehr verlassen hat. Im Alter von 18 Jahren wurde Jnbissier durch einen Pflasterstein schwer am Kopfe verwundet. Diese Wunde ward zwar nach langer Krankheit geheilt, die Verletzung de- Gehirnes zeigte sich jedoch al« eine derartige, daß der Patient nie mehr zum Gebrauche der Vernunft kam. Anfänglich war er nur blöd sinnig, später machten jedoch wiederhotte Tobsuchtsanfälle seine Uebettührung in da- Irrenhaus von Bicetre nothwendig. Jnbissier hatte die fixe Idee, daß er au- Gla- sei und auS Furcht, sich zu zerbrechen, blieb er unbeweglich und schweigsam; 83 Jahre hindurch hat er nicht ein Wort gesprochen. Während der letzte» Belagerung von Patts schien e- kurze Zett, als ob der Donner der Kanonen dle verschwundene Intelligenz de» Unglücklichen wieder zum Leden erwecken sollte. Er raffte sich plötzlich auS seiner Lethargie auf und tagelang schritt er in fieberhafter Erregung auf und ab und murmelte unzu sammenhängend« Worte vor sich hin. Dieses Aufflacker» währte jedoch nicht lange; bald versank Jnbissier wieder in sein früheres Schweigen und blieb bis zu seinem vor einige» Tagen erfolgten Tod« unbeweglich auf seinem Platze. — Noch etwas auS Thessalien. Einige Tage nach der Entführung der Kinder auS Pelton (siehe vorige Nummer) wurde daS Dorf Jaschalar nächtlicherweile von einer Räuber band« üb«rfallea. Der Angriff richtete sich gegen da- Hau de- reichsten Einwohner-, welcher sich indeß heroisch ver- theidigte, durch unausgesetzte- Schießen au- einem Chassepot mehrere Räuber kampfunfähig machte und dadurch ihre Ver suche, da- HauS anzuzünden, vereitelte. DaS lang anhaltend« Feuergefecht lockte endlich eine Schaar bewaffneter Einwohner der naheliegenden Dörfer herbei, bei deren Anrücken die Räuber di« Flucht ergriffen. Auch fünf oder sechs Krämer, welche vom Velestiner Wochenmarkte nach Ardmiro zurückreisten, wurde» dieser Tage unterwegs von Räubern angefallrn und fott- geschleppt. Bis jetzt hat man noch nicht erfahren können, waS auS ihnen geworden. Ebenso wurden drei schwarze Schäfer, welche der besseren Sicherheit halber nahe der Kirche von Ardmiro am Eingänge der Stadt ihre Wohnung auf geschlagen hatten, von den Räubern überfallen und fott- gtschleppt. Am kecksten sind die Räuber des Olymps. Sie sammelten sich, 200 bis ZOO Köpfe stark, und griffen ein« im Marsche begriffene Kompagnie Soldaten an, wrlch« gänzlich zersprengt wurde und 20 Mann verlor.