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ton, Grundmoräne und Schmelzwasserbildungen sowie mindestens eine Endmoräne. Die Endmoränen sind von Süd nach Nord gestaffelt: Hinter der Randlage der Maxi malausdehnung des Saaleeises (erste Serie) sind das die Dehlitz-Rückmarsdorfer Endmoräne, die Könnerner Endmoräne und die Petersberger Endmoräne, die mit der dritten Serie verbunden ist. Ein weiterer Vorstoß erreichte das Gebiet nicht mehr und endete mit der Bad Schmiedeberger Endmoräne. Ablagerungen aus den Inter vallen zwischen den einzelnen Oszillationen sind bisher nicht bekannt geworden. Immerhin deutet sich ein ähnlicher zyklischer Klimaverlauf an, wie wir ihn vom weichselzeitlichen Zyklus kennen. Der Saalevereisung ging ein längeres Frühglazial voraus. Es begann mit einer Phase verstärkter Erosion. Die fuhnekaltzeitlichen Schotter mit den darauflagernden Sedimenten der Dömnitzwarmzeit wurden durch diese Erosion weitgehend zerstört und der Talboden durchschnitten. Dabei entstand ein etwa 8 m tieferes Talboden niveau, auf dem während des Frühglazials Schotter abgelagert wurden. Im Saale gebiet lassen sich zwei größere Akkumulationsphasen nachweisen. Die beiden Schot ter werden durch einen Horizont aus Solifluktionsschutt und Eiskeilen voneinander getrennt. Das Ende der Aufschotterung wird durch Abnahme der Sedimentation und Korngröße der Schotter und ihren Übergang in sogenannte Schwemmlösse ange zeigt. Diese werden von der glaziären Serie, die allgemein mit Bänderton beginnt, überlagert. Wichtig sind die Hangbildungen des Saalefrühglazials in den Tälern, da sie wei tere Untergliederungen dieser Zeit erkennen lassen. Hangschutte, Solifluktions- schütte und Lösse bauen sie auf. In einigen Fällen - so bei Freyburg (Ruske/Wünsche 1961; 1964) (Abb. 5 B) und Lengefeld - Bad Kosen (Abb. 2-3) - beginnen sie auf den dömnitzwarmzeitlichen Parabraunerden (Freyburger und Rudelsburger Boden). Sie setzen mit geringfügigen Lößanwehungen ein, die zu Fließlössen und Fließerden umgebildet wurden. Darüber liegt in den genannten Profilen eine Humuszone, die als Tschernosem anzusprechen ist. Es folgen weitere Fließlösse und Hangschutte, in denen mindestens ein weiterer Boden eingelagert ist. Im Profil von Freyburg ist es ein degradierter Tschernosem. Diese Böden erweisen Wärmeschwankungen vom Typus frühglazialer Interstadiale, deren Klima bis zu kühl-temperierten Verhältnis sen mit Tschernosemwiesensteppen und Parktaigen aus Nadelholz-Birken-Wäldern geführt hat. Ihre Äquivalente müßten in den basalen Lagen der Hauptterrassen schotter ausgebildet sein, wurden aber bisher kaum beobachtet; eventuell stellt ein Muddehorizont im Profil von Neumark-Süd (vgl. Abb. 1) ein derartiges Intersta dial dar. Erst nach diesen Interstadialen setzten mächtige Fluglößbildungen ein, die sich an den Talhängen mit grobdetritischen Hangschutten verzahnen. Nach ihren Fossilgesellschaften sind sie bereits Bildungen hochglazialen Klimas. Ihre Bildungs zeit fällt besonders mit der Zeit der zweiten Akkumulationsphase der Flußschotter und dem Eisvorstoß zusammen. Wie diese Schotter werden sie stellenweise von den Ablagerungen des Eises oder der Schmelzwässer überdeckt.