in der Stiftskirche zu Wechselburg, die umfangreiche Stadtkernforschungsdokumen tation über das alte Leipzig in archäologischer Sicht und über die Rundkapellen des Wiprecht von Groitzsch allgemein anerkannte Meisterleistungen, die für die Ge schichtsforschung werben. Darüber hinaus hat der Verstorbene in großen Ausstellungen verantwortlich mit gearbeitet und dabei sicheres Formgefühl sowie treffende historische Kenntnisse bewiesen. Herbert Küas zeichnete eine minutiöse Dokumentation aus wie auch der Drang zu baldiger Publikation von Neuerkenntnissen. Dabei standen sowohl die populär wissenschaftliche Arbeit nicht im Hintergrund wie auch alle Bestrebungen zur Schaf fung und Aktivierung von Arbeitsgemeinschaften zur Erhaltung und Erforschung von Kulturdenkmalen aller Zeiten, mit dem besonderen Schwerpunkt im Mittelalter, speziell der Übergang von der Romanik zur Gotik. Herbert Küas verband vor allem die Belange dreier Geschichtsbereiche in selten glücklicher Weise, die Archäologie, die Archivwissenschaft und die Kunstgeschichte, alles unter Herausarbeitung der ökonomischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge. Sein wissenschaftliches Ver antwortungsgefühl, sein ständiges Mithandanlegen und die souveräne Beherrschung der Methoden waren die Voraussetzung zur Schaffung seiner bedeutenden Werke. Den vorbildlichen Wissenschaftler zeichneten vor allem Bescheidenheit und Fach begeisterung aus. Seine Einsatzfreude erlahmte nie, auch nicht bei geduldiger För derung neuer Kräfte und bei der Vermittlung seiner vielfältigen Anregungen. Fach welt und Freunde werden ihn über den Tod hinaus als lebendiges Vorbild vor Augen behalten und sein Werk fortsetzen. Werner Coblenz BIBLIOGRAPHIE HERBERT KÜAS Zusammengestellt von W. Coblenz nach Unterlagen von E. u. H. Küas 1936 Die Thomaskirche zu Leipzig (zur geplanten Erneuerung). In: Z. f. Kunst- u. Denkmalpflege 4, S. 82 bis 89. 1937 Ein unbekannter Zyklus der Naumburger Werkstatt in der Marien-Magdalenen-Kapelle auf dem Burg berg zu Meißen. In: Z. d. Dt. Ver. f. Kunstwiss. 4, S. 63-75. Die Naumburger Werkstatt (Die Plastik des 13. Jahrhunderts in den Domen zu Naumburg und Mei ßen) (Jahresgabe d. Dt. Ver. f. Kunstwiss. 26). Berlin. 200 S., 130 Taf. Die Plastik des 13. Jahrhunderts im Dom zu Meißen. Rekonstruktion eines Figurenportals der Naum burger Werkstatt. Leipzig. Geweihte Mitte in gestaltetem Raum. In: Das Inselschiff, S. 236-243. 9